gibt es mehr als zwei Geschlechter? Lasst und diskutieren!^^

  • Hey Leute,

    ich würde mich mit euch gerne über die Frage unterhalten ob es mehr als 2 Geschlechter (Gender) gibt.
    Gestern bin ich auf ein Video von "SPACE RADIO" gestoßen, wo dieses Thema zumindest angeschnitten wird. In den Kommentaren habe ich meine Meinung zu dem Thema geschrieben und mich auf eine Diskussion mit anderen Leuten eingelassen.
    (Ja mir ist bewusst, dass der Kanal in erster Linie eher ein Comedy Kanal ist, dennoch fand ich das Thema interessant und es wert darüber zu reden)
    Aber mich interessiert auch eure Meinung. Gibt es mehr als die Gender "männlich" und "weiblich"?

    Meine Meinung dazu: ja. Es ist verständlich, dass ich diese Meinung vertrete. Zum einen weil ich genderfluid bin und mich daher oftmals nicht den herkömmlichen Gendern zuordnen kann. Und zum anderen bin ich pansexuell. Ich akzeptiere es, wenn andere ein anderes Gender haben und sehe die Person auch unabhängig davon.
    ABER auch ich finde, dass es langsam echt sehr kompliziert und zu viel wird. Natürlich ist es schön für jemanden, der gerade erst anfängt sich zu entdecken einen Begriff für sich zu finden (auch wenn er nicht zu 100% passt). Aber inzwischen gibt es so viele Gender und Untergruppen von Gendern und Identitäten, dass man da echt den Überblick verliert und das eher überfordert.

    Also generell: ja ich denke es gibt mehr als 2 Gender. Aber man sollte es nicht zu kompliziert machen^^
    Was denkt ihr? Seid ihr der gleichen oder einer ähnlichen Meinung?

    Lasst uns diskutieren!^^
    LG Alex

    Und zur Vollständigkeit hier das Video:


    falls jemand über das Kommentar von xDinobonesx stolpern sollte...das bin ich xD

    memories and relationships are like shackles that ultimately lead to your downfall! - Nezumi

  • Es gibt zwei bis drei anatomische Geschlechter und theoretisch unentlichviele Geschlechtsidentitäten

    „Die Stimme eines Kindes, egal wie ehrlich und aufrichtig, ist bedeutungslos für jene, die verlernt haben zuzuhören.“ — A. Dumbledore

  • Hehe, dann wollen wir mal unsere Meinung offen legen XD


    Ich bin ebenso der Meinung, dass es mehr als nur zwei Geschlechter gibt. Ich identifiziere mich als weiblich, es ist einfach so. Ich bin so auf die Welt gekommen und fühle mich so auch nicht unwohl. Theoretisch würde ich mich aber auch nicht schlimm fühlen, wenn ich ein anderes Geschlecht hätte. Es wäre für mich wahrscheinlich in Ordnung, weil ich keinen großen Wert auf mein Geschlecht lege. Bei mir kommt eher darauf an, dass ich klar weiß was ich möchte, auf was ich stehe und dass ich mir bewusst bin was gut und was schlecht für mich ist. Das Geschlecht ist dabei nur Nebensache, denn außer vom Körperbau her unterscheiden sich die Geschlechter gar nicht so sehr. (Und der Körperbau ist auch bei jeder Frau/Mann/Genderfluid etc. unterschiedlich, wäre doch langweilig wenn es nicht so wäre, nicht?)


    Warum ich überzeugt bin, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt?

    Ganz einfach: Ich habe es in meinem Umkreis selbst erlebt oder von anderen gehört. Es gibt tatsächlich Leute, die sich weder dem Männlichen noch dem Weiblichen 100% zuordnen. Das ist einfach so. Man kann da jetzt natürlich für jede Identität sich Namen überlegen und sich darüber den Kopf zerbrechen, dass es eigentlich 1000 Geschlechter und Identitäten geben müssten, aber wozu? Man kann doch jede Identität respektieren, aber muss es nicht gleich benennen können. Man kann doch auch nicht jede Charactereigenschaft benennen, denn auch Gefühle, Gewohnheiten und Taten verbinden sich. Da kann man auch nicht immer sagen, dass es so und so heißt. (Ich komme wieder vom Thema ab, ich merke es schon...) Was ich eigentlich damit sagen wollte: Es muss doch nicht alles benannt werden.
    Das Einzige, was ich wissen muss, wenn ich mit einer Perso befreundet bin, die sich anders identifiziert ist doch, wie ich sie ansprechen soll und ob sie sich damit wohl fühlt, wenn ich sie so nenne. Mehr wäre für mich persönlich gar nicht wichtig.


    Ich würde sagen, die Geschlechter sind genauso vielfältig, wie die Sexualität. Es gibt so viele Vorlieben, Interessen und Anziehungen, da verliert man auch schnell den Überblick. Und trotzdem existieren sie eben. Von den Geschlechtern gibt es eben auch mehr und sie sind genauso ernst zu nehmen, wie die Sexualitäten. Wenn sich jemand nicht wohlfühlt, wie es ist, dann respektiere ich, dass derjenige sagt "Ich fühle mich weder männlich noch weiblich" oder so in der Art.


    Ist jedenfalls ein vielseitiges, diskutables und meiner Meinung nach auch schwieriges Thema. Man muss ich bestimmt mehr damit auseinandersetzen, damit man sich eine größere Meinung bilden kann. Aber ich denke, meine Meinung ändert sich da nicht so schnell^^

    **•̩̩͙✩•̩̩͙*˚ I didn't come for a fight, but I will fight 'til the end ˚*•̩̩͙✩•̩̩͙*˚*

  • Captain Soul danke für die Antwort^^ toll dargelegt!

    Mir wurde gerade gesagt ich sei als genderfluide Person sexistisch, weil ich mich ja nur den gesellschaftlichen Geschlechterrollen zuordne. Quasi "heute mag ich Ballett, also bin ich ein Mädchen" und "heute schaue ich mit meinem Vater Sport, also bin ich ein Junge".
    Es ist echt schwer meine Situation darzustellen, wenn Leute nicht aus der LGBT Scene kommen und schon mehr Erfahrungen mit solchen Dingen gesammelt haben. Ich will damit jetzt auf keinen Fall sagen, alle anderen sind intolerant, auf gar keinen Fall xD
    Aber vor allem für mich ist es sehr schwer rüberzubringen, dass mein Gender unabhängig von gesellschaftlichen Klischees oder meinen persönlichen Interessen ist. Ich halte eh nichts von den gesellschaftlichen Geschlechterrollen. Und wenn mir danach ist ein Rock zu tragen ist das doch scheiß egal ob ich gerade Mann oder Frau bin xD (nur das ein Rock mein Passing als Mann echt komplett zerstören würde.)
    Tja so viel dazu^^

    memories and relationships are like shackles that ultimately lead to your downfall! - Nezumi

  • Shirotani-chan Dankeschön! Du sprichst mir echt aus der Seele XD

    Ich kann es echt nicht ab, wenn man den Geschlechtern bestimmte Dinge zuordnet. Ich könnte da echt laut schreien und diesen Idioten, die das behaupten, ins Gesicht schlagen. Ich hasse es zum Beispiel Kleider oder Röcke zu tragen. Ich mag das Gefühl einfach nicht. Es ist mir unbequem und di stehen mir zum Beispiel nicht, Und 100%-zig gibt es Leute, die jetzt lachend "typisch Lesbe" sagen würden. Das regt mich echt auf. Und wenn du jetzt als Mann einen Rock tragen würdest, ganz ehrlich, ich würde dich total feiern XD Mir ist es sowas von egal was andere Leute tragen oder was sie für Hobbys haben, hauptsache sie fühlen sich wohl. Und wie du schon gesagt hast, ich denke eben auch nicht, dass Genderfluide (ist das die Mehrzahl von Genderfluid?^^") sich ihr Geschlecht anhand der Tätigkeiten entnehmen.

    Einfach ungeheuerlich solches Denken!


    (Emotionen erstmal fett rausgelassen8o)

    **•̩̩͙✩•̩̩͙*˚ I didn't come for a fight, but I will fight 'til the end ˚*•̩̩͙✩•̩̩͙*˚*

  • Ich bin da immer so hin und her gerissen... Also es gibt männlich und weiblich, das ist klar. Transidente Personen identifizieren sich ja auch mit männlich oder weiblich, okay. Wenn jetzt jemand non binär ist, dann ist er entweder nicht männlich und nicht weiblich oder beides, aber das sind dann ja immer noch die zwei Grundgeschlechter, die verwendet werden, um das Gefühl zu beschreiben. Genderfluid kann ich selber nicht verstehen, weil in meinen Augen die Geschlechtsidentität angeboren ist und sich nicht ändert, aber nur weil ich es nicht check, muss es ja nicht falsch sein. Aber auch da wechseln die Leute ja zwischen männlich, weiblich, beides oder nichts. Seht ihr mein Problem? Da gibt es für mich eben nur zwei Geschlechter, auf dessen Spektrum sich die Menschen dann einordnen. Und das "dritte Geschlecht" ist kein wirkliches drittes Geschlecht sondern beschreibt eben Punkte auf diesem Spektrum, und machen kein total neues Geschlecht. Ich erkläre das wahrscheinlich total dämlich, aber ich hoffe ihr versteht ansatzweise, was ich meine. Ich halte nichts von tumblr-gendern, sowas wie spacegender oser sonst was. Das ist Schwachsinn, ein Mensch ist nun mal kein Stern, und es zieht sowohl die echten binären trans Leute als auch die echten nicht binären Menschen in eine Ecke der Lächerlichkeit, weil man uns mit dieser Bewegnung verknüpft und dann denkt, wir sind genauso drauf. Aber das sind die wenigsten, die meisten die ich kenne (sowohl binär als auch nicht binär) wollen einfach nur ihr Leben leben und ganz locker unter dem Radar der Neugier und Aufmerksamkeit durch schlüpfen.

    Von daher: Nein, es gibt nur zwei Grundgeschlechter, ziwschen denen sich Menschen auf einem Spektrum einordnen oder sagen, sie sind nichts von beidem. Das Ding ist auch, dass es gar nicht mehr Geschlechter geben kann, weil: wie sähe das aus? Das ist wie eine weitere Farbe zu erfinden, die nicht auf unserem Farbspektrum liegt.

    Zudem finde ich diesen ganzen Medienrummel um trans und co inzwischen einfach nur noch nervtötend. Jeder hat eine Meinung dazu, aber die wenigsten wissen, wie es eigentlich wirklich ist, damit zu leben. Ich bin keine politische oder gesellschaftliche Debatte, ich bin ein Mensch und ich will nicht, dass man dauernd über mich diskutiert ohne mich zu fragen, wie es mir eigentlich damit geht. Aufgeschlossene Diskussionen, bei denen "Betroffene" eingeladen werden, findet man in den Medien schließlich fast gar nicht.

  • Ich mag deinen Gedankengang dahinter.
    Mein Ansatz, dass es mehr als 2 Geschlechter gibt liegt darin, dass wenn sich Leute als weder männlich, noch weiblich bezeichnen, was sind sie dann? Sie können ja schlecht nichts sein xD das ist für mich so ein weiteres Geschlecht. Nicht weiblich oder männlich, sondern irgendwas anderes halt. Es wird sich wohl auch in dem ganzen Spektrum aufhalten, von dem du geredet hast (immer Sinne von, ich fühl mich jetzt nicht als Banane oder so xD), aber es ist für mich trotzdem was anderes.
    War das verständlich? xD

    memories and relationships are like shackles that ultimately lead to your downfall! - Nezumi

  • Ja, ich verstehe was du meinst. Vielleicht kann man das dann als den "Nullpunkt" beschreiben? Also wie auf einem Zeitstrahl, links Mann, recht Frau und die absolute Mitte ist dann ja neutral. Vielleicht steht das dann für entweder beides oder nichts? Weil wie du schon erwähnt hast, wie macht man das gefühl sonst fest, wenn es keinen Anhaltspunkt dafür gibt? Dann kann es ja alles (Banane :D ) sein, wenn es so völlig losgelößt von allem ist.

  • Es gibt zwei bis drei anatomische Geschlechter und theoretisch unentlichviele Geschlechtsidentitäten

    Dem schließe ich mich an.

    Offiziell wurden ja vor kurzem "inter" als offiziell drittes, biologisches Geschlecht (sex) eingeführt, und daher gibt es für mich auch drei biologische Geschlechter.


    Die Geschlechtsidentität (gender), kann jedermann selbst definieren.

    Gender ist eine soziale Kategorie und ist daher nicht an bestimmmten körperlichen Merkmalen festzumachen. Hier besteht für mich eine gigantische Interpretationsfläche. Es gibt kein falsch oder richtig. Der Mensch entwickelt sich in seiner (sozialen) Umwelt und wird davon geprägt. Und das prägt auch sein Gender. Zu Gender gehören meiner Meinung nach alle Geschlechtsidentitäten, die auf Selbstwahrnehmung, Rollenverhalten etc. basieren :)

    final_banner__by_jackloaded1994-dcro8vc.png



    Don't push the river, it flows by itself.

    Barry Stevens


    Gefunden das Wort, aufgegangen das Herz.

    Friedrich Hölderlin

  • Um es möglichst kurz gehalten auf den Punkt zu bringen, existieren in meinem Verständnis für Geschlechter lediglich männlich und weiblich. Inter sehe ich dabei als eine Kombination aus gleichwertigen Teilen von männlich und weiblich, sodass es für mich nicht wirklich ein drittes Geschlecht ist, sondern einfach nur beide gleichermaßen - wobei ich mit inter auch tatsächlich Intersexualität meine - und es somit eben einen eigenen dritten Geschlechtseintrag benötigt.


    Was alle Arten von Gender-Definitionen angeht, gehört das für mich wohl einfach zum subjektiven Erleben des eigenen Geschlechts, was weder mit der objektiven Geschlechtszugehörigkeit zu tun hat noch mit dem Erleben des Geschlechts einer anderen Person. Vereinfacht dargestellt würde ich zum Beispiel von einem Menschen, der sich als nonbinär definiert, nicht verlangen, dass er sich über sein biologisches Geschlecht definiert, weil das ja scheinbar nicht seiner Selbstwahrnehmung entspricht - für mich als Außenstehender gilt allerdings 'es existiert, was ich wahrnehme' und in dem Fall gibt mir meine Fremdwahrnehmung dann eines der beiden biologischen Geschlechter vor, was in den überwiegenden Fällen sicherlich das genetische ist.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Dem schließe ich mich an.

    Offiziell wurden ja vor kurzem "inter" als offiziell drittes, biologisches Geschlecht (sex) eingeführt, und daher gibt es für mich auch drei biologische Geschlechter.

    Das dritte Geschlecht wird divers genannt

    „Die Stimme eines Kindes, egal wie ehrlich und aufrichtig, ist bedeutungslos für jene, die verlernt haben zuzuhören.“ — A. Dumbledore

  • Das ist ein sehr heikles Thema, was du da anschneidest, und auch ein Thema, das ich schon diverse Male diskutiert habe. Meine Meinung dazu ist hart, aber simpel:


    Biologische Geschlechter gibt es 2: männlich oder weiblich.

    Geschlechtsidenitäten gibt es so viele wie Menschen auf der Erde, da die Identität nunmal subjektiv und individuell für jeden anders ist.


    Bevor ich hier nun weiter meine Ausführungen mache, will ich einmal erklärt haben, dass es jedem selbst überlassen ist, wie er diese Dinge sieht, und ich alles und jeden so akzeptiere, wie er ist - bis zu dem Moment, wo man anfängt, mich damit zu nerven (so wie wenn manche hardcore Veganer ankommen und dich dafür zur Sau machen, dass du Fleisch isst, und dich dann von ihrer Ideologie überzeugen wollen).


    Man wird weiblich oder männlich geboren, das lässt sich nicht leugnen. Natürlich gibt es die Intersexualität, aber dabei handelt es sich um ein Phänomen, nicht um die "Norm", wenn ich diesen Begriff mal ganz vorsichtig benutzen darf, weil dies leichter ist. Transexualität kann ich vollkommen nachvollziehen und halte es auch vollkommen in Ordnung und legitim, sich OPs zu unterziehen, wenn man diese möchte, und den Namen und das GEschlecht offiziell zu ändern, sodass man "offiziell" nun zum anderen Geschlecht gehört. Das unterschreibe ich hundertprozentig. Auch Interesexualität unterschreibe ich.

    Was ich nicht unterschreibe ist 99% der "Geschlechter", die jetzt in den sozialen Medien kursieren. Einerseits muss man dann mal überlegen, was man unter Geschlecht versteht, wobei man verschiedene Ebenen betrachten muss (auch hier kann ich der Einfachheit halber nicht auf jede einzelne Ebene eingehen und jede einzelne Ebene nennen, deshalb auch hier nur die prominentesten).

    Auf der biologischen Ebene geht es dann um die Geschlechtsorgane und die Geschlechtschromosome.

    Auf der sozialen und psychischen Ebene müssten wir darüber diskutieren, welche Rollen und Rollenerwartungen an die Geschlechter gestellt werden. Diese Rollen befinden sich im steten Wandel und inwiefern wir uns diesen Rollen fügen oder ihnen widersetzen ist individuell bedingt. Die eine Frau mag gerne das klassische Rollenbild der Köchin erfüllen, die andere findet das schrecklich. Individualität ist hier das Stichwort.

    Dann geht es auf die sexuelle Ebene und da gibt es für mich etwas, das ich nicht oft genug betonen kann:


    Die Unterscheidung zwischen der sexuellen Orientierung und der Persönlichkeit.


    Ich für meinen Teil bin bisexuell, wie ihr ja nachlesen könnt, und sehr introvertiert und schüchtern. Ich erkenne diverse Formen der sexuellen Orientierung an - der Einfachheit halber nenne ich nur die bekanntesten, was nicht heißen soll, dass ich nicht andere sexuelle Orientierungen anerkenne: Homo-, hetero-, bi-, trans- und asexuell. Wie gesagt, ich mache es hier jetzt mal leicht. Diese Orientierungen sind für mich klar getrennt von Persönlichkeit.


    Und es tut mir jetzt herzlich leid, wenn ich jemandem nahetrete, der sich so identifiziert, aber das ist meine Meinung. Ich habe nichts gegen dich, wenn du dich jetzt angegriffen willst, ("dich" meint hier einenn potenziell getroffenenen Leser dieses Beitrags, nciht den Autoren), mach dein DIng und ich akzeptiere dich genauso wie du bist.

    Aber alle, die mir jetzt erzählen, sie können nur mit jemandem schlafen, zu dem sie eine tiefe emotionale Bindung fühlen, müssen mal eben überlegen, ob das nicht eher Teil von deren Persönlichkeit ist. Ich wäre theoretisch dann einer von dieser Gruppe, aber ich halte das für unsinnig, um ehrlich zu sein. Das hat nichts mit einer sexuellen Orientierung zu tun, das ist einfach nur ein TEil der Persönlichkeit. Manche mögen das, manche nicht - und da ist es komplett egal, auf welches Geschlecht man steht. ich kann als Bisexuelle offen für One Night Stands sein oder eben nicht. Die sexuelle Orientierung ist hierbei die Bisexualität - denn die definiert, auf welche Geschlechter ich stehe. Die Persönlichkeit ist jetzt, ob ich One Night Stands machen würde oder ob ich erst eine tiefe emotionale Bindung zu jemanden erstellen muss, bevor ich mit der Person ins Bett gehe.

    Und sowas gibt es in tausend verschiedenen WEisen. Es gibt Leute, die sich an bestimmten Wochentagen so oder so empfinden (z.B. "Von Montag bis Mittwoch identifiziere ich mich als Frau, bis Samstag dann als Mann SOnntag als nichts, aber ich bin weder kein Mann/keine Frau noch ein Mann/eine Frau" und auch nicht "nichts", sondern *füge beliebig erdachten Namen für die(ses) Geschlecht(sidentität) ein*; habe ich alles schon gehört), oder abhängig von irgendwelchen emotionalen Ereignissen. Und dann kommen noch die, die bestimmte Charakteristika in ihrem Gegenüber suchen, anhand derer sie sich erst zu jemandem hingezogen fühlen "können": und das nennt sich "Typ" (wie in "Der ist überhaupt nicht mein Typ, ich mag keine Männer mit Bart" oder whatever), nicht eine sexuelle Orientierung. Das Spiel könnnten wir jetzt ewig weiter spielen, aber es sollte klar sein, was ich meine.


    Jeder von uns bildet im Laufe des Erwachsenwerdens eine Identität aus - und diese ist individuell. Die Sexualität und die sexuelle Orientierung sind dabei extrem wichtige Komponenten, genau wie die Persönlichkeit. Und die Persönlichkeit ist es, die unsere Vorlieben und unser Sexualverhalten wiederum beeinflussen, und dies geschieht auch andersherum. Zwischen all den ASpekten, die eine Person zu einem einzigartigen Individuum machen, bestehen Wechselwirkungen. Aber einzelne Aspekte der Persönlichkeit, wie zum Beispiel, dass man erst dann mit jemandem schläft, wenn man zu diesem eine tiefe emotionale Bindung hat, hat für mich nichts mit einer sexuellen Orientierung zu tun, sondern das ist nunmal einfach ein Aspekt der Persönlichkeit - und damit komme ich zu dem, was auch meiner Vorredner gesagt haben: die Geschlechlechtsidentitäten sind unzählig. Man kann sich heutzutage als alles definieren, was man will, aber man muss auch anerkennen, dass dies nicht ein Geschlecht ist, sondern eine Identität, die man sich selbst bildet.


    Ich werde meine Ausführungen an dieser Stelle auch beenden, weil meine Meinung da zum Teil echt heikel ist, und ich leider Gottes weiß, dass viele Menschen sofort verletzt sind, sobald man etwas kritisiert, das sie für gut halten. Ich will hier niemanden verletzen, ich will lediglich meine Meinung äußern, aber meine Meinung ist da zum Teil wirklich sehr harsch, weil mir diese Gender-Diskussion sehr auf die Nerven geht - weil es einem eben andauernd unter die Nase gerieben wird und die Menschen sich in den sozialen Medien mittlerweile als alles mögliche identifizieren, tausend verschiedene offizielle Geschlechter verlangen, und das alles nur, weil sie die grundlegenden Differenzierungen von Sexualität, sexueller Orientierung, Biologie, Persönlichkeit und all dem anderen nicht beachten und für sich selbst als Individuum gerne ein neues Geschlecht hätten. Dann hätten wir nicht nur so oviele GEschlechter wie es Menschen gibt, sondern auch eine komplette bürokratische Katastrophe, die allein auf diesem "specialsnowflake"-GEdanken basiert (ich meine hier NICHT die Userin des Forums, sondern lediglich den geläufigen Ausdruck aus den sozialen Medien für eben solche Personen!).

    Ich akzeptiere echt alles, das will ich nochmal betonen, aber bei dieser Gender-Diskussion hört es bei mir langsam aber sicher auch echt auf. Vor allem wenn es dann auch noch um sowas wie Personalpronomen geht. Aber diese Diskussion will ich jetzt nicht anstoßen, die hatten wir schonmal, und da habe ich meine kritische Meinung auch zu geäußert.

    Man kann hierüber gerne mit mir diskutieren, auch wenn ich ganz klar sage, dass es nur 2 (bzw. 3 unter Einbezug von Intersexualität) Geschlechter und unendliche viele Geschlechtsidentitäten gibt, die aber nunmal nicht ein Geschlecht bezeichnen und somit nicht als irgendetwas offiziell anerkannt oder bezeichnet werden müssen. Das ist außerdem Schubladendenken, wo ich auch gegen bin.

    Ich denke mal, man merkt meine Frustration über dieses Thema. Ich will hier echt niemanden irgendwie verletzen, wirklich nicht. Es ist meine Meinung und ich hoffe, ihr akzeptiert sie, so wie ich eure Meinung akzeptiere. Wenn ich hiermit jemanden verletzt habe, tut es mir leid.


    TLDR, vereinfacht:

    Geschlecht =/= Geschlechtsidentität

    Persönlichkeit =/= Sexuelle Orientierung

    Persönlichkeit <=> Sexuelle Orientierung

    Some legends are told,
    Some turn to dust or to gold.
    But you'll remember me for centuries.
    And just one mistake,
    is all it will take.
    We'll go down in history.
    Remember me for centuries.

  • Ich weiß zwar nicht, ob meine kleine Meinung noch gebraucht wird, schließlich haben hier ja schon viele sehr ausführlich ihre sehr unterschiedliche Positionen dargestellt, aber ich gebe meinen Senf auch noch dazu. (Immerhin habe ich das SpaceFrogs Video auch gesehen xD )


    Also aus biologischer Sicht scheint die Sache ja sehr einfach zu sein. Da gibt es halb Männlein/Weiblein und halb eine "Mischung" (ich weiß, dass ist nicht unbedingt der optimalste Ausdruck) aus dem Beiden.

    Aus soziologischer und psychologischer Sicht ist das natürlich nicht ganz so simpel. Ich muss zugeben, dass ich vieles nicht nachvollziehen kann, da ich mich halb immer auch als Junge gefühlt habe, trotzdem bin ich der Meinung, dass jeder sich so ausleben darf und vor allem auch soll. (Solange man niemanden schadet, aber ich glaube, dass ist mit nem Geschlecht nur schwer möglich.)


    Was ich aber kritisch betrachte ist, dass für jede kleine Abweichung ein neuer Begriff erfunden wird, wodurch wir dann bei der "69 Geschlechter" Debatte wären. Den Trend gibt's ja auch bei Sexualitäten. Da ist man jetzt nicht mehr bisexuell, sondern "Hyperpolypansexuell" oder so was in der Art. Ich finde einfach, dass viele (nicht alle!) sich dadurch einfach nur abgrenzen und was besonderes sein wollen, wodurch sie natürlich auch mit mehr Aufmerksamkeit rechnen können. Ich finde einfach, dass dieser Drang, für alles direkt ne neue Bezeichnung zu erschaffen, solche doch wichtigen Debatten eher negativ belastet. Vor allem, wenn erwartet wird, dass jeder Außenstehende, der vorher noch keine Berührungspunkte damit hatte, sofort weiß, was damit gemeint ist.


    Das war's auch schon mit meiner Meinung. Ich will hier auch niemanden angreifen, ihr seid, so wie ich das beurteilen kann, alle ganz tolle Menschen. Ich hasse zwar Menschen, aber ähm ja, das ist eine andere Geschichte.

    Ich bin wer ich bin. Wer ein Problem damit hat, ist selber Schuld.

    Einmal editiert, zuletzt von Nicolas () aus folgendem Grund: Grammatikalischer Feinschliff (duh)

  • Nicolas Oh shit, ich wusste gar nicht, dass es das Wort "Hyperpolypansexuell" überhaupt gibt. Oh man, echt krank was sich die Leute alles für Begriffe für die einfachsten (oder eben schwereren) Dinge ausdenken. Unnötig^^"

    **•̩̩͙✩•̩̩͙*˚ I didn't come for a fight, but I will fight 'til the end ˚*•̩̩͙✩•̩̩͙*˚*

  • Nicolas Oh shit, ich wusste gar nicht, dass es das Wort "Hyperpolypansexuell" überhaupt gibt. Oh man, echt krank was sich die Leute alles für Begriffe für die einfachsten (oder eben schwereren) Dinge ausdenken. Unnötig^^"

    Ähm tatsächlich handelt es sich hierbei bewusst um einen Neologismus meinerseits, da ich keinen "echte" Bezeichnung verwenden wollte, die ich schon mal gehört habe. Ich wollte vermeiden, zufällig jemanden direkt anzugreifen, der sich nun wirklich damit labelt. Das wäre mir unangenehm gewesen.

  • Nicolas Oh shit, ich wusste gar nicht, dass es das Wort "Hyperpolypansexuell" überhaupt gibt. Oh man, echt krank was sich die Leute alles für Begriffe für die einfachsten (oder eben schwereren) Dinge ausdenken. Unnötig^^"

    Das ist vermutlich die Sexualität, die dafür existiert, hyperpolyfluide Menschen in ihre Partnerwahl mit einzubeziehen ^^

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • ich finde es gibt ganz sicher mehr als zwei Geschlechter

    Ich habe gehört dass man manchmal bei neugeborenen das Geschlecht nicht bestimmen kann. Ich finde das ist wenigstens für die Menschen die denken es gibt nur zwei Geschlechter ein schöner Beweis dass sie erkennen können dass sie der falschen Meinung sind

    Bzw es ist deren Meinung und ohne Argumente sollte man auch nicht mit denen diskutieren und sie hassen (hab ich mal erlebt als ich noch zur Schule ging)