habe gerade mal so darüber nachgedacht.
an etwas höheres glauben
alle haben eine aufgabe
das ist zwar irgendwie eine vage vorstellung, aber ich fragte mich, ob das nicht schon das vorhandensein einer göttlichen entität impliziert.
Ist ne schwierige Überlegung, bei der ich ganz schnell an den Punkt komme, das aus zwei Blickwinkeln sehen zu müssen. Einerseits pachtet religiöser Glaube jeglicher Art ja die These, Gott sei Alles, nicht definier- oder ergründbar und der Ursprung von jeder Sache und jedem Sinn. Somit gibt der religiöse Glaube eigentlich vor, dass Gott automatisch die Existenz einer höheren Instanz und Ursprung des Sinn des Lebens ist.
Versucht man aber, diese ganze These auseinander zu nehmen und den religiösen Glauben komplett aus zu klammern, dann gibt es eigentlich viele Dinge, die man als höhere Instanz und den Sinn des Lebens einstufen kann. Bei Ersterem fällt mir zum Beispiel die Zeit ein - nicht die Zeit, die wir mit Zahlen konstruieren, sondern die erlebbare Zeit, die Niemand steuern kann. Für den Sinn des Lebens fallen mir ehrlich gesagt sogar sehr viel mehr nicht religiöse Beispiele ein - nämlich dann, wenn ich an den Sinn eines einzelnen Lebens denke, statt an den Sinn, den man in der gesamten irdischen Existenz suchen könnte.
Bei der ganzen Überlegung fällt mir aber gerade vor Allem auf, wie universal der göttliche Glaube eigentlich Alles für sich bestimmt, was physisch nicht direkt zu erfassen ist. Kann ich es nicht anfassen oder nur über Umwege sehen, dann muss es spirituell sein - und wenn es der Atheist nicht anfassen kann, dann glaubt er persönlich zwar nicht dran, aber... es muss auch spirituell sein! Ein fürchterliches Gedanken-Karussell, wie ich finde.