Hilfe: Männlich sein?

  • Hey :)
    Ich versuche in letzter Zeit mich ein wenig männlicher zu verhalten. Leider hab ich keine Ahnung, wie ich das machen soll.
    Deswegen bräuchte ich mal eure Hilfe:
    Wie habt ihr gelernt euch männlicher zu verhalten?
    Worauf muss ich achten? Wie geht man als Kerl, wie redet man, wie sitzt man, wie tanzt man in der Disco, wie verhält man sich in bestimmten Situationen, wie spricht man mit anderen Leuten? Wie frägt man als Kerl nach etwas, zb. wenn man Hilfe braucht oder wie bedankt man sich. Lauter so Dinge, bei denen ich absolut ratlos bin...


    Danke im Voraus!

  • Du das geht nicht so einfach...
    Eins ist sicher! Röpsen und furtzen solltest du nicht!

    Viele Grüße

    dein freundlicher Admin von nebenan.


    Bei Fragen, Problemen und Anregungen erstelle bitte ein neues Thema im Support-Bereich. Nenne bei Anfragen bitte nie dein Passwort.


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    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.


    (Albert Einstein)

  • Wie stellst du dir den das Männlich sein vor?
    Dann können wir dir da tipps geben :D

    Viele Grüße

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  • Na ja, ich schätze, eine Hilfe wäre es vielleicht, wenn du einfach beobachtest, wie Kerle gehen, reden, etc. und die Teile, die dir gefallen, versuchst, in dein eigenes Verhalten einzubauen.
    So hast du zum einen Vorlagen, an denen du dich orientieren kannst, kopierst aber auch nicht eine einzelne Person, sondern bastelst dir dein eigenes "männliches" Verhalten zusammen.

  • Was macht für euch denn ein männliches Verhalten aus? Woran erkennt ihr zb. das die Person, die vor euch geht n Kerl ist oder in der Disco, wenn man das Gesicht nicht richtig erkennen kann?


    Leider bin ich im Nachahmen absolut untalentiert. Wenn Kerle gehen oder reden, dann ist das für mich einfach normal. Ich kann nicht sagen, wie sie es tun, es ist einfach natürlich. Dagegen könnte ich eher sagen, was für mich ein weibliches Verhalten ausmacht, was mir bei Frauen auffällt, was eben typisch weibliche Gesten, Wörter etc. sind. Bei Männern funktioniert das leider leider nicht. Wieso, weiß ich nich.


    Aber deswegen hab ich gehofft, dass mir da einer von euch ein wenig weiterhelfen könnte ^^"
    Wenn nicht passt schon. Ist auch ok. Wäre nur mal cool gewesen auszuprobieren, zu wissen. Vor allem weil ich gerade noch in der Findungsphase bin und eben schauen wollte, ob es sich gut anfühlt sich "männlich" zu verhalten, zu reden etc. Aber ist auch egal.
    Trotzdem danke! :)

  • Also wenn ich das Gesicht von jemandem nicht sehen kann, achte ich halt auf den Körperbau Schmale Hüften + breite Schultern --> vermutlich ein Kerl. Andersherum halt vermutlich eine Frau. Funktioniert natürlich nur bei Cismännern und -Frauen. (Oder eher hauptsächlich)
    Aber sonst... ich schätze, Männer gehen breitbeiniger, (sitzen meistens auch breitbeinig, überschlagen die Beine eher nicht), machen weniger "unnötige" Gesten, gehen "zielgerichteter" (keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll...), sind vlt. nicht so offen mit ihren Gefühlen?
    Aber das geht dann schon alles sehr in die Stereotypenrichtung und trifft natürlich nicht auf alle zu.

  • Ich glaube dass du kein prolliges Gehabe nachahmen willst ist klar, aber auch das kommt vor. Aber ich verstehe es nicht so ganz, wenn du etwas nachahmen möchtest, dann verstellst du dich ja und bist dann nicht mehr du selbst. Also wieso bleibst du nicht so wie du bist? Wenn du ein Mann bist, ist dein verhalten auch das eines Mannes. Alles andere ist in meinen Augen ja eher vorurteilsbehaftet.. Man kann zwar sagen "Männer sind eher schroff und kurz angebunden, Frauen das Gegenteil" und dann wirst du 1000 Beispiele dagegen finden...

  • Ich glaube ganz ohne Stereotypen gehts nicht, aber das ist okay.
    Weil ich mich störe, so wie ich jetzt bin. Weil mich mein automatisch weibliches Verhalten stört, dass ich mir über die Jahre einfach angelernt habe. Weil jeder in meinem Umwelt sich weiblich verhalten hat und es einfach irgendwie erwartet hat, hab ichs mir auch einfach bei ihnen abgeschaut und nachgemacht. Aber jetzt kotzt es mich einfach nur noch an ^^" Deswegen dachte ich, wenn ich mir typisch weibliches Verhalten abgeschaut habe, dann kann ich das auch bei Männern/Kerlen, aber irgendwie ist das nicht so einfach, wie ich dachte.
    Ich weiß nicht "wer" ich bin. Da mich weiblich sein nervt, wollte ich männlich sein, weiß aber nicht, wie ich das machen soll. Und einfach schauen, ob sich das besser anfühlt, richtiger.
    Leider ist meine Denkweise in dieser Hinsicht schon relativ vorurteilsbehaftet. ^^"


    @Leijona Danke :D

  • @pinkfreakification Von anderen Verhaltensweisen zu übernehmen heißt nicht unbedingt, sich zu verstellen.
    Wenn man sich am eigenen Verhalten stört, sich etwas von jemandem "abguckt", es ins eigene Verhalten einbaut und sich danach damit wohler fühlt und der Meinung ist, dass dieses neue Verhalten eher man selbst ist, ist das eher eine Weiterentwicklung als eine Verstellung. (Und das man sich Verhalten von anderen abguckt, ist ganz normal.)
    Aber klar, wenn man stereotypes Verhalten annimmt, weil man sich dazu gezwungen fühlt und es nicht mehr um seiner selbst willen macht, ist es schon eine Verstellung.


    @Kate0 Bitte, gerne^^

  • Sollte jemand mit der gleichen Frage diesen Thread zufällig lesen:
    Sitzen: Beine weiter auseinander, bequem, aber aufrecht zurückgelehnt oder Beine so überschlagen, dass der Knöchel des einen Fußes auf dem Knie des anderen liegt. Unterarme locker aufgestützt.
    Außerdem: Männer verdecken eher ihre Venen am Handgelenk. Darauf achten, wenn man raucht, trinkt, etwas hebt. Beim Gehen Handrücken leicht nach vorne, sodass auch hier die Venen größtensteils verdeckt sind.
    Gehen: Eher aus den Oberschenkeln heraus gehen und etwas weiter mit den Beinen auseinander gehen. Die Schultern leicht abwechselnd nach vorne und hinten mit dem Gehen mitbewegen. Nicht zu stark! Arme leicht mitschwingen - an die Handrücken nach leicht vorne denken!
    Stehen: Gerade stehen, bloß nicht schief oder mit den Hüften ungleich. Füße ganz leicht nach außen stehend, wie so ein schmales V. Oder komplett gerade und nach vorne. Nur Frauen drehen die Füße eher nach innen und auch die Knie.
    Hände in die Hosentaschen ist immer gut. Möglicherweise Daumen draußen lassen. Außerdem verschrenken Kerle die Arme höher vor der Brust als Frauen. Arme in die Hüften stemmen weiter unten als bei Frauen und nur, wenn ein Kerl überlegt. Ansonsten immer versuchen den Körper aufrecht zu halten, aber auch lässig zu sein.
    Männer umarmen sich sehr selten, Handgeben und kurzes Nicken mit angedeutetem Lächeln reicht.
    Kürzer angebunden reden. Männer reden eher um Informationen zu vermitteln, Frauen fürs emotionale Miteinander. Außer du bist wie ich und redest einfach gerne xD
    Weniger Emotionen zeigen, bzw diese "gedämpfter" ausdrücken.


    So, wenn mir noch was einfällt, schreib ich es dazu. Ansonsten einfach mal unter "How to pass as FtM" googlen.

  • sollte jemand mit gleichen fragen diesen thread lesen, sollte er oder sie sich fragen, ob es das wert ist, womöglich stereotypisches verhalten anderer zu kopieren.


    ich hinterfrag gar nicht erst, ob ich männlich rüberkomm oder nicht. ich hab was zwischen den beinen hängen, und das macht mich zum mann. und der rest von mir ist eben mensch.

  • @LeGar Tja, nicht alle von uns haben die biologischen Voraussetzungen, um auch von außen sofort als Mann erkannt zu werden und manche wollen da etwas nachhelfen. Und für eben diese ist dieser Thread als Hilfe gedacht.

  • Nachdem ich mich hier nun durch Alles durch lese, blieb ich bei diesem Thema hängen und musste mir tatsächlich einen Moment den Kopf über die eigentliche Frage zerbrechen. Einige persönliche Erfahrung bringe ich hier zwar mit und ordne schon seit Jahren mein ganz eigenes Chaos, aber über die Zeit wird man da unglaublich Formell, wenn man erstmal durch diverse Gutachten und co. durch ist. Dementsprechend weit weg ist für mich mittlerweile das grundsätzliche 1x1.


    Trotzdem will ich versuchen, dir da vielleicht ein paar hilfreiche Gedankengänge mit zu geben - der erste führte mich dazu, was eigentlich der erste tolle (und furchtbar nervenaufreibende) Teil meiner Therapie-Sitzungen war, denn die bestanden darin, dass die gute Frau ein gefühltes halbes Jahr damit verbrachte, mich auf die Palme zu bringen, zu prvozieren, zu konfrontieren - und das ganz genau nur dafür, dass ich anfange, für meinen Standpunkt einzustehen und den durch zu setzen. Natürlich leidet da ziemlich die Sympathie, aber rückwirkend betrachtet war das vermutlich das Beste, was sie für mich tun konnte und genau das, was es für mich brauchte, um die Frage 'wie männlich bin ich eigentlich' nie wieder zu stellen. Ich _bin_ männlich, ich weiß, dass ich es bin und der ganze Weg ist wirklich zu anstrengend, um das nur aus einer Laune heraus zu tun. Demnach musst du überhaupt gar Nichts tun, um männlich zu sein, wenn das dein Weg ist. Immerhin muss ein Kugelschreiber ja auch Nichts tun, um mehr Kugelschreiber zu sein und wer das nicht so sieht... nun ja, der darf ja gerne seine Meinung haben und hat deine Aufmerksamkeit/Energie im besten Fall einfach nicht verdient.


    So ein richtiger Tipp war das nun nicht - ist mir bewusst und hilft dir so ganz praktisch im Moment vielleicht nicht weiter, wo eine einfache to-do-Liste ja eher abzuarbeiten gewesen wäre. Die wäre aber nicht echt, nicht ehrlich und vor Allem wäre Nichts davon du selbst.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Ich finde auch:
    du bist männlich oder weiblich, wenn du dich als das identifizierst.
    Da kann dir niemand reinreden.
    Wie genau du auftrittst oder was du tust ist deine Angelegenheit. Ich finde es cooler wenn man macht was man gut findet oder für sinvoll hält anstatt sich an den typischen Geschlechterklischees zu orientieren.


    Trotzdem kann ich es mir vorstellen dass man als Transmann von der Gesellschaft auch als Mann wahrgenommen werden möchten unm sich ernstgenommen (oder so?) zu fühlen.


    Vor einiger Zeit habe ich einen interessanten Artikel gelesen, in dem über 'eine neue Generation von Transpersonen' berichtet wird, welche sich nicht an den klassischen Geschlechterrollen orientieren möchte.


    Hier ist der Link für den den es interessiert, vielleicht kann das auch eine Hilfe sein um sich selbst zu finden:
    Krankenhäuser: Kurz vor dem Infarkt - taz.de

  • Grundsätzlich versteh ich den Gedankengang schon, als transidente Person die Wirkung des gefühlten Geschlechts ausstrahlen zu wollen - dabei geht es eigentlich sogar weniger darum, ernst genommen zu werden, sondern es gibt diese fiesen Situationen, in denen man anfangs am Telefon, an der Bushaltestelle (oder wo auch immer) von fremden Personen mit der falschen Anrede angesprochen wird. Diese fremde Person macht das nicht mit Absicht und auch nicht aus Intoleranz, sondern entscheidet sich intuitiv anhand dessen, was er sieht/hört. Machen wir alle ja im Grunde genauso. Trotzdem fühlt sich das für die transidente Person ganz schrecklich an, weil man sich nicht damit identifizieren kann, wie mit einem umgegangen wird. Es ist also weniger beleidigend, sondern ganz genauso, wie wenn ich einen biologischen Mann mit 'guten Morgen Frau xy' anspreche und der natürlich hoffnungslos verwirrt dasteht.


    Das ändert aber Nichts an meiner Haltung zu dem Thema, denn natürlich könnte man solchen Situationen ausweichen, indem man sich nun ein Schauspiel aneignet, wie man sich bewegt, wie man sitzt, wie man spricht, aber das sorgt überhaupt nicht dafür, dass man selbst männlicher (oder andersrum weiblicher) wird, sondern erzeugt nur ein latent schizophrenes Verhalten, das in den meisten Fällen wirklich genauso künstlich wirkt, wie es ist.


    Die Wirkung, die sich Jeder in der Situation wünscht, kommt von ganz alleine - aus Erfahrung würde ich auch behaupten, spätestens wenn Hormone am Start sind, fängt man an, Verhaltensweisen, teils auch Denkmuster an den Tag zu legen, die man vorher für ein total unwahres Geschlechter-Klischee gehalten hat, weil man das so schlicht nicht kannte und bis dahin... versucht einfach nicht, Irgendetwas zu spielen, was gar nicht nötig ist und von dem ihr selbst so oder so wisst, dass es Schauspiel wäre. Das deprimiert am Ende des Tages nur viel mehr.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • JohnDoe

    Hat das Label Trans hinzugefügt