Glaubt ihr an Gott?

  • JohnDoe Da hast du vollkommen Recht. Ich finde auch, dass Glauben etwas sehr persönliches ist und es nicht an die Kirche gebunden sein sollte.

    Wie gesagt fällt es mir bei der starken Homophobie in meiner Familie schwer, nicht ebenfalls zu glauben, dass das eine wie in der Bibel angepriesenen Sünde ist. Allerdings steht das ja wieder im Kontrast zu meiner eigenen Meinung. Ich war noch nie Homophobie und da ich ja nun scheinbar selber so bin, stehe ich quasi zwischen meiner Familie, der Bibel und meinem eigenen Gauben.

    Aber das ist eh ne komplizierte Sache glaube ich 😅

  • Dreamerine Ich versteh schon die Zwickmühle, in der du dich da siehst, aber vielleicht muss man da einfach gegenseitig Nachsicht miteinander haben - einerseits du mit deinen Eltern und andererseits deine Eltern mit dir. Vielleicht sogar du mit dir selbst, je nachdem wie kritisch dein Glaube mit dir selbst umgeht.


    Deine Eltern glauben an die Kirche und die Kirche glaubt an die Bibel. Sowohl der Glauben deiner Eltern, als auch der Glaube der Kirche sollen letztendlich aber an Gott gerichtet sein und die Bibel so eine Art Handbuch, weil Niemand Gott fragen kann, was er/sie/es will. Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass die Bibel von Menschen verfasst und zusammengetragen ist - ist es dann nicht nahliegender, dass diese Menschen einfach aufgeschrieben haben, was sie dachten, wie sie Gott gerecht werden? Vermutlich haben sie Gott nicht persönlich gefragt, sondern nach ihrem Gewissen interpretiert, wie man seinem Glauben gerecht wird, aber ob das im Sinne Gottes ist, weiß doch letztendlich Niemand sicher.


    Das Einzige, was man als gläubiger Mensch wissen kann, ist das eigene Gefühl, was man als moralisch und/oder gefühlt richtig einstuft - und dass der christliche Glaube darauf basiert, von Gott gelenkt zu werden. Das müsste beides zusammen heißen, du weißt, was dein Gott will, wenn er dich dazu lenkt, etwas mit ganzem Gewissen als richtig wahr zu nehmen. Wenn das heißt, dass du in der Lage dazu bist, Frauen zu lieben, dann müsste das doch im christlichen Sinne heißen, Gott möchte, dass du dazu in der Lage bist.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • BennyMon ...Angst & andere Gefühle sind mit Sicherheit eine wichtige Ursache dafür warum Menschen Religion brauchen. Hast du recht... Kommt halt auch darauf an welche :)


    Dreamerine ... Ist auf jeden Fall eine komplizierte Sach. Aber John liegt absolut richtig, besonders was die Bibel betrifft. Viele der ursprünglichen Texte wurden vor mehr als 2000 Jahren verfasst... Die Menschen und deren Leben waren damals komplett anders... Deswegen kann man auch nicht alles was sie aufgeschrieben haben auf unsere heutige Zeit übertragen. Also nimm das aus der Bibel mit, was du als moralisch richtig, gut und sinnvoll erachtest.


    Wie John schon gesagt hat, was von Menschen verfasst wurde ist immer subjektiv...Also müssen wir es hinterfragen und entscheiden was wir als richtig ansehen :)

  • JohnDoe Das was du da sagst macht für meinen menschlichen verstand absolut Sinn.

    Trotzdem wehrt sich dann irgendeine andere Stimme dagegen, die mir sagt, dass ich die Worte meines Vaters bezüglich der Wahrheit der Bibel nicht anzweifeln darf. So als wäre da eine Blockade.

    Deswegen fällt es mir glaube ich auch so schwer, selber zu erkennen, dass ich eben gegen diese Meinung meines Vaters stehe und ich dennoch nicht im Unrecht oder Sünde bin.

  • Wenn du damit aufgewachsen bist, doch so nah an der Bibel erzogen worden zu sein, ist das schon ganz verständlich, dass du dir nicht recht vorstellen kannst, wie du das jetzt in Frage stellen könntest - vermutlich geht es deinen Eltern da selbst sehr ähnlich. Was aber im krassen Gegensatz dazu steht, ist die Tatsache, dass beinahe alle gläubigen Christen, die sich zu solchen Themen wie Homosexualität und co. so streng an Erwähnungen der Bibel halten, gleichzeitig aber bei anderen Themen differenzieren können.


    Was ich damit meine - geht es um sexuelle Orientierungen, dann wird die Bibel oft absolut wörtlich genommen, ohne dass man unsere heutige Gesellschaft einbezieht, aber wenn es zum Beispiel darum geht, dass die Bibel an vielen Stellen sehr offen zu Gewalt aufruft, wie es in den Schriften aller Religionen der Fall ist, dann sind sich eigentlich die meisten gläubigen Menschen einig, man dürfe die Bibel in diesen Fällen nicht wörtlich nehmen, weil sie aus einer anderen Zeit mit anderen gesellschaftlichen Normen stammt.


    Das heißt, im Grunde hält sich heute so oder so Niemand mehr wörtlich an Alles, was die Bibel besagt, aber während man sich bei Gewaltverbrechen einig ist, dass das nicht geht, zählt Diskriminierung eben nicht stark genug als Tabu, um die Bibel an dieser Stelle genauso zu hinterfragen. Dürfte daran liegen, dass praktiziert gläubige Familien oft eine generell eher konservative Struktur haben, in der Kinder dann zwar durchaus tolerant eingestellt sein können, aber so tolerant man selbst vielleicht auch ist, ist es nicht einfach sich gegen Intoleranz zu stellen, wenn sie von Personen in der eigenen Familie ausgeht. Immerhin wächst man damit auf, dass es gut und richtig ist, auf das zu vertrauen, was einem seine Eltern beibringen - egal ob das wirklich richtig ist oder nicht - und bis man alt genug ist, es eben doch zu hinterfragen, sind viele Dinge davon eben doch schon verinnerlicht.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Ich hab schon Jahre nicht mehr daran gedacht, aber mir fällt gerade ein...unser ehemaliger Pfarrer hat tatsächlich recht oft gepredigt er würde nie homosexuelle in seiner Gemeinde akzeptieren oder in die Kirche lassen. Als ich älter war... so 14/15+ und gemerkt .. okay ich steh scheinbar auch auf Mädels... (so richtig geklickt hat es bei mir dann erst später) ... Aber trotzdem... Wenn der Pfarrer sowas erzählt hat fand ich das damals auch recht verletzend. Vermutlich weil man in dem Alter erst schon mit vielem unsicher und verwirrt ist... Und dann noch sowas zu hören, von jemandem der Leuten eigentlich helfen / Trost spenden soll :/


    Aber ich bin mit 16/17 komplett vom Glauben abgefallen, danach war mir die kirliche Sichtweise egal :S


    Ich finde eher das outen vor Familie/Freunden schwierig. Zu sagen ich bin bi ist okay...Damit habe ich vor ca 3 Jahren angefangen... Wissen die meisten in meinem Umfeld... meistens okay ... aber Vorurteile/schock sind trotzdem oft da, gerade bei mädels...was ich echt krass finde. Nachdem ich mir jetzt ziemlich sicher bin das ich nicht wirklich bi bin, sondern was Beziehung/Gefühle angeht vermutlich nur eine Frau in Frage kommt weiß ich auch nicht so wirklich wie ich das meiner Familie beibringen soll. Die lauern immer noch auf den Schwiegersohn ^^ ... Ich fand es bisher iwie unnötig zu sagen "wird nie passieren" ...


    Wenn ich ne Freundin hätte wäre mir die Meinung anderer dann glaube recht Schnuppe... Dann ist man halt auch nicht alleine ^^ aber so ohne Beziehung und Grund fällt es schwer das in der Familie anzusprechen.


    Kein Plan ob mein Gefasel hier Sinn macht ^^

  • Als ich damals meinem Dad den Gefallen getan habe, mich konfirmieren zu lassen, war das eigentlich das einzige Jahr, in dem ich mich zwangsläufig nicht nur theoretisch mit der Kirche befasst habe, aber obwohl ich absolut kein Fan davon bin und mich auch nicht als christlich ansehe, muss ich eigentlich sagen, dass unser Pfarrer ziemlich tolerant unterwegs war. Mag daran gelegen haben, dass er noch recht jung und für alternative Lebenskonzepte dementsprechend offen war.


    Die krasseren Erfahrungen habe ich später mit der Familie meines ersten langfristigen Freundes gemacht. Das war eine russische Familie und da ist es recht üblich, dass sie katholisch sind, was grundsätzlich schonmal etwas strenger läuft, als der evangelische Glaube - wie in diesem Fall eben auch. War ich nicht dabei, wurde mein Exfreund durchaus in Feiertage einbezogen und er wurde auch nie großartig kritisiert, aber ich habe schon unterschwellig recht deutlich gemerkt, dass ich der Fremdkörper in deren Konzept war und man zu Festtagen dann eher nicht eingeladen - oder eben zu Hause geparkt wurde, wo die Gemeinde davon Nichts weiter mitbekam. Gab auch durchaus öfter das Mutter-Sohn Gespräch bei ihnen am Tisch, was seinerseits auf Nachwuchs stichelte und solche Dinge, die völlig danach wirkten, als wäre das Konzept von anderen Orientierungen als der heterosexuellen in der Welt seiner Eltern schlicht nicht existent und alles nur eine Frage der Überzeugung.


    Ob sie das ganz bewusst gemacht haben, kann ich nur schwer einschätzen, aber es hatte so etwas sehr Scheinheiliges, einerseits so ein spießbürgerliches Bild von Glauben und Nächstenliebe zu praktizieren, aber sich andererseits mit Nichts auseinander setzen zu wollen, wofür man die Nächstenliebe hätte brauchen können. Ich denke, die guten und sinnvollen Teile einer Religion kommen leider oft weniger an, als die vielen Verbote und Einschränkungen, aber vielleicht braucht der Mensch auch eher die negativeren Eindrücke als Antrieb, um zu wissen, dass er Etwas leistet.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Naja oft wirds halt auch als ausrede benutzt... Mal um nicht selbst denken/handeln zu müssen, mal um anderen zu sagen: "was du machst ist falsch." So nach dem Motto... Ja Gott will es doch so... Also wer bin ich zu sagen es ist anders.


    Das Problem ist hier doch oft das Menschen nicht gerne selbst Entscheidung treffen... Weil das ja einschließt dass man selbst für die Konsequenzen verantwortlich ist. Und da ist es dann für viele bequemere zu sagen... "Ich hab das so und so gemacht/nicht gemacht weil Gott es wollte"... (oder andere Personen... Wird ja nicht immer nur auf die Religion geschoben). Dabei ist man trotzdem immer noch selbst dafür verantwortlich...


    Man muss halt auch dazu sagen... Das man ab und an so denkt, passiert jedem mal... Weil man Angst hat... nicht weiß wie man handeln soll. Es ist halt wichtig das man es nicht zur Gewohnheit werden lässt sich blind vom Glauben/der Meinung/Ratschlägen anderer lenken zu lassen... Weil macht man das, verliert man sich dabei selbst. Man gibt ja quasi seine Freiheit her selbst entscheiden zu dürfen... Und dabei wird dann die Religion/die Meinungen anderer zu nem Käfig.


    Ich mein Beispiel: Wenn 5 Leute jemanden grundlos dumm machen der alleine da steht ... stellt man sich dann zu den 5 dazu und macht mit ....Weil es die Mehrzahl macht... Oder versucht man der einen Person iwie zu helfen...? Was hier richtig/falsch wäre ist eigentlich offensichtlich. Und das gleiche lässt sich im größeren auch auf die Kirche übertragen... Denn das ist auch: die Massen versus die wenigen homosexuellen.


    Ganz ehrlich...wenn es jemand gut mit einem meint (ob kirche oder andere leute) wird er nie sagen "du musst so und so denken/handeln"... sondern wird Ratschläge geben... Die Entscheidung aber dir überlassen & dann auch akzeptieren. Zwang ist immer ein Zeichen dafür das was falsch läuft ... :thumbup:

  • Ich denke Religion ist eigentlich dazu da die Ängste der Menschen zu lindern und als eine Art moralischer Kompass zu fungieren, der festlegt: welches handeln ist gut (Bsp. seinen nächsten lieben), welches schlecht (Bsp. stehlen, töten).^^

    So hätte ich das persönlich mit der Religion auch aufgefasst. Einen Gott oder ein dazu bestehendes Äquivalent in seinem Leben zu kennen, dient eine Art moralische Richtlinie, quasi ein Ideal, an dem man sich orientiert. Ob dieses tatsächlich existiert, sei dahingestellt. Glauben heißt schließlich auch nicht wissen. Die Religion an sich und damit der Glaube an diese Entität verleitet uns Menschen dazu - oder er könnte es zumindest - uns gewissenhaft und "richtig" zu verhalten. Wie eine Art extrahiertes menschliches Gewissen. Die Religion verbietet nichts, sie heißt nichts schlecht. Und somit kann sie auch nicht in ideologische Konzepte wie die Verachtung von Homosexualität usw. gepresst werden. Solche Sachen entstehen durch die Institution, die sich der Verbreitung des Glaubens befähigt hat. Doch der Mensch sollte seinen Glauben niemals von einer Institution beeinflussen oder gar bestimmen lassen. Die Vergangenheit zeigte zu oft, welch gravierende Auswirkungen dies haben kann. Und die Menschheit ist eigentlich größtenteils aufgeklärt genug um zu wissen, dass es völlig hinfällig ist, was man glaubt, solange man in dieser Form auch über andere denkt, diese achtet und respektiert.

  • Nein.

    Ich stehe auf empirische Daten, reproduzierbare Ergebnisse und Beweise. Die einzige Spiritualität in meinem Leben ist die Meditation. Aber bei der geht es nicht um Gott, sondern um das Beruhigen des Geistes, das Sammeln der Gedanken und um tiefe Entspannung.

  • also, ich glaube das es definitiv noch etwas anderes gibt, möchte es aber keinen Namen geben, wie Gott.

    Ich glaube aber auch an Schicksal, Geister und Hey an die wahre Liebe glaube ich auch noch ^.^

  • JA, ich Glaube an Gott, Jesus Christus und den heiligen Geist.

    Jedoch nicht an die Katholische oder Evangeliche Kirche.

    Ich gehöre zu den "Siebenten-Tags-Adventisten", für welche

    Die Bibel das wichtigste ist.