Worin besteht der Sinn des Lebens?

  • Mit ängstlich, faul oder herzlos hat das gar Nichts zu tun. Es gibt einfach faktisch sehr viele Dinge, die man nicht verändern kann - nämlich Alles, worauf man keinen Einfluss hat und das ist eben eine ganze Menge. Natürlich könnte man sich in dem Fall dann einreden, man könnte diese Dinge doch ändern, aber das kostet nur Energie und wird dadurch ja nicht zur Wahrheit. Ich meine damit nicht, dass die Menschheit als Kollektiv diese Dinge nicht ändern könnte, sondern man selbst als einzelne Person.


    Ich habe auch nicht gesagt, dass Irgendjemand in Therapie 'muss' - ich sagte, dass sich viele Menschen in Therapie begeben, wenn sie mit Leid nicht umgehen können. Ob man das tut oder nicht, sei Jedem selbst überlassen.

    Du bezeichnest es als Energieverschwendung, dir einzureden, etwas zu ändern.

    Mein Vorschlag, ganz neutral und einfach nur so hingestellt ohne jemanden dazu aufzufordern, wäre, aufzuhören, seine Energie damit zu verschwenden, sich einzureden, es schaffen zu können oder nicht, sondern es einfach zu machen.

    Ich respektiere deine sehr realistische und frei von Negativität oder Positivität eingestellte Meinung aber.... Was treibt dich im Leben an wenn es nicht anderen zu helfen ist?

  • ...

    Ich respektiere deine sehr realistische und frei von Negativität oder Positivität eingestellte Meinung aber.... Was treibt dich im Leben an wenn es nicht anderen zu helfen ist?

    Wer sagt, dass ich Anderen nicht helfe? Ich akzeptiere lediglich, dass ich nicht auf Alles einen Einfluss habe - bzw. es mir teilweise auch gar nicht zusteht, manche Dinge zu beeinflussen.


    Ein reales Beispiel: Ich kenne eine Person, mit der ich vor über 10 Jahren Mal befreundet war. Diese Person hat eine massive Persönlichkeitsstörung, die sich in absolut zerstörerischem Sozialverhalten äußert. Einige Jahre lang habe ich immer wieder versucht, die Freundschaft zu tragen, habe mich von ihr beleidigen, anschreien, stalken, kontrollieren und absolut mies behandeln lassen, weil ich dachte, sie könne dafür ja Nichts, könne ihr Verhalten nicht kontrollieren und ich müsste das aus einer Art missverstandener Verantwortung heraus aushalten. Das Ganze Spielchen würde ich mit ihr wohl heute noch spielen, wenn ich nicht irgendwann eine Grenze gezogen hätte und wäre daran ziemlich sicher irgendwann kaputt gegangen, aber irgendwo muss die Erkenntnis einsetzen, dass man nicht Jedem helfen kann, weil man die Entscheidungen anderer Menschen nicht ändern kann. In solchen Situationen kann man nur sich selbst ändern, um das Muster zu verlassen.


    Ansonsten gibt es noch viele andere Beispiele für Situationen, in denen man schlichtweg nicht das Maß aller Dinge ist, dass auf Alles einen Einfluss hat.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Hmm ... ich denke du hast recht..

    ich denke aber auch, dass durch die Sinnlosigkeit der Existenz meine Bedürfnisse unwichtig werden und ich die Zeit, die ich als Leben absitze, einfach auch damit füllen könnte, zu versuchen, die grenzen meiner Möglichkeiten zu überschreiten.. eventuell liegt meine Bereitschaft, anderen zu helfen deshalb deutlich über der Schmerzgrenze, weil ich die Schmerzgrenze als unwichtig erachte.. und im endeffekt enden unsere Möglichkeiten meistens dort, wo sie anfangen, uns zu schaden. Wahrscheinlich verdanke ich dieser Weltauffassung meine extreme Hilfsbereitschaft und das Nicht-akzeptieren von irgendwelchen Grenzen..


    im Umkehrschluss brauche ich aber auch nicht viel um glücklich zu sein und meine Beziehung reicht mir für ein glückliches Dasein vollkommen aus.


    Im Endeffekt haben wir also beide einen Weg gewählt mit dem wir zufrieden sind und das ist dann im Endeffekt der (Menschengemachte) Sinn des Lebens.

    Oder nicht?

  • ...

    Im Endeffekt haben wir also beide einen Weg gewählt mit dem wir zufrieden sind und das ist dann im Endeffekt der (Menschengemachte) Sinn des Lebens.

    Oder nicht?

    Sicher, wenn du deinen Sinn in Aufopferung und Hilfsbereitschaft siehst oder auch in einer Beziehung, dann kann das für dich der Sinn des Lebens sein, das ist ja ganz individuell.


    Das Ganze mit der Akzeptanz von Dingen, die man vermeintlich nicht ändern kann, bezog ich ja mehr auf deine Frage, wie man Leid ertragen soll.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Japo aber da gibt's auch die besten Therapeuten...

    ausserdem denke ich.. das wahre paradies wäre ein immerwährender neuanfang (Mit wissen um die Vergangenheit ), da so der Mensch Mensch bleibt und niemals Langeweile (die schlimmste Form allen Leidens 😂) hat

  • Ja ich denke auch.. aber wenn gott so existiert wie er beschrieben wird, dann denke ich, wird uns nie langweilig.


    Selbst wenn wir für immer im gleichen Himmel bleiben

    Denn gott ist ja bekanntlich endlos kreativ. alle Darstellungen von Gott und dem himmel, die angeblich den Beispielen der bibel und co folgen, sind gänzlich falsch, weil wir uns dieses Mass an Abwechslung nicht vor augen halten können. Wir sind nicht in der Lage, einen endlosen Vorgang zu verarbeiten... also denke ich wenn gott do existiert wie er beschrieben wird, wird uns im himmel wohl nie langweilig werden.


    Unsere Vorstellung von Himmel ist einfach nur menschlich



    (Aber das gehört in einen anderen thread:D)

  • Ich habe auch keinen genauen Plan, wo ich irgendwann Mal stehen will, um sagen zu können, dass ich ein Ziel erreicht habe. Meine Ziele stecke ich eigentlich immer sehr gegenwärtig - selbst wenn das aktuelle vielleicht nur heißt, dass ich jetzt ein Vanille-Eis haben möchte. Ansonsten halte ich Liebe und Beziehung für erstrebenswert, aber auch das gibt meinem Leben jetzt keinen speziellen Sinn, ohne den es nicht lebenswert wäre.