• Hey.
    Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich versuche es einfach mal, vielleicht gibt es ja hier Menschen, die das gleiche haben.

    Ich habe für mein Alter schon viel durch im Leben, mit den falschen Leuten etc. Habe psyschiche Probleme & weiß nicht wie mit allem umzugehen ist.

    Ich habe stets Angst, wenn ich jemanden kennenlerne, der/die mir echt sympatisch ist, dass ich es kaputt mache..

    Das ich es beende, vor Angst verletzt zu werden oder sonstiges..

    Das ich nur verarscht werde.. Die Bindungsängste (egal ob Beziehung oder Freundschaft) haben sich durch sehr viele Enttäuschungen im Leben gebildet..
    Ich weiß wie gesagt nicht wie ich so eine gesunde Beziehung zu einem Menschen aufbauen kann, ohne das ich es zerstöre wegen Dingen die mir im Kopf rumgeistert.
    Ich weiß nicht, vielleicht kann mir ja jemand Tipps geben, in irgendeiner Weise..
    Habe bestimmt sehr viel ausgelassen, aber das wichtigste steht drin..

  • Du sprichst mir aus der Seele xD

    Ich hab selber auch derartige Probleme würde Teilweise auch von ner Angststörung reden sprich wenn ich mit irgendjemanden schreibe der mir wichtig ist und ich irgendwie nach ner gewissen Zeit keine Antwort bekomme oder der jenige on war und nicht geantwortet hat mach ich mir die übelsten Vorwürfe "Hab ich jetzt was falsches geschrieben?" "Hat er einfach kein Interesse an mir?" "Bin ich für ihn zu nervig?"

    etc. Ich würde aus Erfahrung sagen dass man versuchen sollte sich nicht so viele Gedanken zu machen auch wenn dass für mich auch sehr schwer ist, ggf. hilft es auch mit anderen zu reden die einen verstehen was bei mir beispielsweise nicht möglich ist da ich angst habe dass die Leute sich über mich lustig machen oder es nicht ernst nehmen.

    Zum Thema Bindungsängste würde ich selber sagen dass man langsam ran gehen sollte mit der Person reden und mit der Zeit merkt man dann ob eine Freundschaft mit dieser entsteht bzw. eine Beziehung.


    Sonst fällt mir gerade nicht mehr dazu ein und ich kann auch nicht garantieren dass es was hilft nur die Meinung eines kleinen Hobbypsychologens xD

  • Mir geht es auch ähnlich, ich habe auch dauernd Angst, in irgendeiner Art etwas falsches zu sagen/schreiben und erzähle daher den Meisten auch nicht viel von mir. Vor allem was Ängste angeht oder generell meine Stimmung. Ich glaube wirklich Tipps kann ich dir da leider nicht geben, da ich selbst nicht so recht damit umzugehen weiß.
    Ich denke, das einzige was ich dazu sonst sagen kann, ist das man am besten jemanden finden muss, bei dem man schnell merkt, das ein gewisser Vertrauensbund da ist, aber das ist leider auch nicht so leicht mal eben zu machen.

  • Ich glaube grundsätzlich erstmal nicht, dass es ganz schlecht ist, wenn man Probleme dabei hat, anderen Menschen zu vertrauen - gerade dann, wenn man Diejenigen gerade erst kennen lernt, denn Vorsicht ist ja generell besser als Nachsicht. Trotzdem kann ich verstehen, dass es zum Problem wird, wenn man eigentlich das Gefühl hat, man sollte Vertrauen können, aber bekommt es eben nicht hin.


    Ich weiß nicht, ob ich sagen würde, dass ich das selbe Problem habe - das heißt, eigentlich weiß ich, dass ich es auch habe, aber ich halte es für mich persönlich nicht unbedingt für ein Problem, so lange ich das irgendwie handhaben kann. Natürlich bin ich kein Therapeut, daher erwähne ich hier Mal, dass man sich trotzdem echte Hilfe holen sollte, sobald die Vertrauens-Unfähigkeit wirklich zum Problem in alltäglichen Situationen wird, aber ich kann zumindest wiedergeben, was ich zu dem Thema aus Therapien mitgenommen habe.


    Es ist eigentlich erstmal ganz egal, zu welcher Art sozialen Angst man neigt - der Mechanismus dahinter ist immer, dass man sich selbst unterbewusst signalisiert 'wenn ich xy tue/xy nicht tue oder Jemand anderes xy tut/xy nicht tut -> dann passiert etwas Schlimmes'. Ob das rational eine logische Schlussfolgerung ist, ist dem Unterbewusstsein dabei völlig egal, denn es überprüft nicht, ob eine Gefahr besonders nahliegend ist und es überprüft auch nicht, ob es das Risiko zur Gefahr um einen bestimmten Preis eingehen möchte oder nicht.


    Wenn jetzt also Jemand Angst davor hat, Anderen zu vertrauen, dann passieren da im Hirn Dinge wie:


    'Mich fragt da gerade Jemand etwas sehr persönliches -> er wird meine Antwort doof finden und mich deshalb hassen'

    'Ich möchte Jemandem sagen, dass ich ihn mag -> vielleicht mag ich ihn irgendwann aber nicht mehr und werde ihn dann nicht mehr los'

    'Mir macht Jemand ein Kompliment -> er verarscht mich bestimmt nur und wird mich auslachen, wenn ich darauf eingehe'


    Zwischen dem Auslöser und der Reaktion würden bei Menschen, die kein Problem mit Vertrauen haben, Gedanken ablaufen, die die Reaktion vorher überprüfen - zum einen, wie wahrscheinlich es ist, dass eine schlimme Erwartung eintritt und zum anderen, ob Derjenige das Risiko eingehen möchte, dass die schlimme Erwartung eintritt. Das heißt, diese Person kann sich ganz bewusst dafür entscheiden, eine negative Erfahrung zu machen und kann sie dann auch kommen sehen, wenn sich die schlechte Erwartung erfüllt.


    Ein Mensch, der einigermaßen unfähig dazu ist, Anderen zu vertrauen, der überprüft die schlechte Erwartung nicht, weil sein Hirn schon für ihn entscheidet und Schadensvermeidung betreibt, denn das Unterbewusstsein berücksichtigt nicht, dass einem ja Etwas entgehen könnte, sondern es will schlechte Erfahrungen vermeiden, egal ob es gute Erfahrungen damit auch vermeidet.


    Wenn man daran Etwas verändern möchte, dann kann man eigentlich nur dafür sorgen, die Dinge bewusst zu tun, die das Unterbewusstsein nicht macht - die schlechten Erwartungen überprüfen und ihren Risikowert abwägen. Wenn ich also die Situation habe:


    'Mich fragt da gerade Jemand etwas sehr persönliches -> er wird meine Antwort doof finden und mich deshalb hassen'


    Dann kann ich mir die Frage stellen, ob das eine begründete Angst ist. Würde ich meine Antwort doof finden, wenn ich an seiner Stelle wäre? Würde ich ihn hassen, wenn ich eine Antwort von ihm doof fände? Warum sollte er empfindlicher reagieren, als ich selbst? Wie schlimm wäre es für mich wirklich, wenn er meine Antwort doof findet? Will ich das Risiko eingehen, dass er mich doof finden könnte (immerhin kann er mich ja auch gut finden) ?


    In der Regel erkennt man durch die Überprüfung, ob eine Situation wirklich ganz rational eher nicht vertrauenswürdig ist und das Unterbewusstsein mit gutem Grund auf die Bremse getreten ist - oder ob die Situation in Wahrheit sehr harmlos war und man Risikovermeidung betreiben wollte. Dann kann man sich entscheiden, wie man reagieren möchte, auch wenn man dadurch trotzdem nicht leichter vertraut - dafür vertraut man aber bewusster.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Ich weiß nicht ob dir das hilft, aber ich habe angefangen Probleme und Ängste aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Nicht nur das Negative sehen, sondern auch alle möglichen positiven Seiten. Ich habe mir das schlimmstmögliche Szenario ausgedacht, ein weniger schlimmes und IMMER ein Gutes. Das hat mir geholfen nicht gleich überrascht und überfordert zu sein, sollte eins davon eintreffen, dass ich mir weniger wünsche.


    Mir hat auch geholfen mit der Person gleich offen darüber zu reden, ohne gross Zeit verstreichen zu lassen. Wenn ich zuviel Zeit habe, denke ich zuviel nach, wenn ich zuviel nachdenke, können dort Probleme entstehen, wo gar keine waren. Ich versuche meinen Ängsten möglichst wenig Zeit zu geben, sich wie ein Virus auszubreiten.


    Meine Einstellung dazu, was eine gesunde menschliche Beziehung auszeichnet (in der Freundschaft und Liebe): Akzeptanz. Eine große Portion Akzeptanz und zwar keine einseitige sondern eine beidseitige. Dann noch Respekt, aber Respekt ist in meinen Augen so eine Erziehungssache, dass man von früh auf lernt oder eben nicht. Vertrauen - ja, aber keine 100 prozentige. Und achja.. nie vergessen, dass wir alle Induviduen sind und somit jeder auch eine eigene Vergangenheit hat.


    Ich weiß, das ist alles eine Sache der Einstellung und geht nicht von heute auf morgen. Aber hey, es ist interessant eine Person kennenzulernen, näher kennenzulernen und somit auch seinen/ihren Teufel + Engel. Natürlich mit allen möglichen Risiken. Vielleicht bin ich auch einfach masochistisch.


    Lg Relii

  • Wenn man dauernd enttäuscht wird kann das sicher jemanden ganz schön runterziehen. Aber angst zu haben ist genauso wie fehler machen. Beides ist dazu da überwunden zu werden, in dem man daraus lernt.


    Vor allem lernt man vorsichtiger zu sein. Aber zu vorsichtig, zu sein ist ebenfalls ein fehler. Was das RL betrifft, würd ich sagen, sollte man immer das risiko eingehen, sich auf jemanden einzulassen, wenn es nicht gerade ein totaler fremder ist. und jede erlebte enttäuschung ist dann ein gewinn an erfahrung, sich das nächste mal nicht auf den gleichen typ mensch einzulassen. immer etwas abstand halten, aber weiter quatschen.


    Online dagegen würde ich mich nicht einmal auf mein spiegelbild einlassen. also mit ihm chatten und so schon, aber keine näheren kontakte, wenns ums RL geht.