Wie kann man nur ein Geschlecht lieben?

  • Hallo, es gab hier ja schon die gegenteilige Frage, aber ich möchte wissen: Wie kann man nur ein Geschlecht lieben.

    Mein Problem mit diesem Gedanken ist, wo die Grenze ziehen? (Nehme hier als Beispiel die männliche Homosexualität):

    Was ist wenn ihr einen Menschen kennenlernt, er ist der perfekte Mann, er erfüllt alle eure Wünsche und ihr seid schwer verliebt. Und eines Tages erzählt er euch, dass er eigentlich eine Frau ist (kann ja passieren, bei Online Kontakt oder man traf sich auf einem Faschingsball etc). Hört dann eure Liebe auf, einfach weil die Geschlechtsmerkmale nicht passen? Oder denkt ihr, dass es keine Frau mit euren (charakterlichen) Wünschen an einen Mann geben wird?

    Und was, wenn ihr von Anfang an wisst, dass es eine Frau ist und ihr erst dann merkt, dass sie die Eigenschaften eures Traummannes hat. Bildet sich dann gar nicht erst eine Verliebtheit? Oder lasst es ihr euch quasi frei, euch in einer solchen Situation eben auch mal in eine Frau zu verlieben?

    Das lässt mir keine Ruhe..

    Vielen Dank an alle.

  • Hrm, spannende Überlegung...


    Intuitiv würde ich behaupten, in den meisten Fällen bemerkt man doch das Geschlecht seines Gegenübers - damit meine ich nun aber weniger das Geschlecht, dem sich dieser Jemand persönlich zuordnet, sondern das Geschlecht, was man selbst an der Person wahrnimmt. In den meisten Fällen wird das vermutlich das biologische, wie auch empfundene Geschlecht der Person sein, einfach weil es in den deutlich überwiegenden Fällen übereinstimmt. Stimmt es nicht überein, dann wird es wohl schwieriger.


    Mir ist es bisher nicht passiert, mich in eine Frau verliebt zu haben - ich kann beurteilen, welche Frauen ich für attraktiv halte, aber das ist sehr objektiv. Würde ich mich nun aber doch verlieben, dann wäre das eben so - und ich denke auch nicht, dass mich die reine Tatsache abschrecken würde. Ob das in der Praxis dann auch funktionieren würde, sich näher zu kommen, kann ich nicht sagen - wenn man eh schon verliebt ist, vermutlich schon.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Die Frage hab ich mir früher auch gestellt, als ich mich noch als bi bzw. pan identifiziert hab. Ich war der Ansicht, dass das Geschlecht einer Person keine Rolle spielt, wenn es um die Frage geht, in wen ich mich verlieben kann. Und prinzipiell hat sich an dieser Ansicht auch nichts geändert. Allerdings hatte ich aus heutiger Sicht damals noch kein echtes sexuelles Interesse, weder an Männern noch an Frauen. Und das hat sich mittlerweile geändert, weswegen ich mich jetzt als homosexuell bezeichne.

    Ich frage mich selbst manchmal, was wäre, wenn ich mich in einen Mann verlieben würde. So wirklich kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen. Klar könnte ich einen Mann toll finden, sicher auch so toll, dass man von sowas wie Verliebtheit sprechen könnte. Aber zu dem Wunsch, mit jemandem zusammen zu sein, gehört für mich auch, denjenigen sexuell attraktiv zu finden. Und deshalb glaube ich nicht, dass ich in der Lage wäre, für einen Mann genau das gleiche zu empfinden, was ich hoffentlich irgendwann mal für eine Frau empfinden werde.

  • Für mich ist das genauso, wie ich auch bei Musik keine Erklärung dafür habe, warum ich die und die Musik mag und andere wieder nicht, ich mag sie halt einfach und dann ist das so. Und ich liebe eben nur Frauen und dann ist das eben so. ^^"

  • Bei mir ist es so, dass ich mich nur in Mädels verliebe. Da bekomme ich Schmetterlinge im Bauch und alles was dazu gehört. Bei nem Kerl hab ich das nicht, den finde ich vielleicht sexuell anziehend aber mehr eben auch nicht.

    Würde sagen, dass ich bi bin. Kann mir Sex mit beiden Geschlechtern vorstellen, ne Beziehung aber nur zu Mädels.

  • Interessantes Thema. Früher dachte ich das man nur ein Geschlecht lieben kann oder anziehend findet. Doch als ich älter wurde merkte ich irgendwie das in mir ein Wandel statt zu finden scheint. Plötzlich merkte ich das auch feminine Männer mich ablenken oder anziehen und nicht nur Frauen. Das war schon ziemlich neu für mich weil ich nur Augen für Frauen hatte. Ich war damals sowas von hetero Xp Jedenfalls glaubte ich das. Jetzt merke ich eigentlich dass es vollkommen egal ist wen man mag/liebt. Egal was der jenige zwischen den Beinen hat. Auch wenn dich die ein oder andere Person mal überraschen wird im Leben. Das wichtigste find ich persönlich ist eigentlich nur noch dieses Wohlfühlgefühl mit der Person die du angefangen hast zu mögen. Alles andere ist unwichtig geworden, zumindest für mich. Auch wenn man lange alleine geblieben ist wie ich z. B. und man grad niemanden hat. Glücklich sein ist wichtig, egal auf welcher Art, mit ider ohne jemanden. Hat man ein schönes Gefühl dann sollte man es genießen. Es gibt leider heutzutage nicht mehr viel woran man sich noch erfreuen kann und deswegen sollte man sich auch an den noch so kleinen Dingen erfreuen die einem zum Lächeln bringen. smile-squared

    Mach dir also keinen Kopf. Je mehr man drüber nachdenkt desto unsinniger werden die eigenen Fragen für einen werden weil man Antworten am Ende eh nicht mehr braucht. Die Verwirrung geht nachher von alleine weg. Liebe wen du magst. Lebe wie du magst. Das Leben kann einfacher sein als man denkt. ;)

  • Ich denke, Liebe kennt keine Grenzen.

    Ich glaube ganz fest daran, dass sich auch z.b eine Frau die ihr ganzes Leben lang heterosexuell war, in der Lage ist sich in eine homosexuelle Frau zu verlieben, wenn es denn passt.


    Ich bin gerade sehr überrascht dass ich nicht mehr zum Thema zu sagen habe, aber irgendwie...

    mehr gibt es nicht zu sagen.

    Ich glaube einfach daran, dass das möglich ist, und es ist ja auch schon oft genug auf der Welt passiert. Es muss nur der/die Richtige in das Leben eines Menschen treten und schon passiert's :D


    Vielleicht bin ich aber gerade auch zu naiv, denn ich bin bi, war auch schon immer bi und habe deshalb keinen Struggle damit ob mein Partner nun männlich oder weiblich ist.

    Und ich kann auch nachvollziehen, dass jemand der z.b homosexuell ist eben nur ein Geschlecht bevorzugt, denn anscheinend fühlt sich der/diejenige nun ml zu dem einen Geschlecht stark hingezogen, und zu dem anderen nicht. Jeder hat seine Präferenzen und das ist verdammt gut so.

    Aber wir Menschen sind eigentlich nicht homo- oder heterosexuell. Natürlich nehme ich jeden der von sich sagt dass er homosexuell ist ernst und ich würde auch niemals jemanden belehren wollen.

    Aber jeder von uns ist irgendwo ein bisschen bi, darüber gibt es sogar (angeblich) Studien. Es muss wohl nur einen Trigger geben, der eben diese Bisexualität "auslöst" ^^

    Und egal wie schwammig diese Studien sind, ich für meinen Teil glaube daran. Denn ich hab es selbst schon erlebt wie eine Stockheterosexuelle Frau, die sogar behauptete dass sie homosexuelle Handlungen zwischen Frauen abartig fände, sich irgendwann in eine andere Frau verliebt hat und mit ihr nun eine Beziehung führt. Oder dass junge Kerle, die darauf bestanden kein bisschen schwul zu sein, auf einmal meinten dass sie in ner Homobar waren und mal mit nem Typen rumgeknutscht haben, nur um's Mal auszuprobieren...

    Solche Situationen sind für mich ein Beweis. Zwar nur ein kleiner, subjektiver Beweis der weiß Goth nicht auf viele andere Menschen zutrifft, aber immerhin ^^

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    Don't push the river, it flows by itself.

    Barry Stevens


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