Falsche Vorbilder?

  • Da ich mich jetzt ja schon eine ganze Weile als Mal mehr und Mal weniger stiller Zuschauer mit der Entwicklung der Trans-Community im ganz allgemeinen Sinne beschäftige und mich mittlerweile auch einigermaßen aktiv selbst daraus zurück ziehe, habe ich mir einige Gedanken dazu gemacht, warum eigentlich passiert, was ganz offensichtlich eben passiert.


    Was überhaupt so genau passiert, ist für mich eigentlich gar nicht so leicht einschätzbar. Auf den ersten Blick steigt die Zahl an transsexuellen Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit wenigen Jahren explosiv an. Auf den zweiten Blick betrifft es nicht Jugendliche im allgemeinen, sondern explizit biologische Mädchen. Auf den dritten Blick stellt sich dann eigentlich auch die Frage, was soll 'transsexuell' in der aktuellen Entwicklung eigentlich heißen.


    Gemeint ist gemeinhin der Umstand, dass sich eine Person dem gegensätzlichen biologischen Geschlecht zugehörig fühlt, um es auf das Wesentliche zu kürzen - aber ist das noch das, was es im alltäglichen Gebrauch bedeutet?


    Meinem persönlichen Eindruck nach bedeutet es eigentlich längst etwas völlig Anderes, denn als transsexuell identifizieren sich junge Mädchen nicht, weil sie sich männlich verhalten, männlich fühlen und die männliche Rolle einnehmen wollen - sondern vielmehr assoziieren sie sehr oberflächliche und eigentlich geschlechtsneutrale Dinge als männlich und begründen ihre Vorliebe zu diesen Dingen dann rückwirkend mit Transsexualität oder direkt einer fehlenden Geschlechtszugehörigkeit.


    Zwangsläufig komme ich dann zu der Frage, warum passiert das und woher kommt es?

    Besonders lange muss ich mir diese Frage dann aber doch eigentlich gar nicht stellen, denn im Prinzip beantwortet Social Media in jeder Form die Frage sofort. Im Grunde sehe ich dort zwei Arten von Frauen/Mädchen - die einen, die ihre Weiblichkeit bis ins Äußerste zelebrieren und in bester Paris Hilton Mannier aufgedonnerte Model-Fotos posten. Und auf der anderen Seite gibt es die Frauen und Mädchen, die völlig normal aussehen - sich überwiegend aber nicht mehr als weiblich bezeichnen und irgendwelche Hashtags des modernen Feminismus verbreiten.


    Wenn also natürliche Weiblichkeit nicht mehr als weiblich assoziiert wird, sondern als neutral bis männlich gilt; Männlichkeit dafür sowohl männlich alsauch weiblich sein kann - und Mädchen sich gegenseitig nur noch dann als Mädchen identifizieren, wenn sie dem Püppchen-Klischee entsprechen... fehlt es dann nicht einfach nur an den richtigen Vorbildern und Assoziationen?


    Ich meine, irgendwie ist es doch komisch, dass der moderne Feminismus davon spricht, Geschlechterrollen aufbrechen zu wollen, aber gleichzeitig scheint es der Ursprung für den Trend zu sein, dass nur noch Model-Püppchen als weiblich gelten und normale Mädchen sich einfach vom Mädchen-Sein lossagen. Schafft sich der Feminismus damit nicht im Grunde selbst ab und führt auf lange Sicht zu einer Entwicklung, in der wir einfach alle 'männlich' sind, weil wir das Wort völlig dekonstruiert haben? Wo man im Internet lange danach gefragt wurde, ob man 'm oder w' sei, da folgt heute (sofern die Antwort 'm' ist) schon fast standartmäßig die Frage, ob man 'cis' ist - vermutlich die Frage danach, welche Art von männlich man wirklich meint.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

    2 Mal editiert, zuletzt von JohnDoe ()

  • Ich hab mir deinen Text jetzt mehrere Male durchgelesen und liege gerade in der Badewanne mit einem Glas rotwein in der Hand... :D


    Im ganzen muss ich dir zustimmen, ich sehe das genauso. Allerdings aber auch auf der anderen Seite. Sprich die Mtf Trans. Mir ist in den letzten Jahren ein großer Aufschwung aufgefallen, von jugendlichen und jungen Männern, die meinen, sie müssten jetzt einen auf Frau machen. Dabei fühlen sich scheinbar viele lediglich nicht so wohl in der typischen "Männerrolle". Das sich die Gesellschaft mittlerweile geändert hat, scheinen viele nicht zu merken. Deshalb sind sie der Meinung, sie müssten eher ne Frau sein, statt ein Mann zu sein. Was alles dazu beiträgt, kann man entweder in Medien sehen oder durch typische Macho kerle, die andere immer klein machen müssen.

    Jetzt kommt dann noch der tolle Aufschwung an metrosexuellen dazu. (hab gestern erst die South Park Folge wieder gesehen ^^) Und schon haben wir eine Vielzahl an Jungs und Männern, die der Meinung sind, sie wären Trans. Dabei haben sie nur einen Teil ihrer weiblichen Seite entdeckt. Oder sind einfach "nur" bisexuell. Dann kommen wieder die viele die eine Therapie machen wollen und merken am Ende erst, daß es gar nicht das ist, was sie wollten...

    Das ganze kann man auch auf die weibliche Seite projizieren.


    Das macht das ganze für die wirklichen, die transident sind, um einiges schwerer akzeptiert zu werden oder sich selbst zu überwinden. Ich kann das zumindest von mir behaupten, ich steh zwar erst seit ca August letzten Jahres so halboffiziell bei trans und seit April diesen Jahres ganz offiziell. Aber ich weiß das von mir halt schon seit ich 10 oder 11 war. Nur hat mir der Mut und die richtigen sozialen Kontakte gefehlt.


    Hatte auch erst vorgestern mit meiner besten Freundin geredet, die das ganze genauso sieht. Und dazu kommt, daß manche Bereiche sich mit diversen anderen Geschichten ähneln. Sachen ala Frauen, die z. B. vergewaltigt wurden. Und die die nur so tun, um recht zu bekommen. Wer glaubt denn, ohne mittlerweile zu hinterfragen, daß wirkliche Opfer recht haben?


    Das ganze ist halt meine Sichtweise. Da muss mir auch keiner zustimmen, ich lass mich auch gerne eines besseren belehren. :D

    Es ist einfach alles recht kompliziert worden. Gerade mit deinen angesprochenen "Vorbildern". Die greifen am Thema weit vorbei, nur weil sie die Aufmerksamkeit suchen oder im Sinne von der typischen PR wieder profitieren wollen.

  • Das sind extrem viele Buchstaben, aber ich muss zugeben, dass etwas dran ist.

    Ich denke, dass dieser 'Aufschwung' an Transsexuellen Jugendlichen davon kommt, dass sie sich anfangs nur ihrer Sexualität unsicher sind.

    Wenn sie dann auf Sozial Media miterleben, wie andere Jugendliche erzählen, dass sie sich selbst unsicher waren und jetzt Trans sind, denken sie, dass sei das richtige für sie und stellen diesen nach. Sie lehnen sich gegen die 'klassischen Geschlechterrollen', ohne zu merken, dass sie andere Personen, die vielleicht auch diese Unsicherheiten haben, unterbewusst mit beeinflussen. Ganz nach dem Motto: machst du dieses Klischee, bist du es auch. Die Jugendlichen denken nicht mehr über sich und ihr Körpergefühl nach, sondern gehen radikale Schritte nur um sich gegen diese Klischees aufzubringen. Der Teufelskreis läuft so weiter.


    Ich hoffe, dass das, was ich sagen wollte, richtig rüberkommt. Bei Verwirrung möchte ich mich im vorraus entschuldigen.

  • Linaza


    Stimmt, in der Richtung Mann zu Frau ist es auch deutlich mehr geworden, aber ich habe den Eindruck, dass es in dieser Richtung sehr schnell eine Art Aufwachen gibt, was bei Frau zu Mann aber völlig ausbleibt.


    Wenn ein genetischer Mann Transsexualität missversteht und sich aufgrund falscher Assoziationen damit identifiziert, dann gibt es schnell diesen Punkt, an dem Worten auch Taten folgen müssen und spätestens dann, wenn er in weiblichen Klamotten raus geht und merkt, dass er die weibliche Rolle für seine Außenwelt schlichtweg nicht verkörpern kann, weil er weder weiblich fühlt noch weiblich agiert, dann bleibt ihm eigentlich nichts Anderes übrig, als auf die harte aber deutliche Art zu verstehen, er hat sich geirrt.


    Bei Frau zu Mann sieht das ganz anders aus. Das Szenario ist zwar exakt das selbe, dass die entsprechende Person die männliche Rolle genauso wenig verkörpern kann, weil sie nicht männlich ist und alle Menschen drumherum das auch registrieren - das Mädchen selbst registriert es aber nicht, weil die Außenwelt einfach nicht so hart auf ein Mädchen reagiert, dass sich burschikos anzieht und komisch verhält. Die Selbsterkenntnis bleibt also komplett aus und oftmals würde es auch überhaupt Nichts bringen, das entsprechende Mädchen darauf hin zu weisen, dass sie ein ganz gewöhnliches Mädchen ist und sie auch in Ordnung so ist, weil sie felsenfest davon überzeugt wäre, man könnte das ja nicht beurteilen und es gäbe tausend Argumente, warum sie dennoch eigentlich ein Junge ist, die alle in Wahrheit aber falsche Assoziation sind.



    Bleichjaeger


    Ich denke, es ist schon richtig rüber gekommen, was du meintest und ganz sicher ist auch etwas Wahres dran, dass es um Radikalität geht, einfach speziell und anders zu sein. Ich glaube nur, dass es darüber hinaus geht, weil Diejenigen selbst gar nicht aktiv rebellieren, sondern die eigene Masche eben glauben. Wobei Masche nicht das richtige Wort ist, aber mir fällt dazu gerade kein passenderes ein.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Ich habe mir alle Texte jetzt mehrmals durchgelesen und will nun auch etwas dazu sagen. Ich werde das Gefühl einfach nicht los, dass hier ein gewisses Feindbild kreiert wird. Auch wenn ich mir sicher bin, dass das niemals beabsichtigt war, schimmert es trotzdem zwischen den Zeilen irgendwie durch, empfinde ich zumindest.

    Es kann ja durchaus so sein, dass die Anzahl der Jugendlichen die sich selbst als transsexuell identifizieren rasch ansteigt, doch spielen da meiner Meinung nach weitaus mehr Faktoren eine Rolle, als nur die Begriffsdefinition von männlich und weiblich. Es ist doch eigentlich natürlich, dass diese Zahl steigen muss, steigen doch auch die Möglichkeiten sich selbst und seinen Körper zu hinterfragen durch das Internet, Bekannte die offen dazu stehen oder einfach Infoveranstaltungen zu solchen Themen. Wenn man da ein paar Jahre zurück geht, gab es das eben so nicht, weshalb man es aber auch nie so hinterfragte. Heute geht man eben nicht wie früher davon aus, dass man 'normal' (im Sinne von heterosexuell und seinem biologischen Geschlecht entsprechend... ich weiß grad nicht wie ich es ausdrücken soll, aber jeder weiß bestimmt was ich generell meine) ist. Man sieht in den Medien eben auch die gesamte LGBTQ-Community und öffnet dann schon automatisch all diese Schubladen und schaut in welche man reinpasst.

    Heute ein biologischer Junge der das Gefühl hat weiblich zu sein oder andersrum würde es eher wahrscheinlich öffentlich herausfinden (sprich mit jemandem reden, Erfahrungen anderer einholen, einem solchen Forum hier beitreten, usw) als diese Personen es damals wohl getan hätten. Man betitelt sich dann als 'transsexuell', auch wenn man noch in der Phase ist es herauszufinden.

    Steigt die Zahl derer die öffentlich transsexuell sind, sinkt im Umkehrschluss ja die Zahl derer die es zwar sind, aber geheim halten. Also sind steigende Zahlen nicht unbedingt negativ zu werten, sondern ein Indizi dafür, dass auch die Toleranz steigt und immer mehr den Mut haben es auszuleben.

    Ich denke die Zahlen im Allgemeinen geben sich sowieso nicht viel. Früher gab es zwar weniger die sich dazu bekannten, doch lag die Dunkelziffer vermutlich viel höher als die heute. Es wird ihnen einfach heute (sehr positiv gemeint!) leichter gemacht sich so zu identifizieren.


    Und jetzt nochmal kurz zurück zu dem am Anfang angesprochenen Feindbild... ich habe hier leider oft das Gefühl, dass die eben angesprochenen Leute, die in der Phase sind herauszufinden wer sie wirklich sind, so gesehen werden, dass sie quasi nur mit diesem Gedanken beschäftigt sind, weil sie durch die Begriffsdefinitionen dazu gedrängt werden und zu naiv sind um das zu erkennen. Mit anderen Worten zu dumm um zu unterscheiden zwsichen 'transsexuell' und 'einfach nicht dem übertriebenen Klischee des biologischen Geschlechts entsprechend'. Und ich finde das betrifft die wenigstens, denn die meisten die auch nur darüber nachdenken, haben ja subjektive Gefühle die sie zu diesem Punkt bringen und es mag sein dass diese auch durch all diese Klischees zustande kommen, doch nicht allein deswegen, denn sonst würden wir noch von viel größeren Zahlen sprechen. Auch werden diese Menschen die sich nicht zu 100% sicher sind mit Frauen verglichen, die vorgeben vergewaltigt worden zu sein. Ich finde diesen Vergleich nicht nur fraglich, sondern komplett zusammenhanglos. Jemand der sich seiner Identität nicht bewusst ist und diese in Frage stellt, aber in diesem Prozess feststellt dass er eben doch seinem biologischen entspricht ist ja wohl nicht zu vergleichen mit jemandem der komplett bewusst falsche Tatsachen aufstellt um zu einem persönlichen Vorteil zu kommen. Dadurch wird einem der Eindruck verliehen, dass man sich erst outen und darüber reden darf wenn man sich komplett sicher ist um denen nicht zu schaden die es eben sind, doch genau das ist der völlig falsche Ansatz, widerspricht das doch genau dem was dieses Forum machen will. Hilfe zur Selbstfindung; -akzeptanz; usw.


    Ich hoffe ich konnte einigermaßen meine Sichtweise erklären, fällt es mir doch sehr schwer anderen zu erklären was ich denke. Ich will hiermit keinen angreifen, es hat jeder eine eigene Meinung die ich auch respektiere, aber auch ich wollte meine mal in die Runde werfen.


  • Ich will hier kein Feindbild aufstellen, es fällt lediglich einfach stark auf, in welche Richtung sich diverse Sachen entwickeln. Ich zähle mich ja selbst zu den Transsexuellen. Jeder soll so leben, wie er/sie sich fühlt. Das Problem aus meiner Sicht ist nur lediglich dieses, das immer mehr Menschen, sobald sie auf ein Problem stoßen, den Weg des geringsten Widerstands gehen wollen. Klar, hinterfragen sich ja die meißten bis alle aus der LGBTQ+ Community, wer sie sind, warum sie so sind und wie sie damit leben können. Was ja auch gut so ist, vorallem, wenn sie dann in einem Forum wie hier landen und sich darüber austauschen können. Was die neuen Mittel über Internet mit sich bringt, ist nicht immer gut. Es gibt immer mehr, die sich halt einfach wenig bis gar nicht informieren oder eben falsch informieren und sich direkt in eine Richtung festlegen, die sie gar nicht sind. Man sieht immer wieder und vorallem immer öfter, das jemand z.B. sagt, er sei jetzt transsexuell, möchte so leben, probiert einiges aus, wie das von JohnDoe erwähnt, sich eben anders zu kleiden, sprich Männer in Frauen Klamotten usw. merken dann aber, das es das garnicht war, was sie wollten. Oder sagen, sie sind bi, wissen aber garnicht, was das genau heißt und verbreiten dann wiederrum falsche Informationen. Ich hab schon von ner Freundin gehört, die in nem Chat angemeldet ist, das viele sie dort immer wieder ansprechen und sich wundern, warum sie nicht gleichzeitig einen Freund und eine Freundin hat, obwohl sie bi ist, bzw es so im Profil angibt als sexuelle Orientierung. Und eben durch dieses ganze wirr-warr an falschen Infos verbreitet sich automatisch immer mehr eine falsche Wahrnehmung für die, die eben nicht wissen, was Sie sind. Oder was sie fühlen. ---- Ich hoffe, das ist jetzt einigermaßen so rübergekommen, wie ich das gerade im Kopf hab. ----


    Das mit dem vergewaltigen muss ich dir schon teilweiße recht geben, das ist echt verdammt weit hergeholt. Es ist mir vorhin einfach nur spontan wieder eingefallen, weil ich mich darüber erst vor kurzem unterhalten habe. Aber mir gings da weniger um die Tatsache mit dem vergewaltigen, als um die Tatsache, das einfach gewisse Taten, Infos, Gefühle, was auch immer, falsch dargestellt werden von einigen und deshalb leider viele auf Irrwege geführt werden. Oder eben, das jemand, der wirklich bisexuell, transsexuell, oder was auch immer aus unserer wunderschönen bunten Community ist, nicht mehr richtig wahrgenommen wird oder von anderen, außenstehenden, meißt typischen homophoben erst recht ausgelacht und erniedrigt wird.

    Klar, die Welt wird immer offener, was auch schön ist, aber im Umkehrschluss entsteht das Chaos, das keiner mehr richtig weiß, was für was steht und was er nun eigentlich ist. Das ist jetzt einfach mal utopisch überschlagen, aber es könnte genau so ausgehen.

    Für den rest bin ich jetzt zu müde, ich wollt noch irgendwas schreiben, irgendwo dazwischen packen, aber die Müdigkeit hats mich vergessen lassen.... ^^ Ich fühle mich überhaupt nicht angegriffen, immerhin sieht alles ja auch nach Diskussion aus und dafür sind Foren da. Das jeder seine eigene Meinung dazu hat, ist ja auch klar. ;)

  • Erythrozyten


    Es geht hier gar nicht um ein Feindbild oder darum, den betreffenden Personen einen Vorwurf zu machen. Genau genommen sprach ich davon, dass Diejenigen noch mit am Wenigsten dafür können, weil sie selbst an das nicht zutreffende glauben. Das Feindbild wären da eher noch Diejenigen, die ohne die geringste Ahnung genau diesen Glauben pauschal bestärken und damit völlig kontraproduktiv für Alle Beteiligten agieren.


    Was mir aber auffällt ist, dass du das ja auch direkt recht klar in Frage stellst, dass Transsexualität unter Umständen eben gar nicht zutreffend ist. Das steht aber ganz außer Frage, weil es faktisch nicht bei Jedem der Fall ist. Es werden viele Therapien seitens der Therapeuten abgelehnt, weil falsche Selbstdiagnosen zu Trans gestellt werden, noch viel mehr transsexuelle Jugendlich gehen erst gar nicht zu einer Therapie, weil der Leidensdruck gar nicht besteht, überhaupt Etwas zu verändern. Es geht dabei rein um eine Fantasie, die nur dadurch real wird, dass sie nicht auf Realität trifft - ungefähr so, wie wenn ich daran glauben würde, ich würde französisch Sprechen und mir spiegelt Niemand, dass ich das nicht tue. Dadurch wird die Fantasie für mich real, aber es entspricht nicht der Realität.


    Ich will das Alles gar nicht so werten, dass Diejenigen, die sich selbst falsch diagnostizieren, Diejenigen sind, die in dem Punkt die Dummen sind, aber es muss ja möglich sein, das Problem beim Namen zu nennen, das es ganz offensichtlich gibt - und das ist das Problem genau dieser Jugendlichen, die man damit (meiner Meinung nach) nicht einfach noch so stehen lassen oder bestärken sollte. Das Problem löst sich nicht, wenn sie nur fest genug daran glauben, dass mit ihnen Etwas nicht richtig ist.


    Natürlich ist es absolut richtig, dass Jeder sein kann und soll, wie er ist - wenn er trans ist, aber genauso wenn er es nicht ist. Sorgen mache ich mir eher um Diejenigen, die es in Wahrheit nicht sind, denn die bekommen keine echte Hilfe, sobald sie auf dem schmalen Brett einmal gelandet sind.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • ich hab den text im intro des threads nur mal überflogen und mir gedacht, liegt einfach daran, dass individuen sich offenbar ein paar fakten aus dem internet ziehen und dann, ob richtig oder falsch, ihre schlüsse daraus ziehen.


    und am ende scheint mirs auch egal zu sein, solange kein individuum irrtümlich das geschlecht gewandelt bekommt, weshalb es zum glück diese kette von bedingungen gibt, bis man das genehmigt kriegt.


    also, wer anfangs denkt, er sein trans und zum schluss immer noch Maria ist, vllt dann mutter von 5 kids, während der vater ein umgewandelter mann ist, hat vllt eine odysee der selbstfindung hinter sich, aber sich dann hoffentlich doch mit einer bestimmten idenität arrangieren können.


    und wenns ein trend ist, kann man nur hoffen, dass irgendwann jeder nachwachsende jugendliche so gut informiert sein wird, dass er oder sie sich früher als im heutigen trend darüber im klaren wird, bin ich trans oder what else?


    vllt hat dann auch die gesellschaft gelernt, dass im allgemeinen zusammenleben geschlechterrollen keine allzugrosse rolle spielen, was sich dann in der erziehung niederschlägt und die chance bietet, dass junge generationen sich keine allzugrossen gedanken mehr über ihre geschlecht machen sondern sich eher aufs wesentlich, ihre individualität in bezug zu ihrem sozialen umfeld witmen, weil das eh verwirrend genug für die meisten ist.

  • JohnDoe

    Ich weiß nicht so wirklich wo du gelesen hast, dass ich in Frage stellen würde dass es eben auch Jugendliche gibt die nicht transsexuell sind, aber das habe ich so jedenfalls nicht gemeint.

    Klar trifft das nicht auf jeden zu. Nicht jeder der glaubt er sei es ist es im Endeffekt auch, das ist mir durchaus bewusst.

    Ich habe einfach nur das Gefühl, dass genau diese Menschen die ihre Identität in Frage stellen (und das heißt nicht, dass sie am Ende eben nicht doch für sich entscheiden sie bleiben bei ihrem Geschlecht) hier in einer gewissen Form angegriffen werden, wird ihnen doch irgendwo auch unterstellt sie wären es ja nicht, glauben es nur zu sein da sie den typischen Klischees nicht entsprechen.


    Es geht ja nicht darum die Personen in ihrem Glauben zu bestärken transexuell zu sein, davon war meinerseits nie die Rede, dagegen bin ich auch voll und ganz. Mir geht es darum eben auch nicht das Gegenteil zu tun und ihnen das ausreden! Denn im Endeffekt kann nur jede Person individuell für sich selbst entscheiden wer sie nun ist und alle anderen haben kein Recht darüber zu urteilen. Wenn also jemand glaubt er sei zwar biologisch ein Junge, aber in Wahrheit ein Mädchen, dann ist es nicht meine Aufgabe zu sagen 'hmm, aber du trittst gar nicht weiblich auf, du bist bestimmt nur geblendet von den Medien und den durch diesen verbreiteten Rollenbildern' Sorry, aber wie jemand sich im innersten fühlt kann ich nicht beurteilen, das kann nur er selbst!

    Und da sehe ich ein Stück weit die Community in der Pflicht Rat zu geben, Erfahrungen mitzugeben, aber nicht in eine Richtung (sei es auch egal welche) zu drängen!

  • JohnDoe

    Ich weiß nicht so wirklich wo du gelesen hast, dass ich in Frage stellen würde dass es eben auch Jugendliche gibt die nicht transsexuell sind, aber das habe ich so jedenfalls nicht gemeint.

    Es machte den Eindruck, weil du die gesamte These mit den steigenden Zahlen mit Aufklärung gebründet hast - also das Gegenteil zu dem, wovon ich ursprünglich überhaupt sprach.

    Ich habe einfach nur das Gefühl, dass genau diese Menschen die ihre Identität in Frage stellen (und das heißt nicht, dass sie am Ende eben nicht doch für sich entscheiden sie bleiben bei ihrem Geschlecht) hier in einer gewissen Form angegriffen werden, wird ihnen doch irgendwo auch unterstellt sie wären es ja nicht, glauben es nur zu sein da sie den typischen Klischees nicht entsprechen.

    Es sollen sich hier User angegriffen fühlen, weil ich ein generelles Thema auf eine kritische Weise anspreche? Also erstmal... wieso sollten sie sich angesprochen fühlen, wenn sie sich als trans identifizieren? Weil sie das Gefühl haben, sie sind es doch nicht und wären deshalb gemeint? Das ist Unsinn - wer sich für trans hält, ohne es zu sein, der wird sich genauso wenig angesprochen fühlen, wie Diejenigen die tatsächlich trans sind. Wer sich hier angesprochen fühlt, der lügt bewusst, aber das hab ich bis zu diesem Punkt nie unterstellt, weil sich mir der Sinn nicht erschließt, wieso man zu dem Thema bewusst lügen sollte.


    Generell scheint es aber schnell so aufgefasst zu werden, dass man Jemanden angreifen möchte, wenn man davon ausgeht, er würde sich eine falsche Diagnose geben - und das ist extrem befremdlich, weil die Rede ja von Menschen ist, die vermeidlich befürchten, nicht richtig zu sein, wie sie sind. Weshalb sollte es ein Angriff sein, ihnen das Gegenteil zu vermitteln, wenn es keinen erkennbaren Anhaltspunkt dafür gibt? Sollte nicht das genau die Reaktion sein, mit der man der Person hilft?


    Ich rede hier nicht von Menschen, die sich Jahre lang mit ihrer Identifikation beschäftigt haben, längst diverseste Schritte gemacht haben und Dergleichen, sondern ich rede von Mädchen, die sich wie Mädchen verhalten und sich ganz offenkundig einreden lassen, sie täten es nicht. Natürlich kommt dann meistens das Argument, man müsse ja kein Klischee-Kerl sein, um männlich sein zu können und das stimmt auch - aber wer vermutet, im falschen Geschlecht fest zu stecken, ohne mit dem angeblich richtigen auch nur irgendwie Etwas gemein zu haben, dem hilft man doch einfach nicht dadurch, dass man das Spielchen mitspielt, nur damit sich Niemand angegriffen fühlt. Und so wie es aktuell läuft, helfen die Vorbilder zu diesem Wahnsinn auch absolut Niemandem - zumindest aus meiner Sicht, weshalb ich das Thema ansprach.



    LeGar

    Das stimmt so leider nicht ganz, dass die formellen Hürden aktuell dafür sorgen würden, dass Niemand in die Umwandlung geht, dessen Diagnose nicht zutrifft. Dieses ganze Thema geht so weit, dass sich Mädchen/Jungs so felsenfest einreden, sie wären trans, dass sie sich damit beschäftigen, was sie sagen und tun müssen, um Gutachten und co. zu bestehen und es gibt längst zahlreiche Transitions, die rückgängig gelaufen sind, weil diese Personen natürlich erst im Nachhinein dann wirklich trans waren, nachdem sie dann erst in Richtung falschem körperlichen Geschlecht gerutscht sind. Das ist im Grunde der Kern des Problems, wenn man glaubt, trans zu sein und Alles nachplappert, was Transsexuelle schildern - es letztendlich aber selbst gar nicht ist, denn hellsehen kann auch der beste Gutachter nicht, wenn man ihm die echten Geschichten anderer Personen erzählt.


    Ansonsten kann ich dir aber nur zustimmen - je weniger sich tatsächlich auf Geschlechter fokussiert wird, desto uninteressanter wird das Thema hoffentlich werden und löst sich vielleicht von allein. Die Entwicklung bis dahin finde ich vorerst aber dennoch nicht besonders beruhigend.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

    Einmal editiert, zuletzt von JohnDoe ()

  • Also ich hab das hier mal so demi-gelesen und muss sagen, klar, die Zahl der Transsexuellen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, was sicher auch an der toleranteren Öffentlichkeit liegt und daran, dass man jetzt besser darüber informiert, was es eigentlich ist.

    ABer mir fällt auch immer wieder auf, dass es Mädchen gibt, die sich in ihrem Körper wohl fühlen, weibliche Pronomen in Ordnung finden, aber weil sie z.B. Fußball mögen, denken sie seien non binär oder so. Viele verstehen einfach nicht, dass es nicht auf die Interessen ankommt, ob man männlich oder weiblich ist. ich meine, ich mag Baseball und Skateboard fahren. Aber das macht mich noch lange nicht zum Mann. Was mich zu einem Mann macht, ist der Schmerz, den ich empfinde, wenn ich einen männlichen Körper sehe und weiß, das sollte meiner sein. Oder das Gefühl, dass ich mir am liebsten manchmal die Haut abreißen würde, einfach um nicht in diesem Körper sein zu müssen, weil es nicht der ist, der zu meinem empfundenen Ich passt.

    Und ich denke das Problem wurde hier auch schon angesprochen: Viele beschäftigen sich nicht wirklich mit sich selbst, sondern finden ein Label und leben dann damit. Das ist ja in Ordnung, wenn sie keine Trasition machen, weil eben kein Leidensdruck besteht, aber manche machen es ja dennoch und dann haben sie das wirkliche Problem. Ich kann von mir aus sagen, dass ich total verunsichert war, weil ich etwa 2 Jahre darüber nachgedacht habe, ob ich wirklich trans bin oder ob es etwas anderes ist, und es nicht auf Anhieb wusste. Dabei ist es ja besser, sich über ein so wichtiges Thema viele Gedanken zu machen. Aber durch tumblr ect. wurde mir das Bild vermittelt, dass es einfach ist, sich ein Geschlecht "auszusuchen". Das hat dann aber nichts mehr mit der wahren Transsexualität zu tun.

    Also zum Thema, ja, ich denke es gibt falsche Vorbilder für Mädchen. Es hat sich zwar durchaus schon gebessert, gibt ja viele Filme mit wirklich coolen weiblichen Charakteren, aber wenn ein 13/ 14 jähriges Mädchen ins Internet geht und fragt, was mit ihr nicht stimmt, weil sie nicht 100% feminin ist, dann wird, zumindest auf englischsprachigen Seiten sicher jemand kommen und sagen, vielleicht bist du ja trans. Und wenn sie sich dann nicht richtig mit der Thematik beschäftigt, dann glaubt sie das vielleicht. Aber kein Mensch ist 100% feminin oder maskulin. Und bei Transsexualität geht es ja in erster Linie um Dysphorie, also um den Körper, (auch sozial, aber das stelle ich mal hinten an), und da sollte die Diskrepanz nicht wischen biologischem Geschlecht und Interessen, sondern zwischen dem Körper den man hat, und dem, den man braucht liegen. Aber das verstehen viele leider nicht.

    Ich hoffe, ihr versteht das, was ich geschrieben habe ^^

  • Allgemein zum Thema Feindbild:


    'Feindbild' ist aktuell einfach das moderne Wort für 'mir gefällt deine Meinung nicht, also sei still', indem man dem Anderen vorwirft, eine feindselige, nicht legitime Meinung zu äußern, obwohl Feindseligkeit an keinem Punkt wirklich auftritt. Demnach... von mir aus sieht man hier Feindbilder, wenn man sie sehen will, davon kann man Niemanden abhalten ^^'



    littleBastard


    Ja, du beschreibst da ziemlich genau, wie mit Mädchen umgegangen wird, die einen auch nur annähernden Verdacht dazu äußern, dass sie eventuell ein klitzebisschen maskulin sein könnten. Das passiert aber nicht nur auf englischen Seiten, sondern auch auf deutschen - hier im Forum zum Beispiel.


    In den letzten Wochen habe ich mich ganz bewusst zu keinem einzigen Thema geäußert, in dem neue User u18 sich damit vorstellten, den Verdacht zu Trans zu haben und folglich habe ich beobachtet, welche Reaktionen entsprechende genetische Mädchen bekommen.


    Die Vorstellungen laufen meistens sehr gleich ab - geschildert wird, dass man sich gerne sportlicher anzieht oder explezit in der Männer-Abteilung einkaufen geht, kurze Haare hat und vielleicht auch noch eine Sportart betreibt. Der Rest ist meistens recht neutral und die Ausdrucksweise in der Regel eher feminin. Der Verdacht Trans fällt dann in dem Zusammenhang, dass sich die Person nicht sicher ist, aber davon gehört habe und das ja scheinbar auf sie passt.


    Die häufigsten Reaktionen dazu sagen in übertragender Kürze: Ja, du bist ziemlich sicher trans, da hast du deine Lösung - mach was draus. Und das oftmals auch von Personen, die selbst gar nicht Trans sind und auch nicht fachlich damit zu tun haben - die selben übrigens, die einem Vorwerfen, man würde die verunsicherte Person angreifen, wenn man sie nicht bestärkt, wobei ich das nicht speziell auf YG beziehe, sondern auf das generelle Internet, aber hier eben durchaus auch.


    Und das ist furchtbar - wirklich. Wenn ich mir vorstelle, was in einem Jugendlichen vorgeht, der sich mit sich selbst schon so unsicher ist, dass er sich nicht richtig vorkommt - und dann ohne fundierte Einschätzung vermittelt bekommt, dass er natürlich ganz offensichtlich falsch ist, dann ist das völlig egal, ob diese Person eine Transition macht oder früh genug die Notbremse zieht, denn Spuren hinterlässt das dennoch.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

    4 Mal editiert, zuletzt von JohnDoe ()

  • Also Leute um ganz kurz auf die Thematik einzugehen.


    Ich merke auch immer mehr, wie Leute um mich sagen: es ist mega in , lgbt zu dein, alle machen das nur um Aufmerksamkeit zu kriegen.


    Dazu sage ich gsnz klar nur eine sache:

    Wer von euch Menschen da draußen erwartet bitte nicht, dass die vielen LGBTler da draußen sich endlich nach außen wagen, wobei Welt immer toleranter wird?


    Menschen, die sagen sie seien Trans und es nicht sind, werden es selber früh genug merken.


    Was regt ihr euch also auf? Selbstfindung ist eine verdammt heikle Sache und dauert oft das halbe Leben. Also hindert die Menschen nicht an der Suche. Wenn ihr schon keine Akzeptanz für die anderen aufbringt, legt ihnen wenigstens keine Steine in den Weg...



    das ist nicht direkt an euch gerichtet, sondern meine Standard Antwort auf diese Thematik, die erstaunlicherweise sehr oft in meinem Umkreis angesprochen wird. 😁❤

  • Eigentlich wollte ich gar nichts mehr hier schreiben, empfand ich es doch als ziemlich sinnlos, da man mit manchen Menschen eben einfach nicht diskutieren kann, aber ich tue es jetzt trotzdem, da ich mich ein klein wenig angesprochen fühle durch manche Formulierungen ;)


    Allgemein zum Thema Feindbild:


    'Feindbild' ist aktuell einfach das moderne Wort für 'mir gefällt deine Meinung nicht, also sei still', indem man dem Anderen vorwirft, eine feindselige, nicht legitime Meinung zu äußern, obwohl Feindseligkeit an keinem Punkt wirklich auftritt. Demnach... von mir aus sieht man hier Feindbilder, wenn man sie sehen will, davon kann man Niemanden abhalten ^^'

    Wirklich sehr interessante Definition des Begriffes 'Feindbild'. Wirklich, ich bin sehr beeindruckt von dieser Kreativität, da daran ja schließlich alles an den Haaren herbeigezogen und frei erfunden ist (;


    Mit Feindbild wird im Allgemeinen ein soziales Deutungsmuster gegenüber anderen Menschen, Menschengruppen, Völkern, Staaten oder Ideologien bezeichnet, das auf einer Schwarz-Weiß-Sicht der Welt beruht und mit negativen Vorstellungen, Einstellungen und Gefühlen verbunden ist. - Wikipedia


    Also wenn ich 'Feindbild' sage, dann nicht weil ich zu dumm bin um 'mir gefällt deine Meinung nicht, also sei still' zu sagen, sondern weil ich FEINDBILD genauso meine! In Zukunft würde ich also freundlich darum bitten nicht einfach die Definitionen neu zu erfinden und dann zu unterstellen man hätte diese gemeint, DANKE (:


    Ob hier Feindseligkeit auftriit liegt nicht an mir zu urteilen. Ich habe lediglich gesagt dass ich es so empfinde, es also um meine subjektiven Eindrücke und Gefühle geht, ein kleiner aber wichtiger Unterschied! Nur leider liegt es auch nicht an dir zu urteilen ob und inwieweit eine solche Feindseligkeit hier existiert, also gehe ich einfach davon aus dass es eben nicht so empfindest. Ob es nun wirklich so ist, werden wir so schnell wohl nicht herausfinden, also würde ich dich bitten meine Meinung zu akzeptieren, da ich deine ja auch akzeptiere (;

    Die häufigsten Reaktionen dazu sagen in übertragender Kürze: Ja, du bist ziemlich sicher trans, da hast du deine Lösung - mach was draus. Und das oftmals auch von Personen, die selbst gar nicht Trans sind und auch nicht fachlich damit zu tun haben - die selben übrigens, die einem Vorwerfen, man würde die verunsicherte Person angreifen, wenn man sie nicht bestärkt, wobei ich das nicht speziell auf YG beziehe, sondern auf das generelle Internet, aber hier eben durchaus auch.

    Durch die Formulierung 'die selben übrigens, die einem Vorwerfen, man würde die verunsicherte Person angreifen, wenn man sie nicht bestärkt' , fühle ich mich persönlich angesprochen auch wenn ich mir natürlich sicher bin, dass das so ja nicht gemeint war (: Ich antworte trotzdem sehr gerne darauf, immerhin geht es ja ein einer Diskussion darum seine Meinung zu äußern (;


    Ich habe noch NIE in meinem Leben zu irgendjemandem auf der Welt gesagt 'ja, du bist ziemlich sicher trans'! Ich habe hier sogar ausdrücklich gesagt, dass das der meiner Meinung nach falsche Weg wäre. Aber, und darum geht es mir, habe ich auch noch nie zu jemandem gesagt, dass er ganz sicher nicht trans ist und nur zu dumm ist zu raffen, dass er eben einem nicht zeitgemäßen Geschlechterrollen-Prinzip hinter her rennt! Denn das weiß ich doch nicht, ich kann nicht darüber urteilen wer trans ist und wer nicht, dass kann kein Außenstehender einfach so, also woher nimmst du dir das Recht pauschal zu urteilen und dann zu sagen 'Halt, stop! Du bist nicht trans, mach dir gar keine Gedanken darüber'??


    Sorry, aber ich wollte das mal loswerden, aber ich werde mich hierzu nicht mehr äußern.

  • Raaku


    Ich kann durchaus verstehen, dass man manchmal nicht die Lust oder Zeit hat, sich Beiträge in Gänze durch zu lesen und sicher kannst du auch eine Pauschal-Reaktion zu dem gesamten Thema abgeben, wie du ja selbst geschrieben hast, aber du reagierst da auf Dinge, die hier nie geschrieben wurden - ich sage nicht, dass man keine Selbstfindungsphase nutzen sollte, sondern ganz im Gegenteil sage ich, dass es genau das sein sollte, eine Selbstfindungsphase und keine Fremdfindungsphase. Der Fehler liegt absolut nicht bei den Selbstsuchenden, sondern den Vorwurf mache ich den Vorbildern, wie ich jetzt schon ziemlich lange zu erklären versuche. Demnach ja, du hast absolut Recht, mit dem Meisten, was du schreibst, aber das ändert an dem Problem Nichts, von dem ich rede.


    Erythrozyten


    Ich denke, wir diskutieren hier doch einigermaßen gut miteinander, also verstehe ich nicht ganz, wieso man hier laut dir mit Jemandem nicht diskutieren kann. Wenn für dich zu einer Diskussion gehört, dass man dem Anderen ein Feindbild vorwirft und Derjenige dann keinen Gegenwind gibt, dann tut mir das Leid, aber dafür bin ich wirklich nicht der richtige Diskussionspartner - worum ich übrigens auch nicht gebeten habe.


    Also um auf den Punkt zu kommen, dass Feindseligkeit im Auge des Betrachters liegen würde und ich nicht beurteilen könnte, ob ich feindselig bin - Feindseligkeit ist keine Ansichtssache. Nicht du kannst bestimmen, dass ich feindselig wäre, weil du meine Aussagen so interpretierst, sondern ich sage dir, dass ich an keinem Punkt feindselig war, weil ich Derjenige wäre, der aktiv feindselig dafür sein müsste. Das bin ich nicht. Ich greife hier Niemanden an, habe Nichts gegen Irgendwen und gehe auch Niemanden persönlich an. Im Grunde verstehe ich nichtmal, wieso du das von Anfang an so auffasst, obwohl ich Niemanden zu keiner Zeit persönlich angesprochen habe - Jeder der hier postet, tat es unaufgefordert und ich wüsste auch nicht, zu welcher Gruppe man sich zählen könnte, um sich als Kollektiv angegriffen zu fühlen. Demnach ja, du kannst den Eindruck haben, es ginge feindselig zu, aber einen Vorwurf daraus machen kannst du ohne Anhaltspunkt dafür eben nicht.


    Was die Definition zum Feindbild angeht, wollte ich dir nicht unterstellen, dass du meine Definition davon meintest, sondern dass es meinem Eindruck nach aktuell so angewendet wird. Teilweise muss ich bestimmte Themen nur als Schlagwort ansprechen, ohne es genauer auszuführen und schon wird einem unterstellt, man habe ein Feindbild, greife Jemanden an oder Ähnliches, obwohl ich selbst nichtmal eine emotionale Verbindung zu diesen angeblichen Feindbildern habe oder mich in einer Form äußere, die einem Angriff gleich kommt. Zitiere mir einen Punkt, in dem es doch zutrifft und ich lasse mich eines Besseren belehren, dass du es nicht auch nur als Totschlagargument verwenden wolltest.


    Was jetzt aber den Rest angeht, der eigentlich Thema ist, habe ich dich an keiner Stelle explizit gemeint - dass du dich angesprochen fühltest, liegt ganz klar an meiner Formulieren und dafür entschuldige ich mich hiermit auch, dass nicht differenzierter ausgedrückt zu haben. Ich wollte damit nicht zwischen den Zeilen dich angreifen, sondern die Muster sind nur die selben. Als ich schrieb, 'die selben übrigens, die einem Vorwerfen, man würde die verunsicherte Person angreifen, wenn man sie nicht bestärkt', bezog ich mich auf gefühlt drölftausend Situationen, in denen das praktisch auf Knopfdruck rekonstruierbar ist. Schreibe ich irgendwo eine Kritik zum Thema Trans, dann wird es Irgendjemanden geben, der darauf reagiert, der aber selbst nicht trans ist und Nichts wirklich damit zu tun hat, sondern der diese pauschale Bevormundungs-Verteidigung stellvertretend übernimmt. Ja, in diesem Fall meinte ich unter anderem auch dich, weil es sich ja auch hier Mal wieder so ergab, aber explizit meinte ich dich nicht.


    Genauso wenig meinte ich dich speziell damit, vermeidlich unsicheren Jugendlichen zu sagen, sie wären Trans - im Gegenteil könnte ich mich gar nicht daran erinnern, dass du überhaupt eine auch nur annähernde Beurteilung zu solchen Vermutungen gegeben hättest - Andere tun das aber durchaus, wenn auch sicher nicht so überspitzt formuliert, wie ich es zur Veranschaulichung tat, aber deutlich genug, damit aus diesen Vermutungen eines neuen Users praktisch binnen drei Posts oftmals eine Tatsache wird und man sich seinen Eltern outen will. Guck dich hier in der Trans-Ecke um und du findest viele dieser Situationen.


    Dass du dich nicht mehr äußern möchtest, finde ich schade - ganz ehrlich gemeint. Und es tut mir auch Leid, dass ich scheinbar Grund dazu gegeben habe, missverstanden zu werden oder vielleicht sogar den Eindruck erweckt habe, ich würde provozieren wollen. Das war nicht meine Absicht und ich für meinen Teil würde auch gerne weiter mit dir diskutieren, weil ich das Thema ernst meine - nicht ernst im Sinne eines Angriffs, aber ernst im Sinne davon, dass ich das Thema tatsächlich beunruhigend finde. Wäre es nicht so, würde ich mir das hier Alles sparen und mich einfach nicht darum scheren, mit wem wie im Internet umgegangen wird.




    Edit: Deine Frage gegen Ende hatte ich glatt vergessen, zu beantworten.


    "...ich kann nicht darüber urteilen wer trans ist und wer nicht, dass kann kein Außenstehender einfach so, also woher nimmst du dir das Recht pauschal zu urteilen und dann zu sagen 'Halt, stop! Du bist nicht trans, mach dir gar keine Gedanken darüber'??"


    An welcher Stelle habe ich das getan? Ich wäre kein Stück besser als Diejenigen, denen ich vorwerfe, sie bestärken pauschal ohne Sinn und Verstand, wenn ich gleichzeitig ohne Sinn und Verstand das Gegenteil tun würde. Ich will die Verantwortung nicht haben, zu beurteilen, wer trans ist, aber ich will auch nicht, dass das Andere tun, die ihre Verantwortung dabei nichtmal erkennen. Wer trans ist, der weiß das früher oder später selbst - und wer es nicht weiß, der hat ziemlich sicher einfach das Glück, es nicht zu sein.


    Und als kleiner Nachtrag, weil es mich gerade so anspringt - die meisten Leute verstehen Sarkasmus auch ohne Grinse- und/oder Zwinkersmileys. Zumindest hätte ich es auch ohne verstanden ;)

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

    3 Mal editiert, zuletzt von JohnDoe ()

  • Raaku


    Dass es 'gegen' mich gemeint war, hatte ich so auch nicht aufgefasst - und selbst wenn es gegen meine Meinung gemeint wäre, nehme ich sowas nicht so schnell persönlich, also Alles gut.


    Was die Vorbilder betrifft, meinen wir damit vielleicht sogar im Prinzip das Selbe - in erster Linie würde auch ich sie flapsig als 'bekloppt' bezeichnen, aber die Wirkung in der Funktion als Vorbild ist aus meiner Sicht dann eine negative. Nicht die Vorbilder als Person sind negativ - die können von mir aus machen, was sie wollen, weil mich das ja Nichts angeht und auch nicht in meinen Freiräumen einschränkt. Mir geht es tatsächlich nur um die Wirkung, die daraus resultiert, dass 'bekloppte' Leute als moralisch wertvolle Vorbilder gelten und gefühlt mindestens eine (eher sogar zwei) Generationen von dem Irrsinn überzeugen. Nicht Alle, immerhin lässt sich ja zum Glück nicht jeder Teenie einreden, welche Identität zu ihm passt, aber eben viele, die ohne die Vorlage kein Problem hätten.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/