Negative Erfahrungen mit eigener Homo-/Bi-/Transsexualität

  • Das hat nichts mit outen zu tun aber ich find es die meiste Zeit eigentlich richtig scheiße, schwul zu sein.

    Man hat das Gefühl, die gesamte gay community besteht nur aus notgeilen Schesnzegsteuerten, deren psyche schon so durch ist, dass sie absolut abgedreht sind und nicht einmal mehr nach richtiger liebe sondern nur nach triebbefriedigung suchen.


    Und wenn man dann den perfekten jungen getroffen hat, ist der heterosexuell.

    Das macht mich so fertig.


    Jetzt kommt doch das outen dazu, weil einfach auf der halben Welt Menschen wie wir verfolgt, diskriminiert und getötet werden, weshalb ich mein outing so aggressiv gestaltet habe, was im Endeffekt schlecht war.



    Also alles in allem sehe ich nichts positives darin, so zu sein wie ich bin.

  • Meine Beste Freundin hat einfach so entschieden, dass ich mich outen soll und hat mich bei all meinen Freunden geoutet.

    Ich finds schade das ich nicht die Möglichkeit hatte, selber diesen Schritt zu machen und zugleich war ich noch nicht bereit, dass andere das wissen.

  • Ok mal von mir selbst:

    Bin selbst noch ungeoutet und bisher war es echt immer das Schlimmste (5mal bis jtz), wenn ich von einem Mädchen ein Angebot für eine Beziehung bekam und es einfach nur (schäme mich auch), feige wie ich bin, nie ausschlagen konnte was es später beim Schlussmachen nur noch verschlimmert hat.

  • Vorallem ich wollte nie daraus ne grose Sache machen sondern eher so nebenbei erwähnen.

    Ich hab sie nie drauf angesprochen, weil ich weis das ich letztendlich ihrer Meinung nach Schuld habe. Es würde bestimmt etwas kommen wie heul nicht oder sonst was. Sie findet sie hat immer recht, sagt es ist meine Schuld oder sie verdreht alles und gibt sich die Rolle als Opfer da...


    Achja, der Grund, sie wollte einfach das unsere Freunde das wissen, schließlich sind wir ja Freunde, die werden ja nichts dagegen haben. Und Wie ich dazu Denke is ja egal

  • Die einzigen wirklich herausragend negativen Erfahrungen habe ich eigentlich zum Thema Trans in bürokratischen Belangen gemacht.


    Das war einmal vor ein paar Jahren das Jobcenter, als meine Personenstands- und Vornamens-Änderung noch nicht gerichtlich umgesetzt war. Dort trat ich zwar als männliche Person auf und bat auch darum, mich zumindest verbal entsprechend zu behandeln, aber der 'nette' Schreibtisch-Mensch erklärte mir dann sehr flapsig, dass ich doch mit dem Unfug aufhören solle und sprach mich sehr demonstrativ mit Frau xy an. Das änderte sich erst, nachdem ich Beschwerde beim Abteilungsleiter einreichte.


    Die zweite Situation gab es dann bei der Rentenversicherung (ich beziehe Halbwaisen-Rente), von denen ich in Briefen zwar nach meiner Datenänderung mit passender Anrede und neuem Vornamen angeschrieben wurde, allerdings setzt sich eine Rentenversicherungs-Nummer aus Vor-, Nachname, Gebursdatum und Geschlecht zusammen. Die letzten beiden Ziffern meiner Nummer wurden dann einfach weiterhin klar als weiblich beziffert. Ich musste drei Mal durch Termine in verschiedenen Abteilungen, bis ich irgendwann an Jemanden geraten bin, der meinen Gerichtsbeschluss als rechtskräftig anerkennen wollte und die Nummer dann auch umgehend änderte.


    Ansonsten muss ich aber sagen, dass es vielleicht hier und da Mal um Kleinigkeiten ging, aber im Großen und Ganzen hatte ich sonst nie echte Probleme wegen Trans - und erstrecht nicht wegen meiner Orientierung. Wobei ich wohl auch eine gewisse Toleranz für Fehltritte Anderer habe und manche Dinge einfach nicht so negativ bewerte, wie das ein Anderer vllt. täte.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Zu dem Jobcenter viele Menschen haben ja doch ein Problem von ihrem System abzuweichen und dich als die Person anzusprechen die du bist und nicht als das was dort steht.

    Die Typen von der Rentenversicherung waren wahrscheinlich einfach zu faul dafür, da sowas zu verändern einen gewissen aufwand braucht denn manche sich einfach sparen wollen. Es gibt ja mittlerweile in vielen anderen Branchen leider richtig dumme und teilweiße teure Fehler, die entstanden sind weil jemand sich einbisschen Arbeit sparen wollte. :/

    Aber das wichtigste is, dass es ann doch noch geändert wurde. ^^  JohnDoe



    Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass ich mich vor drei Freunden geoutet hab und am nächsten Tag kam irgendein Typ in der Schule auf mich zu und war so: "Was? Stimmt des das du Schwul bist???"

    Ich versteh nicht genau wie das passiert ist. Ich habe ihnen eigentlich schon sehr vertraut, weil ich es ihnen sonst nicht anvertraut hätte. Immerhin kannte ich die ja schon mehrere Jahre.

    Jeder streitet es ab und ich weiß bis heute nicht wer das war, vielleicht hat uns ja auch jemand belauscht. :/

    Mittlerweile ist es mir eigentlich egal was meine Mitschüler darüber denken, immerhin gibt es hier auch keine offene schwulenanfeindungen, wahrscheinlich halten sie das für n blödes Gerücht.

    Trotzdem tat dass weh und ich vertraue Leuten sowas nicht mehr an.

  • Zu dem Jobcenter viele Menschen haben ja doch ein Problem von ihrem System abzuweichen und dich als die Person anzusprechen die du bist und nicht als das was dort steht.

    Die Typen von der Rentenversicherung waren wahrscheinlich einfach zu faul dafür, da sowas zu verändern einen gewissen aufwand braucht denn manche sich einfach sparen wollen. Es gibt ja mittlerweile in vielen anderen Branchen leider richtig dumme und teilweiße teure Fehler, die entstanden sind weil jemand sich einbisschen Arbeit sparen wollte. :/

    In der Regel tendiere ich auch dazu, eher Bequemlichkeit/Unwissenheit zu unterstellen, als böse Absicht, aber die beiden Fälle waren eher noch die, in denen ich mir sicher bin, es war schlicht Diskriminierung, die hinter Bürokratie getarnt sein sollte - die Fälle, die an Bequemlichkeit/Unwissenheit lagen, gab es definitiv auch, aber die habe ich nicht erwähnt, weil die nicht zu langfristigeren Problemen geführt haben.


    Beim Jobcenter wars so, dass der gute Mann mich zunächst mit sehr großer Verspätung in sein Büro ließ, weil er zunächst nicht verstand, dass es sich bei mir um 'Frau xy' handeln könnte und er hat sich auch anfangs geweigert, telefonische Dinge mit mir zu besprechen, weil er meinte, ich könnte über das Telefon nicht beweisen, seine 'Kundin' zu sein. Erst nach diesem ersten Eindruck ging er dazu über, mich indirekt dazu zu zwingen, mich verbal mit meiner Datenlage angleichen zu lassen, weil ich ja nunmal nicht einfach aufstehen und gehen konnte. Er hat also intuitiv sehr genau begriffen, eine männliche Person vor sich zu haben und hat einfach rundum kein Interesse daran gehabt, mit mir zu kooperieren, bis sein Abteilungsleiter meinen Brief bekam und zeitgleich dann auch die Datenänderung durch war, wegen der er sich nicht mehr auf sein Motiv mit der Anrede in den Akten stützen konnte.


    Bei der Rentenversicherung unterstelle ich nicht unbedingt Feindseligkeit, sondern schon Unwissen, die aber auch recht offensiv bis diskriminierend ablief. Dort war es ja nicht so, wie du vermutest, dass die Mitarbeit dort ein Risiko eingegangen wären, meine Nummer zu ändern und evtl. einen Fehler damit zu machen, sondern sie haben meine rechtskräftigen Daten zunächst nicht anerkennen wollen, obwohl sie sowohl einen Gerichtsbeschluss als auch meine Geburtsurkunde vorliegen hatten. Und als sie begriffen haben, das anerkennen zu müssen, haben sie gedacht, ich kenne die Bedeutung der Kundennummer und den Geschlechtseintrag darin nicht. Sie haben also schlicht lieber den Fehler riskiert, falsche Daten über mich zu führen und mich ab zu wimmeln, bis ich auch dort ja dann Jemanden erwischt habe, dem wegen diesem Fehler dann so die Hutschnur geplatzt ist, dass die Abteilung über Telefon direkt bei meiner Anwesenheit zusammengestaucht wurde und ich meine Unterlagen wenige Minuten später abholen konnte.


    Ich bin mir recht sicher, dass Situationen dieser Art zustande kommen, wenn man Menschen einen Job gibt, in dem sie eine Art Macht-Position haben und Diejenigen das im Sinne ihrer eigenen Philosophie nutzen. Kommt aber trotzdem selten vor, wenn ich bedenke, in wie vielen Büros ich saß, in denen Nichts dieser Art passiert ist. Klar ist das wichtigste, dass danach alle Daten noch korrigiert wurden, aber ich denke, dafür braucht man eigentlich nicht allzu dankbar zu sein, weil es die Mindestanforderung des Jobs war/ist, das nach zu holen.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

    2 Mal editiert, zuletzt von JohnDoe ()