Moin,
ich studiere jetzt seit etwas mehr als einem halben Jahr Lehramt. Sicherlich bietet der angestrebte Job eine gute Perspektive, sichere Bezahlung und meist nette Arbeitskollegen, doch stört mich der Weg dahin. Manch Einer mag sagen: "der Weg ist das Ziel." ... In meinem Fall ist leider das Ziel das Ziel, und nichts anderes. Klar studieren an sich macht Spaß, also neue Peoples kennen lernen und auch der Stoff sind interessant, doch befinde ich mich momentan in einer Zwickmühle.
Ich hatte bis vor kurzem Germanistik und "Gesundheit und Ernährung" auf Lehramt studiert, da mir der Studiengang Germanistik jedoch WESENTLICH zu trocken war und dieses Gefühl immer mehr zunahm, wählte ich diesen letztendlich ab. Folgendes Problem: Man muss hier Pädagogik + zwei weitere Fächer studieren. Also MUSS ich ein neues Fach wählen, was mich zu Kunst führte. Kunst hatte ich bereits als Hauptfach in der Oberstufe und schätze mich persönlich auch als ganz gut eine.... Allerdings ist diese Selbstsicherheit nur nach außen hin gerichtet. Innerlich stehe ich komplett unter Anspannung. Was passiert wenn ich in der Aufnahmeprüfung durchfalle? Was könnte mein Ausweich-Fach sein? Englisch? ... Interessiert mich zwar, kann ziemlich gut Englisch reden (der Verwandschaft ist's geschuldet ;D), aber ist es dann nicht wieder der gleiche theoretische Anteil wie im Germanistik Studiengang .... bloß auf englisch?! Und so fällt eine Ausweichmöglichkeit nach der Anderen heraus. Aufgrund von nicht erfüllbaren Anforderungen (meinerseits), oder das Fach interessiert mich schlichtweg einfach nicht.
Schlussendlich läufts darauf hinaus: Kunst oder gar nichts. Aber was dann?! Ausbildung oder anderer Studiengang?
Ich habe das Gefühl für manche Menschen (ich bin einer davon) ist's mit dem Überfluss an Möglichkeiten nach der Schule echt nicht einfach getan. Klar könnte ich mich selbstständig machen als freischaffender Künstler... Doch ist dieses Berufsfeld alles andere als sicher. *pfffff* Ich bin echt überfragt.... Vielleicht ist mein Selbstwertgefühl einfach in letzter Zeit die Kellertreppe runtergefallen.
Jeder sagt: "du wärst der perfekte Lehrer!" Ich denke: "Vielleicht..., sicherlich in der Praxis später ... aber der Weg dahin. Schaffe ich das überhaupt? Was wenn mir die Abschlussarbeit am Ende einen Strich durch die Rechnung macht. Vier Jahre meines Lebens wären dahin."
Zudem wünschte ich mir jetzt schon in der Praxis tätig zu sein.
Ich weiß nicht seit wann ich so unsicher geworden bin. Eigentlich war ich der Meinung einer der Menschen zu sein, welche nichts von ihrem Weg abbringt.
Danke fürs zuhören. Ich denke ich musste mir das ganze einfach mal von der Seele schreiben. Das kann ziemlich anstrengend sein diese Gedanken mit einem herum zu tragen. Irgendwann fängt man auch an diese Gedanken auf andere Bereiche seines Lebens zu übertragen.
Vielleicht gibts ja jemanden hier dem es ähnlich erging.