Stilbllüten, Zitate und Geschichten

  • Hört hört!

    Ein neuer Thread wurde in den Schmieden meiner kreativen Werkstätte geschaffen, und dieses Mal sollen alle daran teilhaben!

    Ich kam in letzter Zeit nicht umhin, gewisse Aussagen und Zitate, denen ich in letzter Zeit begegnet bin, in maßloser Fülle zu bewundern, obgleich ihrer bezaubernden und fesselnden Anmut und den weisen Botschaften, die sie mir sendeten.

    Und dieser Thread soll uns allen dienlich sein, in unserem Wunsch, nein, in unserem Verlangen und unstillbare, Durst nach der Leidenschaft der wahren Worte!

    So lasset uns denn unsere Erfahrungen mit den Zitaten alter Idole und antiken Heldenmuts, mit den Stilblüten junger Emporsteigender und bejubelten Sternen am Himmel teilen...


    Auf deutsch: Hey Leute! Ich dachte mir, wir könnten doch alle mal unsere liebsten Zitate hier austauschen oder die unvergesslichem Lebensweisheiten unserer Bekannter oder unserer Zeitgenossen einfach mal genießen. Alle Sprüche sind willkommen, wenn sie sich von der breitem Masse abheben. Alle Texte und Memoiren sind erlaubt und natürlich auch eigene Gedankenergüsse sind hier sehr erwünscht :3;) ich freu mich schon mega auf eure Stilblüten und ich Wünsche euch viel Spaß mit den anderen die ihr hier finden werdet!

    Tiddelüüü<3<3:saint:

  • Gesichter kommen und gehen.

    Man trifft im Leben viele Menschen, so viele, dass man sich an die meisten nicht mehr erinnern kann, sobald sie vorrübergezogen sind.

    Jeder Blickkontakt auf der Straße ist ein Treffen. Eine Sekunde lang sieht man durch die Augen eines Fremden in sein Leben hinein. Eine Sekunde lang sieht man etwas ganz Eigenes, Besonderes. Und jede Sekunde sieht man in ein anderes Paar Augen.

    Das Leben ist kein Singular. Es wird zwar als ein solcher beschrieben, aber in Wirklichkeit beschreibt das Leben so viel mehr als nur ein Lebewesen und dessen Gefühle, Gedanken, Erinnerungen. Viel mehr ist das Leben ein gewaltiger Teppich, jeder einzelnde Faden beschreibt ein anderes Lebewesen, seine Gefühle, Gedanken, Erinnerungen. Jeder Faden erzählt eine ganz eigene, unfassbare Geschichte. Voller Glück und Trauer, voller Liebe und Hass.

    Ist es nicht traurig, dass wir so viele sind, die tagtäglich aneinander vorbeilaufen und doch so einsam?

    Tagtäglich treffen wir so viele Menschen, tagtäglich gewähren uns winzige Augenblicke Einblicke in das Leben an sich, nicht unsere Erinnerungen, sondern die so vieler Anderer. Nicht unsere Probleme, sondern die so vieler Anderer.

    Und tagtäglich vergessen wir sofort wieder, was uns offenbart wurde.

    Wir sind so viele, und doch ist ein jeder von uns allein.


    -S. Jokes

  • Das Leben hat viele Facetten. An manchen Tagen sind wir fröhlich, an anderen traurig. An manchen Tagen leiden wir, an anderen erleben wir glückliche Ereignisse. Unser Leben ist von diesem Auf und Ab geprägt, so sehr, dass wir es uns nicht ohne gute und schlechte Tage vorstellen können. Man erlebt die Dinge, wie sie sind und teilt diese dann in Gut oder Schlecht ein, ohne genauer über den Sinn hinter Gut und Schlecht nachzudenken.

    Was macht einen Tag zu einem guten Tag, und was zu einem schlechten?

    Ist ein trauriges Ereignis immer automatisch schlecht, oder kann sich auch mehr dahinter verbergen?

    Ist ein Erfolg immer ein Grund zur Freude, oder kann er auch Leid bringen?

    Wir denken nicht in solchen Maßstäben. Wir erleben nur und teilen das Erlebte ein. In Gut und Schlecht. Manchmal schwanken wir etwas länger in unserer Entscheidung, manchmal entscheiden wir uns gar nicht bewusst, sondern unbewusst, von uns selbst unbemerkt.

    Das Leben hat viele Facetten. Es gibt nicht nur Gut und Schlecht. Es gibt so viel mehr, was man betrachten kann. So viele verschiedene Möglichkeiten, eine Situation zu verstehen. Wir sollten uns nicht mit Gut und Schlecht zufriedengeben.

    Denn wir sind selbst mehr als nur Gut und Schlecht


    -S. Jokes

  • Die Torheit tritt auf und spricht:


    [....] Von Schminke weiß ich nichts, nichts spricht mein Mund, als was ich denke, und vom Scheitel bis zur Sohle bin ich echt. Drum können auch die mich nicht verleugnen, die mit Bedacht sich von der Weisheit Maske und Titel borgen und darin stolzieren, wie der Affe im Purpur und der Esel in der Löwenhaut:

    Trotz aller Verstellung gucken irgendwo die Eselsohren heraus. Eine undankbare Gesellschaft! Wenn irgend jemand, so gehören sie zu meiner Fahne; sie aber schämen sich vor den Leuten meines Namens und werfen ihn allerorts dem an den Kopf, den sie beschimpfen wollen.

    Da sie nun faktisch Idioten sind, sich aber als Philosophen aufspielen, dürften wir sie nicht Idiotosophen taufen? [....]


    Erasmus von Rotterdam, Das Lob der Torheit

  • [...] Wahnsinn und Vernunft liegen nah beieinander.


    In der heutigen Zeit verschwimmen die Grenzen zwischen jenen beiden zunehmend.

    Wer kann nun sagen, ob eine Tat wahnsinnig oder unglaublich vernünftig ist?

    Wir haben keine Sicherheit mehr, sind auf uns allein gestellt, im endlosen Spiel unseres Lebens, ein Fluss unendlicher Entscheidungen, getroffene, ungetroffene, noch ausstehende.

    Nun, wenn wir ohnehin keine Sicherheit haben, wozu dann uns den Kopf darüber zerbrechen, ob eine Tat wahnsinnig oder vernünftig ist?


    S. Jokes

  • Wären wir doch alle personifizierte Torheit.

    Viel besser für uns, wir könnten nun weder andere, noch uns selbst belügen.

    Und letztendlich ist es besser so.

    Auch wenn die Lüge manchmal des Schutzes wegen der Wahrheit vorgezogen scheint, das Unvermeidliche wird dadurch schlicht aufgeschoben, angestaut und auf jene Weise der Schmerz umso schlimmer, wenn die Wahrheit an aller Lüge Ende ans Licht kommt