Anschlag in Orlando

  • Kommt es mir nur so vor, als würde man über die schlimmen Ereignisse in Orlando vom Wochenende viel weniger lesen als über die Anschläge in Paris oder Brüssel? Liegt es daran, dass es in Amerika passiert ist oder daran, dass die Opfer hauptsächlich LGBT waren? Was denkt ihr?


    Bei dem Anschlag wurden 50 Leute getötet und einige mehr noch verletzt.


    50 Tote bei Angriff auf Nachtclub in Orlando: "Überall ist Blut" | tagesschau.de

  • Das Netzt ist ja nun voll mit artikeln zum Thema. - Ich finde es etwas bedrückend. - Das Thema "Terror" im Allgemeinen war bisher eher ein "allgemeines Risiko". Da jetzt aber vielleicht gezielt ein Schwul-Lesbischer Club - ob Einzeltäter oder nicht - Ziel geworden ist, berührt doch mehr.
    Es gibt das Gefühl, dass man als Schwuler vielleicht mehr gefährdet sein kann, als die allgemeinheit, wenn schwul-lesbische Locations konkrete und bewusst gewählte Ziele werden.

    Viele Grüße

    dein Hausmeister von younggay.de

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  • Ja richtig, Artikel gibt es einige, allerdings fällt mir auf, dass viel weniger "Anteilnahme" wie Profilbilder (Je suis Paris, Je suis Bruxelles,...) im Umlauf sind. Auf Facebook habe ich kaum jemanden gesehen, der "Je suis Orlando" als Profilbild hat (z.Bsp.).

  • Das hat vielleicht mehr mit der Entfernung zu tun. USA ist nicht Europa, und es war ja vielleicht "nur" ein schwul-lesbischer Club ... und vielleicjt ist dei Sympathie mit den USA im allgemeinen nicht so groß. - Das sieht man aber auch bei anderen Anschlägen, die stattfinden, auch eine hoghe Opferzahl haben, haben selbst in den Medien nur eine Randnotiz darstellen.


    Profilbilder usw in GFacebook zB sidn eh nur Heuchlei in meinen Augen. Auch in Paris, oder bei dem Flugzeigabsturz ... wirklich persönlich Betroffen war keiner. In meinen Augen ist es reien Selbstdarstellung. "Schaut mal, da ist was passiert und ich bin traurig".

    Viele Grüße

    dein Hausmeister von younggay.de

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  • Wow, das ist echt krass, ich hab bis eben NICHTS von diesem Anschlag gewusst.
    Naja,ich habe hier kein Fernseher oder Radio, aber auch per Facebook hab ich gar nichts zu dem Thema mitbekommen...

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    Don't push the river, it flows by itself.

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  • Ich denke auch, dass die etwas weniger ausgeprägte Berichterstattung eher an der Entfernung liegt. Ich bin in einem englischsprachigen LGBT+-Forum unterwegs und da ist die Anteilnahme, Erschütterung, Berichterstattung etc. sehr viel größer. Aber es ist vom Gefühl her ja doch nochmal ein bisschen was anderes, ob sowas im Nachbarland passiert oder ob da noch ein ganzer Ozean dazwischen ist (auch wenn es natürlich prinzipiell jederzeit überall passieren kann).
    Über die fehlende Anteilnahme deutscher Politiker im Gegensatz zu anderen Ländern hat queer.de übrigens einen Artikel veröffentlicht.

  • Wow, das ist echt krass, ich hab bis eben NICHTS von diesem Anschlag gewusst.
    Naja,ich habe hier kein Fernseher oder Radio, aber auch per Facebook hab ich gar nichts zu dem Thema mitbekommen...

    Manchmal kommt man um Bild.de nucht drum herum :D


    Die Tat an sich ist unfassbar. Ich war zwar selber noch nie in so einer Bar, doch ich finde es bestalisch, Menschen fast hinzurichten, in dem Raum, in dem viele überhaupt ihr wahres Ich zeigen können.


    Zumal der Täter wohl homosexuelle Tendenzen hatte und wohl aus Verzweiflung über sein eigenes Denken gehandelt hat.

  • Furchtbar was da passiert war in Orlando. Aber hoffentlich wird dadurch wenigstens das Thema Homosexualität im allgemeinen wieder mehr angesprochen.

  • Also ich war ganz erstaunt, dass wir in Politik tatsächlich von dem Anschlag gesprochen haben, da meine Lehrer_innen "solche" Themen gerne vermeiden. Und auch wenn nicht mit dem angemessenen Ernst, es war doch einiges an Informationen da. Jap, das wollte ich nur mal sagen..

  • Es ist schrecklich, was dort passiert ist, aber es war absehbar, um ehrlich zu sein. Der IS hasst doch grundsätzlich alles und jeden, Homosexualität geht bei denen gar nicht. Da ist es geradezu "selbstverständlich" aus derenn Sicht, dass die Schwulen-Szene auf irgendeine Weise attackiert werden muss. DAzu ist es nun leider gekommen.


    Ich denke nicht, dass die Berichterstattung dazu hier so mager ausfällt, weil das ja in den USA passiert ist. Ich denke eher, dass sie so knapp ist, weil es ein pikantes Thema ist. Ein Themaa, das viele hier nicht so gut finden - den offenen Umgang mit der Homosexualität. Je mehr das ganze in den Blick der Öffentlichkeit rückt, desto eher müssen unsere Politiker ein klares Statement abliefer. Klar, Merkel hat Stellung dazu bezogen, aber die Rede ist genau wie jede andere auch, unpersönlich und neutral. Es gibt kein klares Statement dazu, dass Homosexualität nichts schlechtes ist und dass wir sie akzeptieren müssen. Merkel kann da nicht drüber sprechen, denn dann kämen all die Diskussionen über Adoptionen, Gleichberechtigung der Homoehe und was-weiß-ich nochwieder auf. Das Thema Homosexualität soll hier einfach nicht in den Fokus der Menschen gerückt werden, damit unsere Politiker dazu nicht klare Stellung beziehen und damit konfrontiert werden müssen.


    Ich möchte anmerken, dass ich es schön und gut finde, wie alle auf einmal emotional sind und Mitleid mit den Familien der Opfer zeigen. Alle Welt weint wieder und verkündet jetzt nochmal richtig, wie wichtig es doch ist, dass man Stolz zeigt. Ja, das ist wichtig, das ist schön. Aber nein, was ich nicht einsehen kann, ist diese Heuchelei, die jetzt aufkommt. Plötzlich sind alle so emotional, jeder spricht sich jetzt dafür aus, wie wichtig doch Akzeptanz sei.
    Warum macht man das nicht früher? War das vor dem Anschlag nincht wichtig, oder wie darf man das verstehen?
    Wieso sehen wir heute auf YouTube ein Regenbogen-Herz, wieso ist das nicht immer da?
    Es wirkt wirklich alles so geheuchelt. Eigentlich müsste jeder jeden Tag in die Welt hinausschreien, dass Stolz, Akzeptanz und Liebe wichtig sind. Das Herz müsste dort immer sein, jeden Tag müssten Menschen Stolz verkünden.
    Aber das tun wir nicht. Ich tue es auch nicht, um ehrlich zu sein.
    Es kann aber nicht sein, dass jetzt nach solchen Anschlägen plötzlich alle den Verstand vor Betroffenheit verlieren, überall Regenbogenfahnen hissen und in die Welt hinaus brüllen, dass Schwul-sein okay ist. Das müsste eigentlich immer so sein, 24/7.
    Alles andere sehe ich als reine Heuchelei an, so hart es vielleicht auch klingen mag.

    Some legends are told,
    Some turn to dust or to gold.
    But you'll remember me for centuries.
    And just one mistake,
    is all it will take.
    We'll go down in history.
    Remember me for centuries.