Die jetzige Gesellschaft - toleranter oder verklemmter geworden ?

  • Man sieht zwar in den Medien immer häufiger das mehr für Toleranz und Akzeptanz getan und beworben wird ,doch ist dies auch tatsächlich so ? Ist diese Gesellschaft wirklich so toleranter geworden wie ein Einhorn auf Liebesperlen im Paradies oder eher immer noch so verklemmt geblieben wie der Reißverschluss eurer Lieblingsjacke ? Wie kriegt ihr das so mit ? Denkt ihr: "Auf jeden Fall. Jeder mag mich so wie ich bin und keiner verachtet mich mehr wie früher ! Diese Gesellschaft ist super verständnisvoll geworden und ich fühl mich wohl." Oder denkt ihr eher: "Diese Gesellschaft kann mich mal. Alles intolerante oberflächliche Idioten die immer noch denken das wir "verwirrte Menschen" seien die lieber in Therapie müssen anstatt das sie uns einfach nur akzeptieren das wir eben mehr auf unser Herz hören als andere. Diese verblendeten Marionetten wissen rein gar nichts über "richtige" Liebe !" Was ist eure Meinung dazu ? Habt ihr gute oder eher schlechte Erfahrungen machen müssen heutzutage ? Mich würde es persönlich sehr interessieren wie ihr darüber denkt und wo es vielleicht noch an Nachholbedarf fehlen könnte. R:-)

  • Die Gesellschaft im Allgemeinen ist nicht so meins, ich pass da nicht wirklich rein^^ (bin ich aber manchmal auch ganz froh drum) und habe eher schlechte Erfahrungen gemacht ( nicht unbedingt auf Sexualität bezogen, hab mich ja noch nirgends geoutet). Aber ich denke schon das sie toleranter geworden ist aber auf jedenfall sind wir noch lange nicht soweit das die Gesellschaft 100% tolerant ist. Sonst dürften auch gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland heiraten, Kinder würden nicht mehr gemobbt, Leute würden einen nicht mehr angewidert ansehen oder sich in der Ubahn weg setzen und Eltern würden ihre Kindern nicht raus werfen weil sie homo, pan, bi, trans oder was auch immer sind. In einer 100% toleranten Gesellschaft würden wohl keine dummen Fragen gestellt werden und ein Outing wäre nicht mehr nötig. Es kommt auch immer auf die Leute persönlich an. Es gibt Orte an denen ich größtenteils auf Toleranz stoße und an anderen Orten eben nicht. Aber ich glaube wir sind auf einem guten Weg :)

  • Ich persönlich habe aufgrund meiner Bisexualität zwar noch nie Probleme bekommen (ich mache da kein Geheimnis draus), aber ich denke, die Leute würden sich auch nicht trauen, mich deswegen verbal anzugreifen. Ich mache vertrete meinen Standpunkt nämlich ziemlich gut =)
    Ich erlebe es so, dass niemand direkt etwas gegen offensichtlich anderssexuelle Leute sagt, aber was mich persönlich ganz stark stört, sind Sprüche wie:'Ist das gay!', 'Mach doch mal diese schwule Musik aus!' oder 'Ich will doch nicht schwul aussehen!'. Vor allem bei dem männlichen Teil unserer Spezies scheint das regelrechte Panikattacken auszulösen, wenn sie daran denken, man könnte sie für schwul halten...
    Ich erlebe es auch so, dass Frauen in diesem Thema sowieso weiter sind, als Männer.


    Es wäre wirklich toll, wenn ein Outing absolut nicht mehr nötig wäre. Oder aber, dass sich jeder irgendwann 'outet'. Egal, als was; auch die Heteros.



    vG MllePiano

  • Es würde einfach total helfen, wenn schon in z.B Kinderserien homosexuelle paare vorkommen, sodass die Kinder schon von Anfang an wissen, dass es verschiedene sexualitäten gibt und Homo-/ bi-/trans- und was nicht alles für sexuelle orientierungen es noch so gibt nicht mehr als abnormal empfinden sondern es einfach etwas ganz normales, alltägliches empfinden.


    Aber nein, die Kinder könnten ja selbst homosexuell werden. Klar, wenn ich heterosexuelle paare seh steh ich auch direkt auf Frauen... Wieso sollten die auf einmal ihre von Geburt angeborene sexualität wechseln? Außerdem ist eh fast jeder bi, die meisten sind nur zu blöd oder zu feige es zu bemerken...


    und selbst wenn die alle homosexuell werden, was wäre so schlimm daran, außer dass sie sich nicht mehr vermehren und so keine überbevölkerung entsteht?


    so ich bin abgeschweift...

  • @lennart D Das macht nix. Darfst ruhig abschweifen. :D Kannst ruhig sagen was du denkst. Und ich teile übrigens deine Meinung. Es gibt halt eben immer noch zu viel Religion in der Welt wo alles "normal" sein muss wie sie es gerne hätten. So zu sagen: "Au weia , schwul oder lesbisch neee dafür kommt man doch in die Hölle. Ich halt mich lieber an die "Regeln" wie sich's gehört". Solches Denken find ich einfach nur überflüssig.

  • Die Leute sind wirklich einfach zu feige es zu zugeben in der Tat.. So lange die Mehrheit immer so denkt wird sich auch nicht viel ändern dran. Wenn einer A sagt , spricht der andere auch A nach obwohl derjenige lieber B(i) sagen würde.

  • Die Menschen brauchen sehr lange um sich auf dieser Ebene zu entwickeln glaube ich.
    Sie brauchen lange, um andere Menschen zu verstehen und zu akzeptieren. Im Mittelalter wären wir vermutlich alle
    in der Mitte zersägt oder lebendig verbrannt worden^^
    Das Verständnis der Menschen scheint sich im Vergleich zum technischen Fortschritt z.B., sehr langsam zu entwickeln.
    Aber Fortschritte macht es eben trotzdem. In Amerika kann man jetzt z.B. als Homosexueller in jedem Staat heiraten, das ist doch super :)
    Ja, die Gesellschaft wird offener, weil sie anfängt zu verstehen und weil sie aufgeklärt wird, was heute durch das Internet super schnell und einfach geht. Es wird besser. Es geht langsam voran, aber es geht voran und das ist die Hauptsache^^

  • Ich finde diese Frage ist nur sehr schwierig zu beantworten, da die Gesellschaft ja aus ALLEN besteht. Aber diese Menschen sind nun mal alle unterschiedlich. Demnach gibt es darunter mit Sicherheit Leute die im Laufe der Zeit sehr offen gegenüber dem Thema Homosexualität geworden sind und es als eine natürliche Sache ansehen, aber es gibt da immer noch die Gegenseite.


    Ich denke vor allem unsere Generationen stehen dem Thema Homosexualität sehr offen gegenüber. Sex ist für uns etwas sehr bedeutsames, intimes und irgendwie auch notwendiges. Die meisten jungen Menschen sehnen sich nach Liebe und Zuwendung, oft sind die Tennies sogar schon mit 12 Jahren auf der Suche nach der großen Liebe und allem was dazu gehört. Ich war da nicht anders ^^
    Es gab so um 2008/2009 rum in der schwarzen Szene einen echten Bi-Hype. Plötzlich meinte jeder, er sei bi nur weil er mal mit einem/einer des gleichen Geschlechts rumgeknutscht hatte :D So plötzlich wie es kam, verschwand es auch wieder. Seitdem habe ich das Gefühl, dass die meisten bei Bi- und Homosexualität um einiges toleranter wurden. Klaaaar, sie waren es ja selbst mal ;D (Angeblich!). Aber heute sieht man es doch auch oft: Mädels die mit ihrer AAAAAABBBBBBFFFFF Händchenhaltend durch die Straßen gehen, sich auf den Mund küssen und die bei Facebook Kuss- Bilder mit ihrer besten Freundin hochladen, nur um damit auszudrücken: "Boah ey, guck mal wie tolerant ich bin und soooo. Mädchen Liebe ist voll cool!". Das ganze soll wahrscheinlich noch einen erotischen Aspekt haben, aber damit schweife ich nun zu sehr ab :D
    Wenn ich da die Generation meiner Oma anschaue...die hat mir mal erzählt, dass man während und nach dem Krieg lange Zeit lang ganz andere Probleme als die eigenen Sexualität hatte. Das stand da eher im Hintergrund und war mehr "Mittel zum Zweck". Kinder kriegen um die spätere eigene Existenz abzusichern und so. Ich weiß, dass es nicht immer so ist. Meine andere Oma ist da das krasse Gegenteil, sie findet lesbische Liebe etwas großartiges und meinte schon dass sie selbst auch nicht unbedingt abgeneigt wäre, wenn sich die Gelegenheit mal ergeben hätte. :D
    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass viele ältere Menschen vom Thema Homosexualität nicht sehr begeistert sind, weil es für sie schlichtweg "unnatürlich" ist. Viele ältere Menschen sind in dieser Hinsicht sehr verklemmt weil sie damals mit dem Gedanken "homo = Schlecht" infiziert wurden. Ich habe einige Zeit im Krankenhaus gearbeitet, und habe des öfteren schon mitbekommen, wie ältere Patienten über eben dieses Thema geredet haben. Klang nicht so freundlich. Auch wenn es da echt auch das krasse Gegenteil gibt.
    Die, die zwischen uns und den alten Generationen stehen, scheinen sich wieder in 3 Lager aufzuspalten: Die, die es echt scheiße finden und aus irgendwelchen unersichtlichen Gründen homophob sind, die denen es total egal ist und die es tolerieren und gut finden.
    Erstaunlicherweise habe ich die Erfahrung gemacht, dass in städtischen Regionen dieses Thema offensichtlich mit mehr Gleichgültigkeit oder positiver Einstellung angesprochen wird, als in ländlicheren Regionen.
    In einem der städtischen Kindergärten in denen ich mal gearbeitet habe, wussten die Kids sehr wohl dass eine Frau auch eine Frau, und ein Mann einen anderen Mann lieben darf.
    In einem "Kaff"-Kindergarten hingegen, wurde ich von den Kids nur ungläubig angeschaut als ich erklärte dass es auch Frauen gibt die keinen Mann haben wollen, sondern andere Frauen. Dann kamen solche Kommentare wie "Ihhh, aber dann können die ja gar kein Baby haben. Und zwei Frauen ist doch ekelig!". Das hat mich schon erstaunt. Besonders, weil das kein Einzelfall war ^^


    Genug gequatscht.
    Im Großen und Ganzen denke ich ebenfalls, dass unsere Deutsche Gesellschaft Fortschritte im Thema Homo-Toleranz macht. Aber Kritiker wird es wohl immer geben :)

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    Don't push the river, it flows by itself.

    Barry Stevens


    Gefunden das Wort, aufgegangen das Herz.

    Friedrich Hölderlin

  • @JinXi Im Großen und Ganzen gebe ich dir recht.


    Toleranz ist immer das Resultat von Sozialisierung. Man wird nicht (in)tolerant geboren, sondern das Umfeld, in dem man aufwächst wirkt sich positiv oder eben negativ auf die eigene Toleranz aus. Meiner Meinung nach mangelt es einfach an Bildung und Aufklärung, was Gender, Sexualität, "Rassen", usw. betrifft. Insgesamt, denke ich, ist unsere Generation wesentlich aufgeschlossener/ toleranter als die älteren Generationen was Homo-/Bisexualität angeht, da es heutzutage einfach ein größeres Thema ist. Auf der anderen Seite gibt es immer noch sehr viele, auch in der LGBT-Community, die sich mit Sexuellen Orientierungen anders als homo/hetero/bi bzw anderen Geschlechtern neben weiblich/ männlich (oder cis/trans) nicht auskennen, was aber auch kein Wunder ist, da diese erst "vor kurzem" genau definiert und benannt wurden.


    Trotz der wachsenden Toleranz gegenüber der LGBT community, bin ich der Meinung, dass es um die allgemeine Toleranz bzw Akzeptanz nicht besonders gut steht. Viele Jugendliche (natürlich nicht nur, aber das ist nunmal die Altersgruppe, mit der ich am meisten zu tun habe^^) machen sich einfach über andere lustig, mobben andere, lästern. Dabei brauchen sie nicht mal einen Grund wie Hautfarbe, politische Einstellung, Sexualität. Man stempelt andere schnell als "komisch" ab und mobbt sie, einfach weil man's eben kann. Ich weiß nicht,ob das früher auch so war, aber jedenfalls seh' ich da keine Besserung.

  • die sache ist die: wir stecken uns alle in in schubladen. solange ein schwuler sich vor allem als schwulen sieht, eine lesbe hauptsächlich als lesebe, heteros als heteros, schwarze als schwarze, weisse als weisse, christen als christen, moslems als moslems, deutsche als deutswche, italiener als italiener ... ok, genug, solange wir uns nicht einfach nur als menschen sehen, entwickeln wir uns gar nicht weiter.


    ich weiss jetzt nicht, wie es lgbtern vor 20 jahren ging, ich find nur, wir haben uns nicht wirklich weiterentwickelt. da wir uns nicht wirklich als menschen sehen oder nur ne ahnung davon haben was das sein könnte. ich finde, wir sind einfach nur affen in kleidung hinter gartenzäunen. von gartenzwergen bewacht.

  • die sache ist die: wir stecken uns alle in in schubladen. solange ein schwuler sich vor allem als schwulen sieht, eine lesbe hauptsächlich als lesebe, heteros als heteros, schwarze als schwarze, weisse als weisse, christen als christen, moslems als moslems, deutsche als deutswche, italiener als italiener ... ok, genug, solange wir uns nicht einfach nur als menschen sehen, entwickeln wir uns gar nicht weiter.


    ich weiss jetzt nicht, wie es lgbtern vor 20 jahren ging, ich find nur, wir haben uns nicht wirklich weiterentwickelt. da wir uns nicht wirklich als menschen sehen oder nur ne ahnung davon haben was das sein könnte. ich finde, wir sind einfach nur affen in kleidung hinter gartenzäunen. von gartenzwergen bewacht.

    Trifft den Nagel auf den Kopf.

  • Ich finde schon, dass wir Fortschritte machen!
    Bis vor einigen Jahren haben sich Menschen die nicht Hetero waren, nicht mal getraut das Thema anzusprechen, da sie so Angst vor der Reaktion ihrer Mitbürger haben. Ausgrenzung, Beleidigungen auf offener Straße, missbilligende Blicke...
    Das ist heute doch wohl nicht mehr so.
    Ja klar, wir Teenager haben heute oft auch noch Schiss sich vor den Eltern/Schule etc zu outen (wobei da eh viel zu viel Wirbel drum gemacht wird) aber so krass wie früher ist es bei WEITEM nicht mehr.

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    Friedrich Hölderlin

  • Nicht nur im Bezug auf Sexualität, sondern allgemein, finde ich, dass man zum Teil fast schon wieder einen Rückschritt beobachten kann, um ehrlich zu sein. Klar ist unsere Generation insgesamt wohl offener und toleranter als z.B. die Generation unserer Großeltern, aber wenn man sich dann mal die Elterngeneration oder sogar die ein bisschen älteren (in den 60-80ger Jahren aufgewachsenen) anschaut, hab ich häufig den Eindruck, dass die insgesamt eher lockerer und weniger konservativ sind. Ich hatte in meinem Umfeld schon das Gefühl, dass Neukonservatismus schon fast etwas wie ein Trend ist, häufig auch verbunden mit religiösen Vorstellungen oder zum Teil kapitalistischen Idealen. Ich habe diese Menschen häufig abfällig über antiautoritäre Systeme und sexuelle Offenheit reden hören und glaube, dass diese Leute verzweifelt auf der Suche nach irgendeiner Form von Struktur und Identität waren und dafür dann irgendeine Regel und Norm brauchten. Alles, was nicht in dieses sehr engmaschige System passt (also z.b. Menschen, die andere Geschlechter lieben als es die Norm vorgibt), wird eher als Parasit aufgefasst. Natürlich kann man das nicht pauschalisieren, aber es gibt gewisse Trends, die sich durchaus beobachten lassen.

  • ich denk schon, dass das so ist. wir werden konservativer. das hör ich auch von meinen eltern, dass sie ihre schüler manchmal nicht verstehen, weil die zum teil erzkonservative vorstellungen hätten.

    Ich denke mal das größte Problem hierbei liegt daran, das die Politik auch viel "lehrt"... Ich würde allerdings behaupten, das es nicht nur an der Gesellschaft allgemein liegt, sondern überwiegend an Deutschland. Wenn du beispielsweise einen Türken fragt, was er ist sagt er: "Ich bin türke", fragst du einen Amerikaner was er ist, sagt er: "Ich bin amerikaner", fragst du einen Chinesen was er ist, sagt er: "Ich bin chinese", fragst du jedoch einen Deutschen was er ist sagt er: "Ich bin schreiner"...


    Gerade jetzt auch mit der Flüchtlingskrise gibt es wieder einen starken Rückschlag im sozialen Bereich, aber nicht nur hier in Deutschland sondern auch in vielen anderen Ländern :/

  • fragst du jedoch einen Deutschen was er ist sagt er: "Ich bin schreiner"...


    also von mir würdst du das auch hören: Ich bin Schreiner. darauf wär ich stolz.


    das ich deutscher bin, ist mir eigentlich egal. Ich fand schon immer, dass dieser nationalstolz irgendwie scheisse ist.


    wenn ichs richtig gelernt habe, hat dieser stolz den ersten und den zweiten weltkrieg erst möglich gemacht. oder die kriege der anderen in unserer zeit.


    deshalb find ich total cool, nicht in Amiland aufgewachsen zu sein, oder in der der Türkei, oder sonstwo, wo sie so stolz auf ihr land sind.


    weil die deutschen sich zurück halten damit. deshaln hab ich nicht gelernt, stolz auf etwas zu sein, wofür ich nichts geleistet habe. Und deshalb sind Deutsche Schreiner und nur nebenbei deutsch.

  • Das ist auch richtig :) Ich wollte eigentlich damit auch eher sagen, das die Regierung auch selbst noch teils sehr konservativ denkt und Angst vor einem erneuten Nazi Immage hat... Die Regierung will sich aus allem raushalten(Kampf gegen den IS, Keine Homoehe, etc.)


    Ich würde natürlich auch nicht sagen, das ich deutscher bin, aber allerdings zum einen aus dem Grund, was du auch gesagt hast, allerdings auch deswegen, weil ich lieber in einem weniger Bürokrativen(gibt es das wort überhaupt O_o) Staat leben möchte... Wir deutschen verlangen für ALLES eine Genehmigung, Vertrag, etc... Wenn wir ein Baumhaus in unserem Garten bauen möchten, welcher nur gemietet ist, müssen wir eine Baugenehmigung einholen, damit wir dies überhaupt problemlos betreten dürften(zumindest wäre das in München so)..

  • schau dir hessen an. wir haben noch die todestrafe in der landesverfassung stehen.


    und wir hatten schon x mal rot-grüne und ne jetzt schwarz-grüne landesregierung. weder links nocht rechtslinks kriegten das bis jetzt hin, diesen schwachsinn mit der todesstrafe zu streichen.


    für mich zeigt das, dass wir noch sehr konservativ sind. ein volksbegehren kann das auch nicht veranlassen, hat mal ein lehrer erzählt, als einer von uns das vorschlug.


    aber ich würd das volk trotzdem einfach mal nur so darüber abstimmen lassen. dann könnt man wenigstens sehen, wie die meisten hessen darüber denken.


    wenns darum geht, schäme ich mich, ein hesse zu sein.^^




    bürokrativ taucht bei google auf, aber ich tipp, dass das meist nur vertipper sind.



    "A(z) "bürokrativ" kifejezésre nincs találat!" - ungarisch für: "A (z) "bürokrativ" Keine Ergebnisse gefunden!"


    sag bürokratisch

  • Hi, ich mische auch mal mit hier :)


    Erst mal zum Thema Stolz. Wir können durchaus Nationalstolz besitzen, das ist nur normal, schließlich ist Deutschland wunderschön. Und es gibt genug, auf das wir stolz sein können. Viel wichtiger ist jedoch, das man nicht überheblich wird. Denn DAS hat zu den Weltkriegen geführt. Zu sagen, der Nationalstolz ist Schuld an den beiden Kriegen, wäre ungefähr so, als würde man allein die Sonne für den Sonnenbrand verantwortlcih machen. Dass man sich nicht eingecremt hat, und auch zu lange in derSonne war, wird ausser Acht gelassen.
    Genauso war es damals. Man hat sich für zu wichtig genommen, und natürlich hat der damalige Kaiser auch vieles falsch gemacht, alleine, Bismarck zu entlassen war ein Riesenfehler, denn der Mann hat durch seine zig Bündnisse erst für Stabilität gesorgt. Dass der jnuge Kaiser Wilhelm II. das alles über den Haufen geworfen hat, und andere Bündnisse geschmiedet hat, machte es dann - aufgrund des Attentats - erst überhaupt notwenig, dass Deutschland in den Krieg zog. Österreich-Unganr erklärte den Krieg, und das Deutsche Reich musste wohl oder über mitziehen, wollte es nicht wortbrüchig werden.


    Dass nach 1918 die deutsche Seele darniederlag ist nur verständlcih, und auch der Versailler Vertrag war alles andere als leicht zu ertragen, in manchen Dingen auch gewiss überzogen. Der einfach Mann fühlte sich erschlagen, aber all das geriet aufgrund der guten Wirtschaftslage in den 20ern (Goldene 20er) erst mal in den Hintergrund. Den Leuten ging es gut, sie waren zufrieden, hatten Geld, und nur wenige waren nicht zufrieden. Weshalb ist wohl Hitlers Putschversch von 1923 in München nur ein Versuch geblieben? Die Leute waren dch zufrieden mit der Situation. Erst als 1929 dann der Börsencrash kam, und infolgedessen die Massenarbeitsloisgkeit, da kam wieder all das hoch, was die Jahre zuvor ganz hinten im Gedächtnis war: Dolchstoßlegende, Versailles war unerträglich unfair, Verschwörung gegen Deutschland, und und und.
    Dann kam der Gefreite aus Braunau am Inn, den man an der Kunstakademie nicht haben wollte daher, und sah seine Chance, der Mann konnte die Massen begeistern, der war ein bisschen rhetorisch gewandt, und hatte den Vorteil, dass die meisten Menschen arbeitslos und unzufrieden waren. Perfekter Nährboden für seine Theorien. Vor allem, weil ja der deutsche Stolz so mit Füßen getreten worden war, wie viele glaubten, folgte man ihm. Und die Truppe um ihn herum war auch politisch nicht dumm, und auch am Anfang seiner Gegierungszeit hat er vieles richtig gemacht. Die Menschen wollten doch Arbeit! Lohn und Brot! Also hat der kleine Österreicher die Leute auf bzw an die Straße geschickt. Jeder kriegt ne Schüppe, und dann geht hinaus in die Welt und baut Straßen. Die Leute hatten Arbeit, und der klene Adolf kam groß raus. Klar, seine Theorien waren damals schon abscheulich, von wegen Herrnerasse usw, aber er schuf Arbeitsplätze. Es ging aufwärts. Also, warum nicht.


    Was danach folgte, nach der Machtergreifung, Notstandgesetze etc, da braucghen wir gar nicht drüber reden, und auch die Politik der europäischen Nachbarn war nicht gerade unvorteilhaft für Hitler...Nun ja, der Rest ist allgemein bekannt.



    Was die Todesstrafe in Hessen angeht, ist natürlich nicht gerade toll, dass das noch drin steht, aber es gibt wichtigeres zu erledigen, als irgendwelche Gestze ohne Gültigkeit abzuschaffen. Noch gilt: Bundesrecht vor Landesrecht. Ausserdem dauert es sehr lange bis eine Verfassung geändert werden kann. Egal ob Landes oder Bundesverfassung. Wenn ich michtnicht irre, muss das sogar vor ein Verfassungsgericht oder eine andere derartige Institution.
    Also kümmert man sich erstmal um die dringenden Angelegenheiten, bevor man sich darum kümmert.



    Natürlich stimme ich meinen beiden Vorrednern zu, hier in Deutschland ist sehr sehr viel Bürokratie. Zu viel, möchte man sagen. Heute ginge das "Strassenbauen" von Volkes Hand überhaupt nicht mehr, weil zig Ämter ankämen und das zu berhimndern wüssten. Es ist alles komplexer geworden. Angesichts der Flüchtlings-"Krise" sowieso.
    Und das was die AfD und PEGIDA und dergleichen Verbände anrichten, ist besorgniserregend. Sehr besorgniserregend. Das hat nichts mehr mit Meinungsäußerung zu tun, sondern mit Abreagieren. Da versammeln sich Leute im Zeichen des Whataboutism, anstatt sich auf die wirklichen christlichen Werte zu besinnen. Nächstenliebe. Jesus sagte damals schon: Aber das wichtigste Gebot, meine Brüder, ist folgendes: Liebt euren Nächsten wie euch selbst.
    Und anstatt sich zusammen um die Flüchtlinge zu kümmern - ohne Frage sind da auch schwarze Schafe drunter, aber die haben wir hier auch überall - stellt man sich hin, und jubelt, wenn eine geplante Unterkunft brennt. Das ist schade. Und ich sage euch, es dauert nicht mehr lange, dann gibt es die ersten Toten.
    Vohrin noch bei "Racebook" ein Video gesehen, in dem ein Pegida-Teilnehmer sagte, es gehe doch nur gegen den Staat, weil es sei ja noch keiner dabei umgekommen. "Wenn tausend Heime brennen, aber keine Toten darunter sind, geht es nur gegen den Staat. Nazi wäre, wenn man da steht, jubelt, und es hat Tote gegeben" Wie der Mann darauf kam, ist mir selbst ein Rätsel, und das hat auch nichts mehr mit Meinungsäußerung zu tun. Wahrscheinlich kosten uns eben genau diese Brände am Ende mehr, als wir ohne bezahlen mussten.
    Letztens sagte mir ein Arbeitskollege, interessanterweise ein Pole, der hier in Deutzschlnd wohnt und arbeitet, seine Steuern usw zahlt, ob ich wüsste, wer die ganzen Flüchtlinge bezahlen würde. Nämlich wir. Schön und gut, aber wer zahlt denn, wenn er arbeitslos würde? Ach, upps, wir., die Steuerzahler...hehehe, ich glaube nämlcih kaum, dass wir ihn sofort bei Arbeitslosigkeit abschieben würden, aber das müssten wir ja dann machen, weil er ist ja kein Deutscher...


    Man sollte solchen Leuten immer die Fakten vor Augen halten, und immer zweimal nachdenken, bevor man etwas in derartigen Fragen unternimmt.



    Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit ;)