Religion? Welche?

  • Nun, pasegl. Dass die Wissenschaftsgeschichte nicht ohne Religion kann, da müsste ich dir, ebenso wie Psycho_Pet, widersprechen. Religion hat sich sogar noch dagegen gewehrt. Zum Beispiel bei der Annahme, dass die Welt eine Kugel sei, oder dass sich die Erde um die Sonne dreht, und nicht umgekehrt.


    Das Problem bei den meisten religionen ist, dass sie sich im Besitz der absoluten Wahrheit wägen, und diese Vorstellung verträgt sich nicht so gut mit Wissenschaft und/oder anderen Religionen.

  • Religion ist heutzutage überflüssig geworden, da man alle Werte, die in der Religion zu einem morschen Dogma verkommen, auch ohne einen Gott leben kann.
    Außerdem wurde sie meiner Meinung nach auch tausend Fach widerlegt (Evolutionstheorie, etc.). Warum glauben einige Menschen noch an Gott? Weil sie nicht wahrhaben wollen, dass die Kräfte, die angeblich durchs Glauben entstehen, von einem selber kommen.
    Ich brauche jedenfalls keinen Papst/Gott oder sonstwas, um mein Leben zu meistern, und fühle mich gut dabei.
    Ein sehr gutes Lied, welches religionskritisch ist: "God was never on your Side" von Motörhead

  • Religion ist, zumindest meiner meinung nach, nur eine verzweifelte suche der menschen nach einer übermacht, die uns alle erschaffen haben könnte, damit sie eine erklärung für offene fragen halten. wie nietzsche zu sagen "Gott ist tot" ist allerdings auch bloß ein dummer vorwand, um die menschen auf das niveau von großmächtigen kreaturen zu pushen, die sich nichts fügen müssen. basierend auf der frage nach gott muss man sich zudem auch fragen, ob es ein leben nach dem tod gibt, ob man wiedergeboren wird, oder einfach ausgelöscht wird, was es mit dem bereich der usterblichen seele auf sich hat, und, wenn man davon überzeugt ist eine seele zu haben, ist diese dann vom körper verschieden? beeiflussen entscheidungen die eigene seele? und wäre die tatschächliche existenz von etwas abstracktem wie einer seele, die angeblich unsterblich ist, nicht ein beweis für das ewige leben und damit gott selbst?
    aber, mal ganz ehrlich, mit dem christentum oder anderen weltreligionen und sekten, die es in wirklich extremistischen ausprägungen gibt halte ich ziemlich wenig. am ehesten würde ich zum buddhismus oder wicca-kult tendieren.
    wahrscheinlich gibt es diese große macht, bei der alle fänden zusammenlaufen tatsächlich, aber wie weit sie in unser leben eingreift oder nicht, geschweige denn, wie sich sich definiert, das wird wohl keiner jemals wissen ^^
    Cheerio!

  • Ich persönlich bin von der Religion mittlerweile abgekommen. Was ich genau glaube/denke? Nun... ich glaube, Ludwig Feuerbachs Ansätze („Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde“) sind so ziemlich etwas, dem ich mich anschließen kann. Gott ist im Endeffekt eine Projektion der menschlichen, unerreichbaren Wünsche wie z.B. Unsterblichkeit und Allmacht. Das Problem ist, wenn man sich so sehr auf diese Projektion versteift und verehrt - wo bleibt dann der Mensch, der diese Eigenschaften eben nicht hat? Ich bin nicht mit der Haltung einverstanden, dass wir uns "fügen" müssen - im Sinne von "Warum gibt es Tod, Leid, Armut? -> Gott hat einen "höheren Plan" und "wir können Gottes Werk nicht verstehen".


    Würde mich als Agnostikerin bezeichnen...

  • Ich persönlich bin von der Religion mittlerweile abgekommen. Was ich genau glaube/denke? Nun... ich glaube, Ludwig Feuerbachs Ansätze („Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde“) sind so ziemlich etwas, dem ich mich anschließen kann. Gott ist im Endeffekt eine Projektion der menschlichen, unerreichbaren Wünsche wie z.B. Unsterblichkeit und Allmacht. Das Problem ist, wenn man sich so sehr auf diese Projektion versteift und verehrt - wo bleibt dann der Mensch, der diese Eigenschaften eben nicht hat? Ich bin nicht mit der Haltung einverstanden, dass wir uns "fügen" müssen - im Sinne von "Warum gibt es Tod, Leid, Armut? -> Gott hat einen "höheren Plan" und "wir können Gottes Werk nicht verstehen".


    Würde mich als Agnostikerin bezeichnen...

    Ich stimme deinen Ansätzen 100%ig zu. Ich bin ebenfalls agnostisch veranlagt, bin aber fast schon gegen Religion. Das heißt nicht, dass ich sie NICHT toleriere. Jeder Mensch soll an das glauben, an das er denkt. Nur hätte ich immer gern Beweise.
    Warum soll "Gott" nach christlichen Schriften ein Mann sein? Sexismus!
    Warum sollten Kinder im Osmanischen Reich das Christentum verbreiten? Fanatismus!


    Der letzte Punkt ist das gleiche Problem, das die US-Amerikaner haben (über die ich mich auch pausenlos und über Stunden hinweg aufregen könnte). Sie "schenken" den menschen in Afghanistan die Demokratie. Das ist, wie wenn ich einem Unbekannten zu Weihnachten ein riesiges Portait von mir schenken würde und ihm sage, er soll sich das über den Kamin hängen. Und wenn er keinen Kamin hat, soll er sich gefälligst einen bauen.
    Diese Menschen in den muslimischen Ländern haben über Jahrhunderte, Jahrtausende hinweg super mit ihren Ansätzen gelebt und überlebt, warum plötzlich Demokratie. [ironie]Soll die US-Regierung doch in Großbritanien einfallen, die haben schließlich auch konstitutionelle Monarchie, aber keine Demokratie. xDDD[/ironie]
    Und diese Frage stelle ich mir auch bei Religionen: Ich kann super leben, mit meinem persönlichen Glauben an Schicksal und Fügung, und das nicht unbedingt mit einem Gott. Sicher mit einer höheren Macht oder einer gewissen Einheit, die für Stabilität und Fortlauf sorgt, aber warum sollte ich einer Religion folgen, die sich schon so oft in der Geschichte als falsch herausgestellt hat. Nicht einfach nur als nicht vertretbar, sondern wirklich als falsch. Was läuft da im Hintergrund, dass eine Lehre verbreitet wird, die nach modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen bereits widerlegt wurde?


    Soviel zu meinem Statement.
    Ich möchte nochmal sagen, ich habe nicht unbedingt was gegen Religionen. Nicht gegen Weltreligionen, und absolut nichts gegen Menschen, die daran glauben.
    Ich habe nur meine eigene Meinung und meine Zweifel. Und ich bin gegen ReligionsFANATISMUS.


    -Philipp

  • <p>Ich selbst bin in einer sehr christlich glaeubigen Familie aufgewachsen, von daher glaube ich, dass es nur einen Gott gibt, jedoch bin ich nicht der Meinung, dass andere Religionen falsch sind. Fuer mich sind andere Religionen nur eine andere Weise der verehrung Gottes. Ich bin auch dagegen, dass Menschen wie meine Eltern sagen, Gott haette gesagt, das... weil... woher wollen sie wissen, was Gott gesagt hat?! Woher wollen sie wissen, was Gott ist und was er mit der Erschaffung von uns Menschen bezwecken wollte. Ich selbst glaube auch nicht, dass Gott jemals wollte, dass wir unsere Weise des Glaubens an ihn anderen aufzwaengen, schon gar nicht auf solche Weise, wie man es bei den Kreuzzuegen gemacht hat (mit dem Kopf abschlagen und toeten und so...). Gott hat vermutlich auch nie etwas gegen Homosexuelle, Schwarze oder sonstige Menschen gehabt (Rassismus kommt ja auch oft durch Religion).&nbsp;</p>


    <p>Ist aber nur meine Meinung und ich akzeptiere jede andere Meinung. (solange man meine akzeptiert)</p>


    <p>Lg, Liam</p>

  • Ich bin katholisch, getauft und alles... aber ich will das nicht und habe diesen Glauben nicht. Meine Eltern sind sehr gläubig, und da wir in einem kleinen Dorf in Bayern wohnen, ist es abnormal, nicht gläubig zu sein. In der Grundschule habe ich echt von meinen Eltern zu hören bekommen: "Das sind die, die nicht christlich sind/evangelisch sind, setz dich lieber nicht neben die". Mittlerweile gehe ich in einer Stadt etwas weiter entfernt zur Schule und keiner meiner Freunde oder Freundinnen ist gläubig. Meine Eltern vertreten auch die katholischen Ansichten, wie zum Beispiel das Homosexualität total abnormal ist, usw...
    Sie sagen auch, dass sie mich enterben, wenn ich aus der Kirche austrete. Aber sie können mich ohnehin nicht daran hindern.
    Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch die Religion ausüben sollte, die ihn glücklich macht, aber man darf keinem seine Meinung aufzwingen. Und das machen Eltern in meinem Umfeld leider viel zu oft.

  • Also ich persönlich bin evangelisch getauft worden auf den Wunsch meines Vaters hin, hab allerdings nie ne evangelische Kirche von innen gesehen, sondern bin immer mit meiner Mutter und dem katholischen Teil meiner Familie in die Kirche gegangen. Demnach bin ich vor der Kommunion auf Wunsch meiner Mutter hin konvertiert und seitdem katholisch.
    Ich engagiere mich auch in der Kirchenjugend und bin Messdienerin. Trotzdem muss ich sagen, ich glaube eher an Gott und Jesus als an die katholische Kirche. Denn ich weiß nicht wo der Gedanke herkommt, dass Homosexualität abnormal ist. Bisher hab ich das so in der Bibel nirgendwo gelesen, genauso wie die Regelung, dass ein Pastor keine Kinder haben darf.
    Meiner Meinung nach sind diese Ansichten einfach nicht mehr zeitgemäß und sollten eventuell mal überdacht werden. Ich habe das Glück, dass die Leute, mit denen ich in der Kirche zu tun habe sehr tolerant sind und ich mir im Grunde sicher bin, dass sie es akzeptieren würden, würde ich mich vor ihnen outen.

  • Meine Eltern, allgemein meine komplette Familie besteht nur aus Moslems und ich bin eben auch ein Moslem, aber nicht weil es meine Eltern sind sondern auch aus eigener Überzeugung. Als ich meinen Freunden (die fast alle moslems sind) erzählt habe, dass ich lesbisch bin, haben die eigentlich ganz positiv reagiert nur eben haben sie gefragt, welcher Religion ich denn jetzt angehöre. Fand' ich irgendwie komisch, weil ich ja eben immer noch an Allah glaube, aber sonst nichts anders ist.

  • Ich denke das liegt an meiner Erziehung, meine Eltern sind vielen Christen eher negativ eingestellt
    ich glaube das Religion eine Methode ist die Welt und die Kraft die das Leben antreibt zu erklären
    wahrscheinlich passt Buddhismus am besten damit habe ich mich aber noch nicht näher beschäftigt

  • Meiner Meinung nach, sind Gott, Religion, sowie die Institution Kirche zu trennen.
    Ich stehe dafür, dass jeder das Recht hat, an das zu glauben, woran er möchte und die Religion auszuüben, die er möchte, wenn er denn möchte.
    Dass dies alles nicht im Extremismus ausgedrückt werden darf, setze ich voraus.


    vG MllePiano:)

  • MllePiano schrieb: Ich stehe dafür, dass jeder das Recht hat, an das zu glauben, woran er möchte und die Religion auszuüben, die er möchte, wenn er denn möchte. ...aber Gott ist eben auch überall zu erreichen oder

    Hi, aber auch Atheisten glauben an etwas, nämlich , dass sie (auch ohne ein Gott oder eine Gottheit) ganz alleine für sich verantwortlich sind

    So war das beispielsweise gemeint. So ziemlich jeder Mensch macht sich sein eigenes Bild von seinem Gott oder seinen Göttern, oder eben, woran er glaubt. Dazu hat jeder das Recht und sollte daran auch nicht gehindert werden. Meiner Meinung nach, braucht der Mensch etwas, woran er glauben kann; ob das jetzt Jesus, Allah, Naturgötter, Liebe, oder was auch immer ist. Jedem das seine und das ist auch gut so. Notwendig ist es nur, dass wir nichts bis zum Exzess führen und uns in unserem Glauben gegenseitig respektieren! R:-) vG MllePiano:)

  • ...das mag ich sehr, glaube nicht an gott, aber glaube, hab mal ein reh gesehen, stand zwei meter vor mir, es hatte keine angst, es war so schön, klaro, das reh auch, meine die situation, für mich ist das auch, woran ich glaube :rolleyes: