• Hi Leute, ich bin Gavin, und ziemlich sicher schwul oder bisexuell.

    Ich selber bin noch ungeoutet, deswegen würde es mich sehr interessieren, wie ihr euch geoutet habt.

    Also wie lief es ab, mit wem habt ihr zuerst gesprochen und warum wolltet ihr euch outen?

    Ich bin gespannt auf jede Antwort😊

    Bis dann😘

  • Helloooow,


    Erstmal herzlich Willkommen bei YoungGay, Gavin!


    Zum Thema Outing haben wir hier nahezu unendlich viele Threads, falls es dich also interessiert, wie sich die User geoutet haben, die mittlerweile vielleicht sogar gar nicht mehr auf YG angemeldet sind, schau doch einfach mal durch die Forumsuche, ob du nicht den ein oder anderen interessanten Thread dazu findest. ^^


    Ansonsten war mein Outing so dermaßen unspektakulär.

    Ich wollte damals (mit süßen 16 Jahren :D) ne riesen Welle machen und es meinen Eltern erklären, dabei war es meinem Papa egal und meine Mama meinte, dass es ja nur ne Phase sei.

    Ich bin nun 24 und seit über 2 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Meinem Papa ist es immer noch egal und meine Mam sagt immer noch, dass es ja nur ne Phase sei :D Das groß geplante Outing war also ein Schuss in den Ofen und suuuuper unnötig. ^^

    Der Rest meiner Familie hat sich noch nie negativ über meiner Partner*innen geäußert, daher denke ich mal, dass die alle recht cool damit sind.


    Heute bin ich der Auffassung, dass die meisten Outings gar nicht mehr notwendig sind. Dann doch lieber die Leute vor vollendete Tatsachen stellen und ganz realistisch und offen darüber sprechen, statt ein Outing groß zu planen.

    Aber dennoch bin ich der Meinung, dass unsere Sexualität eines der intimsten Dinge ist und dass daher auch jeder Mensch das Recht dazu hat, selbst zu entscheiden wann und vor allem mit wem er darüber sprechen möchte. :) Außerdem denke ich, dass ein gezieltes oder geplantes Outing in sofern nicht hilfreich ist, da man sich selbst dann ja wieder als etwas "besonderes" oder als "anders" labelt. Ich meine, kein heterosexueller Mensch würde sich vor seinen Eltern stellen und verkünden, dass er heterosexuell ist. Wieso sollte ich dann also meine Bisexualität als etwas so bizarres und abstruses darstellen, dass ich sie vor anderen Menschen erklären oder erläutern müsste? Es ist halt so, wie es ist und damit sollten meine Mitmenschen auch leben können. Ich bin da niemandem Rechenschaft schuldig.

    Das habe ich in meinem Freundeskreis dann auch so gemacht. Ich bin zu niemandem hingegangen und habe bewusst das Thema angeschnitten, sondern habe einfach geschaut, wann in der Runde ohnehin gerade über das Thema gesprochen wurde, ob ich Lust hatte dann mitzudiskutieren und habe mich dann mit meinen eigenen Erfahrungen ins Gespräch eingeklinkt.

    Alles in allem also easy going.

    Ich habe für mich selbst die Erfahrung gemacht, dass ich mir dieser lockeren und absolut ungeplanten Art am ehesten zurecht komme und anscheinend kommt meine Umwelt auch ganz gut damit zurecht. :)

    Sicherlich gibt es auch Leute die nicht so Glück haben, in eine relativ tolerante Familie geboren zu werden. Und gerade für z.B transsexuelle Menschen ist ein Outing ja fast schon unumgänglich. Aber in meinem Fall oder in anderen "unkomplizierten" Fällen macht ein Outing wohl oft mehr Wind, als dass es hilfreich ist.

    Wobei das ja auch jeder für sich selbst entscheiden muss. :)


    War das jetzt am Thema vorbei? Hm, wahrscheinlich ein bisschen. Aber naja, passiert :D

    Ich hoffe, du konntest mit meiner Antwort dennoch etwas anfangen. :)

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    Don't push the river, it flows by itself.

    Barry Stevens


    Gefunden das Wort, aufgegangen das Herz.

    Friedrich Hölderlin

  • Herzlich Willkommen Gavin!

    Ich sehe es ziemlich genau so, wie Jinxi Ein Outing ist nicht wirklich so wichtig, wie man manchmal denkt. Klar kann man sich outen, wenn einem das wirklich wichtig ist, aber die (toleranten) Eltern interessiert es meistens wenig, auf was das Kind jetzt steht, solange es glücklich damit ist.

    Man muss sich nicht outen oder ein Drama daraus machen. Wenn man eine Beziehung hat, merken die anderen doch sowieso auf was man steht und dann ist gut. Ich hatte ein Outing auch kaum nötig, weil mein Umkreis sehr tolerant ist. Ich habe es einzelnen Leuten aus meiner Familie und meinen Freunden gesagt (eher nebenbei erwähnt) und dann war es gut^^

    Ich denke aber, dass jeder selbst entscheiden muss, wie man das mi dem Outing angeht und ob man es überhaupt macht. Ich persönlich bevorzuge es, wenn man einen Menschen erstmal kennenlernt und wenn es dann dazu kommt, dass man über ein sexuelles Thema redet, dann kann man da einsteigen und etwas über sich erzählen. Ich hatte es auch letztens, dass ich mit einer nicht binären Person unterhalten habe und da hat sie (ja, ich darf >sie< sagen!) gefragt, ob ich auch zur LGBTQ+ Community gehöre, weil ich ein Armband trug, welches die Regenbogen-Farben hatte. Da habe ich einfach ja gesagt und fertig war es. Kein großes Outing, nichts. Einfach nur eine Frage, die ich beantwortet habe.

    Also daher denke ich, dass man das alles mit dem Outing gar nicht so ernst nehmen sollte, denn letzten Endes kann man eben eine positive, eine negative oder eine neutrale Reaktion (vielleicht auch gar keine) erwarten und das wars. Jeder muss für sich wissen, wie man das handhaben will und damit umgehen. Ich persönlich halte die lockere Art auch für besser, als eine verkrampfte "ich-muss-mich-outen"-Haltung^^

    **•̩̩͙✩•̩̩͙*˚ I didn't come for a fight, but I will fight 'til the end ˚*•̩̩͙✩•̩̩͙*˚*

  • Hi, zusammen


    Mein Outing war etwas kompliziert... Ich war damals 17 und meine Mutter hat mich im Schwulen Chat erwischt und da Sie anfangs dachte es sei ein Hetero Chat, da es im Purplemoon auch Hetero Frauen hat, sagte Sie darum nichts. Als Sie herausfand das es dort auch Schwule und Bisexuelle gab es ein risen drama, meine Mutter ist auf mich zugekommen und hat mich gefragt "mein Sohn bist du vielleicht Schwul". Ich war anfangs sehr geschockt weil Sie es herausgefunden hat und ich nicht wusste was ich Antworten sollte, aber habe mich dann entschlossen Ihr die Wahrheit zu sagen und mich dann zum ersten mal als Bisexuell geoutet. Meine Mutter ist zuerst weinend zusammen geklappt, später hat Sie es meinem Vater erzählt und es gab ein Gespräch zum Thema Sexualität und Verhütung etc... was in einem Streit endete, ich habe das Gespräch gehasst heute noch ganz ehrlich.....Meine Eltern Akzeptieren heute meine Sexuelle Orientierung so einigermassen weil Sie Südländer sind und das nicht kennen. Meine Eltern dachten auch es sei nur eine Phase und später mit 19 Jahre fand ich heraus, das ich nur auf Männer stehe. Als ich es Meinen Eltern gesagt habe, war dies nochmals ein harter Schlag für Sie. Mit 22 Jahre bis heute habe ich denn Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen, weil wir zu verschieden sind und uns nicht verstehen, ich darum als das beste fand getrennte wege zu gehen.

  • Bei mir war das gegenüber meinen Eltern ziemlich unkompliziert, sie haben es aber irgendwie auch gewusst, ohne dass wir darüber geredet haben. Ich fand es nicht notwendig, darüber zu reden, bevor ich eine schwule Beziehung hatte. Als ich mit 17 den ersten Freund hatte, habe ich ihnen gesagt: Moritz schläft heute hier. Mein Vater: In deinem Bett? Ich: Ja. Das wars...

    Ansonsten habe ich mich nicht wirklich geoutet. Manche haben mitgekriegt, dass ich mit einem Jungen zusammen bin. Andere nicht. Mir ist das auch egal.

  • Dass ich bi bin weiß so zu ziemlich jeder den ich kenne, brauchte mich da aber auch nicht groß zu outen, da das eh schon jeder bei mir vermutet hat. War wirklich nie ein riesen Thema und meine Eltern gehen da ziemlich tolerant mit um. Dass ich trans bin, wissen allerdings nur meine Mutter, mein Bruder, die Comunity hier und ein paar ziemlich gute Freunde. Meinem Vater das zu sagen macht mir ehrlich gesagt schon ein wenig Sorge, da ich weiss, dass er darauf negativ reagieren wird. Aber früher oder später wird er es eh erfahren.

  • Naja ich habe mich teilweise geouted und kann den anderen nur zustimmen das es oft nicht so ein großes Thema ist es sei den du weißt das deine Familie etc negativ darauf reagieren werden meine Eltern habe ich es nie wirklich gesagt aber hatte auch nicht wirklich ein Grund dazu den einzigen den ich es wirklich erzählt habe waren meine besten Freunde einfach weil ich in dieser Zeit ziemlich verwirrd war und 2 von denen auch bi/lesbisch sind und das auch selber hatten und ich mir so Leute gesucht habe die das verstehen etc und warum ich es auch gemacht hatte war weil es ihrgentwie auch schön /erleichternt ist wenn du es jemanden gesagt hast und bei mir zumindest vorallem am Anfang mit jemanden darüber sprechen kannst