Hindernisse und der Weg zu mir selbst

  • Hallo alle miteinander die das lesen, danke schon mal für die Aufmerksamkeit.
    Ich heiße Alvina und in 22 Jahre alt.
    In diesen 22 Jahren hatte ich nur mit Männern eine Beziehung und ich muss gestehen das keine funktoniert hat. Schon als junges Mädchen interessierte ich mich für Frauen, doch ich konnte mit keiner befreundet bleiben weil ich ihnen nicht genug Frau war. In meiner Erziehung war es immer klar definiert Man und Frau gehören zusammen nicht mehr und nicht weniger. Und da es kein anderen Weg gab hatte ich auch nur Männer ich war mit ihnen zusammen und ich sagte ihnen das wäre liebe und das mir die Intimität gefallen würde. Doch eines Tages mit 20 Jahren in der Arbeit begegnete ich einer Frau M und sie hat mich umgehauen, ich fand sie faszinierend und ich wollte alles wissen. Sie war sehr offen und sagte gleich das sie Bisexuell ist doch mit diesem Begriff konnte ich nichts anfangen. Ich verliebte mich in sie doch ich wusste nicht was das bedeutet da ich auch schon in Männer veerliebt war und so stoß ich sie weg und verdrängte das Thema. Mittlerweile ist mir jedoch bewusst geworden das ich Menschen liebe und nicht ihr Geschlecht und in dieser Modernen Welt kann man auch beide lieben. Dennoch kann ich es keinem erzählen das mir die Intimität mit Männer richtig auf die nerven geht ich kann mit ihrem Geschlecht wenig anfangen es macht Spaß ab und zu. Doch meistens habe ich darauf keine Lust und bei einer Frau ist das Interesse groß doch ich habe noch nie mit einer Frau intimität geteilt ich weiß nicht wie das geht wie man auf eine Frau zugeht davor habe ich Angst und ich habe Angst mir meine Bisexualität einzugstehen. Ich mag beide, nicht weil ich mich nicht entscheiden kann sondern das ist meine Entscheidung. Und doch bin ich verzweifelt wie finde ich raus ob es so ist wie ich denke? Und wie erzähe ich es meinem Umfeld?
    Meinem letzten Freund erzähle ich von M das ich eine Frau getroffen habe und glückich in Ihrer Nähe bin. Wir haben uns schon getrennt und ich erzählte ihm von meiner Bisexualität und er meinte nur du bist verwirrt und wir können einen dreier machen, er sagte auch von wo willst du wissen das du Bi bist wenn du nie mit einer Frau geschlafen hast und mich hat so verunsichert ich will keinen dreier und ich habe schreckliche Angst auf Frauen zuzugehen ich weiß nicht wie das geht und was ich sagen soll und ich will nicht wie ein kleines hilfloses Kind wirken. Natürlich möchte ich herausfinden was meine Gefühle bedeuten doch wie?

  • hallo Alvina :)


    ich denke, du wirst hier viele Leute finden, die sich ähnliche Gedanken und sorgen machen, wie du es gerade tust. Ich gehöre auch dazu. Ich denke, es ist ok etwas unsicher zu sein und Angst zu haben. Und wenn du dich eine Weile mit dem Thema beschäftigst, auch mit dir selbst; und mit anderen Leuten aus der lgbtq+ community sprichst, dann legt sich das mit der zeit - merke ich zumindest. Vielleicht hatte dein letzter Freund Recht und du bist verwirrt.. verwirrt zu sein heißt aber nicht, dass dadurch deine Gefühle weniger berechtigt werden. Es gehört schon viel dazu, sich zu trauen, an seiner Sexualität zu zweifeln und da ist es klar, dass man am Anfang noch nicht zu 100% sicher ist, muss man aber auch nicht. Natürlich ist das nicht immer der Fall, manche sagen auch, sie haben schon immer gewusst, dass sie zum Beispiel auf Frauen stehen und waren sich vielleicht nie unsicher, keine Ahnung. Fest steht aber, dass man durchaus wissen kann, ob man bi etc. ist ohne vorher eine Beziehung oder dergleichen gehabt zu haben.. bestes Argument dazu, was manche bringen: andere sind sich auch ziemlich sicher, hetero zu sein.


    Ich denke, du hast das Recht, dir deine Zeit zu nehmen. Es ist schon sehr wertvoll, dir einzugestehen, dass du bi sein könntest. Und ich denke, dass das auch mit dem Ansprechen wird, wenn du dir insgesamt sicherer wirst. Von Beziehungen habe ich zwar nicht so die Ahnung aber ich würde sagen, es hilft, wenn man das Ganze lockerer sieht und auf sich zukommen lässt (ich finde das aber voll schwer) und die Leute erstmal wirklich kennen lernt und so. Und nicht mit zu viel Druck an irgendwas ran geht und sich nicht auf eine Person versteift. Das mit dem zu viel druck gilt auch für ein inneres Coming-out würde ich sagen.


    Naja das waren jetzt ungefähr meine Gedanken dazu. vielleicht hilft auch der Gedanke beim Ansprechen: was soll schon schief gehen? (ich mein, für ein nettes Gespräch ist eigentlich jeder zu haben.. also ich würde mich freuen, wenn mich jemand anspricht :) ) und meistens macht man sich eh viel mehr gedanken, als die andere person :/


    joar :)

  • Ich muss zugeben, ich bin zunächst Mal ein bisschen schockiert, an was für Leute du da zum Teil geraten bist. Mädchen, die nicht mit dir befreundet sein wollen, 'weil du ihnen nicht Frau genug bist' - ein Kerl, der deine Gefühle zu einer Frau nicht ernst nimmt, aber so selbstlos wäre, dir einen Dreier mit ihm zu erlauben... sorry aber sei froh, dass du solche Spinner wieder los warst, denn die denken vermutlich nicht an besonders viel mehr, als sich selbst - und es ist auch absolut nicht normal, was sie zu dir gesagt haben. Nimm dir das also bloß nicht zu sehr zu Herzen.


    Was deine Orientierung angeht, würde ich wohl sagen, mach doch einfach immer genau das, was sich gerade richtig anfühlt - das können wir Menschen nämlich ganz gut erkennen, wenn wir denn darauf achten. Ob das dann jetzt Gefühle zu einer Frau sind und in zwei Jahren zu einem Mann... was soll's? Dann bist du eben jetzt mit einer Frau zusammen und in zwei Jahren mit einem Mann - wirst dich dabei aber sehr wahrscheinlich besser fühlen, als wenn du stattdessen kritisch mit dir haderst.


    Ob du nun bisexuell bist, ist dabei doch eigentlich nicht wichtig. Klingen tut es für mich eigentlich sogar eher danach, als hättest du für Männer in Wahrheit gar nicht viel übrig, weil du sie schon eher so beschreibst, als würdest du sie abstoßend finden - mit der Ausnahme, dass Intimität (explizit Sex nehme ich Mal an) manchmal doch nicht so schlimm mit ihnen ist. Aber selbst wenn du irgendwann rausfinden solltest, dass du vielleicht sogar lesbisch bist, würde deshalb doch nichts weiter Schlimmes passieren oder?


    Letztendlich ist es ganz egal, mit wem du glücklich bist - so lange du eben zulässt, glücklich zu sein.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Die Frau ist nicht mehr in meinem Leben. Sie wich mir jedesmal aus als ich ihr Näher kommen wollte und so glaube ich ist es besser ohne sie.
    Es ist bestimmt gut sich nicht mehr zu verstecken und zu sich selbst zu stehen.
    Danke an alle.