homosexualität und christ

  • Da ich nicht an Gott glaube (und auch fast niemand aus meiner Familie), hab ich das Problem zwar nicht. dafür hab ich aber mal eine frage an euch: *weit aushol*
    Ich bin in so nem internationalen Forum und da gab es eine Diskussion über diese "Besserungsanstalten" in den USA. Die meisten hielten das zwar für absoluten Schwachsinn unf unmenschlich, aber einer sagte, dass Homosexualität eine Wahl war und eine Sünde ist (wg. nicht-fortpflanzungsfähig und daher unnatürlich) und als solche Pädophilie gleichgestellt. (Aber er sagte auch, dass alle Sünden gleich schlimm seien, egal ob man nun nur lügt oder jemanden umbringt.)
    Ist euch so etwas schon mal unter gekommen und wie habt ihr da konkret drauf reagiert?


    LG Julia

  • ein Kumpel von mir, bzw 'Kumpel' kam auch mal mit dem Argument: 'ya Homosexualität, das ist falsch, das steht nirgends in der Bibel...'' sowas find ich irgendwie echt lächerlich...und es kam noch besser, er erzählte dann weiter: '...ja aber Lesben, die gehen ja noch...aber dann Schwule? Oh mein Gott...nein, es sollte verboten werden' Das fand ich dann noch lächerlicher...allein die Ironie in seiner Aussage...köstlich...seither haben wir dann nicht mehr so viel Kontakt...worüber ich ehrlichgesagt auch nicht traurig bin ;)

  • Ich hab zu diesen Besserungsanstalten mit nem Freund von mir letztens nen Film geguckt >.<.. Die Komödie "But I'm a cheerleader"..
    Ist zwar lustig gemacht, aber wenn man bedenkt, das es echt leute gibt die Homosexualität als Krankheit und heilbar ansehen ist es doch eher erschreckend.. Und diese Camps gibts ja net nur in Amerika..
    Was das mit der Sünde angeht... Auf mich ist noch keiner zugekommen und hat mir gesagt das ich ein Sünder bin und genauso schlimm wie Pädophile oder was weiß ich.. Es ist doch einfach nur lächerlich...
    Wenn endlich mal alle kapieren würden, das es dabei doch auch nur um Liebe geht, wenn ein Mann mit nem Mann oder eine Frau mit einer Frau zusammen ist.. Ich versteh das Problem dabei nicht. Und die Sache mit den Kindern ist ja jetzt auch kein Argument. Neulich erst hab ich gelesen, das es bei Homosexuellen Paaren wohl sone Art "Babyboom" gibt.. Es gibt ja auch genügend Heteros die ihre Kinder weggeben, weil sie sie nicht wollen oder sie im allerschlimmsten Fall sogar einfach auf den Müll werfen (hört man ja immer wieder).. Viele Homo-Paare adoptieren ja vielleicht solche ungewollten Kinder.. darauf geht dann keiner ein..


    Rational betrachtet ist diese ganze Homophobie-Sache, egal ob von der Kirche ausgehend oder nicht absolut dämlich.. Die Argumente, die von solchen Leuten gebracht werden sind doch absolut wurmstichig >.<..

  • ihr dürft aber bei all diesen dingen nicht die 2. seite der medaille aus den augen verlieren.
    es gibt stellen in der bibel die GANZ KLAR homosexualität verbieten


    Levitikus 18,22
    Levitikus 20,13
    (und noch n paar andere, aber die finde ich gerade nicht)


    das sind stellen im alten testament und man muß schon bedenken, dass unsere abendländische kultur nunmal christlich geprägt ist und somit auf dem werk "bibel" seine gesamte kultur aufbaut. das schließt die werte und die christliche moral mit ein.
    sich (als gesellschaft) von etwas zu lösen, das eine jahrtausendelange tradition hat und seit so langer zeit gelehrt wird und uns als fundament für unsere kultur und sogar unser menschsein bildet, das bedarf nunmal sehr viel mut. und diesen mut haben nicht viele.
    umso mehr müssen hingegen wir den mut haben es zur sprache zu bringen, den schuh wird sich nämlich keiner für uns anziehen.
    und wir haben ja auch schon erfolge gefeiert. gerade was den altersunterschied bei sexuellen kontakten angeht, wo die altersgrenze bei heterosexuellen beziehugen bei 16 lag und bei uns bei 18 jahren. das ist mittlerweile in fast allen eu-statten angeglichen und das kann man schon als erfolg verbuchen. aber so etwas passiert eben nur dann, wenn es leute gibt, die sich dafür einsetzen.


    was ich damit eigentlich sagen will ist, dass man nicht erwarten kann, dass sich solche dinge von heute auf morgen ändern, sondern man muß sich einfach bewußt machen, dass es noch dauern kann, bis homosexualität nicht "nur" vor dem gesetz, sondern auch in den köpfen der menschen einen normalen status einnimmt.
    bis es soweit ist müssen wir eben (jeder für sich) ausloten, wie wir mit unserem minderheit-status umgehen, sodass zumindest unser leben nicht durch diskriminierung geschädigt wird, und wir müssen schauen, wo es möglchkeiten gibt, gegen die traditionellen, konservativen strömungen auf eine art und weise anzukämpfen, die eine entwicklung zu unseren gunsten ermöglicht - und zwar auf eine aufklärerische, bildende art und weise, die nicht bloß eine reine symptombeämpfung und oberflächenarbeit ist.

  • Ich möcht hier grad mal klarstellen, das ich von alldem grungsätzlich nicht GARNICHTS halte ^^.. Was moralische Vorstellungen angeht so mag uns der christliche Gedanke von Nächstenliebe beispielsweise einiges gebracht haben. Ich frage mich nur immer wieder, wie eine solch moralische Werte proklamierende Kirche beim Thema Homosexualität (Wobei mir grad der Satz durch den Kopf fliegt "Gott hat die Menschen nach seinem Vorbild erschaffen") sofort aufspringt und sich hinter der Bibel versteckt, zu der ich persönlich ein.. sagen wir mal sehr sehr gespaltenes Verhältnis habe >.>.. Aber das gehört hier jetzt nicht hin ^^


    Gibt es denn überhaupt die Chance, das sich das Verhältnis der Kirche zur Homosexualität bessert? Ich meine, da es ja wohl in der Bibel so stehn soll, das es eine Sünde ist..
    Wobei, soweit ich weiß wirklich [wenn überhaupt] nur von Homosexualität unter Männern die rede ist. Ich hab mir sagen lassen, das das was damit zutun hat, das es nach damaliger sicht einfach verschwendung gewesen wäre als Mann mit Männern zu schlafen, da hierbei keine Kinder gezeugt werden konnten. Man(n) sollte nur mit einer Frau schlafen um Kinder zu zeugen, und auch wirklich NUR deshalb. Alles andere wäre wieder moralisch verwerflich gewesen. Und da Frauen ja für die entstehung/ Zeugung eines Kindes weitgehend unwichtig waren und das kind hinterher nur zur welt gebracht haben konnten die wohl weitgehend machen was sie wollen, auch wenns natürlich trotzdem böse war...
    Naja... soweit bin ich informiert und für mich klingts logisch. >.>

  • @ani4ka: ich glaube konkret bzgl frauen steht nichts drinn (jedenfalls hab ich noch nix gefunden; jemand, der bibelfester ist als ich, kann hier gerne betroffene stellen angeben). wobei das wahrscheinlich daher rührt, dass die frauen in dieser hinsicht eh "unwichtig" waren, immerhin sind sie ja im endeffekt nur ne rippe *gg* ich würde mal so sagen: da zu der zeit, als das regelwerk (Levitikus) geschrieben wurde sowieso nur die männer die träger der gesellschaft waren, werden die frauen diesbezüglich unter den tisch fallen (ausser wenn es darum geht, dass sie ihren mann betrogen haben, da gibts dann natürlich strafen)

  • Zitat ~Scara~: "Gibt es denn überhaupt die Chance, das sich das Verhältnis der Kirche zur Homosexualität bessert? Ich meine, da es ja wohl in der Bibel so stehn soll, das es eine Sünde ist.. "


    ich denke, dass diese möglichkeit durchaus gegeben ist.
    einerseits hat es ja auf religiöser ebene zu zeiten der aufklärung enorme veränderungen gegeben. der mensch hat sich angefabngen als individuum zu begreifen und die bibel anders zu interpretieren, als es bis dato gängig war. bzw die rolle gottes hat sich ebenfalls verändert und der mensch wurde dazu aufgefordert selbst zu denken und nicht nur dem göttlichen willen allein nachzulaufen.
    dann ist das christentum ja auch eine religion, die, zu ihrem eigenen leidwesen *gg*, so etwas wie den atheismus hervorgebracht hat.
    so oder so haben wir durchaus die möglichkeit, dass sich auf dem homosexualität-sektor etwas tut
    konservative "parteien" wird es jedoch immer geben.

  • Das hab ich mir auch gedacht.. Aber selbst nach der Aufklärung haben die meisten Leute ja trotzdem noch dran festgehalten..
    Der kleine, vielleicht etwas naive teil von mir blickt ja hoffnungsvoll auf eine Zeit in der das vollkommen akzeptiert ist ^^, auch von der Kirche!
    Naja..
    Für mich macht diese Ablehnung zwar immer noch keinen Sinn, aber mal sehn was da noch kommt ^^.. Ich hätt ja mal nichts gegen einen schwulen Papst x)
    Bzw. einen der auch offen sagt, das er schwul ist, denn ich bin sicher, das es in diesen Hunderten Jahren Papsttum sicher schonmal einen gab, der schwul war ^^

  • Ist zu hoffen, dass diese Aktzeptans noch zu unseren Lebzeiten statt findet.
    Aber die Hoffnung stirbt ja zu letzt;-).


    Die Idee mit dem schwulen Papst hat schon was. Aber vorher sollte doch endlich mal das Zölibat aufgehoben werden. Schließlich dürfen der Papst, Pfarrer und Ordensschwestern ja momentan weder Mann noch Frau heiraten (bzw. lieben).


    @ hayden317:
    Ich finde deinen Beitrag zum Ursprung der Homophobie nicht schlecht, vll. sind ja die Konservativen irgendwann in Bezug auf Homosexuelle nicht mehr ganz so konservativ. Ich denke, dann gibt es die Möglichkeit, dass Homosexualität auch irgendwann gesellschaftlich aktzeptiert wird.

  • Also, ich bin ja nicht wirklich ein Kirchen-freund, zumindest was die "Institution" angeht. Aber erst neulich hab ich mich darüber mit anderen Schwulen und Lesben unterhalten und da hat einer gesagt, dass in so einer Gruppe (Homo+Spiritualität) auch mal 2 Pfarrer waren, einer auch geoutet. Und naja, die Menschen entwickeln sich weiter, und nur weil ein paar Idioten (die leider immer ne wichtige rolle spielen) einfach nicht mal mit der Zeit gehen können, leiden andere darunter. *seufz* »:->


    (Für alle die aus auch Österreich kommen und die EP-diskussion verfolgen= *doppelseufz* Ihr versteht was ich meine? :-( )


    Ach ja, "Es stehen mehr Gründe in der Bibel für als gegen Homosexualtität zu sein".
    Wieder so ein Spruch...stimmt doch eigentlich auch, es wird doch eigentlich (manchmal^^) von Liebe geredet, nicht wahr? 8-)



    PS.: But I'm a cheerleader... klasse^^

  • Ich habe erst letztens im Reliunterricht in der Bibel von einem Jünger gelesen, der "von Jesus geliebt wurde". Als ich dazu nen Kommentar losgelassen hab, war sofort meine Lehrerin zur stelle und meinte "Nein, doch nicht so! Er war ihm nur von allen der liebste.. Jesus MOCHTE ihn nur besonders gern!"..
    Komisch, das einem in DEM Zusammenhang KEIN Raum zur interpretation gelassen wird... >.> ... Aber wenns um Schwule und Lesben allgemein geht, wird direkt wieder aus jeder Stelle, die nur ansatzweise hergibt, das es verboren sein KÖNNTE direkt das schwärzeste herausgeholt.. Um die Wahrheit rauszukriegen müsste man eh erstmal altgriechische Originalschriften zu Rate ziehen, da diese ganzen verschiedenen übersetzungen doch eh alle was anderes sagen. Was in der einen Übersetzung als Verbot des Geschlechtsverkehres zweier Männer (die betonung liegt auf Geschlechtsverkehr, nicht homosexuelle Gefühle im allgemeinen) ausgelegt wird, wird in der nächsten Übersetzung zum Verbot der Pädophilie und das nur weil ein Wort anders übersetzt wurde (Mann/Knabe, wobei das auch wieder interpretationssache ist )
    -_-


    @ ainotna: Wie gesagt: Her mit dem schwulen Papst! ^^.. Das wäre echt das größte! Nachdem er ausgerufen wurde dann sowas wie: "Meine lieben Freunde, zu Anfang ein Geständnis.... Ich bin schwul! Und trotzdem Oberhaupt der Katholiken! Haha, was sagt ihr jetzt?! xD"


    Ich und meine Phantasie ^^.. Aber ich fänds echt geil!

  • Unsereins würde in Übersetzen für sowas 3 Notenpunkte Abzug bekommen wegen Veränderung der Bedeutung ... aber was erwartet man auch von Übersetzern, die "junge Frau" in "Jungfrau" umwandeln =)
    Aber du hast Recht. Vor ein paar Jahren hab ich übrigens mal einen kurzen Artikel gelesen, demzufolge ein "Judas Evangelium" aufgetaucht ist, welches zudem noch besagt, das Judas von Jesus nicht nur "gemocht" wurde :bye:

  • Davon hab aich auch gehört ^^
    Tja, aber sowas wird ja leider (wenn es das denn gibt) unter verschluss gehalten, weil das für die Christen äußerst peinlich wäre und man ja Rede und Antwort stehen müsste ^^..
    Genauso isses mit den Texten die im Qumran gefunden worden sind und in denen auch allerlei sachen drinstehen, die wohl der Kirche nicht sonderlich gefallen dürften.. Und DAS sind noch Originaltexte, als über die Jahrtausende gänzlich unverändert!!! (Vlt reden wir sogar von den gleichen Texten >.>)
    Wäre echt mal interessant zu lesen, aber leider, leider leider sind die Texte ja weggesperrt und für niemenden einzusehen >.>

  • Das Christentum ist gerade mal schlappe 2000 Jährchen jung und glaubt das es die Weisheit mit Löffel gefressen hat.
    Die Menschheit selbst ist bedeutend älter und hatte sogar vor dem Judentum, aus welchem das Christentum erstanden ist, eine Naturreligion welche die Christlich-Jüdichen Einschränkungen nicht kannte.
    Diese wurden Geschaffen weil einige wenige es so wollten und selbige mit Gewalt um und einsetzten.
    Mit den auswucherungen dieser Krebsgeschwüre müssen wir heute leben, oder uns dafon distanzieren.


    Ich bin Katholich erzogen aber 2001 aus der Sekte "Katholiche Kirche" ausgetreten.
    Ich bin Christ mit Leib und Seele, und weil Jesus Lebt, brauche ich keinen Vertreter der in Rom sitzt und sich selbst Beweihräuchert.


    Die Katholiche Kirche ist eine Sekte, weil sie auf Grundlagen erstanden ist welche mit der Heiligen Schrift nicht in einklang zu bringen sind (Zölibat, um das bekannteste zu nennen).


    Homosexualität gab es schon immer, nur wird es im Medialen Zeitalter breiter bekannt.
    wer sich die mühe macht, die Griechichen Urtexte mit der heutigen Übersetzung (Bibel)
    zu vergleichen, wird schnell auf einige Ungereimtheiten stoßen.
    wodurch sich der Verdacht einer breit angelegten Zensur verfestigt.


    Um die wirklichen Worte zu lesen müßten wir auf die Hebräichen Urtexte zurückgreifen
    die aber leider im laufe der Jahrtausende vernichtet oder anderweitig verschollen sind.
    zudem müßten wir selbst althebräich fliessend verstehen, da bereits durch die erste übersetzung viele Fehler auftreten.




    Buchempfehlung:
    Welten der Seele (Goldmann-Esoterik) ISBN 3-442-12196-5

  • Ich bin auch in einer Freikirche und bei mir wird damit zwar nicht ohne Hemmungen rangegangen, aber man akzeptiert es.
    Wieso ist es denn so schwer die Sexualität mit der Religion zu verknüpfen?!
    Aber bei uns geht das ja noch, die Engländer sind da ja viel schlimmer.