Hey Leute,
ich habe für den Philosophie-Unterricht einen Essay geschrieben und wollte euch einmal
nach eurer Meinung dazu fragen und ihn einfach mit euch teilen
Gibt es im Krieg einen Gewinner?
Schon seit die Menschheit denken kann, wird die Welt von Kriegen und Anschlägen geplagt. Daraus folgend versuchen viele Länder den Krieg für sich zu entscheiden. Doch kann ein Krieg tatsächlich gewonnen werden? Der Beantwortung dieser Frage werde ich mich im folgenden Text widmen.
Um dies jedoch zu können, muss zuerst einmal geklärt werden, ab welchem Zeitpunkt ein Krieg als gewonnen gilt. Des Weiteren werde ich mich für die Erläuterung der einzelnen Fakten und Argumente auf die Vorkommnisse während und nach dem Ende des zweiten Weltkrieges beziehen. Im allgemeinen Volksmund gilt ein Krieg, oder eine kriegsähnliche Auseinandersetzung dann als gewonnen, wenn das politische Ziel des jeweiligen Landes erreicht wurde, oder, wenn die Feinde keinen Widerstand mehr leisten.
Ausgehend von dieser Tatsache kann gesagt werden, dass ein Krieg, zumindest aus politischer Sicht gewonnen werden kann, denn oft ist es der Fall, dass das Land, welches besagte Bedingungen erfüllt, und den Krieg somit, zumindest politisch gewonnen hat, sowohl aus politischer, als auch aus wirtschaftlicher Sicht, mehr Entscheidungskraft im Weltgeschehen hat. So haben beispielsweise die Siegermächte des 2. Weltkrieges, also Großbritanien, Russland, die USA und Frankreich, noch heute immer noch mehr Entscheidungskraft, als andere Länder, insbesondere Deutschland.
Auch aus gesellschaftlicher Sicht kann man bei Beendigung eines Krieges von einem Sieg sprechen, da die Länder, die den Krieg begonnen haben oftmals auch im Nachhinein in einem schlechten Licht stehen und diejenigen, die das verfeindete Land zurückschlagen und den Krieg somit beendet haben, als Helden angesehen werden. Viele Länder haben zum Beispiel wegen des zweiten Weltkrieges noch heute ein schlechten Eindruck von Deutschland, da der zweite Weltkrieg bekanntlich von Deutschland angefangen wurde.
Wird das Thema jedoch aus ethischer Sicht betrachtet, zeigt sich die andere Seite dieses Themas, denn es ist im Krieg nicht zu vermeiden, dass unschuldige durch die eigene Hand verletzt werden, oder gar zu Tode kommen und dadurch Familien und komplette Leben zerstört werden. Während des zweiten Weltkrieges starben so etwa 60-70 Millionen Menschen. Alleine in Polen ist während dieser Zeit im Durchschnitt jeder sechste Mensch dem Krieg zum Opfer gefallen. Diese Tatsache zeigt deutlich, dass ein Krieg aus ethischer Sicht nicht gewonnen werden kann, da alle beteiligten Parteien sowohl Menschen töten, als auch selber Menschen verlieren, die ihnen möglicherweise auch nahe stehen.
Ebenso kann ein Krieg aus ökologischer Sicht nicht gewonnen werden, denn die Umwelt der beteiligten Parteien leidet oft unter Verunreinigungen von Luft, Wasser und Böden. Diese Verunreinigungen können durch Öl, Chemikalien, Mienen und auch Blindgänger entstehen und schaden sowohl den Menschen, als auch den Tieren, da dadurch auch Lebensmittel vergiftet, oder zumindest ungenießbar werden können, wodurch ebenfalls Menschen und Tiere zu Tode kommen können, da sie verhungern, wenn nichts zu Essen da ist. Außerdem ist es ebenfalls möglich, dass durch Bomben Wasser- und Stromversorgungen zerstört werden können.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Sieg eines Krieges auch unersichtlich, da die Wirtschaft der beteiligten Länder stark unter dem Krieg und dessen Folgen leidet, da Geld in Waffen und Soldaten investiert wird, welches an anderen Stellen möglicherweise dringender gebraucht werden würde. Des Weiteren fehlt oft Geld um zerstörte Bauwerke wieder aufzubauen, wodurch im zweiten Weltkrieg viele Menschen obdachlos wurden und erfroren. In Deutschland fiel beispielsweise über die Hälfte der Wohnfläche feindlichen Bomben zum Opfer und Millionen von Menschen erfroren daraufhin, wegen mangelnden Unterkünften.
Auch aus sozialer Sicht gesehen bringt ein Krieg keinen Gewinner hervor, denn viele Menschen, sowohl Soldaten, als auch das normale Volk, leiden noch Jahre lang unter den Folgen des Krieges, welche sich sowohl in physischen Leiden, wie fehlenden Gliedmaßen, als auch in psychischen Leiden, wie Depressionen, Angststörungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen. Dies hat oft auch einen Suizid-Versuch zur Folge. Vorallem nach dem ersten Weltkrieg sahen viele Männer, die im Krieg mitgekämpft hatten den Suizid als letzten Ausweg. 1932 wurden 18 934 Selbstmorde registriert, das entsprach etwa 2,5 Prozent aller Todesfälle in Deutschland.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es zwar ein paar Aspekte gibt, die dafür sprechen, dass es im Krieg einen Gewinner gibt, das jedoch aus ethischer, wirtschaftlicher und ökoologischer Sicht nicht der Fall ist.
Ausgehend von diesen Tatsachen komme ich schließlich zu dem Entschluss, dass es im Krieg keinen Gewinner gibt, da man meiner Meinung nach nicht wirklich gewonnen hat, wenn zuvor so viel Leid zugelassen und erzeugt wurde und so viele Verluste erlitten wurden.
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Wie gesagt, ich würde mich sehr über Feedback und Meinungen freuen
~Natto