Time changes

  • Hola ihr Täubchen!


    Ich bin heute morgen mal wieder durch die schier endlosen Weiten des Internets gesurft, und da fiel mir wie schon häufiger auf, dass das Internet sich mittlerweile ganz schön verändert hat...

    -Zum Beispiel ist mir aufgefallen, dass immer mehr Fachbezogene Foren und Websites entweder kaum aktiv sind oder dass diese sogar schon komplett offline sind.

    -Viele Beiträge und Diskussionen stammen aus den Jahren 2004-2012, danach gibt es meistens nur noch wenig Aktivitäten und neuere Beiträge.

    -Unabhängige Internetblogs kenne ich mittlerweile auch kaum mehr welche. Alles läuft über Instagram und co

    -Bei der Googlebildersuche finde ich sogut wie keine Bilder mehr von "früher", auch wenn ich exakt die gleichen Suchbegriffe von damals verwende und endlos lange die Seiten abklappere.

    -Der Schwerpunkt in Internetportalen wie YouTube ist mittlerweile ein ganz anderer. Wenn ich zurückdenke an 2009, dann habe ich ganz andere Videos im Kopf als das, was heute so dargestellt wird...

    -Facebook ist offensichtlich am aussterben, dazu gibt es ja auch schon Studien. Instagram und Tumblr erfreuen sich dafür immer größerer Beliebtheit, wobei man da ja nicht mal richtig miteinander kommunizieren kann...


    Meine Beispiele hierzu mögen lächerlich und unbedeutend klingen, aber ich bin eher weniger aus ernsten Motiven im Netz, ich bin hauptsächlich in kleineren Foren und just for fun im Web unterwegs.


    Mir ist durchaus bewusst, dass sich Zeiten und Dinge IMMER am ändern und weiterentwickeln sind, aber was mich besonders stutzig und traurig macht ist halt die Tatsache, wie schnell das nun alles ging, und dass ich vielen Informationen von bestimmten Websites nicht mehr vertrauen kann, da diese zu veraltet sind.

    Ich habe manchmal das Gefühl, innerhalb weniger Jahre hat sich das gesamte Netz verändert.

    Mich interessiert besonders, ob es euch das ebenfalls aufgefallen ist und wenn ja, habt ihr eine Idee wieso sich in den letzten Jahren so viel geändert hat?

    Und was haltet ihr davon?





    Ganz nebenbei möchte ich an YoungGay noch ein gaaaaanz großes Lob aussprechen! YoungGay begleitet mich nun schon seit vielen Jahren (seit 2011 <3) durch mein Leben und war immer eine Konstante für mich ^_^ Schön zu wissen, dass sich manchmal doch nicht alles verändert :)

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    Barry Stevens


    Gefunden das Wort, aufgegangen das Herz.

    Friedrich Hölderlin

    Einmal editiert, zuletzt von Jinxi ()

  • Ja, stimmt - muss ich dir erstmal voll und ganz zustimmen, dass das nicht deine subjektive Wahrnehmung ist, sondern ich das sehr ähnlich beurteilen würde.


    Was dabei auffällt ist - als wir noch ganz jung waren, kannst du dich sicher auch daran erinnern, dass das Internet damals nicht für den privaten just-for-fun Gebrauch genutzt wurde, sondern dass da unsre Eltern vielleicht Mal eine Mail gelesen haben oder es beruflich nutzten. Wenn wir selbst dann Mal eine Minute länger davor saßen, gab es richtig Ärger, weil die Telefonrechnung tierisch in die Höhe geschossen ist.


    Dann fing es irgendwann an, dass man Verträge schließen könnte, die Flatrate basiert waren und plötzlich hatte man die Möglichkeiten, den unbegrenzten Raum Internet erst wirklich zu nutzen. Jeder fing damit an, einfach alles Mögliche online zu realisieren, man wurde kreativ und eigentlich hat sich auch erstmal Niemand Gedanken darum gemacht, was man im virtuellen Raum eigentlich Alles darf und welche Möglichkeiten es neben kreativer Anarchie noch gibt.


    Nun ist mittlerweile aber genau das passiert - Konzerne und Netzwerke haben realisiert, dass da ein Raum ist, auf den sie bisher nicht das Monopol hatten, um das sie sich so lange nicht gekümmert haben. Und das holen sie jetzt nach. Alles wird privatisiert, aus kreativer Anarchie wird der übliche Kapitalismus und die Gedankenpolizei ist auch schneller parat, als man auch nur irgendwo Irgendwas unbedarft schreiben kann. Wenn man sich Mal damit beschäftigt, welche Netzwerke unter wie vielen Namen unterwegs sind und schizophrenen Lobbyismus in eigener Sache betreiben, dann wirkt das Internet direkt nur noch, wie eine Nussschale.


    Dass uns das so stark auffällt, liegt eigentlich nur daran, dass wir diese Einschränkungen vorher nicht hatten - im Endeffekt gleicht sich das Netz eigentlich gerade nur unserer realen Gesellschaft an, aber in der Realität sind wir all das gewöhnt, was wir virtuell überhaupt erst wieder wahrnehmen. Ist die Frage, ob das nicht sogar der viel traurigere Punkt ist.



    Edit: Weil das Thema so komplex ist, hab ich mir noch was länger Gedanken drüber gemacht und mir fiel ein, dass ich da ein Video mit ganz ähnlicher Thematik gesehen habe. Von den generellen Videos des Kontenterstellers darf man halten, was man will, aber dieses trifft den nagel ganz gut auf den Kopf - auch wenn er es etwas politischer behandelt, als du es sicher meintest.


    Link: Wenn Meinungsfreiheit privatisiert wird

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

    3 Mal editiert, zuletzt von JohnDoe ()

  • ich weiss ja nicht wie früher das internet war, ich

    begann mich dafür erst mit 13 zu interessieren


    irgendwann entdeckte ich foren und merkte, dass

    ältere user egal in welcher sprache vom forensterben

    sprachen.


    meine mutter hatte füher viel mit schülern zu tun,

    die, wie sie sagte, schulerVZ süchtig waren.


    na ja, hab nie begriffen, was schülervz wirklich war,

    aber es scheint wg facebook den bach runter gegangen

    zu sein.


    als mein ältester bro auf facebook war, kam schon

    whatsapp und er sagte facebook ade, hmm, na ja,

    whatsapp gehört ja facebook mittlerweile, also änderte

    er nur seinen kommunikativen style.


    jeder benutzt nun whatsapp, kik, periscope usw ... und

    ist auch ständig mit dem handy in der hand am surfen,

    texten usw.


    ich hab r erst vor ein paar monaten ein handy meines

    vaters geschnappt und mir vom Ältesten seine letzte

    letzte prepaid sim geben lassen, da er jetzt nur noch

    mit vertrag online geht. er ist ja schon erwachsen, fast

    19, und da macht man sowas.


    mein handy kann kein internet, und darauf hab ich ge-

    achtet, weil ich lieber mit meinem tablet, auch vom

    ältesten ^^, surfe, auch wenn das unhandlich ist, da

    es sich eigentlich um, einen konvertiblen laptop

    handelt. und man kann ihn zum hanteln benutzen.


    so gesehen bin ich ziemlich konservativ, und nicht

    ständig online oder erreichbar, was viele peers gar

    nicht kapieren können, da elterliche restriktionen

    die internet-nutzung betreffend, nun gar nicht mehr

    existieren. die mussten auch mit der zeit gehen, ob-

    wohl sie das als pädagogen sehr kritisch beobachten,

    ma ja, meine mutter zumindest, da paps ja nur ein

    halber pädagoge isz. :D


    aber ich seh es an meiner sis (13) und dem mittleren

    bro (17). ständig haben sie das handy in der hand,

    und perverserweise oft auch dann, wenn sie mit

    freunden in einem raum zusammen sind.


    dafür bin ich oft abends lange virtuell mit meinen

    homies connected, oft auch mal ne ganze nacht durch

    obwohl ich kein zocker bin und in der zeit kein DSL

    via wlan vorhanden ist.


    das ist das, was sich seit meinem 13Lj internetmässig

    in meiner wahrnehmung geändert hat.


    vieles was oben steht kann ich nicht nachvollziehen,

    aber seit ich mein erstes forum entdeckte, zieh ich

    sowas eigentlich den angesagten communites vor.


    was mich besonders stört ist, dass man alles was man

    ansurft, hochlädt usw ständig teilen soll. etwas, was

    meine eltern inzwischen auch häufiger tun. und die

    halten mich inzwischen schon für nen ewig gestrigen.








  • JohnDoe


    Das ist schonmal schön zu wissen. Ich hatte schon Bedenken, dass ich da nur wieder total übertrieben hätte.

    Und ja... Ich erinnere mich nur zu gut an diese Zeiten...mit 11 durfte ich zum ersten Mal an den Computer. 20 Minuten am Tag :D Damals hatten wir EINEN Computer für 5 Personen.


    Ich finde deine Begründung sehr interessant, so habe ich das ganze bisher noch nicht betrachtet.

    Das Internet ist mittlerweile ja auch für sehr junge Menschen ein frei zugänglicher Ort. Und je jünger, desto beeinflussbarer sind Menschen ja bekanntlich.

    Wahrscheinlich ist es (wie bei so vielem im Leben) ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren die alle gemeinsam zu dem Schluss führen, dass das gesamte Internet immer mehr von bestimmten Monopol-Unternehmen bzw Websites übernommen wird. Klingt ziemlich traurig.

    Das Video habe ich mir bisher noch nicht anschauen können, das hole ich aber umgehend nach ;D


    LeGar

    Ja, SchülerVZ war ziemlich bekannt, genau so wie Gesichterparty oder Wer-kennt-wen, oder MySpace. Es gab so wahnsinnig viele Communities!

    All diese Foren waren "damals" gut besuchte Websites, und dann kam irgendwann Facebook. Alle wechselten plötzlich zu diesem Web-Giganten, keiner interessierte sich mehr für die anderen Internetplattformen.


    Interessant, dass auch Smartphones mit dem verschwinden der Foren zu tun haben könnten kam mir bisher gar nicht in den Sinn, aber du hast mich durch deine Aussagen gerade auf eine heiße Spur gebracht! :D

    Da jederman, wie du schon sagtest, immer und überall das Handy dabei hat und non stop im Zombiemode ist, ist es von großem Vorteil und dient auch der Bequemlichkeit wenn die ganzen Messenger und Websites als praktische App vorhanden sind.

    Viele kleine Foren können sich aber solche App-Formate auf Dauer gar nicht leisten, also werden sie automatisch uninteressanter, da man zum aufrufen einer Website meistens mehr High-Speed Volumen und Zeit verbraucht als wenn man schnell mal eine App vom Homescreen seines Smartphones abruft.


    Deine Einstellung gegenüber mobilem Internet finde ich übrigens echt super! Ich bin leider schon lange ein kompletter Suchti und dem Smartphone-Internet-Wahn vollkommen verfallen...

    auch bei Freunden hab ich super oft das Handy in der Hand...das stört mich aber auch selber wahnsinnig, daran arbeite ich derzeit auch.

    Wahnsinn, dass ich an sowas wirklich ganz bewusst arbeiten und drauf achten muss!

    Das Internet zerstört wirklich Leben.

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    Barry Stevens


    Gefunden das Wort, aufgegangen das Herz.

    Friedrich Hölderlin

  • na ja, hab nie begriffen, was schülervz wirklich war,

    ...

    Das ist eigentlich ganz einfach erklärt - SchülerVZ und StudiVZ waren zwei Plattformen, die jeweils nur für Schüler bzw. Studenten zugänglich sein sollten und anfangs auch hauptsächlich dafür genutzt wurden, sich auch den Nachmittag über so auszutauschen, wie eben auch auf dem Schulhof oder während des Unterrichts. Anonymität war also nicht eingeplant und es sollte einen virtuellen Raum für Lernen und Freizeit schaffen.


    Lange hat das aber nicht gehalten, bis die ersten Mobbing-Skandale los gingen und sich diverse Erwachsene dort getummelt haben, die da Nichts verloren hatten. Dementsprechend wurde die Reißleine gezogen und das Ganze schnell über den Jordan geschickt.


    was mich besonders stört ist, dass man alles was man

    ansurft, hochlädt usw ständig teilen soll. etwas, was

    meine eltern inzwischen auch häufiger tun. und die

    halten mich inzwischen schon für nen ewig gestrigen.

    Finde ich nicht, dass du damit irgendwie nicht mit der Zeit gehen würdest. Es muss nicht Jeder Alles über dich wissen können und wenn man sich ansieht, was viele Leute so teilen, ist da auch viel Kram dabei, bei dem ich mich frage, wieso Diejenigen denken, dass Andere das wissen wollen.


    Zudem empfinde ich es auch als absolut unhöflich, wenn Jemand dauernd sein Handy vor der Nase hat und in der Regel überlege ich mir auch zwei Mal, ob ich mich mit Jemandem ein zweites Mal treffe, der das macht. Ich hab da ähnlich wenig Bezug dazu, wie du scheinbar auch und ich denke, man bekommt von seiner Umwelt eher mehr mit, wenn man entweder online - oder in der Realität ist. Beides gleichzeitig heißt nur, dass man von beidem nur die Hälfte mitbekommt und dauernd zweigleisig Alles aufs Wesentliche filtern muss.


    Das Internet ist mittlerweile ja auch für sehr junge Menschen ein frei zugänglicher Ort. Und je jünger, desto beeinflussbarer sind Menschen ja bekanntlich.

    Stimmt, das kommt da sogar noch dazu - wobei die User im Netz ja früher nicht älter waren, als heute auch, sondern es hat damals einfach Niemanden interessiert, was Kinder da so machen und sehen. Heute interessiert es leider in so weit, dass Eltern ihre Kids machen lassen, aber nachher einen Schuldigen suchen, der nicht aufgepasst hat, was dann eher zur Zensur führt als dazu, an eine Aufsichtspflicht zu erinnern.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/