Girlfag

  • Heii, ich bin eine Girlfag. Ich wollte fragen ob irgendjemand damit Erfahrung hat oder Tipps wie sie/ er damit umgehen würde. Denn ich weiss momentan einfach nicht mehr weiter


    *Girlfag: oder auch "schwule Frau", sind Frauen, die sich selbst als schwul definieren, jedoch nicht Transgender sind. D.h. im Alltag sich wie eine Frau fühlen, jedoch sobald es um die Liebe geht, sich wie einen schwulen Mann fühlen*


    Also ich weiss momentan einfach nicht was ich machen soll, denn ich verliebe mich immer nur in Personen die schwul sind und bei denen ich daher nie eine Chance hätte, auch weiss ich nicht wie ich öffentlich dazu stehen sollte, da viele nicht einmal den Begriff Girlfag kennen und eine Girlfag zu sein ja bedeutet auf das männliche Geschlecht zu stehen, was für die meisten gleichbedeutend ist wie Hetero.


    Also bitte falls irgendjemand Tipps oder Erfahrungen hat bitte schreiben.

  • Der Begriff war mir bis vor kurzem völlig neu und ich fürchte auch fast, einen richtigen Rat, wie damit umzugehen ist, gibt es eigentlich nicht, denn du hast ja schon ganz richtig geschrieben, dass es ziemlich aussichtslos ist, sich in Jemanden zu verlieben, der das sehr wahrscheinlich nicht erwidern wird. Vor allem, da es ja scheinbar das Haupt-Kriterium ist, dass Derjenige vermutlich kein Interesse haben wird.


    Trotzdem denke ich, dass man da vielleicht einfach mal genauer drüber nachdenken kann - zum beispiel darüber, ob man sich ganz tatsächlich in schwule Männer verliebt oder nicht vielleicht eher in die Illusion, wie man sich den schwulen Mann vorstellt? Mir persönlich fällt jedenfalls Nichts ein, was den Homosexuellen so maßgeblich in seiner Persönlichkeit ausmacht, dass man sich radar-artig verliebt - in Heteros dafür aber nicht, denn letztendlich sinds beides Männer, deren Vorlieben ja erstmal nicht deine Vorlieben sind. So weit zumindest mein logischer Versuch, das zu verstehen.


    Zweite überlegen ist, wie fühlt sich das Verliebt sein eines Homosexuellen an? Also wenn du sagst, es geht grundsätzlich darum, sich als Frau zu fühlen, aber schwul zu lieben, dann frage ich mich automatisch, ob es sich anders anfühlt, schwul zu lieben, statt hetero, wenn es sich bei beidem auf einen Mann bezieht und das eigene Geschlecht aber nach wie vor weiblich empfunden ist? Meine Überlegung dazu wäre wohl an der Stelle ganz selbstkritisch, ob ich das tatsächlich so erlebe oder auch das nicht eher zu einer Illusion idealisiere.


    Absprechen, dass es das Ganze gibt, will ich damit absolut nicht und irgendwie gibts wohl auch Alles, was für eine Person subjektiv einfach da ist, aber eine große Portion Selbstreflektion erscheint mir da wirklich der einzige Tipp, den ich geben kann.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • danke für deinen Rat:)


    Und auf deine Frage, ob es anderst sei einen homosexuellen Mann zu lieben oder einen heterosexuellen, ist es bei mir einfach so, dass ich lieber als Mann einen BF haben würde als als Frau. Damit meine ich natürlich auch das küssen etc., da ich es komisch fände/ finde als Frau einen Mann zu küssen.

  • ehrlich gesagt habe ich auch noch nie davon gehört^^ und habe dementsprechend ein paar fragen :)


    Ich verstehe nicht ganz wo das Problem ist: wenn ich das richtig verstehe fühlst du dich beim Thema liebe männlich, oder? - Nur wo ist da das Problem mit Heterosexuellen?
    Erstens bezieht sich [Hetero-]Sexualität ja eh nur auf das körperliche Geschlecht (aber bei dir ist ja nur das innere betroffen), womit [Hetero-]Sexualität ja von Anfang an nichts mit der Thematik zu tun haben sollte.
    Zweitens, wieso kannst du einen Heterosexuellen nicht als Mann küssen? Wenn er tolerant ist kannst du ihm das sicherlich auch sagen und naja dann küsst der Hetero einen Mann, aber da du brüste hast wird ihm das bestimmt nichts ausmachen =)

  • Ich denke der Punkt ist, dass sie auf homosexuelle Männer steht und mit ihnen als Mann Sex haben will, sich aber ansonsten als Frau identifiziert. Und da sehe ich eindeutig ein Problem, weil schwule Männer nunmal eben auf Männer stehen, ergo auch auf männliche Körper. Und das macht das ganze etwas schwierig, ihre Vorlieben auszuleben...

  • ...da sehe ich eindeutig ein Problem, weil schwule Männer nunmal eben auf Männer stehen...

    Ich fürchte eigentlich, das Ganze muss man sogar sehr viel deutlicher ausdrücken, weil ich den Eindruck habe, bei solchen Themen kommt in der Regel überhaupt nicht an, wie das außerhalb der Welt des Betroffenen auf Andere wirkt. Die meisten schwulen Männer hätten nicht nur kein Interesse an einer Frau (die sich in ganz bestimmten Situationen mit einem Mann identifiziert), sondern auf die meisten schwulen (und heterosexuellen) Männer dürfte es auch sehr befremdlich wirken, damit zu tun zu bekommen.


    Ich beziehe das jetzt Mal gar nicht auf @Vikturi persönlich, weil ich sie ja auch gar nicht kenne und deshalb auch nicht einschätzen kann, aber wenn ich die Definition zu Girlfag lese, dann habe ich einfach Mädchen zwischen 13 und 19 im Kopf, die bei Manga irgendwann auf das Genre Yaoi gestoßen sind und das für die Realität halten, die ihnen selbst entspricht. Das Ganze ist aber leider überhaupt gar nicht realitätsnah, nichtmal ein bisschen - und die Figuren darin am aller wenigsten, die (meines begrenzten Wissens nach) auch ausnahmslos von Frauen erdacht sind und in meinen Augen meist sehr viel weibischer unterwegs sind, als es auch nur irgendein femininer Mann täte. Kurzum - wer sich davon angesprochen fühlt, identifiziert sich nicht mit einem Mann, sondern mit der absolut durchfemininisierten Version eines Mannes, den sich Frauen ausgedacht haben, weil Mädchen darauf anspringen und das Ganze kaufen sollen.
    So viel dazu, was ich mit Girlfag verbinde - und womit ich auch regelmäßig vereinzelte Trans-Männer konfrontiere, die da auch einen Draht für zu haben scheinen. Ob das Ganze auf einen selbst zutrifft, muss letztendlich Jeder selbst am besten wissen.


    Um aber auf den Punkt zu kommen - das Problem liegt nicht nur darin, nicht die Zielgruppe des Wunsch-Partners zu sein, sondern auch darin, dass man es im Endeffekt kaum ernst nehmen kann (ich könnte es zumindest nicht), weil es nach pubertärer Fantasie und kaum realer Erfahrung anmutet. Klingt vllt. hart und ganz sicher muss man mich dabei ja auch nicht sonderlich ernst nehmen, aber es erscheint mir eigentlich nur fair, den Blickwinkel auch mitzuteilen, statt ihn mir nur zu denken, weil ich mir die Situation eigentlich gar nicht ausmalen will, sich damit einem Jungen gegenüber zu outen, von dem man auch zukünftig noch ernst genommen werden mag.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • interessante theorie. aber ich las dazu auf wiki:


    Yaoi[/b] (jap. やおい) ist ein Genre von Mangas,Animes und Fanfictions, das homosexuelleBeziehungen zwischen männlichen Protagonisten mit expliziten erotischen Darstellungen zum Thema hat.


    Das Genre grenzt sich entsprechend vom Shōnen Ai ab, wo der Fokus statt auf Erotik auf der Entwicklung der romantischen Beziehung liegt, und wird überwiegend von Frauen geschrieben und gelesen.[1]


    Das Pendant zum Yaoi mit weiblichen Protagonisten istYuri. Eine Alternativschreibweise von Yaoi ist „801“, was ein gleichlautendes Zahlenwortspiel (Goroawase) darstellt

    ich bleib verwirrt.

  • Huh, dein Zitat widerspricht dem doch gar nicht, wenn ich gerade nicht völlig auf dem Schlauch stehe - 'Das Genre grenzt sich entsprechend vom Shonen Ai ab, ... , und wird überwiegend von Frauen geschrieben und gelesen.' Einziger Unterschied, dass es im Yaoi ganz explizit um Sex geht, wo Shonen Ai den rein romantischen Plot hat. Letztendlich berichtige ich mich damit, das mein Post vorher beides meint - ich Manga/Anime-Banause das nur schlich in einen Topf werfe :D

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Das ist jetzt wahrscheinlich kein guter Tipp, aber mglw einen bi-Mann? Dann würde das deiner Vorstellung ein Mann zu sein nicht widersprechen. Finde es allgemein ein sehr schwieriges Thema, aber das wäre immerhin etwas oder?
    Wie siehts bei dir mit Dysphoria aus während du verliebt bist?


    Du bist auf jeden Fall nicht allein damit. Und ich bin froh den Begriff (wieder)gefunden zu haben, jetzt weiß ich endlich was der Kerl letztes Jahr auf dem CSD gemeint hatte. Er ist ein Guydyke mit genau dem selben Problem bei lesbischen Frauen. Er meinte, dass er es immer mit Dreiern versucht hat, allerdings ist das für eine (monogame) Partnerschaft unmöglich...
    Ich weiß nicht wie es bei dir damit aussieht, dass war jetzt nur mal alles was mir dazu eingefallen ist.
    Have a nice day!