Wie können bei homosexuellen Paaren beide die leiblichen Eltern ihres Kindes sein??

  • Hallu,
    mich würde mal interessieren, ob ihr später mal Kinder haben wollt und wenn ja, ob ihr schon mal drüber nachgedacht habt, wie ihr das anstellt. Für heterosexuelle Paare is das ja kein großes Problem... aber bei uns fehlt ja offensichtlich entweder das eine oder das andere. :/


    Ich bin 14 und hab vor mir mit dem Kinderkriegen/-haben erstmal noch (sehr viel) Zeit zu lassen, aber ich überleg schon manchmal, was es da so für Möglichkeiten gibt, da der "natürliche" Weg für mich eher nicht in Frage kommt. Was mich daran stört ist, das auf "unnatürlichem" Weg entweder keins oder nur ein Elternteil auch der/die leibliche Vater/Mutter is...


    Deswegen hab ich mal ein bisschen recherchiert und bin auf das Thema "Leihmutterschaft" gestoßen.
    (An die, die nich wissen was das is: Wenn ein Paar sich Kinder wünscht, aber selbst keine zeugen kann (Schwule oder heterosexuelle Paare, bei denen die Frau keine Kinder bekommen kann) wird quasi eine befruchtete Eizelle in die Leihmutter "eingepflanzt" (ehh jagut D:) und dann von ihr ausgetragen.) Das ist zwar in Deutschland verboten, aber in ein paar Ländern, wie zB England erlaubt.
    Ich weiß nich, ob ich da irgendwas nicht bedacht habe, aber für mich hört sich das (zumindest für lesbische Paare) an wie die perfekte Lösung!


    Um einen Samenspender kommt man bei der Idee zwar nicht drum rum, aber wieso nimmt man nicht die Eizelle der einen Frau und lässt sie von der anderen austragen?? Ist vielleicht n bisschen umständlicher als es sein müsste, aber meiner Meinung nach wären dann doch beide die leiblichen Mütter, oder? :D
    Laut Gesetz ist in Deutschland zwar die Frau, die das Kind geboren hat, die leibliche Mutter, aber es wäre ja immer noch die Eizelle der anderen...


    Ich muss zugeben, wie DER Masterplan hört sich das jetzt auch nicht gerade an, aber was denkt ihr??

  • Ich verstehe unter leiblichen Eltern die Personen, von denen das Kind genetisch abstammt. So ist es auch im Duden definiert.
    Und das können eben nur eine genetisch weibliche und eine genetisch männliche Person sein.
    Es gibt keine Möglichkeit für zwei genetisch weibliche Personen, ein Kind zu zeugen, das von ihnen beiden abstammt.
    Klar ist die Eizellspende von einer Partnerin und Austragung durch die andere Partnerin eine Möglichkeit, wenn ein Paar das so will, weil sie dann eher das Gefühl haben, dass beide die "richtige" Mutter sind. Aber es ändert eben nichts an der Biologie.
    Außerdem ist die Eizellspende, wie du richtig gesagt hast, in Deutschland verboten. Man kann es also nur im Ausland machen, und da sind die medizinischen Standards unter Umständen sehr viel niedriger, je nachdem wo man hingeht. So etwas ist also auch mit hohen Risiken verbunden und man sollte sich auf jeden Fall gut überleben, ob und vor allem wo man so etwas macht.


    Ich finde sowieso, dass es bei der Frage danach, wer die Eltern eines Kindes sind, um andere Dinge geht als um die biologische Elternschaft. Es gibt so viele Möglichkeiten für heterosexuelle und schwule/lesbische Paare, eine Familie zu gründen und Kinder zu haben. Und ich denke nicht, dass es da einen Unterschied macht, ob es leibliche Kinder sind oder nicht. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.


    Ich persönlich will auf gar keinen Fall leibliche Kinder haben und glaube auch nicht, dass sich daran etwas ändern wird, auch wenn alle immer meinen, sie wüssten es besser als ich und Dinge sagen wie "Das kommt alles noch, wenn du älter bist." Ich glaube, die meisten verstehen einfach nicht, wie sehr mich der Gedanke, schwanger zu sein, anwidert. Ich weiß, dass es dafür keinen Grund gibt. Ich weiß, dass Schwangerschaft etwas Natürliches ist (was aber noch lange nicht heißt, dass ich als Frau automatisch eine Geburtsmaschine bin und der einzige Grund meiner Existenz die Austragung von Nachkommen ist). Ich weiß, dass ich selber nicht erklären kann, warum es mich so anwidert, aber es ist eben eine Tatsache.
    Prinzipiell kann ich mir schon vorstellen, irgendwann mal Kinder zu wollen, ich kann mir nur nicht vorstellen, sie austragen und zur Welt bringen zu wollen. Aber wie gesagt, gibt es ja auch viele andere Wege, und da ich sowieso lesbisch bin, wäre der direkteste sowieso etwas schwierig. Das ist auch einer der Gründe, warum ich es gut finde, lesbisch zu sein. :thumbup: :D

  • Das ist eine interessante Idee. Zwar sehr umständlich und ob das ganze jemand machen würde, steht auch offen, aber warum nicht? Ich kann da jedenfalls gerade keine Logiklücke finden.
    Allerdings ist es, wie du gesagt hast: Laut Gesetz wäre die, die das Kind geboren hat, die leibliche Mutter, weshalb zwei leibliche Mütter gar nicht anerkannt werden würden.


    Ich persönlich würde mir diese Umstände vermutlich gar nicht erst machen und eher zur Adoption tendieren, aber wenn beide Frauen das so wollen, warum nicht?

  • @weirdo Ich fand die Idee auch grade gut, weil ich mir ne Schwangerschaft nicht so wahnsinnig toll vorstelle..


    Eigentlich finde ich auch nicht, dass es einen Unterschied macht, ob die Kinder leiblich sind oder halt nicht, weil letztendlich für das Kind die die Eltern sind, mit denen es aufwächst. Aber ich glaube ich hätte trotzdem zu viel Angst davor, dass das Kind wenn es rausfindet, dass ich nich seine leibliche Mutter bin, irgendwie meint, nichts mehr mit mir zu tun haben zu müssen oder so...


    @sweet_shadow Hast recht, dass nich beide als leibliche Mutter anerkannt werden würden, aber die, die nicht anerkannt werden würde, wäre biologisch gesehen die leibliche Mutter und ich mag irgendwie Sachen, die sich selbst widersprechen xD

  • Aber ich glaube ich hätte trotzdem zu viel Angst davor, dass das Kind wenn es rausfindet, dass ich nich seine leibliche Mutter bin, irgendwie meint, nichts mehr mit mir zu tun haben zu müssen oder so...

    Wenn man ein Kind anständig aufklärt und ihm beibringt, wie Kinder entstehen, dürfte es bei einem gleichgeschlechtlichen Paar gar nicht erst in dem Glauben aufwachsen, dass beide Eltern seine leiblichen sind...

  • Jagut, aber wenn man das nur per Samenspende macht dann is halt eine die leibliche Mutter und eine nicht, und da ich nicht vor habe schwanger zu werden, wäre ich das dann nicht.

  • Jagut, aber wenn man das nur per Samenspende macht dann is halt eine die leibliche Mutter und eine nicht, und da ich nicht vor habe schwanger zu werden, wäre ich das dann nicht.

    Ich glaube nicht, dass ein Kind deshalb irgendwann plötzlich den Kontakt abbricht, wenn man von Anfang an offen damit umgegangen ist. Ich kann zwar nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich denke das Schlimme für Kinder, die eher spät erfahren, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind, ist das Gefühl, die ganze Zeit angelogen worden zu sein.
    Klar kann man nie ausschließen, dass ein Kind seine leiblichen Eltern (oder in dem Fall seinen leiblichen Vater) kennenlernen will, aber das heißt ja nicht gleich, dass es die Eltern, bei denen es aufgewachsen ist, nicht als seine Eltern ansieht.
    Sowas muss man dann eben vorher klären, ob das Kind erfahren soll, wer der biologische Vater ist (falls man es selbst überhaupt weiß), ob es vielleicht sogar von Anfang an mit ihm aufwachsen soll etc.

  • Also erstmal brauche ich die richtige Frau dafür. Ich habe mir gedacht... Adoption wäre das richtige für mich. Ein Kind was aus dem gröbsten schon raus ist. Das ich ein Kind selber bekomme... nee.. das ist nicht so meins. Würde meine Freundin Schwanger werden wollen wäre das auch cool, muss aber nicht.


    Außerdem haben Wissenschaftler*innen bereits festgestellt, es ist egal wo ein Kind aufwächst. LGBTI* Menschen können genauso gute Eltern sein oder schlechte Eltern sein, wie heterosexuelle Paare.

  • Ein schoener Plan den du da hast. Mein Problem mit dem Kindergriegen bei Homosexuellen Paaren ist einfach, dass wenn sich da Paar trennt und das leibliche Elternteil nicht moechte dass man das Kind (dass man vielleicht jahrelang aufgezogen hat) sieht, hat man keine Chance..


    Ich selber bin nicht so der Fan von Kindern, aber wenn sich meine Partnerin dass wünschen würde und es ihr Kind (also ein Teil von der Frau die ich liebe) werden würde, koennte ich damit sogar glücklich werden :) Und außerdem, wie cool ist es bitte sich einen Samenspender auszusuchen, gibts da einen Katalog oder... ? :D

  • Ein schoener Plan den du da hast. Mein Problem mit dem Kindergriegen bei Homosexuellen Paaren ist einfach, dass wenn sich da Paar trennt und das leibliche Elternteil nicht moechte dass man das Kind (dass man vielleicht jahrelang aufgezogen hat) sieht, hat man keine Chance.

    Es gibt die sogenannte Sukzessivadoption ("Stiefkindadoption"). Das heißt, dass man innerhalb einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leibliche (ich glaub sogar adoptierte, aber da bin ich mir nicht 100% sicher) Kinder seines Partners adoptieren kann. Man hat dann zwar nicht die gleichen Rechte, aber immerhin hat man überhaupt welche.

  • Also ich hab alles vorherige nur überflogen, daher weiß ich niht genau was bisher gesagt wurde :)


    Living Rosa
    - YouTube
    Die beiden haben das so gemacht, dass eine das Kind austrägt und die andere die genetische (?) Mutter ist, was ich ziemlich gut finde, da so wirklich niemand behaupten kann, nur eine wäre die "richtige" Mutter. Aber ich bin generell eher für Adoption, von daher..

  • hmm, verwiirend. eine/r wird immer nicht der-die leibliche vater/mutter sein. auch bei einer leihmutter. bei schwulen wird nur einer der samenspender sein können bei lesbischen paaren kann nur eine partnerin eispenderin sein. hab ich jedenfalls so aus dem bio-unterricht verstanden.

  • Stimmt, aber gesetzlich ist die Leihmutter die leibliche Mutter.
    Im Prinzip wird die Leiblichkeit ja quasi aufgeteilt. Das Erbgut kommt zwar nur von der, von der auch die Eizelle ist, aber du kannst keiner Frau, die gerade 9 Monate schwanger war und ein Kind geboren hat, erzählen, sie wäre nicht irgendwie die leibliche Mutter.

  • das würd ich einer leihmutter auch nicht ausreden wollen. schwangerschaft ist ja nicht einfach ein geschäft oder was rein technisches. es hat mit viel mit emotionen zu tun. mag das kind dann auch nicht genetisch mit der leihmutter verwandt sein, kanns trotzdem eine emotionale verbindung der leihmutter zu dem kind geben, denk ich. das macht das ganze schliesslich so moralisch anfechtbar, find ich.

  • da hier ja hin und her überlegt wird wie ist es eig. Bei einer samenspende wenn beide Männer in das Döschen machen. Klingt dumm aber ist mir gerade eingefallen

  • Ich würde sagen, das einzige was das bringt ist vielleicht, dass man ohne Vaterschaftstest nicht mit Sicherheit weiß, wer der Vater ist. Wenn man zwei Samenzellen hat, kann da nicht nur ein Kind bei rauskommen...


    Das is jetzt zwar sehr theoretisch gedacht, aber wäre es möglich durch künstliche Befruchtung quasi eineiige Zwillinge von verschiedenen Vätern zu zeugen??
    Man könnte natürlich auch einfach gleich zwei Kinder kriegen, aber die sind dann ja auch nur Halbgeschwister und irgendwie find ich die Idee grade voll.. ehh, interessant, dass sein eineiiger Zwilling nen anderen Vater hat. (Obwohl das ja bei ner festen Beziehung auch sein eigener Vater wäre, aber ihr wisst was ich meine)

  • Das is jetzt zwar sehr theoretisch gedacht, aber wäre es möglich durch künstliche Befruchtung quasi eineiige Zwillinge von verschiedenen Vätern zu zeugen??
    Man könnte natürlich auch einfach gleich zwei Kinder kriegen, aber die sind dann ja auch nur Halbgeschwister und irgendwie find ich die Idee grade voll.. ehh, interessant, dass sein eineiiger Zwilling nen anderen Vater hat. (Obwohl das ja bei ner festen Beziehung auch sein eigener Vater wäre, aber ihr wisst was ich meine)

    Nein. Eineiige Zwillinge sind genetisch identisch. Sie entstehen, wenn der Keim nach der Befruchtung auseinanderbricht und sich daraus zwei Individuen entwickeln. Also haben sie logischerweise auch den gleichen Vater, weil nur eine Spermienzelle eine Eizelle befruchtet.
    Bei zweieiigen Zwillingen werden dagegen zwei Eizellen befruchtet, also sind auch zwei Spermienzellen im Spiel. Im Normalfall passiert das gleichzeitig (weil die Frau z. B. zwei Eisprünge gleichzeitig hatte), also in den allermeisten Fällen auch durch den gleichen Vater.
    In extrem seltenen Fällen kommt es aber vor, dass eine Frau kurz nacheinander mit zwei verschiedenen Männern schläft und jeder eine Eizelle befruchtet. Sie ist dann also gleichzeitig mit zwei Kindern von zwei verschiedenen Vätern schwanger. Das sind zwar per Definition keine Zwillinge, weil sie eben nicht den gleichen Vater haben, aber umgangssprachlich spricht man von Stiefzwillingen.

  • Ich hab da auch schonmal drüber nachgedacht.
    Angenommen ich würde mit einem Mädchen zusammenkommen und mit der Kinder haben wollen.
    Dann wäre es doch theoretisch möglich, dass mein Bruder (wenn er will..) ihre Eizelle befruchtet. Denn dann hätte daß Kind die Hälfte von ihren Genen aber auch etwas von "meinen".
    Oder hab ich da was nicht bedacht? ^^