Vorurteile und Stereotypen

  • Hey Leute, vielleicht gibt es hier ja schon so einen Thread, aber ich war echt zu faul alle Seiten einzeln danach zu durchsuchen :D
    Und zwar wollte ich fragen, wie ihr so mit vorurteilen und stereotypen umgeht! Im Bezug auf lesbisch/bi sein aber auch generel queerness!
    Zum Beispiel wurde ich rein auf grund meines Aussehens schon etwa fünf mal gefragt, ob ich nicht bi/lesbisch sei!
    Ich würde einfach mal gern ein wenig über das diskutieren :)
    Lg Betty

  • Ich versuche eher absichtlich, den Stereotypen zu entspreche, um nicht von Typen angeflirtet zu werden und damit mich andere Lesben/Bisexuelle eher erkennen.

  • Bevor ich mir meine Haare abschneiden ließ, war es für die meisten eine Überraschung, dass ich (auch) auf Frauen stehe. Aber eigentlich denke ich, dass es ein großes Vorurteil ist, dass man als Homo-/Bisexuelle eine Kurzhaarfrisur haben muss, bzw. maskuline Klamotten zu tragen hat. Davon gehen allerdings leider viele Menschen aus...

  • Ich glaube ich entspreche vom Aussehen her fast keinen Klischees, aber ich finde auch, dass man es bei einigen einfach sieht und muss sagen, dass das auch recht zuverlässig ist.. Ich stempeln niemanden ab, weil ich finde, dass er/sie gay aussieht, aber ich finde eben schon, dass an einigen Klischees was wares dran ist, denn irgendwo her kommen sie auch..
    Allerdings stecke ich deshalb niemanden dauerhaft in eine Schublade, aber als kleine "Orientierungshilfe" kann das schon dienen find ich^^

  • Ich kleide und style mich selbst ziemlich feminin (nicht mädchenhaft, eher in Richtung punk rave/ gothic, aber schon weiblich) und bei mir tun immer alle sehr überrascht oder glauben es gar nicht, wenn ich sage, dass ich auf Frauen stehe. Finde ich manchmal ziemlich anstrengend. Wurde auch auf Szeneveranstaltungen schon teils seltsam angeguckt so nach dem Motto "was macht die denn hier?" und werde grundsätzlich nur von Männern angeflirtet- also ja, ich glaube solche Vorurteile kursieren schon noch in den Köpfen der Menschen, sowohl unter außenstehenden Heteros, als auch unter den Bi/Homos selbst.

  • Ich hatte mal so ne Sterotypphase als ich noch nichtmal wusste das ich lesbisch bin XD Weite Klamotten, kurze Haare usw usw XD Also so wie sich viele Leute ne Lebse vorstellen :D


    Jetzt sieht man es mir nicht an. Ich trage meistens einfach Jeans und Shirt/Pulli, auch mal ein Kleid oder ein Rock wenns richtig heiß ist. Was ich auch gerne anziehe sind leggins einfach weils bequem ist.. also inzwischen seit einem Jahr ca. richtig Feminin manchmal. Meine Haare sind inzwischen wieder Schulterlang (lasse sie wachsen), nachdem ich sie im September 2014 als Reaktion auf ne Trennung hab abschneiden lassen


    Ich finde auch, dass man es manchen ansieht, aber manchen eben auch nicht. Bei den lesbischen/bisexuellen Frauen die ich kenne würde ichs nicht denken das sies sind wenn ich sie auf der Straße sehen würde, bei einer die mit mir in der selben Schule war hat mans sofort gesehen.

  • Ich muss zugeben, ich entspreche schon einigermaßen den vorurteilen (kurze haare, maskuline kleidung, "männer beruf") aber ich glaube nicht, dass mich mein umfeld deswegen als lesbisch oder bi einordnet. mal abgesehn von einer bekannten die selbst lesbisch ist und zu meinem bruder gesagt hat ich würde ne richtig gute lesbe abgeben (bisher habe ich 3 leuten erzählt das ich bi bin und weder sie noch mein bruder gehören dazu)
    Ich glaube es kommt immer drauf an in welchem umfeld man unterwegs ist, einer meiner besten freunde war ziemlich überrascht als ich es ihm gesagt habe, trotz meines auftretens.


    Ich selbst finde es schwierig andere einzuschätzen, bei ein paar bekannten hab ich es vermutet (manchmal richtig, manchmal falsch) und bei anderen hätte ich nicht damit gerechnet

  • Klar sieht man das manchmal (oder man denkt man hat es erkannt und liegt voll daneben)! Die beiden geouteten Homosexuellen von meiner Schule erkennt man jedenfalls sofort. Eine lesbische Freundin von mir, die sehr feminin ist, regt sich immer auf, dass alle denken sie wäre hetero... Ich wurde noch nie wegen meinem Aussehen für irgendwas gehalten.

  • Ich halte überhaupt nichts davon, wenn Leute meinen, anderen Menschen ihre sexuelle Orientierung aufgrund ihres Aussehens, ihrer Kleidung, ihres Verhaltens etc. ansehen zu können. Klar mag man damit manchmal richtig liegen, aber mindestens genauso oft falsch, und ob jemand hetero, homo oder sonst was ist, hat immer noch etwas damit zu tun, zu welchem Geschlecht/welchen Geschlechtern sich jemand hingezogen fühlt, nicht mit sonstigen Neigungen, Interessen und Verhaltensweisen.


    Anscheinend erfülle ich keine Lesben-/Bi-/whatever-Klischees und "sehe hetero aus", denn vor ein paar Tagen hatte ich über genau das Thema eine Diskussion mit einem Mitschüler. Er war der Meinung, dass das etwas mit Menschenkenntnis zu tun hat und dass jedem Menschen seine sexuelle Orientierung auf die Stirn geschrieben steht. Auf meine Frage, was denn auf meiner Stirn steht, antwortete er "wahrscheinlich hetero" und als er erfahren hat, dass dem nicht so ist, wirkte er ziemlich geschockt und irritiert und meinte, dass ihn seine Menschenkenntnis im Stich lässt.
    Tja, shit happens. :D

  • Ich bin bist jetzt in meinem direkten Umkreis noch nicht auf viele Vorurteile gestoßen (was vermutlich daran liegt, dass ich es nur ein paar auserwählten Freunden erzählt hab xD) Das was mir aber zum Beispiel bisher passiert ist war, die sofortige Annahme einer Klassenkameradin ich und meine beste Freundin hätten was am laufen und hätten schon rumgemacht. Weil es ist ja selbstverständlich, ich kann mit niemandem einfach nur befreundet sein, da mir nämlich das Geschlecht meines Partners egal ist, wäre ja vollkommen absurd.
    Ich mag diese Logik nicht, aber ich habe solche Dinge einfach ignoriert beziehungsweise ich habe nur kurz etwas gesagt und bin nicht weiter darauf eingegangen, sie hat es ja ohnehin nicht böse gemeint (Auch wenn sie einmal erzählt hat, sie würde Lesben nicht mögen und komisch finden und man müsste das ja nicht so zeigen. Damals wusste sie nicht, dass die Mehrheit der Personen, denen sie das gesagt hat eigentlich bisexuell oder pansexuell sind xD).

  • also ich geb hier jetzt einfach mal meinen senf dazu ^^
    ich finde stereotypen nicht schlimm, ich meine sie sind da aber es sind ja meist keine negativen Ansichten der Leute oder so. ich persönlich erfülle wohl recht viele Lesben-Klischees ^^ z.b kurze Haare, interessiert an Technik, hänge auch mal mit Jungs ab, trage Jungsklamotten, mache gerne Sport und habe drei Katzen xD meine Freundin zum Beispiel entspricht eigentlich so gut wie gar keinen Klischees. Klar man kann niemanden abstempeln, manchmal treffen klischees zu, manchmal nicht. Ich finde das meist eher amüsant und fühle mich nicht davon angegriffen :)

  • Mir fällt lediglich ein Klischee ein, das auf mich zutrifft: kurze Fingernägel. Allerdings ist das aber auch nur so, weil ich Klavier spiele.
    Ansonsten fällt mir kein Klischee ein, was auf mich zutreffen würde.
    Die meisten Leute denken, ich sei heterosexuell. Es gibt nur ganz wenige, die sich vorstellen könnten (bzw es vor meinem Outing taten), dass ich es nicht sein könnte. Allerdings sind das dann aber auch nur Menschen, die mich sehr gut kennen.


    Ich hatte noch nie Probleme mit so etwas. Nach meinem Outing hat jeder super reagiert. Wenn mal Fragen aufkamen, hab ich mir aber gerne Zeit dafür genommen und sie bestmöglich beantwortet. Ich finde, jemand der ernsthaft fragt, hat auch eine ernsthafte Antwort verdient. Das ist die beste und einfachste Möglichkeit, irgendwelche Unklarheiten zu beseitigen.


    vG MllePiano

  • Hm ich entspreche wohl auch einigen Klischees.
    Zum einen hab ich kurze Haare, (die auch mal blau waren... -Hat jemand den Film „Blau ist eine warme Farbe“ gesehen?- ;) ) und ich trage nur sehr wenig wirklich weibliche Sachen. Ein Kleid hatte ich schon seit bestimmt 5 Jahren nicht mehr an. Ich fühle mich einfach nicht wohl in vielen weiblichen Klamotten.


    Und ich glaube der Grund, wieso männliche Klamotten tragen und kurz Haare haben so ein „homo-Klischee“ ist, liegt daran, dass es (obwohl wir es uns nicht aussuchen) trotzdem etwas von „gegen den Strom schwimmen“ hat, wenn man zu seinem Anders-sein (was auch immer das bedeuten mag) steht… Und da ist dann der Schritt viel leichter auch auf anderen Ebenen anders sein zu können oder zu wollen.


    Ich find’s nicht schlimm, wenn jemand einem Stereotypus entspricht, weil er/sie das möchte und auch umgekehrt nicht.
    Aber wäre es nicht cooler, wenn jeder so sein könnte wie er sein wollte ohne dass immer gleich irgendwas damit verbunden würde?


    Eigentlich sind es die Geschlechterrollen, die mir auf die Nerven gehen… confused-squared

  • Also Vorurteile hat die Gesellschaft ja genug, sonst fühlen die sich hilfslos ohne dumme Anhaltspunkte. <X


    Ich fand noch nie, dass Kleidung was über die Person aussagt, zumindest nicht alles.


    Ich zb hatte zwischen 15-18 meine Barbie-Phase sprich. Makeup, Extensions, kurze Sachen, Ausschnitt, Heels - jeder der mich sah dachte automatisch: Bitch. etc. ?( Obwohl ich genau das Gegenteil bin. Küssen ja, aber Sexualität nur wenn ich Gefühle hab. :love:


    Also scheiß auf die Gesellschaft, die sollen reden. :huh: Man sollte sich wohl fühlen und dann passts schon. 0:-]

  • aber welches Clichee ich gar nicht kapiere: Lesben lieben Katzen und haben oder wollen mindestens zwei haben? Hä?
    Was hat lesbisch sein mit Katzen zu tun? :D

  • hahah das ist es wahrscheinlich :D
    ka, ne freundin hat mir mal einen song von der youtuberin Ally Hills gezeigt, in diesem spricht sie auch dieses clichee an. Null peil, habs aber schon öfter gehört :D