Eigene Identität

  • Sollte ein bisexueller Mensch seine eigene sexuelle Identität besitzen bzw. sich eine bilden?


    Ich finde das schwierig, muss ich zugeben. Ist die Bisexualität an sich denn nicht schon eine Identität? Muss ich mich entscheiden, ob ich lieber mit Frauen oder Männern zusammen bin, um keine Herzen zu brechen, also keine falschen Hoffnungen zu machen. Was aber, wenn ich das nicht kann und auch nicht will?


    Ich habe mich in beide Geschlechter wirklich verliebt, habe mit beiden geschlafen und habe echte, tiefe Gefühle sowohl für Partnerinnen als auch Partner verspürt, und habe beiderlei Herzen gebrochen (und natürlich wurde auch meins gebrochen). Welche “Identität” soll daraus werden?


    Mich würde interessieren, was für euch die Definition von Bi-/Homosexualität ist, wann fängt Bisexualität an: beim Wunschgedanken an gleichgeschlechtlichen Sex, bei ersten sexuellen Handlungen oder erst bei Vollendung (bei Männern Analverkehr)? Oder gar erst bei einer festen Partnerschaft?

  • spielt das eine rolle ?...also muss es bei allen gleich sein ?
    für manche beginnt es im kopf für andere bei der tat...das muss jeder selber wissen...
    die gleiche frage kann man sich für vieles stellen...was ist fremdgehen,was ist eine straftat...der gedanke,die planung oder doch nur die tat...?

  • Apokalypse,


    spielt das eine rolle ?


    doch es spielt eine Rolle - bspw. du, als schwul empfindend hast du doch (d)eine eigene Identität oder nicht, wir, die bisexuell empfinden, können dass wohl kaum auch von uns sagen.


    Die Gesellschaft akzeptiert Bisexualität immer noch mehr als Schwul- oder Lesbischsein, weil sie den heterosexuellen Anteil der Sache versteht, kann ich dir sagen: Bisexuelle werden, wenn sie sich nicht explizit outen, gar nicht als Bisexuelle wahrgenommen. Wenn ich als Mann einen Partner erwähne, packt man mich in die Schublade schwul, erwähne ich eine Partnerin in die Schublade hetero. Mit der Möglichkeit “bi” wird selten gerechnet und damit sich das ändert müssen sich noch mehr Bisexuelle outen und die Menschen differenzierter in ihren Urteilen werden.

  • aber wie und warum willst du das machen...


    wenn du seit jahren einen partner hast und dich mit bekannten triffst die leute mitbringen die dich nicht kennen,sagst du doch nicht : das ist mein freund aber ich bin bi...oder halt anders herum...


    es geht doch auch grundsätzlich niemenden etwas an...und mit freunden spricht man da ja auch drüber...also ich habe mit den guten freunden auch über erfahrungen gesprochen die man gemacht hat...auch mit dem anderen geschlecht...

  • ich bin lesbisch, weil ich keine tieferen gefühle ("liebe" - wie es in einer partnerschaft üblicherweise genannt wird) als freundschaft für eine männliche person, mit der ich nicht verwandt bin, empfinden kann und männer generell körperlich nicht anziehend finde. und weil das irgendwo eine "norm" für weibliche homosexuelle ist, kann ich mich ohne groß drüber nachdenken zu müssen als lesbe titulieren.
    und bisher dachte ich, dass bisexuelle menschen gefühle für beiderlei geschlecht entwickeln können und ihnen anatomische unterschiede bzw. gemeinsamkeiten egal sind. neigungen in die homo- oder heterosexuelle richtung solls da ja aber auch geben.
    nur versteh ich nich... warum braucht man eine "sexuelle identität"? solange man sich gut fühlt mit dem, was man empfindet, muss man das doch nicht zwangsläufig benennen können. sollte jemand wirklich interesse daran haben und wissen wollen, wie die eigene sexualität denn im genauen aussieht, kann man es doch erklären. aber da ein heterosexueller mensch seine sexuellen und emotionalen "vorlieben" niemals wird erklären müssen... warum sollte es jemand tun, der "seine eigene" "sexuelle identität" hat?

  • aber wie und warum willst du das machen...

    wenn du seit jahren einen partner hast und dich mit bekannten triffst die leute mitbringen die dich nicht kennen,sagst du doch nicht : das ist mein freund aber ich bin bi...oder halt anders herum...

    Apokalypse,


    ich habe jetzt nicht nachgeschaut, wie alt du genau bist, möchte ich auch gar, aber zu deiner Frage, im Leben erreicht man Irgendwann mal einen Punkt, da möchte man schon auf der einen oder anderen Seite seiner "sexuellen Bestimmung" zur Ruhe kommen dürfen - die sexuelle Identität oder auch Beziehung, geklärt wissen.


    Zum zweiten Teil - wie schaut es in einer heterosexuellen Beziehung aus, Mann und Frau gehören zusammen, ebenso wie Lesben und Schwule, in der Bisexualität stehst du in einer Beziehung mehr zwischen den Beziehungen zum jeweiligen Partner, im Prinzip bist du ein Wanderer zwischen den Beziehungen des jeweils anderen.

  • nur versteh ich nich... warum braucht man eine "sexuelle identität"? solange man sich gut fühlt mit dem, was man empfindet, muss man das doch nicht zwangsläufig benennen können.

    captain_insano,


    muss man nicht, sollte man aber können/dürfen!


    Und genau da liegt das Problem. Wieviele leben den homosexuellen Anteil ihrer Sexualität heimlich aus? Wieviele trauen sich gar nicht, diesen Teil ihres Seins überhaupt wahrzunehmen, geschweige denn darüber zu sprechen? Weiß ich, ob sich eine bisexuelle Person auch wirklich für den Menschen entscheidet, mit dem sie gerne zusammen wäre? Wenn man gerne Kinder haben möchte oder wenn, ganz simpel, die Eltern damit nicht klar kommen, ist die Entscheidung in unseren gesellschaftlichen und politischen Grenzen mit Sicherheit nicht völlig frei.

  • Ja es stimmt, für viele wird man nicht als bisexuell wahrgenommen. Erst Recht nicht wenn du bisher nur Beziehungen mit einem Mann hattest oder in einer bist. Man kann sich ja trotzdem zum weiblichen Geschlecht hingezogen fühlen und zwar auf die Art,wie zu einem Mann. Und nur weil sich da bisher noch nichts ergeben hat...heißt das nich viel finde ich. Dann kann ich ja auch zu einem hetero typ sagen:"Nur weil du noch gar keine Beziehung hattest,bist du vielleicht schwul!"
    Mir ist es egal, ob ich wirklich als bisexuelle wahrgenommen bzw. ernst genommen werde.
    Ich bin glücklich und solang ich von den Leuten, die mir was bedeuten und die ich liebe, als das wahrgenommen werde,was ich bin. Ist doch alles cool ^^

  • Apokalypse,


    ich habe jetzt nicht nachgeschaut, wie alt du genau bist, möchte ich auch gar, aber zu deiner Frage, im Leben erreicht man Irgendwann mal einen Punkt, da möchte man schon auf der einen oder anderen Seite seiner "sexuellen Bestimmung" zur Ruhe kommen dürfen - die sexuelle Identität oder auch Beziehung, geklärt wissen.


    Zum zweiten Teil - wie schaut es in einer heterosexuellen Beziehung aus, Mann und Frau gehören zusammen, ebenso wie Lesben und Schwule, in der Bisexualität stehst du in einer Beziehung mehr zwischen den Beziehungen zum jeweiligen Partner, im Prinzip bist du ein Wanderer zwischen den Beziehungen des jeweils anderen.


    ich verstehe dich glaube ich nicht...möchtest du irgendwann hetero oder homosexuell sein um einen status zu haben...
    wenn du in einer beziehung bist,hast du doch deinen partner/in...dann wirst du halt für andere als schwul oder hetero bezwichnet...aber solange du in der beziehung glücklich bist,wo liegt das problem...
    wenn du jmd liebst ist doch alles okay..
    die frage der treue stellt sich ja in jeder beziehung,und wenn man eine offene beziehung hat,auch okay...

  • möchtest du irgendwann hetero oder homosexuell sein um einen status zu haben...

    Apokalypse,


    ... nein, dass möchte ich nicht.


    Du hast in dem was du schreibst ja auch recht - mit der Identität meine oder möchte ich zum Ausdruck bringen, in einer schwulen, lesbischen oder heterosexuellen Beziehung etc. pp. geht man eine Beziehung ein, von der man sich wünscht, dass sie ein Bund für's Leben wird - in einer bisexuellen Beziehung funktioniert dass nicht, du lebst bspw. fünf Jahre mit einem Partner zusammen, wenn auch in einer offenen Beziehung, die der Partner toleriert und plötzlich lernst du eine Frau/einen Mann näher kennen, mit der/dem du auch gerne zusammen sein möchtest, willst aber dem jeweiligen Partner, mit dem du - wie im Beispiel, schon fünf Jahre zusammen bist, nicht weh tun oder ihm sagen müssen, jetzt stehst du wiederum an "zweiter Stelle".


    Mag sein, dass man das auch viel einfacher in Worte fassen kann . mag sein, zur Zeit lebe ich mit einer Partnerin und dessen fünfjährigen Sohn zusammen, dass ich bi bin weiß sie, ebenso dass ich ihr treu bin, sie liebe und die Beziehung achte - hier bedeutet Identität doch, nicht zwischen den Stühlen stehen oder wieder alles aufgeben zu wollen und dennoch könnte ich mich wiederum in einen Mann verlieben, mit ihm zusammen sein wollen.


  • eben...und ich glaube nicht das dies ein problem bisexueller beziehungen ist,sondern ein problem aller beziehung....was auch das häufige fremdgehen und die hohe scheidungsrate erklären würde...es spielt letzendlich keine rolle,ob man sich in jmd. vom andern geschlecht neu verliebt,oder in das gleiche...ich glaube nicht das bisexuelle da anfälliger sind...

  • Apokalypse



    Natürlich ist dass ebenso richtig, aber wie binde ich – etwa in dem Beispiel, dann die erste mit in die weitere zweite Beziehung ein, wenn ich erstere nicht verlieren und zweitere nicht aufgeben möchte, dass allein ist doch schon der „bisexuelle Zwiespalt“.

    Es ist richtig, in einer heterosexuellen Beziehung ist dass nicht viel anders - aber hier kann ich mich ggf. trennen, mich dem anderen neuen Partner zuwenden, einen "Abschluss" finden, ein neuer Lebensabschnitt beginnt.
    Aber wahrscheinlich seht ihr dass weitaus lockerer und ein weniger unkomplzierter als ich, dieser halb habe ich mich bei younggay.de wieder registriert, um über solche Dinge mit euch diskutieren zu dürfen.


    Nein, ist man bi, ist man natürlich nicht anfälliger – natürlich nicht, aber die Komplexität, aus derer heraus eine Beziehung – eine weitere (zweite), erneut - zum gleichen oder anderen Geschlecht, erwächst, bleibt umso komplizierter.

    Bin ich bi, ist die Ursache ja nicht ein Fremdgehen oder Scheidung, die daraus erwächst.

  • Ganz ehrlich, ich bezweifele das dies ein Problem von Leuten ist die Bi sind, es ist eher Dein eigenes. Du willst was mit wem vom anderen Geschlecht? Rede mit Deinem Partner drüber, stimmt er zu hast Du Glück, sonst bleibt nur lassen oder trennen, so einfach ist das.

  • Ganz ehrlich, ich bezweifele das dies ein Problem von Leuten ist die Bi sind, es ist eher Dein eigenes.

    Moriarty


    Nein...


    Was ich schrieb, war als Beispiel herangeführt und gemeint, bin ich bi, stehe ich in meinen Gefühlen und Empfindungen stets vor der "Entscheidungsfindung", wie kann sich hier eine (...) Identität, entfalten, der ich gerecht und konform werden kann.


    Ich habe einige Beziehungen gehabt und gelebt, in welcher sich der Partner dem einen ab- und dem anderen zugewendet hat, obwohl man sich dennoch traf und liebte, dass eine nicht zu verlieren, dass andere aber haben zu wollen, ist meines Erachtens sehr wohl "ein Phänomen" der Bisexualität.



  • Schön das über den Rest des Posting hinweg gegangen wird.

    Moriarty,

    dafür entschuldige ich mich.

    Habe zur Zeit meinen jüngsten Enkel bei mir, wir sitzen im Garten, und er will ständig den Laptop haben um auf die Seite "Spielaffe" zu kommen.


    Identität bedeutet für mich, Wurzeln und Überzeugungen zu haben - eng damit zusammen hängen Ziele, da ich als bewusst lebender Menschen, nicht ohne sie leben möchte.


    Wie ich wahrgenommen werden möchte und meine Wirkung nach außen sind Fragen, die die Identität für mich ebenso ausmachen - Identität bedeutet für mich, dass sie immer auch eine Auseinandersetzung mit meiner Umwelt bleibt, durch sie schärfe ich meine Identität - und durch deren Reaktionen meine Überzeugungen und diese beurteilt die Authentizität und Eigenständigkeit, eben auch in der Bisexualität.


    Meine Definition der Identität, verliert jedoch in der Bisexualität einer gewissen Unschärfe, Begrifflichkeiten wie: einig sein mit sich selbst, wer ist man wirklich real, wer ist man von Natur aus, greifen nicht.



  • Du heißt aber nicht rein zufällig R. O. oder? Warum ich das Frage?



    Quelle: Kommentar auf http://www.deubel.de/change-wiki/identitaet.php


    Ist übrigens interessant zu sehen, dass das jemand von einer Personal- und Unternehmensberatung geschrieben hat...


    P.S.
    Bitte das nächste mal besser von C. G. Jung und seinem Identitätsbegriff klauen ;)


    (Name musste auf Wunsch Malte61 gekürzt werden, Realname weiterhin im Link sichtbar)

  • Moriarty


    Mit etwaigen Begrifflichkeiten wie „klauen“ oder „Plagiatsvorwürfen“ sollte man in Zukunft etwas vorsichtiger umgehen, wenn man es nicht besser weiß.


    Ebenso mit der Veröffentlichung „privater Details“, die, wie in anderen Community's auch, dem Persönlichkeitsschutz unterliegen.


    Als Galvano Techniker berate ich einen Kundenstamm in ihren diesbezüglichen Investitionen - in weiteren zwölf Community's bin ich registriert, teils berufsbedingt oder privater Natur, wenn ich also einen Leserbeitrag schreibe, entscheide ich, ob ich meine Identität preisgeben oder anonym bleiben möchte, und dass sollte auch respektiert bleiben.

  • Ich finde es ja nett, wenn Du gleich den Betreiber der Seite anschreibst, dass man Deinen Namen, den Du in der anderen Community mit Deinem Kommentar vom 07.07.2009 selbst preisgegeben hast, hier zensieren soll aber sei es drum.
    Allerdings möchte ich nur nebenbei bemerken, dass wenn man möchte, dass die eigene Identität geheim bleibt, man nicht Sätze die inzwischen drei Jahre alt sind recyclen sollte.
    Da hilft Tante Google einem wirklich sehr weiter und die ganze Suche dauert ung. 5 Min.
    Ein heißer Tipp, die suche geht auch anders herum, durch Auszüge aus Deubel kann man genau so gut Dein Posting hier finden.


    Aber lassen wir das, viel wichtiger erscheint mir, dass Du hier Jahre alte Sätze aufwärmst die nicht auf das gefragte eingehen sondern so oberflächlich sind, dass sie die goldene Sprechblase, überreicht von Angela Merkel, verdient hätten.


    Aber, eine Frage hätte ich da noch, wenn ich vom folgenden ausgehe:

    Zitat

    malte61 oder Guido

    nachzulesen unter: Auch als bisexueller Vater und "Opa" eines Enkel willkommen?


    Frage ich mich, wieso ich einen Namen zensieren soll, der nicht dem entspricht, welchen Du selbst angegeben hast...

  • Moriarty


    Auch dass ist schnell und einfach zu erklären, ich habe einen Doppelnamen, so wie bspw. mein Sohn Andrè Holger (…) heißt und wenn ich in etwaigen Community's vertreten bin – die Personen in dieser Community nicht weiter kenne, dann nutze ich den zweiten Vornamen, der nur wenigen anderen bekannt ist.


    Und warum sollte ich Beitrage seitens oder durch Google löschen lassen – warum, bisher wurden mir noch keine Plagiatsvorwürfe oder dem und mehr unterstellt, von daher kann und darf auch jeder sehen oder lesen, was mal vor fünf oder zehn Jahren von mir geschrieben wurde.


    Nur sollte man nicht hingehen – wider besseren Wissens, etwas veröffentlichen, solange man die andere Seite noch nicht gehört hat.


    Damit ist recht schnell die Privatsphäre eines anderen verletzen, die meines Wissens auch in dieser Community, geschützt und gewahrt werden soll.


    Du kannst gerne etwaige Beiträge von mir, die im World Wide Web von mir veröffentlicht wurden zitieren, aber bitte nicht mehr im Zusammenhang auf Plagiatsvorwürfe, frag mich vorher, und du bekommst eine vernünftige Antwort


    Sämtliche meiner Beiträge, die ich im World Wide Web geschrieben habe, sind auf diversen Festplatten gesichert – eben auch, weil ich dann und wann auf etwaige Beiträge zurück greife, wenn sie mir angemessen erscheinen und ein Thema nicht verfehlen.


    Ich bin nicht nachtragend – nur demnächst frage vorher und unterlasse solche Dinge, ich bin ehrlich zu euch, seit es auch bitte mir gegenüber.