Adventskalender

01. Dezember: Anfang (Weiß, Kerze, Rot)

Ein Blonder Junge erwachte in seiner Wohnung. Er stand auf und ging duschen. Er lächelte leicht und drehte das Wasser auf eiskalt.

Nach dem Duschen frühstückte er noch schnell und nahm den Briefumschlag. Er war weiß und der Junge hatte eine rote Kerze drauf gezeichnet. Fast vergaß er seine Schultasche, doch er erinnerte sich noch rechtzeitig an die Tasche.

In der Schule sah sich der Junge kurz um und ging, als er sah, dass er alleine war, sofort ins Schulgebäude und zu seinem Schließfach. Er stellte seine Tasche hinein und nahm nur die Sachen für den nächsten Unterricht heraus und den Umschlag und ging los und stopfte den Umschlag in ein anderes Schließfach.

Im Klassenraum sah der Junge bereits jemanden sitzen. „War ja klar, dass du bereits da bist, Kaiba!“, sagte er. „Du bist schon da, Wheeler? Hast du solche Sehnsucht nach mir oder der Schule?“ *Wenn du wüsstest, welche Fantasien ich mit dir habe, du würdest bereits davon laufen.*, dachte Joey, jedoch sagte er nichts.

Im Unterricht schlief Joey ausnahmsweise mal nicht, doch beobachtete er Seto. Seto arbeitete auch nicht mit, sondern ging die Berichte seiner Mitarbeiter durch. Endlich klingelte es zur Pause. Joey folgte unauffällig Seto. Dieser wollte eigentlich nur seinen Laptop aus dem Schließfach holen, doch dann sah er den Berg an Umschlägen in seinem Schließfach und fauchte: „Warum können die blöden Putten eigentlich nie so mutig sein und sich ihren Korb persönlich abholen?“ Er nahm den Mülleimer, der neben seinem Schließfach stand und nahm eine Handvoll Briefumschläge und sah sie sich wenigstens noch mal an, bevor er alle in den Müll warf. Joey biss sich leicht nervös auf die Unterlippe und hoffte, Seto würde seinen Brief nicht auch wegschmeißen.

Seto nahm die letzte Handvoll aus dem Schrank und behielt zwei Briefe zurück. Den einen erkannte Joey und lächelte. Seto hatte seinen Brief behalten. Seto seufzte und öffnete den schwarzen Briefumschlag. Er murmelte leise vor sich hin.

Seto fluchte und nahm das Foto aus dem Umschlag und erstarrte. Woher hatte der Unbekannte, der ihn nun schon seit zwei Jahren unter Druck setzte dieses Bild? Dann sah er den zweiten Briefumschlag an. War da auch eine Drohung drin? Er wusste nicht mal warum er diesen auch behalten hatte. Wahrscheinlich, weil sich jemand extra hingesetzt hatte und den Umschlag gestaltet hatte. Er gab es nur ungern zu, aber die Mädchen gaben sich einfach keine Mühe ihren Brief auch von außen interessant zu gestalten. Seto steckte den Brief nur ein und nahm seinen Laptop und ging zurück in den Klassenraum.

Joey saß bereits auf seinem Platz und lächelte verträumt. Er hoffte wirklich, dass Seto seiner Bitte folgte.

Seto setzte sich in dem Moment, als der Musiklehrer den Raum betrat. Er sah sich einmal um und seufzte. „So, wir fangen an mit den Weihnachtsliedern. Schlagen sie ihr Buch auf, auf der Seite 50.“ Alle öffneten die Bücher.

Joey seufzte. Da sah er doch wirklich den Text und die Noten zu `Kling Glöckchen, klingelingeling´. „Ihr werdet dieses Lied immer in Paaren singen, also findet euch bitte in Paaren zusammen und probt dann das Lied. Wir wollen es in drei Stunden dann von allen hören.“, sagte der Lehrer. Alle sahen sich erschrocken an. Dann fanden sich schnell die Paare. Joey war es ziemlich egal mit wem er singen musste, doch dass er mit Seto singen sollte, damit hätte er nicht gerechnet, zumal Seto von allen als sehr guter Sänger angesehen wurde. Joey seufzte und stand auf. Er trat vor Seto und drückte den Laptopdeckel ein Stück nach unten, damit Seto ihn ansehen musste, der Laptop aber nicht aus ging. Seto knurrte ihn an, da er gerade den weißen Briefumschlag mit den roten Kerzen darauf geöffnet hatte und nun las und nicht wollte, dass jemand anderes den Brief sah. Der Wortlaut war:

`01. Dezember

Seto, freu dich, denn ich habe beschlossen dieses Jahr dir gegenüber eine gute Tat zu vollbringen. Nein, ich sage dir nicht wer ich bin, jedoch komm trotzdem um zwei in den Battle Dom, dann können wir reden und ich verspreche dir einen interessanten Nachmittag.

Gruß,

ein Freund des Spaßes.

PS: Der morgige Umschlag wir Grün sein und ein rotes Bild tragen.´

So hörte Seto nur mit halbem Ohr zu, als Joey sagte: „Also, Kaiba, du hast das große Glück mit mir Kling Glöckchen, klingelingeling zu singen und zwar als Gesangspaar.“ Alle waren still, als sie Joey sprechen hörten und sahen Seto gespannt an. „Meinetwegen. Jetzt nimm deine Finger von meinem Laptop.“ Joey nahm seine Finger von Setos Laptop und sagte noch: „Wir haben nur drei Stunden Zeit, das Lied zu lernen und uns zu einigen, wie wir es singen.“ „Schon gut.“ „Wir singen es also am Tag des Nikolaus – Turniers vor.“ Sofort war Seto erstarrt. Dann nickte er und Joey setzte sich auf seinen Platz. Alle anderen drehten sich schnell weg und besprachen ihre Aufführung. Joey machte sich allein Gedanken darüber.

Nach Musik war die Schule für den Tag vorbei, es sei denn, man hatte Naturwissenschaften gewählt, so wie Yugi, Tea, Atemu, Ryou und Bakura oder lernte Ägyptisch, so wie Marik und Malik. Joey durfte nach Hause gehen.

Seto stand an seiner Limousine und sah den Blonden an. „Ey, Wheeler, ich hab bis zwei Uhr Zeit, also, willst du mit mir kommen und dieses Lied üben?“ Joey sah erschrocken auf und nickte dann. Er ging auf Seto zu und stieg in dessen Limousine ein. Kaum saßen sie, da fuhr das Auto auch schon an. Seto schlug die Seite auf und seufzte. „Das Lied hat natürlich drei Strophen. Ich würde sagen, du singst die erste Strophe, die zweite singen wir zusammen und die dritte singe ich, damit das Publikum sich an unsere Darbietung als etwas gutes erinnern. Natürlich singen wir den Refrain auch zusammen, wobei du das erste Kling Glöckchen allein singst und ich das letzte. Verstanden?“ Joey nickte. „Dann zeig mir mal, was du kannst.“ Joey sang und Seto klappte der Kiefer runter. Also, Seto beim Refrain nicht mit einsetzte, hörte Joey auf und sah Seto an. „Nicht gut?“ „Warum singst du sonst nicht so?“ „Weil ich nicht vor Publikum singen mag.“ Seto nickte. „Dann lass uns alles zusammen singen.“ Joey nickte. Und dann sangen sie.

Später am Tag, als Seto ihn Zuhause abgesetzt hatte, stellte Joey nur die Schultasche ab und nahm seine Eintrittskarte in den Battle Dom und fuhr mit dem Fahrrad dorthin.

Im Innern sah sich Joey um und sah Seto an einem Tisch stehen und jeden Gegner fertig machen. Joey ging in die Umkleide und zog sich um, dann trat er auf Seto zu. Er sah auf die Uhr und lächelte. „Ich fordere dich heraus.“ Seto musterte ihn. Joey hatte sich eine Maske aufgesetzt, damit Seto ihn nicht erkannte. „Du bist also mein Adventskalenderbastler. Interessant, dann mal los.“ Joey lächelte und legte sein Deck auf den Tisch. Seto das seine. Als Joey nach fünf Minuten noch nicht geschlagen war, zog dass langsam ein Publikum an. Joey wurde etwas nervöser und unkonzentrierter. Trotzdem schlug er sich tapfer weiter, trotzdem verlor er. Seto sah ihn an. „Hast du mir nicht einen interessanten Nachmittag versprochen? Das ist langweilig.“ Joey sah Seto an. „Tja, ich danke dir trotzdem, dass du gekommen bist. Wenn du noch etwas bleibst, kommt Yugi Muto her, dann wird der Nachmittag bestimmt interessant.“ Seto sah den Fremden etwas verblüfft an, dann nickte er.

Wirklich, kurz darauf kam Yugi mit seinen Freunden und der Nachmittag wurde für Seto wirklich interessant.

02. Dezember: Konzert (Grün, Krippe, Rot)

Am nächsten Morgen stand Joey wieder so früh auf und fuhr zur Schule. Er steckte den Brief wieder in das Schließfach. Diesmal war es ein grüner Umschlag auf dem er eine rote Krippe gemalt hatte. Joey freute sich schon auf Setos Gesicht. Auch wenn der gestrige Nachmittag ein Reinfall war, so hoffte Joey, dass Seto ihn trotzdem nicht gleich in den Wind schoss.

Seto betrat den Klassenraum und hielt den grünen Umschlag in der Hand. Er kam ausnahmsweise als letzter. Die Mädchen sahen sich unauffällig um, ob nicht eine von ihren Klassenkameradinnen sich verriet und der Umschlag von ihr kam, doch nichts der gleichen passierte. Seto setzte sich. „Mister Kaiba, würden sie so freundlich sein und uns mitteilen, was sie da so interessantes lesen?“, fragte der Japanischlehrer. Der einzige Lehrer, der sich nicht von Seto einschüchtern ließ. Seto fauchte, doch er setzte sich erstmal und räusperte sich. „Wissen sie, der Brief ist für mich und wir haben ein Postgeheimnis, also ich will auch gar nicht, dass alle es wissen.“ „Vorlesen, sofort.“ Seto seufzte.

`02. Dezember

Seto, ich hoffe du hattest gestern Spaß, ich weiß es nicht, jedoch mir hat das Duell mit dir Spaß gemacht. Nun, ich möchte dir unseren nächsten Treffpunkt nicht offen sagen, also kommt ein kleines Rätsel.

Du hast eine Karte, deine Lieblingskarte, wie oft?

Multipliziere dieses Ergebnis mit 16 und addiere 2 hinzu. Schlage das Ergebnis in deinem Musikbuch auf und überlege, mit wem du dieses Lied gesungen hast, dann fahr zum Haus dieser Person.

Ich werde dort um zwei warten.

Gruß,

ein Freund des Spaßes.

PS: Der morgige Umschlag ist Silbern.´

Sofort machten sich alle Mädchen eine Notiz, doch Seto hatte absichtlich nicht vorgelesen, dass ein roter Apfel darauf sein würde.

Joey war etwas in sich zusammen gesunken, als Seto den Brief wirklich vorlas. Als die Mädchen sich alle Notizen machten, seufzte Joey leise. Hoffentlich fiel sein Brief zwischen den anderen überhaupt noch auf.

Wieder wurde Joey von Seto nach Hause gefahren um das Lied zu lernen. Zu Hause zog sich Joey sofort um und stand um zwei wirklich vor der Tür. Seto kam auf ihn zu und lächelte. So, also bist du jemand aus meiner Klasse, ja?“ Joey nickte. „Na dann, was hast du heute mit mir vor. Immerhin musste ich meine gesamten Termine bis Weihnachten wegen dir verschieben.“ „Ich hab dich nicht gezwungen, deine Zeit mit mir zu verbringen.“ „Schon gut, also?“ Joey nahm Setos Hand und führte ihn in den nahe gelegenen Park. Seto fand sich auf einer Festival – Wiese wieder. Er sah seinen Begleiter an. „Was wird das?“ „Pass nur auf.“ Joey drängte sich mit Seto an der Hand durch die Besucher nach ganz vorne. Seto sah auf die Bühne und staunte nicht schlecht. Da standen Instrumente und Mikrofone und daneben eine Krippe. Plötzlich wurde es um sie herum total still. Die Lichter der Bühne gingen an und eine Frau auf einem Esel und ein Mann kamen auf diese. Die Frau keuchte vor Schmerz. Seto sah seinen Begleiter verwirrt an. Und dann direkt nach der “GEBURT“ des Christkindes trat der “Vater“ an das Mikrofon und fing an kling Glöckchen zu singen. Nach und nach traten auch andere Leute auf die Bühne, nahmen die Instrumente zur Hand und verrockten das alles. Seto war baff. Das war einfach die beste Version des Krippenspiels, die er je gesehen hat.

Nach dem die Band ihr Programm beendet hatte, verließen Seto und sein Begleiter die Wiese wieder. „Das war einfach toll. Spiel die das noch mal?“ „Ja, heute Abend um sieben und die ganze Woche um zwei.“ „Danke, für den schönen Tag.“ Der Unbekannte nickte und Seto ging zu seiner Limousine. Er stieg ein und fuhr davon. Er würde am Abend mit Mokuba zurück kommen. Mokuba musste das einfach sehen.

Joey ging am Abend noch einmal zu dem Konzert und sah zwei ihm sehr wohl bekannte Haarschöpfe, die einfach nur herumalberten und im Takt der Musik tanzten. Das war ein guter Tag gewesen.