Immer mehr Menschen identifizieren sich als LGBT

  • Mich würden da ja Mal die aufgedröselten Zahlen interessieren, um wie viel schwul/lesbisch/bisexuell/trans jeweils einzeln angestiegen sind. Ursachen kann das ziemlich viele haben - theoretisch kann sogar eine Ursache dadurch entstehen, nach welchem System überhaupt befragt wurde, wer befragt wurde und in welchem Kontext.


    Auch stelle ich mir spontan die Frage, welche Auswahlmöglichkeiten man bei diesen Fragen eigentlich hatte - ich meine, wenn ich morgen in einer durchschnittlichen Schulklasse zum Beispiel einen Bogen austeilen würde, in dem man ankreuzen kann, ob man hetero, schwul/lesbisch oder bisexuell ist und ob man transsexuell ist oder nicht, dann bin ich mir sicher, ich würde in jeder Klasse (20-30 Schüler) mindestens einen Treffer (eher mehr) für bisexuell und/oder transsexuell bekommen. Das wären 3-5% aufwärts, ohne schwul/lesbisch überhaupt mitgezählt zu haben. Würde ich stattdessen aber pansexuell und genderfluid auch noch anbieten, dann würden diese beiden Optionen sicher noch höher im Kurs stehen - die Prozente für bisexuell und trans somit wieder sinken. Befrage ich stattdessen Erwachsene, dann sinken diese Angaben generell wieder drastisch.


    In dem Artikel wurde explizit erwähnt, dass es auch einen Unterschied zwischen besser und schlechter verdienenden Befragten gibt - dort mit der Annahme, besser Verdienende würden weniger ehrlich antworten. Das muss nicht der Fall sein, wenn sich beide Gruppen unterschiedlich mit ihrer Sexualität/Identität auseinander setzen, ein unterschiedliches Bildungssystem besuchen und unterschiedlichen sozialen Umfeldern angehören. Im Großen und Ganzen glaube ich nicht, dass Homosexualität und co. mehr oder weniger vorkommt, als es immer der Fall war - es geben bei diesen Befragungen nur offensichtlich mehr der befragten Personen an, in diese Trefferquote zu zählen, als es vorher bei anderen Befragungen mit anderen Befragten der Fall war.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

    2 Mal editiert, zuletzt von JohnDoe ()

  • ich würde auch sagen, dass es heute nicht mehr als früher gab.

    na ja vielleicht doch, der weltbevölkerung ist an zahl gestiegen und somit könnte man erwarten, dass es der anteil an LGBTlern ebenfalls stieg.


    ins verhältnis zu früher gesetzt dürfte da kein quantensprung zu erwarten sein.


    der druck, sich mit der eigenen sexualiät zurückhalten zu müssen ist aber nicht mehr so gegeben. von daher kommt wohl der anstieg.


    also auch wieder keine wundersame brotvermehrung. nur öde statistik.

  • Die Weltbevölkerung macht da nicht direkt einen Unterschied, weil es ja prozentuale Zahlen sind, statt fixe Zahlen.


    Was aber den Druck angeht, sich mit der eigenen Sexualität zurück zu halten, glaube ich sogar fast, dass der Trend in eine Richtung geht, bei der man recht vorsichtig dabei sein muss, ob das der Punkt ist, an dem die Zahlen stimmen. Früher war es sicherlich so, dass die Zahlen unterhalb der Realität lagen, weil sehr viele Menschen ihre Sexualität nicht ehrlich geäußert haben - aktuell erscheint mir das aber gegenteilige Züge anzunehmen, dass Sexualität so ein universell öffentliches Thema ist und die Zugehörigkeit zu LGBT unter Jugendlichen im Prinzip so eine Art VIP-Ticket ist, dass ich Zahlen in dieser Sache aktuell genauso wenig Wahrheitsgehalt zuspreche. Dafür ist es zu undurchsichtig, wie diese Zahlen zustande kamen.


    Im Generellen kann man wohl aber zumindest sagen, dass es genug Normalität angenommen hat, damit sicherlich irgendwann stabile Zahlen rauskommen, wenn Niemand mehr das Gefühl hat, sich verstecken zu müssen - gleichzeitig aber auch der Identifikations-Hype wieder runter geht.

    Schwachfug aus meinem Leben:


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    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
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  • ehrlich gesagt halte ich nicht viel von solchen zahlen.

    es gibt eine LGBT lobby, die ganz gute arbeit geleistet hat,

    dass es den meisten LGBT-leuten besser geht als es in früheren

    jahren der fall war, mehr muss man eigentlich nicht wissen.


    und wenn sie das weiter entwickeln, vllt mehr fokusiert darauf,

    das ganze gesamtheitlich zu sehen, könnte es sogar sein, dass

    die leute die sogenannte homophobie in der schublade lassen,

    wenn sie sehen, das LGBT nicht mehr so exponiert in den medien

    dargestellt vorkommt.

  • Auch stelle ich mir spontan die Frage, welche Auswahlmöglichkeiten man bei diesen Fragen eigentlich hatte

    Laut dem verlinkten Bericht über die Studie war die Frage "Do you, personally, identify as lesbian, gay, bisexual or transgender?" und war nur eine von vielen Fragen in allgemeinen Telefoninterviews, da kann man wohl leider nichts genaueres mehr rausholen.

  • Ach, das war die ganze Frage? Hatte das eher als so eine Auswertungs-Grafik zum generellen Pool interpretiert. Dann wäre die Fragestellung aber wirklich ziemlich mager, um besonders viel Antwort darüber zu geben, wie Entwicklungen in dieser Richtung aussehen.

    Schwachfug aus meinem Leben:


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