Die Meinung anderer

Tbh I don´t care

für mich ist Schwuchtel irgendwie keine ernstzunehmende Beleidigung mehr, ich fühl mich dadurch nicht angegriffen. Vor allem nicht wenn es NUR als Beleidigung genommen wird,so wie "behindert" oder "H****sohn".

Wenn stattdessen jemand wirklich mich aufgrund meiner Sexualität beleidigt und das sozusagen als was negatives darstellt tut das schon etwas weh, aber wer so was ernstmeint hat mein Interesse einfach nicht verdient. Entweder solln sie es akzeptieren oder nicht. Ich persönlich finde es einfach nur traurig wenn man sowas aufgrund der Sexualität einer Person sagt, benutzt man es einfach nur als Beleidigung ist es mir aber relativ egal. Liegt vlt. auch daran dass ich es auch oft genung benutze, man merkt ja auch oft aus dem Kontext ob es ernstgemeint ist oder nicht.

All in all für mich ist es nicht schlimm es sei denn die person versucht mich damit wirklich zu verletzen. Sonst kann man es meiner Meinung wie alle anderen Schimpfwörter verwenden, ich meine wenn ich jemanden als H****sohn beleidige meine ich ja auch nicht dass seine mutter als **** arbeitet und das is das selbe für mich wie mit schwuchtel

hoffe meine Meinung war halbwegs verständlich

Als Schwuchtel wurde ich als Mädchen jetzt natürlich noch nicht bezeichnet, aber ich denke, man kann die Frage auch allgemein auf den Umgang mit Beleidigungen, die einen sehr persönlich angreifen, beziehen.

Dazu würde ich zuerst mal sagen, dass das natürlich trifft. Das ist schließlich meistens der Sinn dahinter und ich glaube, niemand kann wirklich sagen, dass einen sowas nie traurig oder wütend macht. Wie sehr man sich davon treffen lässt, hängt aber meiner Meinung nach ziemlich vom Selbstbewusstsein ab. Leider hab ich allerdings festgestellt, dass erstaunlich viele Leute eine ziemlich niedrige Meinung von sich selbst haben, und das oft nur überspielen, zum Beispiel damit, andere zu beleidigen. Ein Teufelskreis.

Meine Reaktion auf persönliche Beleidigungen ist deshalb eher indirekt, ich versuche einfach, ein Mensch zu sein, der weniger meckert als er lobt und Komplimente macht. Allgemein tendieren wir nämlich oft dazu, nur zu sagen, was uns nicht passt, da finde ich es einen ganz guten Ansatz, einfach mal zu sagen, wenn was gut läuft; schließlich sind wir im Endeffekt alle Menschen mit mehr oder weniger ähnlichen Problemen und Ängsten und müssen uns ja das Leben nun wirklich nicht unnötig gegenseitig schwer machen. Je mehr man sich unterstützt, desto stärker wird man, zumindest meiner Erfahrung nach.

Zitat von Redneck

jau also mir helfen gerade die bücher von kerouac gaaaanz gewaltig.

Das musste ich gerade erstmal googlen ehrlich gesagt, hiermit verspreche ich aber hoch und heilig, diese Bildungslücke baldmöglichst zu schließen. Inwiefern helfen dir die Bücher? Thematisch oder sind die Hauptfiguren irgendwie vorbildhaft?

Zum Thema aufs negative konzentrieren (ich bin leider gerade nicht kompetent genug, das zu zitieren), ich denke auch, dass das zutiefst menschlich ist, ich halte es aber genauso wie Machthunger und ähnliches für eine Eigenschaft, die man versuchen sollte, sich abzugewöhnen. Ich erwische mich aber ehrlich gesagt auch selbst immer wieder dabei, zum Beispiel an mir selbst nur die negativen Aspekte zu finden. Das halte ich für ein weiteres Problem mit Beleidigungen, selbst wenn man sie sich in dem exakten Moment nicht zu Herzen nimmt, schleichen sie sich leicht ins Unterbewusstsein und tauchen dann als eigene Gedanken wieder auf, was glaube ich auch meistens der Person, die einen beleidigt, so gar nicht bewusst ist. Da werden dann auch spaßhafte Beleidigungen schnell mal verletzend und machen einem noch länger zu schaffen.

komischerweise hat mich noch keiner in dieser hinsicht beleidigt. könnte daran liegen, dass ich bisher fest mit mädchen ging und keine beziehung zu nem jungen hatte.

als ich anfing mich öfter mit den leuten aus der lgbt-gruppe zu unterhalten, die in den pausen in einer bestimmten ecke abhingen, kam öfter die frage: "Was willt du von den schwulen?"

Wenn ich fragte, woher sie wissen, dass "die" schwul sind, gabs manchmal ne kleine heftige diskussion, die meist damit endete, dass ich mich über die vorurteile der leute lustig machte und sie irgendwann nicht mehr den nerv hatten, weiter zu diskutieren.

Tatsächlich gabs nur einen schwulen jungen in der gruppe, auch wenn er nicht der einzige junge war.

von den unterhaltungen mit den leuten aus der gruppe weiss ich, das keiner der jungs jemals als schwuchtel beleidigt wurde, selbst der geoutete schwule nicht. aber mit dem legte sich eh keiner an, weil er ziemlich relaxxt war, wortwitz hatte und und gute ironische kommentare liefern konnte.

dagegen hatten zwei der lesbischen schwestern erstaunlich umfangreiche erfahrungen damit, blöd angemacht zu werden. wenn ich mich richtig erinnere, dürften das meist leute getan haben, die von geburt an durch eine gewisse natürliche resistenz bildung gegenüber auffällig wurden.

ihre taktik war, sich von solchen leuten fern zu halten, was ihren freundeskreis etwas einschränkte.