Beiträge von Debby

    Zur 1. Frage - So richtig kenne ich das Gefühl eigentlich nicht, lieber hetero sein zu wollen. Ich meine, irgendwie kann ich mir ja schlecht wünschen, eine Vorliebe zu haben, mit der ich gar Nichts anfangen kann - das ist vielleicht etwas anders, wenn man bisexuell ist und sich eher auf nur eine von beiden Vorlieben beschränken wollen würde. Sicher hatte auch ich schon öfter den Gedanken, dass es sehr viel einfacher sein könnte, wenn ich auf Frauen stünde, aber so lange mir keine begegnet, auf die es zutrifft, ist die einfache Option für mich nicht automatisch gleichzeitig die wünschenswerte Option.


    Zur 2. Frage - In einem insgesamt sehr gläubigen Umfeld bin ich nicht, aber meine Familie würde ich Mal als recht konservativ beschreiben. Der Eine ist sehr viel konservativer, der Andre dafür vielleicht etwas weniger, aber im Großen und Ganzen will ich lieber nicht so genau wissen, ob heimlich für mich gebetet wird ^^' Auf Nachfrage ist es schon so, dass beispielsweise einer meiner Onkel erklärte, mein Lebenskonzept sei von Gott so sicher nicht gewollt, aber das begründet er beispielsweise nicht damit, dass man mich läutern müsse, sondern dass es ok ist, was ich mache - er das nur nicht als richtig ansieht. Ergo - ja, ich bin geoutet, meine Familie kannte meine bisherigen Beziehungen, sie schließen mich deshalb nicht irgendwie aus, aber sie sind altmodisch genug, lieber nicht zu offen darüber sprechen zu wollen. Viel Kontakt habe ich zum Großteil meiner Familie allerdings schon einige Jahre nicht mehr, ohne dass es jetzt unbedingt daran liegen würde - und mein restliches Umfeld hat mit Glaube und konservativen Lebensentwürfen nicht so viel zu tun.


    Zur 3. Frage - Richtige universal-Tipps gibt es da vermutlich gar nicht, weil jedes Umfeld völlig anders reagieren kann, aber ganz generell würde ich raten, sehr klar in dem zu sein, was du möchtest und wer du bist. Dein Umfeld muss nicht toll finden, was du tust und wenn sie es für falsch halten, dann musst du das akzeptieren - gleichzeitig müssen sie dich aber genauso akzeptieren und das solltest du auch sehr klar ausstrahlen. Ehrlich könnt ihr nur zueinander sein, wenn ihr eure Grenzen gegenseitig kennt und daher solltest du dir vielleicht gar nicht so große Gedanken darüber machen, dass man dich bekehren wollen könnte, sondern es drauf ankommen lassen und ihnen klar machen, dass du dich nicht bekehren lassen möchtest. Das sollte eigentlich keine große Sache sein, wenn du ihnen Etwas bedeutest und sie die Nächstenliebe ihres Glaubens anwenden möchten.

    Vielen dank für deine ausführliche Antwort

    1. ja das tue ich.. und ich hab es auch eine zeit lang versucht (spoiler: hat nicht funktioniert, haha:D). und wie ich damit umgehe.. naja ich habe es einfach aufgegeben und hab angefangen einfach auf mein herz zu hören ganz egal was andere sagen ...

    2. ... aber da ich aus einen ähnlichen umfeld wie du komme und noch nicht den Mut gefunden hab mich zu outen mach ich das "geheim" ?(

    Vielen dank für deine Antwort :) Das was du bei zweitens gesagt hast ist bei mir halt genauso und ich hasse diese geheimnisskrämerei. Da ich eigentlich sehr ehrlich bin, jedoch genau deswegen schon anfange meine Eltern zu belügen... und ich mich deswegen unglaublich schuldig fühle...

    Hallo ^ ^


    Ich hab mir gerade lange überlegt wie und ob ich das Thema anbringen soll, jedoch liegt es mir einfach sehr auf den Herzen.

    Okay eh es zu verstehen ist sollte ich vielleicht erstmal ein paar Worte zu mir und meinen Umfeld sagen:

    Eigentlich wusste ich schon sehr lange dass ich nicht hetero bin, jedoch hatte ich trotzdem erst vor nicht all zu langer Zeit mein innerres Outing, inzwischen bin ich auch vor meinen engsten Freunden geoutet. Für mich persönlich war auch immer klar das an gleichgeschlechtlicher Liebe absolut nichts falsches ist und das es einfach ganz natürlich und normal ist.

    Das eigentliche Problem ist dass es viel aus meinen Umfeld nicht so sehen. Ich komme aus einer sehr konserativen und christlichen Familie und ich hab auch deswegen viele Kontakte auch in meinen Alter mit einer sehr schlechten Einstellung zu den Thema Homosexualität. Ich kenne viele Leute die sich schon negativ zu den Them geäußert haben, so im Sinne von Homosexualität ist eine Sünde und kann geheilt werden. Einer von den Leuten die ich schon schlecht darüber reden hören habe, war mein eigener Bruder. Mir macht es unglaubliche Angst was passiert wenn ich tatsächlich mal eine Freundin hab (was zurzeit sehr wahrscheinlich ist, da ich eine deutliche Tedenz zum eigenen Geschlecht habe)

    Obwohl ich weiß dass gleichgeschlectliche liebe nichts falsches ist, wollte ich selbst nie queer sein, da ich wusste das es so viele nicht verstehen würden. Ich glaube deswegen hat mein inneres Outing auch so lange gebraucht.

    Ich meine ich hab zurzeit so oder so nicht vor meine Sexualität an die große Glocke zu hängen, aber ich hab auch nicht vor es Geheim zu halten. Da ich auch gern ein offener und ehrlicher mensch bin, jedoch weiß ich dass sobald ich mich oute ein haufen Leute zu mir kommen würden und mir anbiten mein "Problem" zu bebeten und mir versichern würden das Gott auch den Sünder liebt, aber das wenn ich nicht umkehre und Gott um Veränderung bitte ich verloren bin. Schon bei den Gedanken wird mir schlecht.

    Deswegen kommen obwohl ich weiß das es nichts falsches ist, immer wieder diese Gedanken. Wäre ich doch lieber Hetero, dann wäre alles so viel leichter. Obwohl ich weiß das meine Sexualität nichts falsches ist hab ich ständig das Gefühl falsch zu sein, nicht erwünscht in meinner Familie, in meinen Umfeld und dass macht mich unglaublich fertig. Mir geht es in letzter Zeit deswegen auch immer schlechter und ich hab ständig mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Gerade weil ich ein Mensch bin der sehr an Menschen hängt und ich nicht einfach sagen kann ich brech halt den Kontakt von meiner Familie ab, das ist für mich einfach absolut unvorstellbar. Ich hoffe ich konnte mein Problem einigermaßen verständlich darstellen, falls ihr Fragen dazu habt, fragt gerne nach ^ ^

    Aber hier sind meine eigentlichen Fragen?


    1. Kennt ihr das Gefühl lieber Hetero zu sein? Wenn ja: Wie gehst du damit um?

    2. Ist jemand in einen ähnlichen Umfeld? Wenn ja: bist du geoutet oder nicht? Wenn du geoutet bist: Wie hat das Umfeld darauf reagiert?

    3. An Alle: Was denkt ihr darüber? Wie würdet ihr in meinen Fall mit eurer Sexualität umgehen? Habt ihr vielleicht Tipps für mich?

    Obwohl ich noch nicht sonderlich lange auf diesen Forum angemeldet bin, das ich inzwischen schon sehr daran hänge. Ich persönlich hab in den letzten Tagen zwar noch nicht sehr viele aber sehr tolle Bekanntschaften gemacht. Gerade da ich aus einer sehr konserativen, teilweise homofeindlichen Familie komme hab ich seit dem ich weiß dass ich nicht hetero bin oft sehr damit zu kämpfen gehabt. Diese Seit hat mir dass Gefühl gegeben nicht allein damit zu sein und mir einfach extrem viel mut gemacht und dafür möchte ich mich in erster Linie erstmal bedanken. Ich hatte es bevor ich auf younggay gestoßen bin zwar schon auf anderen Seiten versucht, dort jedoch nie den Kontakt und die Anknüpfung an die Community gefunden wie auf dieser Seite. Ich finde es natürlich unglaublich schade dass die Seite nicht mehr exestiren wird, ich finde es schade dass ich nicht mehr so viel Zeit habe hier Leute kennenzulernen und natürlich hoffe ich darauf dass noch eine andere Lösung gefunden werden kann. Aber die Entscheidung liegt natürlich bei dir und wenn du diese Seite nicht mehr betreiben kannst, willst oder dir es schlicht und einfach zuviel wird kann man dass natürlich nicht änderen... auch wenn es sehr schade ist, da diese Seite nach meiner Meinung unglaublich tolle Möglichkeiten bietet... Weswegen ich auch sehr hoffe dass es bald eine vergleichbare Alternative geben wird...