Brauche mal Hilfe (verwirrt)

  • Hey Leute,


    Ich wollte mich mal kurz vorstellen:


    Mein Name ist Sarah und ich bin 21 Jahre alt. Ich bin seit ein paar Monaten total unzufrieden mit mir selbst und meinem Körper und habe mir schon öfters die Frage gestellt, wer ich eigentlich bin. Vor ein paar Tagen habe ich mich gefragt,ob ich vllt Trans wäre. Jetzt habe ich Angst mich bei meiner Familie zu outen. Nur meine engsten Freunde wissen das.


    Meine Fragen sind:


    1. Ward ihr auch in so einer ähnlichen Situation?


    2. Was würde ihr mir raten


    Danke im Voraus.


    Liebe Grüße

  • Grundsätzlich bist du leider die Einzige, die das wirklich sicher wissen kann, ob du trans bist oder nicht. So wirklich feststellen kann das ein Außenstehender nie 100%ig, daher nehm das im Zweifelsfall nicht zu eng, was ich schreibe und hör lieber auf dein Gefühl.


    Wenn ich jetzt aber deine Schilderung nehme und die Frage beantworte, ob du trans sein könntest, müsste ich sagen - ja, du _könntest_ trans sein, aber wenn du es bist, dann weißt du das eigentlich. Dieses nicht ganz mit sich im Reinen Sein würde ich eher selten als Anhaltspunkt sehen, tatsächlich ein Problem mit der Identität zu haben, denn du hast ja scheinbar schon einen gewissen Bezug zu dir, um dich kritisieren zu können. Das haben Transidente in der Regel nicht, weil das physische Ich als so fremd empfunden wird, wie wenn man eine andere Person beurteilen würde.


    So als Beispiel gibt es bei mir einen langjährigen ziemlich engen Freund, dem ich rückwirkend Mal ein Foto von früher von mir gezeigt habe und er hat mich relativ platt gefragt, ob ich mich als Mädchen nicht hübsch gefunden hätte. Die Frage konnte ich ihm nur sehr schwer beantworten, weil ich die Person auf dem Bild an sich schon gut fand, wie sie war und ich hätte auch nicht gewusst, was ich daran ganz objektiv hätte kritisieren sollen, aber ich selbst war in dem Menschen einfach fehl am Platz.


    Vielleicht geht es dir da genauso, aber wenn es nicht so ist, wärs gar keine gute Idee, dich zu sehr in den Begriff Trans zu verrennen, der als Konstrukt schon so endgültig ist. Ein bisschen trans gibts halt leider nicht, aber ein bisschen nicht so perfekt sein, wie man gern wäre, gibt es schon.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Immer gerne - ich hoffe, ich habe deine Fragen damit einigermaßen beantwortet ^^' so ein richtiger Ratschlag war das nun ja eher nicht, fällt mir selbst auf.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • Das du Probleme mit deinem Körper hast und unzufrieden bist, muss nicht gleich heißen, dass du trans bist. Ich habe eine Freundin, die mit ihrem Körper überhaupt nicht klar kommt und gerne einen Chest Binder hätte, sich aber dennoch als Mädchen identifiziert. Andere mögen ihren Körper auch nicht. Aber nicht auf die Weise, auf die ich meinen nicht mag. Sie haben halt einfach Problemzonen, während ich im komplett falschen Körper stecke und mir manchmal am liebsten einfach die Haut runterreißen würde. ABer nicht nur, weil ich Probleme an sich mit ihm habe, sondern weil er das ist, was zwischen meinem Hirn und dem, wie mich die Welt wahrnimmt, steht.
    Wie willst du von der Gesellschaft wahrgenommen werden, wie fühlst du dich innerlich? Was siehst du, wenn du in den Spiegel schaust? Welches Geschlecht haben die Menschen, die du dir als Vorbild nimmst? Wie warst du in deiner Kindheit? Solche Fragen können dabei helfen, dir einigermaßen klar zu werden, wer du bist. Aber wie JohnDoe schon sagte, letztendlich kannst nur du selbst das wissen.
    Viel Glück :)

  • Mir fiel da gerade noch etwas ein zu den Fragen, die man sich selbst stellen könnte, von denen littleBastard schon welche nannte - als was träumst du? Im Traum sind zwar nicht alle Dinge immer so ganz schlüssig, aber in der Regel sind sie relativ klar gefiltert, was man wahrnimmt, weswegen Mehrsprachler meistens in ihrer emotionalen Sprache träumen und ich denke, eine Person, die sich mit dem entgegengesetzten Geschlecht identifiziert, wird sich auch als solches dort wahrnehmen.


    Die innere Stimme dürfte da auch ganz ähnlich sein, denn die entspricht ja nicht wirklich dem, wie man sich auf Band aufzeichnet, aber könnte eine klare Tendenz dafür sein, wie man sich wahrnimmt.

    Schwachfug aus meinem Leben:


    Er: weißt du...
    Ich: weiß ich..?
    Er: weiß nich, weißt du?
    Ich: wir sind voll ahnungslos - aber hoffnungslos genial \o.o/

  • JohnDoe

    Hat das Label Trans hinzugefügt