Transition

Ich halte Mal nicht deine Reihenfolge ein, weil ichs im Kopf gerade andersrum besser sortiert bekomme

Zu dem Packer - ich muss gestehen, ich hab das Teil nur sehr selten überhaupt genutzt. Meistens nur dann, wenn ich Hosen an hatte, die das vom Schnitt her notwendig gemacht haben, aber ansonsten empfand ich es als unglaublich störend, einen Fremdkörper an mir zu haben, der im Bewegungsablauf zwar so kaum auffällt, aber trotzdem fehlt an der Stelle ja jedes eigene Körpergefühl. Im Sport hätte ich ihn vermutlich aber auch dann weg gelassen, wenn er mich nicht gestört hätte, denn das Material ist in der Regel relativ 'empfindlich' und beim Sport schwitzt du einfach mehr, musst den Packer danach also auch direkt wieder Keimfrei bekommen und das greift das Silikon natürlich immer mehr an.

Was das Testosteron angeht, zahlt die Kasse das nicht komplett, wenn du nicht generell von der Zuzahlung befreit bist. Ich muss für mein Präperat jedes Mal 10 Euro dazu zahlen - was aber im Vergleich zum Vollpreis nur ein Bruchteil ist und nur alle 10-12 Wochen fällig wird.

Das mit dem Krebsrisiko ist ganz richtig - wobei das Ganze noch ein wenig kompakter ist. Ärzte sprechen davon, dass das Krebsrisiko für die Eierstöcke nach 4 Jahren Testosteron-Zugabe ernstzunehmen ist, weshalb auf jeden Fall darüber nach zu denken ist, die entfernen zu lassen - ob man da Gebärmutter direkt mit entfernen muss/sollte, sieht der eine Arzt völlig anders als der andere. So oder so gibt es aber einen Haken, wenn die Eierstöcke entfernt sind, denn danach steigt das Risiko für Krebs und andere Krankheiten, wenn man kein Testosteron mehr zuführt. Ab hier ist die Zugabe also lebenslänglich notwendig/ratsam. Eine Operation im Vorfeld vor dem Testosteron durchführen zu lassen, ist aber eigentlich auszuschließen, weil die Krankenkasse im Antrag für die OP voraussetzt, dass du schon mindestens ein Jahr Testosteron bekommst und eine Personenstandsänderung hinter dir oder aktuell laufen hast - die Änderung setzt ebenfalls Testosteron voraus. Zumindest war das die Bürokratie, die ich kennengelernt hab

Ob die Testosteron-Zugabe die Lebenserwartung beeinflusst... ich denke, jeder Eingriff in den Körper tut das und der Hormonhaushalt ist so ziemlich das empfindlichste und elementarste, was deinen Körper am Laufen hält. Wenn das Ganze schief geht, kann es auf die Organe gehen und noch vor der eigentlichen Lebenserwartung gefährlich werden - deshalb überwachen das Ärzte, die im besten Fall wissen, was sie tun und dich die Spritze nicht selbst setzen lassen, wie es bei Diabetikern ja normal ist. Ich denke also, dass die natürliche Lebensspanne evtl. etwas kürzer ausfällt, ist da noch ein Punkt, über den man sich nicht zu viele Sorgen machen sollte, wenn man dafür ungleich mehr Lebensqualität hat, sonst Alles gut geht und man keine Schwierigkeiten hat. Wenn es um Risiko geht, sollte man den Straßenverkehr auch ausdrücklich meiden, der senkt eine Lebenserwartung theoretisch auch ungemein und jede Operation/Narkose hat ein ähnliches Risiko.

Beim Reiten weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob das Silikon das überhaupt lange mitmacht, weil das relativ weich ist, damit es sich nach natürlichem Körpergewebe anfühlt - im Zweifelsfall würde ich da erstmal nur einen günstigen Packer kaufen, um das zu testen.

Wie das in Amerika abläuft, ist mir tatsächlich auch ein Rätsel. Hab mir schon ein paar Video-Tagebücher dazu angesehen und scheinbar spritzen die sich ihre Tages-Dosis da einfach unter die Haut. Sieht für mich also aus, als würden die ein ähnliches Präparat verwenden, wie man es sich hier einfach täglich als Gel auf die Haut über den Armmuskeln schmiert. Das Testosteron, was in Deutschland zum spritzen verwendet wird, wird dagegen ziemlich tief in den Muskel gespritzt und wäre allein technisch schon kaum machbar für Jemanden, der keine medizinische Ahnung davon hat. Bei mir durften da selbst die Helferinnen bisher nur die Spritze fertig machen, aber fürs injizieren kommt der Arzt jedes Mal selbst. Ob die in Amerika dann trotzdem regelmäßig ihren Hormonstatus per Blutbild überprüfen lassen, weiß ich so genau gar nicht, aber das wird hier dann einfach mit abgearbeitet - erst kurz ins Labor, Blut dalassen, dann ab ins Arzt-Zimmer Testo bekommen.

Die richtige Glasknochenkrankheit ist es nicht - also Knochenschwäche kann auftreten, wenn man an Hormonmangel leidet, aber es ist nicht so, dass da dann die Glasknochenkrankheit 'ausbricht'. Cis-Männer sind da tatsächlich genau das Selbe - also auch generell medizinisch betrachtet verhalten wir uns im Prinzip genauso, wie ein genetischer Mann, der eine Testosteron-Unterversorgung hat und unser Körper reagiert auch völlig gleich darauf, weil wir die selbe Pubertät wie alle Jungs bekommen, sobald wir den selben Testo-Spiegel haben und sich unser Körperaufbau bis auf das Skellet auch genauso zum 'Status Mann' entwickelt. Sinkt der Hormonspiegel dann ab, haben wir die selben Mangel-Erscheinungen, wie sie jeder Cis-Mann auch hätte - vorausgesetzt unser Körper kann dann nicht einfach wieder mit Östrogen aushelfen.

Mit 20 Jahren Testo-Erfahrung kann ich leider auch nicht dienen, aber einiges kristallisiert sich da schon recht schnell raus. Ich weiß nun nicht, welche Erfahrungswerte du da genau suchst, aber ich hatte im Sommer beispielsweise Mal einen relativ hohen Testosteron-Pegel, weil mein Arzt 10 Wochen Zwischenraum statt den 12 Wochen testen wollte (bei denen ich im niedrigeren Normal-Wert hing). Bei mir sind dann die Schienbeine angeschwollen und ich kam in keinen Schuh mehr rein, bis wir wieder auf die 12 Wochen zurück gewechselt sind - fand mein Körper wohl nich so pralle Ansonsten... ich merk es total, wenn die nächste Spritze noch etwa 1 bis 2 Wochen dauert, weil bis dahin dann relativ wenig Testo im Muskel übrig ist. Da bin ich dann leicht reizbar, unkonzentriert und dauernd extrem schlapp - ganz im Gegenteil zu den ersten Wochen nach der nächsten Dosis, wo ich mir selbst manchmal wegen Energie Überschuss auf den Zeiger gehe und es manchmal auch mehr auf körperlichen Sozialkontakt *hust* anlege, als es für mich normal wäre
Das hat sich in den letzten Jahren nie verändert und wird - denke ich - auch noch so bleiben. Glücklicher Weise haben wir für alles Ernstere ja regelmäßig ein Auge darauf und können schnell reagieren, was Cis-Männer in der Regel nicht so auf dem Schirm haben, die ja nicht davon ausgehen müssen, dass Etwas an den Hormonen nicht ok sein könnte.