Stolz Vs. Scham: Wie ist es bei euch?

  • Heyho!


    Wollte nur darüber labern wie das so bei euch ist. Also bei mir jedenfalls gewinnt Stolz das armdrücken, denn ich hab echt keinen grund, mich zu schämen! I'm different and it's okay, wenn man so will. Ich bin sehr, sehr, sehr offen über die schwulheit an sich, aber ich will wissen, wie es so bei euch ist!


    Bis irgendwann mal


    FallOutYoshi

  • Ich schäme mich zwar nicht, habe aber trotzdem so gut wie keinem gesagt, dass ich lesbisch bin, aus Angst vor fiesen Reaktionen...
    Aber ich finde es echt toll, wenn du damit offen umgehen kannst.:)

  • Ähm, weder noch. Finde auch beides irgendwie unangebracht bei etwas, das weder selbst verschuldet noch selbst erarbeitet ist. Ich bin zufrieden mit meiner Sexualität, ändern kann ich es eh nicht (aber selbst wenn, würde ich es nicht).

  • Zu meiner Zeit - damals - war unter Jugendlichen / jungen Erwachsenen gerade der Stolz darauf, schwul oder lesbisch zu sein, der eigene Rückhalt, sich während der Selbstfindung zu akzeptieren und auch offen Leben zu können, sein Comig Out vorzubereiten und durchzuziehen. Ein wichtiges persönliches Zeichen für mich, und den leuten um mich rum, war zB das Tragen einer Regenbogenflagge als Anstecker. Das Motto in der Szene und unter den Jugendlichen war oft: proud to be gay.


    Das "zur Schau stellen" muss jeder für sich selbst wissen, ich wage auch nicht ganz zu beurteilen, wie sehr man heute noch stolz sein "muss" ... damals, Ender der 1990er war es jedenfalls für so manchen genau das Richtige.


    Man muss aber bedenken: damals war die Situation noch anders! Zum CSD in Köln hat man mit dem Fimger auf Schwule gezeigt "Da sind welche", heutzutage stellt man Oma und Kinder an den Straßenrand. Im Endeffekt wird noch "gegafft" ... aber dei Einstellungen dahinter haben sich schon geändert.


    Auch heute erkennt man noch in der Benneung von CSD/ Straßenfesten nicht nur die Mahnung an Stonewall / die Ereignisse in der Christopher Street sondern auch in "Pride" den Ausdruck des Stolzes.


    Sei Stolz auf dich selbst - das stärkt und lässt einen besser mit der Umwelt - gerade im CoingOut - klar kommen.

    Viele Grüße

    dein Hausmeister von younggay.de

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  • na ja, ob ich irgendwann schwul, bi oder sonstwas sein werde. ich bin nicht stiolz darauf, noch würd ichs verneinen. für mich ist das eher privatsache, was höchstens mal jemanden betrifft, für den ich mich interessiere oder umgekehrt. daher geh ich damit nicht hausieren oder bin auf einer mission.


    und allgemein bin ich voll und ganz zufrieden mit mir. ich mag sogar meine fehler.

  • Also ich von meiner Seite her kann nicht stolz darauf sein das ich auf Jungs stehe, das war glaub ich früher einfacher.
    Heute wird man immer noch blöde von der Seite angemacht obwohl es doch gerade jetzt wieder etwas normales ist.
    Aus Angst allein dazustehen und mich runter machen zu lassen habe ich mich auch noch nicht "außer bei meinen Eltern und besten Freund" geoutet.
    Es ist einfach nur schlimm wenn man das was man ist oder empfindet nicht wirklich ausleben kann.

  • Wenn man mich fragt, ob ich Stolz darauf bin das ich schwul bin oder ob ich mich dessen schäme, der könnte mich genauso gut fragen ob ich Stolz darauf bin, zwei gesunde Beine zu haben. Ich bin einfach der der ich bin. Nicht mehr und nicht weniger. 8)

    • Ich muss zugeben, dass bei mir eher der Scham überwiegt. Zumindest vor den Leuten die ich kenne. Okay ich bin bi, deswegen is es nicht ganz so schlimm, dass niemand weiß, dass ich Jungs auch sexuell anziehend finde, da es ja noch die andere Seite gibt. Aber manchmal ist mir der Scham auch egal, stolz bin ich zwar nicht aber wie gesagt es weiß eigentlich keiner den ich persönlich kenne.
  • :/ Ich wünschte ich könnte generell mit den Leuten in meiner Umgebung darüber reden, aber ich wohn auf dem Land und hier sind die Leute eher so... mittelaltermäßig drauf || , was sowas angeht. Ich bin aber trotzallem froh darüber, so zu sein wie ich bin ^^ . Aber noch froher wäre ich, wenn ich das auch außerhalb meines Zimmers sagen könnte :/ ...

  • Ich bin sehr gerne lesbisch - einfach weil es mich glücklich macht. Ich bin stolz auf meine Partnerin und mich, auf das gemeinsame Leben was wir uns aufgebaut haben und was ich bisher in meinem Leben erreichen konnte. Meine Sexualität ist ein Teil meines Lebens - also macht es mich ebenfalls stolz.
    Ich finde nicht das Sexualität reine privatsache ist: dafür definieren wir uns zu sehr darüber. Gerade als nicht heterosexueller Mensch wird einem häufig bewusst, wie oft die Sexualität Thema im Alltag ist - da möchte ich mich nicht verstecken müssen. Aber bis es soweit war musste ich auch einige Rückschläge einstecken. Jetzt merke ich: je selbstbewusster ich mit mir selbst insgesamt umgehe (und dazu gehören natürlich auch noch viele andere Aspekte), desto offener begegnen mir meine Mitmenschen. Ausnahmen bestätigen die Regeln.

  • Weder noch. Ich habe mir das schließlich nicht ausgesucht. Ich bin wie ich bin und da ich ein glückliches erfülltes Leben haben möchte, lebe ich es auch aus. Könnte ich es mir aber aussuchen dann wäre ich mit Sicherheit hetero.

  • Ich wüsste nicht wofür ich mich schämen müsste bisexuell zu sein ... Ich meine ich halte mir auch nur alle Möglichkeiten offen.



    Klar andere Leute reagieren mit ... einem komischen Verhalten drauf aber whatever ... auf solche Leute geb ich nen feuchten Dreck.


    Ich bin Schwul ... naja Bi ... und ich bin stolz.

  • Ich bin stolz drauf, dass ich - trotz spürbarer Widerstände, die ich von außen eingetrichtert bekommen habe ( kennen wohl alle in verschiedensten Formen ... ) - irgendwann herausgefunden habe, dass ich tatsächlich so schwul bin, wie mich viele nie haben wollten.


    Auch stolz, die ganzen Schamgefühle nach und nach überwunden zu haben. Nackter Körper, sexuelle Erregung, die verschiedensten Phantasien, all sowas eben.


    Heute genieße ich das.


    Aber ich erlebe immer noch, dass nicht alle so auf mich reagieren, wie ich es mir wünsche.


    Ich schreibe gerne über alles. Auch manchmal einfach wie es mir in den Sinn kommt. Ohne innere Maulkörbe.


    Und vor allem Sex gehört eben genauso zum Leben wie Essen, Trinken, Pinkeln, Pupsen, Kacken, Schlafen, Träumen, seelische Hochs und Tiefs, sogar, jedenfalls bei mir, Rauchen und Fleisch essen.


    Wenn meine Nase läuft, nehme ich ein Taschentuch oder meine Hände, wenn ich im sexuellen Bereich meines Körpers Geilheit verspüre, dann gilt das gleiche. Und Wixen ist eine tolle Körpersache. Genau wie jucken, wenn es die Haut gerade mal will und braucht. Darüber endlos lange nachzudenken bringt's nicht.

  • Also ich von meiner Seite her kann nicht stolz darauf sein das ich auf Jungs stehe, das war glaub ich früher einfacher.
    Heute wird man immer noch blöde von der Seite angemacht obwohl es doch gerade jetzt wieder etwas normales ist.
    Aus Angst allein dazustehen und mich runter machen zu lassen habe ich mich auch noch nicht "außer bei meinen Eltern und besten Freund" geoutet.
    Es ist einfach nur schlimm wenn man das was man ist oder empfindet nicht wirklich ausleben kann.

    WIe du sagt "gerade jetzt" ist es ja fast schon wieder normal! Ganz im Ernst, die ganzen Vollidioten die meinen einem Dumm kommen zu müssen, weil man die Eier(pardon allen weiblichen Anwesenden, im Falle der Frauen und Mädchen gilt das Wort Eierstöcke) gegen den Strom zu schwimmen. Über sowas muss man drüber stehen. Sonst zerbricht man seelisch daran es zu empfinden und es nicht ausleben zu können, wie du schon gesagt hast!