Homosexualität im Deutschunterricht

  • Wir mussten gestern im Deutschunterricht das Gedicht "Nähe des Geliebten" von Goethe interpretieren. Aufrund der Tatsache, dass es "Nähe des Geliebten" heißt, meinte meine Deutschlehrerin natürlich gleich, uns darauf hinweisen zu müssen, dass das lyrische Ich selbstverständlich weiblich sei. Daraufhin kam dann sofort Protest aus der Klasse, dass man das doch nicht so genau sagen kann und dass rein theoretisch auch eine gleichgeschlechtliche Beziehung gemeint sein könnte (darüber war ich übrigens sehr positiv überrascht). Meine Deutschlehrerin hat das alles vehement abgestritten, uns versichert, dass Goethe "zu 100% nicht homosexuell" war und nicht mal eine Diskussion über das Thema zugelassen.
    Mir ist natürlich klar, dass man sowas im 18. Jahrhundert nicht öffentlich zugegeben hätte. Ich will Goethe auch gar nicht unterstellen, dass es um eine gleichgeschlechtliche Beziehung geht, geschweige denn behaupten, er selbst wäre schwul gewesen. Aber mir geht es ums Prinzip. Was genau Goethe wirklich gemeint hat, weiß nur er selber, und ich kann es nicht leiden, wenn Deutschlehrer so tun, als würden sie jeden einzelnen Gedankengang eines Autors kennen. Ich hab schon so oft mitbekommen, dass Lehrer ihre eigene Interpretation als die einzig richtige hinstellen und alles andere einfach nicht zulassen. Das gilt natürlich allgemein, aber insbesondere auch beim Thema Homosexualität (in Gedichten). Ich kann mich auch an ähnliche Situationen auch aus früheren Schuljahren erinnern. Wenn der Autor eines Liebesgedichts männlich ist, dann muss die angesprochene Person natürlich ganz offensichtlich eindeutig weiblich sein, auch wenn man das anhand des Texts nicht explizit erkennen kann, alles andere ist überhaupt gar nicht möglich. *augenroll*
    Kennt ihr solche Situationen? Was haltet ihr davon? Denkt ihr, dass Lehrer wenigstens offen genug sein sollten, über sowas zu diskutieren, anstatt alle Einsprüche gleich im Keim zu ersticken?

  • Also dazu fallen mir zwei Beispiele aus der 5. Klasse ein.


    1. Der Satz im Englischunterricht: "Jamie's girlfriend was there too." Als ein Mädchen gefragt hat ob Jamie ein Mädchenname sei kam nur: "Nein, guck doch mal. Jamies Freundin. Das muss ein Jungenname sein! Ein Mädchen kann keine Freundin haben, also eigentlich.., nein, also definitiv ein Junge." Gott, war ich sauer, aber auf ne Diskussion hat sie sich auch net eingelassen.
    2. In Deutsch sollten wir unsere eigene Analyse zu "Erlkönig" vorstellen und ich meinte, der Junge sei von nem Fürst oder so missbraucht worden und der Vater versucht ihm zu helfen etc. und, meine Fresse, wie die Lehrerin ausgetickt ist. "Nein, hier steht aber, dass .." und "So etwas schreibt man nicht" und "Ich habe es selber analysiert und dabei kam was anderes heraus, also denk noch mal drüber nach" und so weiter.
    Hat mich beides ziemlich runtergezogen und mir klargemacht, dass Lehrer eben doch nicht die Klügsten und Tolerantesten sind..


    Finde ich aber echt gut dass deine Klasse das nicht einfach so abgetan hat. Ich denke Lehrer sollten auf jeden Fall auch mal diskutieren können anstatt ihre Meinung über alles zu stellen.


    LG Lia

  • Ja, sowas kenne ich, aber nicht nur aus den Deutschunterricht.
    1. In deutsch hatten wir mal irgendeinen Sachtext über Jugendsprache und dann stand da halt, dass viele Jugendliche das Wort "Gay" als Synonym für "schlecht" benutzen und dann hat meine ganze klasse plus Lehrerin darüber geredet, dass Homosexualität schlecht ist und so. Das hat mich aufgeregt.
    2. Im Pädagogik-Unterricht hatten wir das Thema Depressionen, Selbstverletzung etc. und dann wurden wir gefragt was denn Gründe dafür sein kann und da meinte ein Mädchen allen ernstes "Ja, wenn man zum Beispiel Homo ist. Das ist voll eklig und ich kann verstehen wenn man sich da umbringen will. So will ja niemand leben."


    Meine Mitschüler sind alles samt intolerante Ärsche

  • @imalover "Ein Mädchen kann keine Freundin haben", was ist das denn bitte für ein Satz. xD Man kann ja davon halten, was man will, aber dass es einfach verleugnet wird, hört man auch nicht oft.
    Und zum Erlkönig: Ich finde auch, dass einige Stellen sehr auf Missbrauch/Vergewaltigung hindeuten und meines Wissens ist das auch eine gängige Interpretationsmöglichkeit. Wenn ich mich nicht täusche, haben wir das damals auch im Unterricht als eine mögliche Deutung besprochen.


    @Unsicher Das ist echt krass. o.O Als Lehrer sollte man das doch wenigstens neutral besprechen und nicht in den Dreck ziehen. Bei sowas wäre ich richtig sauer geworden, egal was andere davon halten.
    Wie waren denn die Reaktionen des Lehrers und deiner Mitschüler auf die Aussage im Pädagogik-Unterricht?


    @Blockbuster Eben, das meine ich ja auch. Nur weil man mittlerweile zum Glück immer offener damit umgehen kann, heißt das ja nicht, dass es früher überhaupt nicht thematisiert wurde.

  • @weirdo meine Lehrerin hat dann andere Schüler dran genommen und eigentlich alle haben den Mädchen zugestimmt. Irgendwann meinte die Lehrerin dann "Wechseln wir mal das Thema. Homosexualität ist ja jetzt nicht so das schöne Thema"

  • Da treffen gleich 2 Sachen aufeinander, die ich bei Lehrerin nicht ausstehen kann: eingeschränktes und intolerantes Denken und die Unfähigkeit Kritik auch mal anzunehmen und darüber zu reflektieren. Leider treffen diese 2 Dinge (zumindest an meiner Schule), auf einen erschreckend hohen Prozentsatz aller Lehrer zu. Wenigenst hast du noch Klassenkameraden, die auch mal selbst ihr Hirn einschalten, bei uns wird zu 99% mit der Lehrkraft konform gegangen. Extrem ätzend.

  • Dass immer gleich davon ausgegangen werden muss, dass es nur heterosexuellen Beziehungen geben kann, war damals in meinem Unterricht auch so. Das gefällt mir auch nicht.
    Was ich zudem auch überhaupt nicht leiden kann, ist, wenn Lehrer nur ihre Interpretation als die einzig wahre ansehen und auch nichts anderes akzeptieren. Da wird man dann gleich unterbrochen, wenn man nur ein wenig von der Interpretation des Lehrers abweicht. Und dumme Sprüche bekommt man noch gleich dazu. Das kenne ich nur zu gut! Ich denke zwar, dass es sicherlich einige Motive in der Literatur gibt, die für etwas bestimmtes stehen (sowie zum Beispiel die blaue Blume für die Romantik steht), aber der Sinn einer Interpretation ist es doch, dass jeder ein wenig anders interpretiert. Das ist doch auch das Schöne an der Kunst der Lyrik. Die schönsten Texte sind für mich sowieso diejenigen, die man auf ganz viele verschiedene Arten interpretieren kann. Sie haben irgendwie etwas magisches... Das ist doch das Zeichen für besonders gute Kunst.
    Zudem frage ich mich, woher die Leute, die die Deutschbücher und dergleichen verfassen, wissen möchten, was genau der Verfasser sich bei seinem Text dachte und was er damit aussagen wollte?


    Jetzt kann mir das alles recht egal sein, wobei ich mir auch schon einmal die Meinung anderer einhole, um gegebenenfalls einen ganz neuen Blickwinkel zu erlangen. Das Traurige ist nur, dass man in unserem Schulsystem dazu gezwungen wird, so denken zu müssen, wie es die Lehrer tun, da sie es sind, die uns und unsere Gedankengänge bewerten. Bis zum Abschluss bleibt einem dann also nur Zähne zusammenbeißen, Kommentare für sich behalten, wissen, was der Lehrer hören möchte, und genau das dann aussprechen. Leider wahr.


    vG MllePiano

    • Mich nervt das auch sehr. Ich hatte eine aähnliche Situation letztens im Religionsunterricht. Wir sollten uns einen Menschen ausdenken und ihm bestimmte Eigenschaften geben.ein Mädchen hat dann schwul als Eigenschaft vorgeschlagen und mein Lehrer meinte, der Mensch wäre ja schon arm genug dran. Sofort haben einige aus dem Kurs gesagt dass das ja keine schlechte Eigenschaft ist. Ich habe mich darüber gefreut, dass sie das gesagt haben, war aber enttäuscht von meinem Lehrer, den ich eigentlich gut finde. Jetzt nicht mehr. Ich fand ihn unter anderem gut weil er, denn er unterrichtet auch Deutsch, auch andere Interpretationen zulässt.
  • an meiner schule sind die lehrer tatsächlich toleranter was sowas angeht glaub ich, vorallem weil man mich und meine freundin schon mal küssend gesehen hat xD
    ich bin ziemlich froh drüber , aber ich kann auch sagen, dass ich einen lehrer dann auf jeden fall nicht mehr wirklich ernstnehmen würde. ich sollte mal meine bk lehrerin auf die probe stelllen. ich mal ein bild von einem homopärchen oder so xD


    ich fände es auch cool, wenn jemand rausgeht aus dem unterricht, weil er das verhalten des lehrers nicht akzeptiert, so dass die oder der raus gehen muss um den schüler zu holen. oder so. das wärn statement xD

  • Ich glaube, an meiner Schule sind es weniger die Lehrer, als die Schüler, die manchmal ein Problem mit Homosexualität haben, nicht viele von ihnen, aber doch einige. Die Schule nimmt auch an einem Programm für Toleranz und Individualität teil, man hört dann schon manchmal, was kleinere Gruppen zu dem Thema denken :/ .
    Im Religionsunterricht war es schon einmal so, dass wir für verschiedene Arten von Glauben und Denkweisen Beispiel-Personen hatten, eine davon war schwul und wurde auch nicht schlechter dargestellt als die anderen, der einzige Punkt, den die Klasse dann besprochen hat, war, dass der Mensch vielleicht so denkt wie er denkt, weil er Probleme damit hatte, akzeptiert zu werden. Und dann kamen auch ein paar Protestrufe, dass das ja heute nicht mehr so wäre und man bei uns jeden akzeptieren würde.
    Es ist immer schwierig zu beurteilen, wie die Leute allgemein mit Homosexualität umgehen, aber ich glaube in der heutigen Zeit, empfinden das immer weniger Leute als negativ. Ich bin auch dafür, dass jeder seine Meinung haben sollte, wenn jemand Homosexualität nicht gut findet, kann er das gerne tun. Aber tolerant sollte man trotzdem sein, den Toleranz hat ja nichts damit zu tun, dass man gleich alles befürwortet, was man eben toleriert/zulässt.

  • Ich erinnere mich daran, dass mein Religionslehrer (Religion gehört ja (meistens) leider bis zur Oberstufe zu den Plichtfächern) einmal sagte, Homosexualität wäre eine Krankheit. Ich brauche nicht viel dazu zu schreiben, das wird wohl so ziemlich jeden von uns entrüsten. Die meisten Leute, die in dieser Stunde anwesend waren, haben das bis zum Schluss (der Schullaufbahn) nicht vergessen. Jedesmal, wenn dieser Satz in einem (Schüler-)Gespräch zur Sprache kam, wurde mit einer leichten Fassungslosigkeit, Unverständnis und einem Kopfschütteln reagiert. Ich denke, das ist eigentlich eine ganz gute Reaktion. Die Leute fanden diese Aussage nicht richtig, haben aber kein riesen Drama daraus gemacht und die Sache unnötig aufgebauscht. Vielleicht hätte man es betreffendem Lehrer besser klar machen müssen, aber ansonsten fand ich die Reaktion recht angemessen. Was ich vor allem auch interessant finde, ist, dass der Vorfall ca. in der 8 Klasse +/- 1Jahr war, und die Schüler es bis zum Abitur nie vergessen haben. Damit hätte ich vorher wohl nicht gerechnet. Ich hätte wohl mehr Gleichgültigkeit erwartet. Daher freut mich die Reaktion besonders.


    vG MllePiano:)

  • Ich habe die Diskussion verfolgt und auch die Entrüstung über einige Lehrer mitbekommen. Ich kann euch beruhigen, zumindest heute ist es in der Lehrerausbildung so, dass den Lehramtsstudenten eingetrichtert wird wie furchtbar falsch es doch ist Schülerinterpretationen nicht ernst zu nehmen oder gar von vornherein als falsch zu klassifizieren. Dies wird natürlich mit ziemlich guten wissenschaftlichen Argumenten unterstützt. Natürlich stehen Lehrer dann vor dem Problem, wie dann die Leistung bewertet werden soll. Hier spielt dann die Begründung eine Rolle. Je näher eine Interpretation am Text dran ist, desto qualitativer wird sie.


    Kleiner Funfact nebenbei: Selbst angesehene Wissenschaftler und Goethe Forscher können nicht ausschließen, dass er bis zum einem gewissen Grad homosexuelle gewesen sein mag. Er hatte zwar in seinem Leben einige Frauenbekanntschaften, aber diese waren wohl doch eher platonisch. Wenn es "ernst" werden sollte, ist er dann doch lieber geflüchtet.

  • Das ist ja echt krass, was bei manchen von euch an der Schule so abgeht.


    Mein Deutschlehrer hat damals gemeint, dass das lyrische Ich eben genau das ist, DAS lyrische Ich, also quasi geschlechtsneutral und die Geschlechterfrage, die viele meiner Mitschüler immer eine ziemlich wichtige Angelegenheit war, gar nicht so wichtig ist.
    Man sollte also das ganze auch bisschen neutraler sehen, wobei es in Liebesgedichten ja sowieso eher um die Liebe als solches geht und da ist es eigentlich egal, ob sie zwischen Mann und Frau oder Mann und Mann oder Frau und Frau oder oder oder empfunden wird.

  • Echt schlimm wiemanche Lehrer damit umgehen. Bei uns an der Schule habe ich bis jetztnoch nie wirklich homophobe Sprüche gehört, höchstens mal ein Witzaber der war eigentlich auch nie böse gemeint. Bei uns ist es eherdas Gegenteil, die meisten Lehrer wollen uns immer deutlich klarmachen, dass Homosexualität nichts schlimmes ist. Eine unsererSozialpädagogen ist auch mal total ausgerasstet als ein Schülerschwul als Beleidigung benutzt hat. Wir hatten auch schon mal eineFrau bei uns an der Schule, welche Vorträge auf Englisch hielt unteranderem redete sie auch über ihr Leben als Homosexuelle in einemLand in der Homosexualität verboten ist. Einer der bei den Lehrernbeliebtesten Schülern ist offiziell schwul und hat auch schon alsSchülersprecher kandidiert. Ansonsten reden wir da meistens ganzoffen drüber. Auch als wir mal über einen Text geredet haben kamzur Sprache dass es möglich wäre zu denken dass zwischen zweiMännern in dem Text etwas läuft doch am Ende hatten wir uns daraufgeeinigt, dass es wohl nicht so ist. Es war ein Theatertext wozu wiruns dann auch das Stück angeschaut haben wo sich dann genau diesebeiden Männer geküsst haben ^^ Auch wenn schwul bei den Schülernleider immer noch als Beleidigung benutzt wird habe ich bis jetzt nur2 Mitschüler kennen gelernt die etwas gegen Homosexuelle hatten. Diehalbe Schule denkt außerdem, dass ich und meine Beste Freundin einPaar sind (was wir nicht sind wir sind nur befreundet) und trotzdemwerden wir von allen normal behandelt. Oft sind die Reaktionen aufuns sogar positiv zum Beispiel lächeln sie uns ganz fröhlich anwenn wir uns nur umarmen. Selbst ein Religionslehrer (ich bin inEthik hat mir aber jemand erzählt) hat ganz positiv überHomosexualität geredet und keine bösen Kommentare zu gelassen. Dochdie Probleme die ihr gerade aufgezählt habt verstehe ich sehr gutdas mit dem keine anderen Meinungen zu lassen. Ich z.B bin beimanchen Lehrer nicht unbedingt so beliebt da ich eine deutlicheeigene Meinung habe und die nun mal oft nicht mit ihrer zusammenpasst und auch sonst sehr kritisch bin (haben die sogar in meinletztes Zeugnis geschrieben ^^). Außerdem hab ich das Gefühl dassLehrer sich mit Schülern die anders sind etwas schwer tun. UndLehrer sind nun mal auch nur Menschen und leider manchmal vollerVorurteile :/ was ich leider in anderen Bereichen auch schon ofterleben musste.

  • Also bei mir im Unterricht hatten wir auch mal ein Gedicht, indem nicht klar war, ob der ich Erzähler männlich oder weiblich ist. Meine Lehrerin meinte daraufhin die Person sei definitiv männlich, da die andere Person ja weiblich sei. Ein Teil der Klasse hat dagegen "protestiert".
    Es nervt, wie die Lehrer das noch verdrängen.
    Aber ich hab auch eine Lehrerin, die hat uns heute einen Film gezeigt in dem mindestens eine Person Homosexuell ist. Der Film heißt Mona Lisa´s Lächeln. :)
    Wir haben den Film noch nicht zuende geschaut aber ich fand es gut, dass die Lehrerin alle Teile bis dahin angesprochen hatte.

  • R:-( Ich muss hier leider eine Story aus den Anfängen meiner Orientierung los werden; Grundschule. Ich hatte eine betse Freundin, ich hatte sie voll lieb. Mehr als lieb, aber wir waren noch echt klein, 8 oder 9. Irgendwann hat ein Junge aus unserer Klasse ein Mädchen geküsst, wir wollten das dann auch mal ausprobieren. Scließlich wurde uns mal beigebracht, dass man den Leuten die man gern hat, ein Küsschen gibt :-§ .
    Meine Klassenlehrerin hat das gesehen. Sie hat uns beide an den kleinen Ärmchen in ihr Büro gezerrt und zur Rede gestellt. Sie hat geschrien und gesagt, wir wären ekelhaft. Dann wolllte sie wissen, ob wir uns schon mal nackt gesehen haben, ob wir zusammen in eine Kabine gehen, wenn wir auf dem Klo sind. Wir waren so geschockt, dass keine Antwort kam. Sie deutete das wohl als ein ertapptes ja. Bei uns war es so, dass wenn man Scheiße gebaut hat, man auf den "heißen Stuh" musste. Da saß man dann und alle durften einen nach herzenslust beleidigen. Da saß ich also, mit meiner Freundin. Wir weinten, ein paar andere Kinder auch, weil sie nicht verstanden, was die Lehrerin uns allen in die Gesichter schrie. Zuerst sagte keiner etwas, außer ihr. Dann fingen ein paar an, das zu wiederholen was sie geasagt hatte, nur damit sie dachte, wir hätten unsere Lektion gelernt... ||