Eure Meinung?

  • Erstmal: Dass es Menschen gibt, die biologisch weder eindeutig männlich noch eindeutig weiblich sind, ist eine Tatsache, und wer das verleugnet, hat schlicht und einfach unrecht.
    Beim gefühlten Geschlecht wird es da natürlich schon deutlich schwieriger. Gefühle sind allgemein, wenn überhaupt, nur schwer definierbar, und wann man sich jetzt "männlich" oder "weiblich" fühlt oder eben nicht, ist noch schwerer zu definieren, vor allem da das auch viel mit Stereotypen und Vorurteilen zu tun hat. In dem Bereich spalten sich die Meinungen, was ich auch verständlich finde. Ich habe bisher schon sehr oft die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die noch nie in ihrem Leben in irgendeiner Weise "Probleme" mit ihrer Geschlechtsidentität hatten, so etwas (gefühlsmäßig) weniger gut nachvollziehen können als Menschen, die solche Gefühle aus eigener Erfahrung kennen. Wer sich voll und ganz als Frau bzw. Mann "fühlt", für den klingt es absurd, dass es Menschen gibt, denen es nicht so geht.
    Ich kann es also verstehen, wenn jemand Probleme hat, sich vorzustellen, dass es mehr als zwei (psychische) Geschlechter gibt. Was ich allerdings nicht verstehen kann, ist, wenn dann gegen Leute, die sich nicht als männlich oder weiblich definieren, gehetzt wird oder gefordert wird, den "Gender-Wahnsinn" abzuschaffen. Jeder sollte sein Leben so führen können, wie er will, solange er damit nicht die Rechte und Freiheiten anderer verletzt. Und ich glaube kaum, dass man jemandem wehtut, wenn man sich beispielsweise als genderfluid definiert.


    Den Absatz über sexuelle Pantomime-Spiele in der Grundschule halte ich für absolut schwachsinnig und einen mehr als dämlichen Versuch, Angst vor dem ach so schrecklichen "Gender-Wahnsinn" zu machen. Außerdem hat das ja überhaupt nichts mit der Gender-Thematik zu tun.

  • Mh, aus meiner Sicht mag ich dir @weirdo widersprechen / bzw. deine Aussage schmälern. Im Grunde ist der Mensch fast immer eindeutig als männlich oder weiblich zu differenzieren. Für mich ist dafür primär die äußerliche Erscheinung des Körpers oder die innerkörperlichen Funktionen (zB Hormone) maßgeblich. Die Funktion im Sexualakt zur Zeugung von Nachkommen ist in meinen Augen eine eindeutige Möglichkeit, das Geschlecht zu definieren. Und diese Einteilung in m oder w ist genetisch bedingt. Menschen mit beiden oder keinen Geschlechtsmerkmalen sind selten - und nur da würde ich zustimmen, ist eine definition des Geschlechtes nur schwer möglich.


    Die Unterscheidung zwischen m und w nach Verhaltensmuster, Rollenzuweisungen und gesellschaftlichen Normen halte ich für nicht sinvoll. Die Wertevorstellungen in der Menschheit sind zu verschieden, um anhand dessen tatsächlich entscheiden zu können, ob jemand m oder w ist.


    Davon zu unterscheiden ist die eigene Identität des Geschlechtes. Diese kann von dem rewin biologisch vorgegebene Geschlecht abweichen. Auch hier schein es ja eine Eindeutigkeit zu geben, die Menchen dazu bewegen, sich zB körperlich anpasssen zu lassen.


    Man muss hier klar trennen zwischen der festgelegten Biologie, dem menschlichen empfinden (der Identität) und den gesellschftlichen Normen.



    Ich kann verstehen, dass es mittlerweile Gruppierungen gegen die Genderisierung gibt oder man von Gender-Wahnsinn spricht. Ich verstehe einfach nicht, dass man sich selbst einfach aussuchen möchte, welches "Gender" man hat/haben möchte. [Hinweis: ich nehme eindeutig Transsexualität aus, bei denen es sich nicht um ein eigenes Aussuchen eines Geschlechtes handelt!]. Ich habe den Eindruck, dass im Rahmen der Offenheit und der Möglichkeiten im Bereich der Transsexualität mittlerweile Hinz&Kunz sich eine passende Nische sucht ... Ärzte und Wissenschaft nehmen dann alles auseinander und versuchen, alles zu definieren. Was dann ggf. wieder dazu führen kann, dass Menschen sich bewusst oder unbewusst selbst wieder in diese neuen Definitionen hereindrängen (lassen).


    Im Endeffekt ist es doch Irrelevant welches "Gender" (hier trenne ich mit dem Begriff deutlich vom Geschlecht!) man hat. Diese Genderisierung hat doch kaum einen Einfluß auf das Leben. Es verschiebt und reguliert doch vielleicht nur, dass unsere Gesellschaft nicht einfach Dinge und Freiheiten m hinnehmen kann oder will - oder dass der Einzelne sich selnst nicht wohl fühlt, ohne sich irgendeiner Schublade zuzuordnen. Und schon ist man in einer Art kleinbürgerlichen Vereinsmeierei (übertragen gesehen) und muss alles bestimmen und (maß-)regeln ... anstatt einfach zu leben.


    Dahingegen finde ich es legitim, dass bei eindeutiger Diskrepanz zwischen gegebenen Körper und der Idenntität Menschen unterstützung und eien Definition benötigen, um im Rahmen der Möglichkeiten seitens der Gesellschaft ein "normales" Leben zu ermöglichen. Denn ohne Defeinition ist an dem Punkt der Schritt einer Geschlechtsangleichung - für den ja meist die gesamte Gesellschaft auch zum Wohle des einzelnen finanziell aufkommt - nicht möglich. Hier braucht es klare Analysen, Definitionen und Handlungsschritte. Insbesonder, wenn man sich vorstellt, dass vielleichrt nach eine kompletten Angleichun der Mensch sich plötzlich nicht wohlfühlt und merkt, dass es das doch nicht gewesen ist. Hier bringt die Auseiandersetzung allen etwas Sicherheit.



    Und etwas zu dem Thema der Unisex-Toiletten aus dem Link: Wozu eine dritte Kategorie? Wozu überhaupt 2 Kategoerien? Würde nicht eine WC-Anlage mit abschließbarten Kabinen ausreichen, wozu noch eine weitere Tür davor? Wozu also noch eine Dritte Tür mit einem Extra WC? Wennalle Männer im sitzen pinkeln würden, müsste sich weder man noch frau nox xyz ekeln. Hier denke ich, wird mit der Genderiesierung ein ganz anderes Problem erweitert, statt aus der Welt zu schaffen.

    Viele Grüße

    dein Hausmeister von younggay.de

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  • Es ist ja gut, wenn man sich mit solchen Themen beschäftigt, so kommt schließlich die Gesellschaft voran. Allerdings sollte man vielleicht ab und an einfach mal auf die Bremse drücken und nicht alles so heiß diskutieren. Meiner Meinung nach wird das alles nur aufgebauscht. Man kann es nie jedem recht machen; auch nicht mit einer dritten Toilette. Zudem verschwendet es sicherlich nur unnötig staatliches Geld.
    Davon einmal abgesehen, sehe ich da eine potentielle zusätzliche Belastung für Betroffene. Wie oft liest man allein hier im Forum, dass 'Schubladendenken' nur eine Menge Zeit und Nerven kostet? Wenn dann noch solche Diskussionen auftreten, wird es meiner Meinung nach nur noch schlimmer.


    Mich hat vor allem der Abschnitt mit den Pantomimeübungen empört. Wir alle haben unsere Zeit gebraucht, um mit unserer Sexualität klarzukommen. Für die allermeisten von uns ist es zu dieser Zeit (meistens der Pupertät) schon schwer genug, sich darüber klarzuwerden. Wieso sollte man also Grundschulkinder damit überfordern? Haben Kinder in dem Alter nicht bereits genug zu lernen? Zudem: wieso müssen Grundschulkinder wissen, wie man Sextoys benutzt? Sowas sollte meiner Meinung nach nicht in diesem Alter erfolgen. Vielleicht sollte man da einmal ein Psychologe für Entwicklung dieses Alter betreffend zu Rate ziehen...



    Für die meisten Zustände unseres Körpers sind wir selbst nicht verantwortlich. Ob körperlich oder geistig behindert, arm oder reich, hell- oder dunkelhäutig,..., hetero-, homo-, bi-, transsexuell oder sonst eine Sexualität - wir alle sind Menschen und jeder Mensch sollte gleich behandelt werden!
    Wo bleibt der Respekt und die Toleranz?


    vG MllePiano