Warum Rollenverteilung?

  • Hi all,


    ich möchte Euch als Hetero eine Frage stellen, die ich mich schon seit einiger Zeit stelle. Ich habe festgestellt, dass es in "einigen" Beziehungen unter Homosexuellen eine relative Rollenverteilung gibt, in der ein(e) Frau/Mann die Rolle des Mannes übernimmt und ein(e) Frau/Mann die Rolle der Frau. Was ich dabei nicht verstehe - und da müsst ihr mir weiterhelfen - wenn ich z.B. lesbisch bin und als Frau eine Frau liebe, gehe ich davon aus, dass das Verhalten und die Persönlichkeit dieser Frau auch durch und durch feminine Züge einnimmt. Genau das Selbe nehme ich auch auf Seiten der Schwulen an, also das beide durch und durch maskuline Züge einnehmen. Warum gibt es aber feminine Männer/Frauen, die sich zu maskulinen Männern/Frauen hingezogen fühlen? Das ist doch so, als wenn Lesben einen Mann mit weiblichen Geschlechtsorganen und Schwule eine Frau mit männlichen Geschlechtsorganen lieben. Versteht ihr was ich meine?
    Ich als Hetero möchte hier wirklich Niemaden dskriminieren, das liegt mir wirklich fern. Mehr möchte ich andere Denk- und Handlungsweisen verstehen. Jedoch gehe ich davon aus, wenn ich als z.B. Frau eine Frau liebe, möchte ich auch ganz und gar mit einer Frau zusammen sein, ansonsten könnte ich auch mit einem Mann mit weiblichen Geschlechtsorgane zusammen sein. Das ist meine Interpretation von Homosexualität. Ich hoffe ich habe damit eine Disskusion anregen können, die mich aufklärt.

  • Ich verstehe was du meinst, chestburster, aber aus meiner Sicht siehst du das alles ein wenig zu dualistisch. Jeder Mensch versucht möglichst den Partner zu finden, der, theoretisch, in der Lage ist, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Ich sage mal, eine feminine Frau, die zum einen den weiblichen Körper bevorzugt und zum anderen ein großes Schutzbedürfnis hat, wird sich dementsprechend eine Frau suchen, die eventuell maskuliner ist und dieses Bedürfnis dadurch befriedigen kann. Aber es gibt noch andere Charaktereigenschaften, die dabei eine Rolle spielen.
    Menschen unterscheiden sich allerdings einer von dem anderen.
    Es gibt bestimmt auch Fälle in denen eine Frau genauso glücklich mit einer maskulinen Frau, wie mit einem Mann mit weiblichen Geschlechtsorganen wäre, aber das ist in meinen Augen kein Grund den Überbegriff Homosexualität so zu interpretieren.

  • Zitat

    Original von kolibri
    Jeder Mensch versucht möglichst den Partner zu finden, der, theoretisch, in der Lage ist, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Ich sage mal, eine feminine Frau, die zum einen den weiblichen Körper bevorzugt und zum anderen ein großes Schutzbedürfnis hat, wird sich dementsprechend eine Frau suchen, die eventuell maskuliner ist und dieses Bedürfnis dadurch befriedigen kann.


    Ja vielleicht sehe ich es falsch. Doch ist es so, dass manche Frauen gar nichts mehr weibliches an sich haben (wollen) und sich nur noch durch ihre Geschlechtsorgane von einem Mann unterscheiden. Da stellt sich mir die Frage, ob die homosexuelle Frau, die diese Art von Frauen bevorzugt, nicht doch ein wenig Sehnsucht nach einem Mann hat. Und wenn ja, dann ist diese Art der Sexualität für mich nicht mehr gänzlich homosexuell, sondern nimmt Züge der Bisexualität ein.


    Eine andere Frage ist die: Warum nehmen "einige" homosexuelle Frauen diese maskulinen Charackterzüge und "einige" homosexuelle" Männer feminine Züge an?

  • Ich glaube nicht, dass man von "annehmen" sprechen kann, jedenfalls nicht uneingeschränkt. Denn das hieße, dass man sich diese Eigenschaften aussucht und sich aneignet. Ich denke eher, dass das die Charaktereigenschaften der jeweiligen Persönlichkeiten sind. Inwieweit da der Charakter die Sexualität beeinflusst und andersherum, kann ich auch nicht sagen.


    Vielleicht kann man auch, weil man ja eine gewisse Außenseiterstellung einnimmt und von Vorurteilen umgeben ist oder sich so fühlt, die Möglichkeit, sich gänzlich frei von Rollenvorstellungen so zu entwickeln, wie man eigentlich ist. An allem ist ja die Sexualität "schuld" :rolleyes:.


    Und ganz nebenbei: Es gibt doch auch heterosexuelle Frauen, die z. B. selbstbewusst etc. sind und in ihren Beziehungen das Sagen haben. Trotzdem würde niemand auf die Idee kommen, ihnen ihre Weiblichkeit abzusprechen (okay, wenn man erst auf den dritten Blick entdeckt, dass man eine Frau vor sich hat, dann vielleicht schon^^).

  • Zitat

    Original von Julichris
    Ich glaube nicht, dass man von "annehmen" sprechen kann, jedenfalls nicht uneingeschränkt. Denn das hieße, dass man sich diese Eigenschaften aussucht und sich aneignet. Ich denke eher, dass das die Charaktereigenschaften der jeweiligen Persönlichkeiten sind. Inwieweit da der Charakter die Sexualität beeinflusst und andersherum, kann ich auch nicht sagen.


    Doch dann sehe ich diese Art der Sexualität schon als Form von Transexualität an.


    Zitat

    Und ganz nebenbei: Es gibt doch auch heterosexuelle Frauen, die z. B. selbstbewusst etc. sind und in ihren Beziehungen das Sagen haben. Trotzdem würde niemand auf die Idee kommen, ihnen ihre Weiblichkeit abzusprechen (okay, wenn man erst auf den dritten Blick entdeckt, dass man eine Frau vor sich hat, dann vielleicht schon^^).


    Es geht mir nicht bei meiner Frage darum, ob jemand selbstbewusst ist und in einer Beziehung das Sagen hat. In einer Beziehung hat meistens eh die Frau das Sagen, auch wenn es viele Männer nicht zugeben wollen - ich nenne dies mal den "Prinzessineneffekt". Es geht mir vielmehr darum zu verstehen, warum eine Frau oder ein Mann durch und durch das Verhalten des anderen Geschlechts annimmt oder ob es möglicherweise doch schon angeborene Charackterzüge sind die ein solches Verhalten ausmachen. Und warum dann aber sowohl Mann als auch Frau, obwohl sich sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen, doch eine sehr maskuline Frau bzw. einen femininen Mann bevorzugen. Warum gibt es bei gleichgeschlechtlichen "Hochzeiten" häufig doch den Part der Anzug tragenden Frau? Ist da bei der eher maskulinen Frau nicht die Sehnsucht nach dem eigenen männlichen Geschlecht (ohne männliche Geschlechtsorgane) und bei der Partnerin eine gewisse Sehsucht/Neigung nach einem Mann vorhanden?

  • ich könnte mir vorstellen, dass es vll. daran liegt, dass wenn man jetzt z.b. als mädchen von klein auf sieht, dass männer frauen lieben (denn es kommt ja eher selten vor, dass kleinkinder wissen was homosexualität bedeutet.). und man sich dann selbst zu mädchen/frauen hingezogen fühlt (auch wenn man es (noch) nicht weiß), dass man dann unterbewusst manche "typisch" männlichen verhaltensweisen übernimmt. Weil nunmal die tatsache, dass männer und frauen "zusammen gehören" das erste ist,das man über das thema "Beziehungen" überhaupt lernt.
    es könnte aber auch gaaaaanz anders sein^^

  • ich bin im Internet zufällig über eine Seite gestolpert, die evtl. eine Art Antwort gebenn kann, hier mal ein Zitat der entscheidenen Stelle:



    Quelle: http://www.butch-femme.de/fragen-und-antworten/

  • Also Ich muss LEIDER ENTTÄUSCHEND feststellen das IHR ALLE UND WIRKLICH ALLE HIER!!
    SICH nur an hand der Rollenverteilung orientieren!


    HALLO? GEHTS NOCH?


    Wenn ich eine Person sehe, dann sehe ich nicht zuerst das Geschlecht sondern erst den MENSCHEN DER VOR MIR STEHT!
    KLAR? DANACH erst erfolgt die Teilung in Mann und Frau...


    Aber Sexologen haben auch festgestellt das jeder von uns Bi tedenzen hat, weil jeder MENSCH irgendwann aus seinen eigenen Geschlecht jemanden Attraktiv findet....


    Aber das Geschlecht spielt nicht die erste Rolle, sondern wie jemand ALS MENSCH IST!
    Und wir sind alle MENSCHEN!!

  • Es wäre ja auch merkwürdig, wenn wir NICHT alle menschen wären (was sollten Nicht-Menschen auch an einem PC?)


    Aber die Fragestellung war nunmal die, warum manche homosexuellen Pärchen, (trotzdem, das beide Teile Menschen sind ;-) ) eine extreme Art der "Rollenverteilung" (z. B. Partner a (fast) nur männliche Eigenschaften, Partner b (fast) nur weibliche, obwohl beide weiblich) annehmen, und ob es damit zusammenhängt, dass sie sich indirekt nach dem anderen Geschlecht sehnen, bzw. sich nur über ihre Geschlechtsorgane identifizieren. Es geht noch nicht einmal um bi oder nicht bi, sondern einfach darum, eine Erklärung für die Frage zu finden, und um eine Erklärung auf eine solche Frage zu finden, muss/kann man nunmal eine solche Art zu denken annehmen, um es besser verstehen können.
    Das heißt nicht, dass es tatsächlich so ist.

  • ALSO! Ich find schon allein den Grund Gedanken total SHEI***


    Das gewisse Eigenschaften weiblich und andere wiederum männlich definiert werden.


    BEISPIEL:


    WARUM HEIßT ES? Das Aggressivität eine männliche Eigenschaft sei? DAS ist totaler SCHWACHSINN! Weil Frauen ebenfalls aggressiv sein können!


    ODER WARUM HEIßT ES? Das Eitelkeit eine weibliche EIgenschaft sei?
    Männer können auch eitel sein!


    Und jetz wieder zurück zur Ausgangs Frage, weshalb in einer Homosexuellen Beziehung (angeblich!) die Geschlechterrollen vertauscht werden?


    Keiner von uns hat einen mehr ausgeprägten weiblichen oder männlichen Part, weil diese Eigenschaften (siehe oben Beispiel) weit überholt sind und gar nicht stimmen. Diese Art von Definition wurde uns wieder aufgedrückt (siehe Medien, Bücher,Ärtzte,Eltern...)


    DAHER MEIN EINWAND! WIR SIND ALLE MENSCHEN, DER einzige Unterschied sind die GENITALIEN, aber dieses definierten Eigenschaften zwischen Weiblich und Männlich STIMME ICH NICHT ZU!!

  • also ganz ehrlich, das hab ich mich auch schön öfters gefragt. Wenn man z.b. bei Frauentausch ein lesbischen paar sieht. dann ist eine von den frauen meist voll hübsch mit langen haaren und weiblichen klamotten. die andere jedoch hat meistens kurze haare und trägt männliche schlabber kleidung. sehr komisch. also ich möchte gerne eine feste freundin mit langen haaren, einer weiblichen figur und femininen klamotten. ich selber bin aber fast überhaupt nicht feminin (bis auf meine langen haare) ich trage entweder weite oberteile und pullis die eigentlich fur jungens gedacht sind. und auch in meiner familie übernehm ich eigentlich mehr eine typische "vaterrolle". kochen und so is gar nicht mein ding. dafür hab ich total viel handwerkliches geschick. schon wieder sehr komisch.

  • Naja....das ist wieder ein Indiz dafür das die Rollen gar nicht fest gefahren sind, sondern auch Mädels das Selbe Geschick beherrschen können wie Jungs oder Umgekehrt...


    Also bestätigt das nur meine These ;-P ETSCH!

  • Zitat

    DAHER MEIN EINWAND! WIR SIND ALLE MENSCHEN, DER einzige Unterschied sind die GENITALIEN,


    Das ist so nicht korrekt. Auch das männliche Gerhirn unterscheidet sich vom Weiblichen, die Chromosomen, der Hormonhaushalt, die Körpergröße,...
    Deine Einstellung in allen Ehren, erstmal Menschen sehen zu wollen, was ja an sich auch richtig ist, aber ich finde, du gehst an die Sache etwas zu blauäugig ran. Schon mal vom Biologischen her sind Männer und Frauen nicht gleich. Und auch ist niemand gänzlich frei von Geschlechtsrollen. Zwischen einer bewussten Einstellung wie deiner und der Prägung durch ein dualistisches Geschlechtersystem, das im Unbewussten wirkt, gibt es auch einen Unterschied. Frei von Zwägen durch Geschlechtsrollen ist niemand, denn alle sind in dieser Welt groß geworden und durch sie geprägt. Selbst Menschen mit Transidentität sind davon nicht frei, denn genau diese Sozialisation ist der Ursprung vieler ihrer Probleme. Wenn du sagst, du siehst Menschen: siehst du dann wirklich nur Menschen, oder siehst du lediglich Männer und Frauen losgelöst vom Korsett der Geschlechtsrolle? Ob man einen universellen Begriff "Mensch" hat oder lediglich gewisse Eigenschaften nicht männlich oder weiblich nennt, das ist ein gewaltiger Unterschied.


    Aber zur Eigangsfrage. Ich denke, das Problem liegt darin, was ist denn nun Männlich und was ist weiblich? Die Definition von Geschlecht wird meist anhand v 3 Faktoren definiert: biologisches Geschlecht, Geschlechtsidentität und Geschlechtsrolle. Der erste Punkt dürfte klar sein, der Unterschied zwischen Geschlechtsidentität und Geschlechtsrolle ist der, dass Geschlechtsidentität die Identifikation mit dem biologischem Geschlecht bedeutet, während Geschlechtsrolle lediglich das Gefüge bestimmter Eigenschaften ist, die mit diesem Geschlecht in Verbindung gebracht werden, also quasi das "soziale Geschlecht". Um den Unterschied mal zu verdeutlichen: sehr viele Transvestiten (nicht zu verwechseln mit Trangsgender/Transidenten) also Draq Queens oder Draq Kings leben die Geschlechtsrolle des entgegengesetzten Geschlechts, fühlen sich aber dennoch als Mann bzw. Frau. Der Stereotyp der Frau und des Mannes identifiziert sich mit allen 3 Faktoren. Aber wie die Wirklichkeit zeigt, stimmt das nicht für jeden. Grade die Geschlechtsrolle ist unheimlich brüchig, da sie rein oder zumindest hauptsächlich kulturell bestimmt ist, so also ein rein soziales Konstrukt ist, das auch ständigen Wandlungen unterworfen ist. Nehmen wir mal die Amazonen und vergleicht sie mit der mittelalterlichen Frau, so wird man feststellen, dass es sehr große Unterschiede zwischen den Geschlechtsrollen gibt. Äußeres Auftreten und gewisse Verhaltensweisen sind also nicht per se weiblich oder männlich, sondern werden weiblich oder männlich gemacht durch gewisse kulturelle Vorstellungen. Eine Frau, die einer bestimmten Geschlechtsrolle also nicht entspricht, sondern ehr der hierzulande als männlich angesehenen Geschlechtsrolle ist damit noch kein "Mann ohne Geschlechtsorgange", sondern es bleiben immernoch biologisches Geschlecht und Geschlechtsidentität. Letztes sollte man auch nicht unterschätzen, denn die Geschlechtsidentität ist noch wesentlich mehr als ein "ich fühle mich als". wissenschaftlich ist erwiesen, dass einige Charaktereigenschaften vererbbar sind, dass also manche Persönlichkeitsmerkmale biologisch verankert sind. ich will darauf nun nicht konktret eingehen, weil es sonst nur wieder die ewige Diskussion darum gibt, was nun durch Erziehung und Sozialisation erworben ist oder was Veranlagung ist. Fakt ist aber, dass der Mensch grob gesagt sowohl aus Anlage und Umwelteinflüssen besteht. Und jene Eigenschaften, ohne sie genauer definieren zu können, die sich zwischen Männern und Frauen unterscheiden und nicht kulturell geprägt sind, gehören imo auch zur Geschlechtsidentität, da sie eben nicht von außen durch ein Rollenbild geprägt sind, noch etwas rein körperliches sind. Wie dem auch sei, sollte man die Geschlechtsidentität nicht unterschätzen. Ich habe bisher schon sehr "männliche" Lesben und "weibliche" Schwule kennengelernt und ich habe biologische Frauen getroffen, die sich als Männer identifizierten und biologische Männer, die sich als Frauen identifizierten. Der Punkt Geschlechtsrolle stimmte bei ihnen ja allen nicht, da keiner von ihnen dem entsprach, was ihnen ihr biologisches Geschlecht für eine Rolle zuwies. Man spürte aber immer einen sehr sehr deutlichen Unterschied zwischen der maskulinen Lesbe/dem femininen Schwulen und der/dem Mann im Frauenkörper/Frau im Männerkörper. Im ersten Fall hatte man es mit Menschen zu tun, die zwar ungewöhnlich waren, was die Geschlechtsrolle anging, aber bei denen das "ich sehe einen Frauenkörper/Männerkörper" und "ich kommuniziere mit einer Frau/einem Mann" stimmig waren, während bei der anderen Gruppe ich immer das Gefühl hatte, tatsächlich das andere Geschlecht vor mir zu haben, als es dem Körper entsprechen würde. Insofern finde ich die Schlussfolgerung: maskuline Lesbe = Mann ohne Geschlechtsorgane absolut falsch, denn diese Ansicht übergeht schlichtweg die Tatsache der Geschlechtsidentität.


    Wenn man also danach geht, dass Frau gewisse Eigenschaften der Geschlechtsrolle nicht aufweist, bzw. bei anderen auf das steht, muss man immer bedenken, dass diese Eigenschaften nicht alles sind, was Geschlecht prägen und dass Eigenschaften nicht per se "weiblich" oder "männlich", sondern die meisten einfach nur "menschlich" sind. Insofern ist eine Sehnsucht nach gewissen Eigenschaften keine Sehnsucht nach einem Mann, da diese Eigenschaften Männern nur kulturell zugewiesen werden. Offen bleibt natürlich die Frage, welche Eigenschaften denn nun nur rein geschlechtsrollenedingt männlich/weiblich angesehen werden und welche tatsächlich im Geschlecht verankert sind. Und natürlich kann man sich auch die Frage stellen, warum jemand, der in diesem Kulturkreis groß geworden ist, also mit einer gewissen Geschlechtsrolle aufwuchs, sich nach etwas "männlichem" an Frauen sehnt, ob da nicht, durch die Prägung der üblichen Geschlechtsrollen, unbewusst doch eine Sehnsucht nach Männern herrscht, da "Mann" hierzulande das und das und jenes sein bedeutet. Genauso wie man sich fragen könnte, ob es gewisse angeborene Eigenschaften gibt, die bei homosexuellen anders sind als bei heteros und und und. Letzendlich wird man auf diese Fragen sicher nicht nur eine Antwort finden. Denn Fakt ist allemal, dass Gottes Tiergarten größer ist als das menschliche Schubladensystem und da es nunmal nicht nur den Stereotyp von Mann und Frau gibt, der glücklicherweise sowohl beim biologischem Geschlecht, der Geschlechtsidentität und der Geschlechtsrolle ganz den "Vorgaben" entspricht, kann auch homo- oder heterosexuelles Begehren nicht nur an einem dieser 3 Faktoren bestimmt werden, am wenigsten an der Geschlechtsrolle, da sie am unsichersten, am leichtesten wandelbar ist. Dass grade in der homosexuellen Welt diese (scheinbaren) Widersprüche existieren, kann auch daran liegen, dass man als homosexuell empfindender Mensch viel stärker dazu angehalten ist, Geschlechtsrollen zu reflektieren, um zu sich selbst zu finden und mit diesem Bewusstsein sie auch leichter übertreten kann, während Heterosexuelle Menschen begehren, die der Geschlechtsrolle entsprechen, dabei aber nicht merken, dass ihr Frauen- oder Männergeschmack mehr durch soziale Normen geprägt ist als durch eigenen Geschmack. Für jemand anderen kann es so sein, dass sie vielleicht auch maskuline Frauen begehrt, um - unbewusst natürlich! der vorgebenen Geschlechtsrolle, als Frau Männer zu lieben, noch etwas zu Genügen, indem sie an Frauen etwas liebt, was hier zur männlichen Geschlechtsrolle gehört. Möglicherweise ist der Ansatz aber auch ganz anders und es geht jemanden nur darum, etwas Gegensätzliches zu suchen, um sich zu ergänzen, ob homo oder hetero. Alles Möglichkeit, alles kann sein, nichts muss sein.


    Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass jeder Mensch "männliche" und "weibliche" Eigenschaften in sich hat, wie sehr man sie zulässt und lebt, kann durchaus auch einiges mitbestimmen. Ich selbst z.B. kann mich in beide Geschlechter verlieben, aber komme mit den meisten Männern in Beziehungen einfach nicht zurecht, zumindest mit heterosexuellen, weil heterosexuelle Männer, meiner Erfahrung nach, meist voll und ganz in ihrer Geschlechtsrolle leben und sich eine Beziehungsdymanik einstellt, mit der ich nicht zurechtkomme, weil ein Teil von mir einfach außen vor bleibt, ich werde immer, ohne dass es ihnen bewusst wäre (und ich merks meistens auch erst dann, wenns mal wieder gescheitert ist) von ihnen durch ihre gelebte männliche Geschlechtsrolle in die weibliche gedrängt, oder besser gesagt, auf diese reduziert und damit kann ich nicht umgehen. Platt gesagt brauche ich z.B. ein Gegenüber, dass mich mal Frau, mal Mann in der Beziehung sein lässt, geschlechtsrollentechnisch.


    Im Übrigen ist auch die Einteilung in homo- hetero- und bisexuell nichts festes, statitsches, denn Homo- Hetero- und Bisexualität gibt es eigentlich gar nicht. All das sind nur Hilfsmittel um die komplexe Vielfalt des menschlichen Liebesleben in kleine, überschaubare Portionen zu packen. Wenn du nur ansatzweise verstanden hast, was ich in diesem Thread erklären wollte, wirst du auch wissen, warum :)

  • HALLOOOOOOOOOOOOOO??? GEHTS NOCH??


    Sag mal kennst du den Unterschied zwischen einem Beitrag und einem Roman, überhaupt???


    ALSO DAS MANN UND FRAU sich auch in anderen Regionen unterscheiden IST MIR KLAR; ICH HABE NICHT UMSONST BIOLOGIE LK!!!


    DU VERLANGST doch nicht wirklich das sich jemand das hier durch liest, oder? Hast dir danach Stolz auf die Schulter geklopft weil du jaaaaaaa soooo einen angeblich"Intelektuellen" Beitrag geleistet hast?


    Du redest hier komplett am Thema vorbei, HIER wissen alle das zwischen Mann und Frau es mehr Unterschiede gibt und das die Sozialisierung auch ein wichtiger Faktor ist der dazu beiträgt.
    Aber MIR ging es hier UM VIEL MEHR! KLAR?
    Ich weiß auch das wir alle irgendwo in einer Form gepresst werden, ob wir uns wirklich von der Rolle los lösen können ist fraglich, aber troztdem ist es wichtig, DIE KLISCHEES BEISEITE zu schieben und zu versuchen den Menschen der vor uns steht nicht sofort als MANN UND FRAU zu definieren , sondern drauf achten


    WAS SAGT ER
    WAS TUT ER


    Und stell dir mal, dass sind auch wichtige Eigenschaften! Und die sind HALLELUJAHHH!!!
    VERSCHIEDEN!


    \\Beitrag wurde durch Moderator editiert//


    Bitte achtet darauf, dass dieses Forum zum freien Austausch von Meinungen gedacht ist und da ein gewisser, aggressiver Ton vonseiten des Teams NICHT toleriert wird. Und persönliche Beleidigungen schon gar nicht!

  • Zitat

    DU BIST BESCHEUERT!


    dass dir mein Beitrag nicht passt, gibt dir noch lange nicht das Recht, mich (oder sonst jemanden) zu beleidigen.


    Zitat

    Du redest hier komplett am Thema vorbei,


    Das Thema des Threaderstellers war die Unverständnis darüber, dass manche Lesben auf sehr "maskuline" Frauen stehen und das ja sowas wäre wie ein Mann ohne männliche Geschlechtsmerkmale. Genau auf diese Thematik bin ich eingegangen. Ende der Diskussion.

  • Hallo zusammen,


    Also zuerst einmal, ich finde nicht, dass dieser Beitrag zu lange ist. Ganz im gegenteil, ich finde diesen Beitrag sehr aufschlussreich und er bringt auch wieder neue Fragen auf und man kann wirklich viel damit anfangen.


    Ich muss sagen, der Text hat einiges an Infos für mich hat und bin der Meinung, dass wir wirklich zuerst einmal dieses Schubladen-Denken verlieren müssen. Ich stimme dem Text zum größten teil zu.


    Liebe Grüße
    Skimble

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    MFG
    ~Pfoetchen

  • Zitat

    Original von Shirubia


    DAHER MEIN EINWAND! WIR SIND ALLE MENSCHEN, DER einzige Unterschied sind die GENITALIEN, aber dieses definierten Eigenschaften zwischen Weiblich und Männlich STIMME ICH NICHT ZU!!


    Ganz ehrlich: wenn ich mir hier so deine Beiträge durchlese, bin ich froh, dir nicht zustimmen zu müssen. Denn zumindest wir beide unterscheiden uns zum Glück. :-)

  • Also ich hab mir alles durchgelesen und ich könnte da nichts mehr hinzufügen. Ich finds sehr aufschlussreich, klingt für mich alles logisch.
    Ist aber wohl auch nicht zu erwarten, dass einer so eine Frage in zwei Sätzen beantworten kann.. Obwohl das dann mit philosophieren nichts mehr zutun hat >.> ..
    Gut, ich bin jetz mal leise.. ^^.. Zu spät heute..

  • Das Thema interessiert mich auch sehr. Interessante Aussage, dass es in Homopärchen deswegen oft einen männlichen und einen weiblichen Part gibt, weil sie unbewusst trotz ihrer Neigung dem in unserer Kultur überlieferten Rollenbild einer Beziehung entsprechen wollen. Wie ist es dann bei Leuten wie mir, Femme, die auch Femmes eindeutig und ausschließlich bevorzugt? (Bin bi, aber lasse jetzt mal den männlichen Teil meiner *Objekte* außen vor...) Ich kümmere mich anscheinend nicht um das Rollenbild in unserer Kultur, habe wohl aber dafür das hier traditionelle Frauen-Rollenbild.


    Ich werde immer sehr glücklich, wenn ich zwei Femmes miteinander sehe oder auch beste Freundinnen, die vermutlich hetero sind. Ich kann den Blick kaum von denen wenden.