NRW: Jugendgruppen stellen sich im Video vor [YouTube]

  • Mehr als 27 verschiedene Jugendgruppen für schwule, lesbische, bisexuelle und trans* Jugendliche gibt es in Nordrhein-Westfalen. Für viele tausende Jugendliche sind sie ein wichtiger Anlaufpunkt im Coming-out, aber auch für Freundschaften und jede Menge Spaß. Sie sind Orte der Akzeptanz und ermöglichen erste Kontakte in die queere Welt.


    "Dennoch trauen sich viele Jugendliche nicht in eine queere Jugendgruppe", sagt Jan Gentsch von der Fachstelle Queere Jugend NRW. Diese hat zusammen mit dem Medienprojekt queerblick e.V. neun Jugendgruppen zwischen Rhein und Weser vorgestellt - und zwar im Video. Mit dabei sind Bielefeld, Detmold, Münster, Dortmund, Wuppertal, Düsseldorf, Aachen und Bonn.


    Von pädagogischen Treff bis hin zur Gruppe auf dem Bauernhof Entstanden sind die einzelnen Videos in Workshops bei den Jugendgruppen selbst. Dabei haben die Jugendlichen entschieden, was sie über ihre Gruppe nach außen senden wollen. Sie erzählen von ihren eigenen Erfahrungen, der Angst vor dem ersten Besuch der Jugendgruppen und schwelgen in Erinnerungen der schönsten Momente. "Eine wichtige Botschaft wird in den Videos klar: Die Jugendgruppen sind keine piefigen Selbsthilfegruppen, sondern hier gehen Spaß, Unterstützung und Austausch mit anderen LSBT*Jugendlichen Hand in Hand“ sagt Gentsch.


    Die Bandbreite der Jugendgruppe ist groß. Es gibt jene, die von einem hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeiter geleitet werden und meist über eigene Räumlichkeiten verfügen. Und es gibt andere Gruppen, die allein mit ehrenamtlicher Kraft selbstständig von jungen Erwachsenen geführt werden und in einem Jugendzentrum ohne eigenen Raum stattfinden. Ein solcher Ort ist beispielsweise das Diversity in Detmold.



    Den Treff hatte der Student Fabian Boehmer in einer christlichen Jugendeinrichtung vor über zwei Jahren aus der Taufe gehoben: "Ich habe die Gruppe gegründet und das war mir ein wichtiges Anliegen - aus dem Gedanken heraus, dass es in Lippe einfach mehr Angebot geben muss". Mittlerweile leiten sie die Gruppe zu dritt und geben damit nachfolgenden Generationen von schwulen, lesbischen, bisexuellen und trans* Jugendlichen einen Wohlfühlort in der Region.


    Ein ganz besonderer befindet sich auch auf der Kinder- und Jugendfarm in Wuppertal. "BUNTE ORT" heißt dieser Exot unter den queeren Jugendgruppen. Dort gehört neben Gesprächen über das Coming-out auch die Gemeinschaft mit den Tieren zum Angebot. Zwischen Ponys, Schweinen und Fretchen fühlen sich die Jugendlichen wohl und finden eine Alternative zur kommerziellen Szene - wie eine Besucherin erzählt: "Hier ist es einfach viel lockerer. Ich habe das Gefühl, hier sind Leute, die einen richtig verstehen und nicht dieses Spießige, wo es nur ums Aussehen geht."



    Jugendgruppen aus ganz Deutschland könnten folgen Die 27 Jugendgruppen und -treffs aus ganz NRW freuen sich über neue Besucher*innen. Mit den Videosteckbriefen ist ein Anfang gemacht, um Sorgen und Bedenken vor dem Besuch einer Gruppe abzubauen. Denn auch das berichten die Jugendlichen in den Videos unisono: Die Angst vorm ersten Schritt in eine queere Jugendgruppe ist riesig, aber sie ist unbegründet.


    www.queere-jugend.nrw

    Viele Grüße

    dein Hausmeister von younggay.de

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