Der Werther-Effekt


  • (Quelle: Psychosoziale Gesundheit)


    Alt bekanntes Thema:


    Suizide prominenter Persönlichkeiten provozieren Suizide in der Allgemeinheit


    Wer kennt nicht die Geschichten über die Selbstmordwelle nach dem Tod des bekannten Musikers hide (Gitarrist von X-Japan), der sich angeblich in seiner Wohung im Vollrausch erhängt hatte.
    Doch was bewegt vornehmlich Jugendliche zu so einer Tat, sich wegen dem Tod ihres Idols das Leben zu nehmen?


    Würdet ihr so etwas tun?


    Oder könnt ihr euch vorstellen, dass jemand aus eurem Freundeskreis zu so etwas fähig ist?

  • Also dieses Thema bewegt mich sehr, da ich selbst ein verrückter Fan von X-Japan bin...Naja..


    Jedenfalls muss ich hinzu sagen das ich diese Band nicht in ihrer Zeit erleben durfte wo sie noch gemeinsam und vorallem *Vollständig* auftraten..Aber für Visuel kei Fans wie mich sind sie eine Legende geblieben..wobei ich sagen muss als ich mir das Video angeschaut habe wo die Beeerdigung von Hide statt fand schon sehr heftige Emotionen rüber kamen, obwohl ich diese Band gar nicht so kennen kann da sie ihre Hits in den 80er hatten wo ich grad geboren wurde^^


    Aber in meinem Freundeskreis denke ich das einige Personen schon so weit gehen würden sich um zu bringen wenn zum Beispiel Dir en Grey oder Gazette veröffentlichen würden das einer ihrer Band Mitglieder gestorben sei...


    Wobei ich denke das viele Fans ihre Band zu Euphorisch sehen, denn kaum sagte ich das ich Dir en grey nicht so toll fand wie Gazette kam automatisch von einer fünfzehnjährigen zur Antwort: Sag bloß nichts gegen MEINE band, was!


    Was hälst du von dieser Antwort?

  • alsoo ich denke nicht das ein stabiler mensch mit einer entsprechend stabilen persönlickeit sowasmachen würde ich denke es wäre normal um das vorbild im sinne zu trauern und ich denke es wäre auch ok wenn es etwas melancholie auslösen würde aber wenn es soweit geht dass dann eine eigen. oder fremdgefährdung besteht dann denke ich muss bei dem menschen vorher auch derartige tendenzen gegeben sein zb durch traumata in der kindheit oder was auch immer ich selber habe als ich mich mit kurt cobain auseinandergesetzt hab auch eine melancholie verspürt und ich hab auch oft geweint weil ich sein leben so traurig fand aber ich hatte immer distanz und so wäre es mir nicht in den sinn gekommen mich umzubringen.. das problem bei solchen geschichten sind denke ich mal die leute die profit schlagen wollen aus dem suizit und die melancholie anderer ausnutzen so kann es dazu kommen das die selbsttötung romatisiert wird und die bedeutung von gesundheit und von leben verzerrt dargestellt wird... oder ambivalent



    ok das waren meine gedanken dazu ;-)

  • Für derartige Suizide fehlt mir nahezu jedes Verständnis. Auch ich bewundere manche Persönlichkeiten-von denen die meisten seit Jahrzehnten tot sind- aber ich könnte mich nie in sowas hineinsteigern und der Person dann Folgen.
    Das hat in meinen Augen schon nichts mehr mit Empathie sondern mit Selbstaufgabe zu tun; und das ist vollkommen daneben. Jeder soll zu sich stehen! :-)

  • Naja, dass mit mit dem verstehen von Selbstmorden ist eine schwierige Sache.
    Es ist meist auch unverständlich für Personen die im Leben immer gut zurecht kamen oder wussten wie sich zu behaupten haben.


    Aber Fakt ist, dass es immer mehr Leute gibt die Labil sind und nun mal viele Dinge hoch emotional erleben. Außerdem ist der Freitod nicht immer negativ belegt, wie meine Bezeichnung es schon ausdrückt : *FREITOD*

  • "Freitod" und "Suizid" sind die politisch korrekten bzw. technischen Ausdrücke für den negativ belegten Selbstmord, soweit korrekt.


    Emotional bin ich vielleicht auch etwas belastbarer; wobei ich mir da manchmal selbst nicht so sicher bin, aber ich kenne, auch jobbedingt, einige Fälle in denen ich den Freitod wählen würde, aber niemals wegen des Todes eines Idols.


    Habe einmal eine sehr gute Freundin vom Freitod abgehalten, und das auch nur durch Zufall, weil ich ihr auf meinem Heimweg aus der Schule die Unterlagen bringen wollte, weil sie an diesem Tag nie erschienen war.
    Ihre Großmutter, bei der sie die meiste Zeit der Kindheit verbracht hat war kurz zuvor an Krebs gestorben.
    Ihre Eltern lebten in Scheidung und haben sich gefetzt, dass Nachbarn sogar die Polizei gerufen haben und sie hat festgestellt, dass sie lesbisch ist und dadurch einen Teil ihres Freundeskreises verloren, darunter ihre damals "angeblich" beste Freundin.
    Sie wollte sich in ihrem Gartenhaus erhängen. Habe ihr gut zugeredet, und somit die erste kritische Situation verhindert. Im Nachhinein habe ich ihr geholfen professionelle Hilfe aufzusuchen und sie dahin auch begleitet.
    Aber ich glaube das wichtigste war ihr dabei zu helfen sich ein neues Umfeld zu generieren.
    Das war vor 10 Jahren. Wir verstehen uns immernoch blendend; ungefähr so wie Geschwister. Und ich weiß, dass sie froh darüber ist sich nicht das Leben genommen zu haben.


    Dies ist wahrscheinlich der Hauptgrund für meine eher negative Einstellung zum Freitod.
    Vielleicht fällt es einigen schwer Hilfe zu suchen, aber ist es dann nicht eher an der Umgebung die Zeichen zu verstehen und zu helfen?
    Das Leben ist eine Chance die man nutzen sollte, denn man hat nur diese eine!
    Beginne jeden Tag, als wäre es Absicht!


    LG

  • Naja, es wäre natürlich super wenn alle soooooo Optimistisch sein würden wie du, allerdings gibt es mehr pessimisten unter uns...


    Außerdem ist der Spruch Carpe diem= Nutze den Tag! Eine klasse Einstellung zum Leben die auch mit dir teile, aber erklär es jemanden den es wirklich SCHEI** Geht im Leben. Außerdem ist deine Denk weise fürchterlich Egoistisch! Wenn jemand sich das Leben nehmen möchte, dann lass ihn! Aus dem Hintergrund heraus, weil er mit sein Leben und seinem Körper das machen kann, was er will, nicht was andere ihm vor diktieren!
    Ist zwar klasse das deine Freundin heute sagen kann, dass sie froh darüber ist weiter zu leben, aber wie du selbst beschrieben hast ihr Umfeld war nicht gerade das was man sich als Familie wünscht.


    Außerdem vertrete ich die buddhistische Sichtweise wen es um den Tod geht, ich denke nicht das wir nur einmal leben, sondern widergeboren werden als inkarnation!

  • hmmm, Optimist ist wohl etwas zuviel des Guten! Realist trifft es besser. Habe eigentlich eher die Tendenz mich in schlechten Zeiten einzugraben, reiße mich dann irgendwann aber zusammen und mutiere zum workaholic. Ist auch eher suboptimal, zumal ich damit auch gerne mein umfeld ausgrenze. :-(
    Meine Intention ging eher in die Richtung im Vorfeld präventiv zu wirken.
    Ich finde, ähnlich wie du, wenn einer wirklich richtig entschlossen ist, sein Leben zu beenden, dann kann man ihn nicht davon abhalten. Und das respektiere ich auch.
    Die Sache mit meiner Fraundin war ein Hilfeschrei, welcher zum Glück gehört wurde.
    Soviel zu meinem fürchterlichen Egoismus! ;-)

  • Naja, ich bin ja auch kein Psychologe, aber ich vertrete grundsätzlich die Ansicht den FREITOD von einem zu respektieren und ihn einfach tun zu lassen.
    Das mit dem Hilfeschrei deiner Freundin, war ein Glücksfall nicht für dich sondern für SIE! Anscheinend hatte sie aber auch nicht wirklich vor sich um zu bringen, sonst wäre sie schon längst tod.

  • von dem gitarristen von x-japan hab ich jetzt leider nichts gehört, aber ich kann mir trotzdem durchaus vorstellen warum hauptsächlich jugendliche sich wegen dem tod ihres idols das leben nehmen. ich glaube in dem alter zwischen 12-16 ist man besonders fanatisch in bezug auf irgendwelche bands und musiker. da reicht ein blick in richtung kreischender und in ohnmacht fallender teenager bei us5 oder tokio hotel. die band bedeuted dann alles, das konzert ist wichtiger als die schule und sag bloß kein wort gegen diese idole bzw. das idol, sonst kommt eine große verteidigungsrede. jugendliche leben also für diese band, wenn auch vielleicht unbewusst..und jetzt stirbt plötzlich der sänger. manchmal reicht ja schon die auflösung der band (siehe boygroups), dass jugendliche, ich denke auch insbesondere mädchen, den sinn ihres daseins dadurch verloren sehen und den freitod wählen... na ja das ist vielleicht -ein- beweggrund, der sicherlich mit anderen hintergründen zusammenwirkt, da sich schließlich nicht jeder fanatische fan umbringt, wenn sein idol stirbt...

  • Ich denke, dass hängt damit zusammen das viele etwas brauchen um sich von der HARTEN REALITÄT für eine gewisse Zeit ab zuspeisen, einfach zu ENTFLIEHEN... (Ich übrigens auch....)
    Da kann natürlich der tragische Tod eines Idols erst mal einen wieder auf die Tatsache der Realität zurück holen.
    was erstmal frustriend ist....