Beautiful Thing

  • In einer Wohnsiedlung Londons lebt der 15-jährige Jamie mit seiner Mutter. Angenervt vom Sportunterricht und dem Leben seiner Mum trifft er auf den gleichaltrigen Ste, der unter den Gewalttaten seines Vaters leidet.


    Jamie ist der typische Jugendliche, der keine Lust auf Schule, Sport und die ewigen Strapazen durch seine Mutter hat. Auf der Suche nach etwas Ruhe findet er immer mehr Kontakt zum Jungen der Nachbarswohnung, der des öfteren von seinem gewalttätigen Bruder und Vater verprügelt wird, sich zudem noch um den Haushalt kümmern muss. Als die Situation schließlich zu eskalieren droht, findet Ste bei Jamie in der Wohnung Asyl. Liebevoll beginnt sich der Junge um seinen geschundenen Nachbarn zu kümmern und es kommt zu ersten zärtlichen Berührungen. Doch beherrscht Ste momentan noch die Angst, dass sein Vater das Geheimnis der beiden Jugendlichen herausfindet. So beginnt ein gefährliches Versteckspiel, das schließlich doch ein happy-end findet.


    Beautiful Thing besticht durch seine Adaption an die eigenen Erfahrungen der Jugend. Nicht nur die Problematik des Outings, sondern auch soziale und kulturelle Probleme, werden in den Mittelpunkt der Handlung gerückt. Besonders liebevoll ist die Auswahl der Schauspieler zu betonen, die alle bodenständig wirken und das natürliche Flair des Films unterstützen. Der Soundtrack präsentiert dem Zuschauer viele aufmunternde Lieder von Mama Cass und den Mamas&Papas, aber auch eine Eigenkomposition untermalt die intimen Szenen des Films, die jung und unbeholfen wirken, eben jugendlich realistisch. Durch die exzentrisch lebende Nachbarstochter wird zudem noch die Musik mit der Handlung des Films verknüpft und für viele humorvolle Momente gesorgt, die nicht nur die resolute Mutter zum Schmunzeln bringen.
    Insgesamt ist dem Film eine Sonderstellung bei jugendlichen Coming-Out-Filme zuzusprechen. Weder Szene noch Kitsch stören das Gesamtbild und die Wirkung, welche diese Musicalverfilmung erreicht. Letztlich werden nur Probleme, die das Outing mit sich führt, thematisiert und die eigentliche Normalität vermittelt, mit der Homosexualität behandelt werden sollte.



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