Ich habe mir mal die Mühe gemacht, aus unterschiedlichen Online Archiven heraus, in Sachen "Bisexualität" zu recherchieren, weil ich meine, dass könnte auch euch (noch) interessieren, hier scheint es auch bei euch noch ziemlich viele Unsicherheiten in Sachen "Orientierung" zu geben - auch mir selbst fällt es oft genug noch (ziemlich) schwer, eine Entscheidung zu treffen, mit welchen Partner ich - gerade auch auch dem Moment heraus, zusammen sein möchte.
Mich würde eure Meinung, Erfahrung oder Background interessieren...
Bisexualität: Liebe zwischen den Gefühlen
Bisexualität passt in keine Schublade. Es gibt nicht einmal eine genaue Definition, was es überhaupt bedeutet, bisexuell zu sein. Um diese sexuelle Orientierung zu beschreiben, berufen sich Wissenschaftler gern auf eine Skala, die der US-amerikanische Sexualforscher Alfred Charles Kinsey bereits 1948 im „Kinsey-Report“ veröffentlichte. Sie reicht von null bis sechs: Null steht für ausschließlich hetero-, sechs für ausschließlich homosexuell. Alle Stufen dazwischen sind Abstufungen bisexueller Orientierung.
Ob schon bisexuell ist, wer vom Sex mit dem einen Geschlecht phantasiert, aber mit dem anderen ins Bett geht, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Doch nicht nur die breite Spanne – bi ist, wer nicht ganz eindeutig homo- oder heterosexuell ist – macht eine genaue Definition unmöglich. „Bisexualität ist nicht endgültig“, sagt der Sexualwissenschaftler Harald Stumpe vom Institut „Sexualpädagogisches Zentrum“ der Fachhochschule Merseburg. „Sie ist in einem gewissen Maße frei wählbar. Es kann sein, dass sich jemand in einer Phase seines Lebens als heterosexuell und in einer anderen als bisexuell beschreibt.“
Übergang oder gar nicht existent?
Einige Wissenschaftler beschreiben Bisexualität auch als Orientierungszeit, in der Betroffene ihre sexuelle Identität zwischen Hetero- und Homosexualität finden. Forscher der University of Utah widersprechen dieser These. Anhand einer Langzeitstudie wollen sie bewiesen haben, dass Bisexualität eine eigenständige Form der sexuellen Orientierung und eben kein Übergangsstadium ist. Sie begleiteten 79 Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren über einen Zeitraum von zehn
Jahren: Fast alle Frauen, die ihre sexuelle Orientierung zu Beginn der Studie als bisexuell oder unbestimmt beschrieben hatten, behielten diese Einschätzung bis zum Ende der Untersuchung.
Bisexualität gibt es gar nicht, sagen andere Forscher. In Wahrheit seien die Betroffenen homosexuell. Sie fühlten sich aufgrund des gesellschaftlichen Drucks jedoch dazu gezwungen, auch das andere Geschlecht attraktiv zu finden. Eine kanadische Studie, die das Magazin „Psychological Science“ 2005 veröffentlichte, stützt diese These. Sie kommt zu dem Ergebnis, männliche Bisexualität sei eine Kopfsache.
In der Untersuchung zeigten die Forscher 30 heterosexuellen, 33 bisexuellen und 38 homosexuellen Männern Videos, in denen entweder zwei Frauen oder zwei Männer Sex hatten. Die Probanden sollten angeben, wie stark sie sich durch die Darstellungen erregt fühlten. Gleichzeitig maßen die Forscher die körperliche Erregung der Teilnehmer. Während für die hetero- und homosexuellen Probanden subjektives Empfinden und körperliche Erregung übereinstimmten, zeigten sich für die bisexuellen deutliche Differenzen: Obwohl sie angaben, sich von beiden Reizen erregt zu fühlen, reagierten sie körperlich nur auf eine der Darstellungen – in den meisten Fällen war das die männliche.
(Quellen: dpa, wsa, idw)