‚Schlafe Kindchen, schlafe ein’
Sprach die Fee aus deinem Traum
‚Bald schon wird es dunkel sein’
Nebel füllt den kalten Raum
‚Schließe deine Äuglein zu’
Flüstert sanft sie in dein Ohr
‚Leg auf ewig dich zur Ruh’
Geister steigen aus dem Moor
Schöner Gesang erfüllt dein Zimmer
Und der Alptraum auf deiner Brust
Tanzt im Takt mit dem Gewimmer
Lacht dich aus in kranker Lust
Jagt dir Säure durch die Venen
Kappt das Seil nach dem du langst
Trinkt sich satt an deinen Tränen
Frisst sich fett an deiner Angst
Badet sich in deinen Schreien
Macht dein Laken nass und rot
Zwingt dich, ihm dein Ohr zu leihen
‚Bist bei Morgengrauen tot!‘
Giftige Klauen schlagen Wunden
Tief in deine zarte Haut
So, vom Dämon zerschunden
Macht er dich zu seiner Braut
Nagt vergnügt an deiner Kehle
Drückt dir Kissen aufs Gesicht
Dass er dir den Atem stehle
Plötzlich scheint im Dunkel Licht
Der Morgen hat dein Flehen vernommen
Tag bricht an, der Traum verrinnt
Erneut bist du ihm knapp entkommen
Bis die nächste Nacht beginnt