Der Albtraum: Verliebt in den besten Freund

  • Puh, das wird wohl eine längere Erzählung...


    Geoutet war ich bei meinem besten Freund schon (näheres hab ich im dazugehörigen Forum geschrieben ^^) und kurz gesagt, es war ihm total egal. Eine Zeit lang war auch alles super, doch irgendwann merkte ich eine Veränderung in mir, wenn ich an ihn dachte oder ihn ansah. Ich redete mir ein, dass das nichts zu bedeuten hätte, weil ich ihm einfach nur dankbar war, dass er so offen und verständnisvoll war. Außerdem war er überhaupt nicht mein "Typ"...

    Tja, aber irgendwann, nach einer Übernachtung an Weihnachten musste ich es mir eingestehen. Ich hatte mich eindeutig in ihn verliebt... Und zwar so richtig. Tränenaufgelöst habe ich einen sehr guten Freund angerufen, der sich sofort mit mir getroffen hat und mir Mut zusprach, ich solle erstmal gucken, wie sich das über die Ferien entwickelt und dann abchecken, ob mein BF vielleicht sogar auch auf mich steht. Nun, mir war schon damals seehr klar, dass mein BF eindeutig nicht schwul war und meine Liebe eine hoffnungslose sein würde, allerdings verrannte ich mich in diese Gefühle und wurde ihm gegenüber leider furchtbar toxisch. Ich wurde zu einer Klette, deutete in jedes seiner Worte viel zu viel hinein und fing sinnlose Streits an, sodass er irgendwann die Schnauze mehr oder weniger voll hatte, nur, dass er ein sehr freundlicher und empathischer Typ ist, der ungern "böse" zu anderen ist, besonders zu seinen Freunden, es war allerdings auch so klar, dass er langsam keinen Bock mehr auf mich hatte, es war sogar Glück, dass er nicht ahnte, weshalb ich mich so gewandelt hatte.

    Dann kam Corona, die Schule schloss für mehrere Wochen und wir konnten uns nicht sehen. Ich schaffte es, meine Gefühle zu sortieren und kann heute sagen, dass der Lockdown unsere Freundschaft gerettet hat! Sonst wäre ich ihm vermutlich so sehr auf den Wecker gegangen, dass er letztendlich doch Abstand von mir genommen hätte. Es geht aber sogar weiter! Natürlich traute ich mich nicht, ihm meine (mittlerweile vergangenen) Gefühle zu veräußern, ich hatte Angst, dass unsere sehr besondere und tiefe Freundschaft daran zerbrechen würde.

    Aber eines Tages nahm ich meinen ganzen Mumm zusammen und erstellte eine Umfrage für ihn und als wir uns im Sommer trafen, las ich ihm diese Erklärung vor. Zunächst ignorierte er das Thema, meinte nur "Ok". Allerdings redeten wir in den folgenden Tagen nochmal und er konnte mich verstehen, Empathie für mich aufbringen und heute ist unsere Freundschaft noch tiefer als zuvor, er scheut auch keinen Körperkontakt, hat keine Angst, dass ich ihn irgendwie verführen will oder so, er hat einfach Verständnis aufgebracht und bewiesen, was das bewirken kann.


    Klingt das alles zu schön, um wahr zu sein? Nun, ich finde, das tut es, aber es ist wahr! Ich kann es selbst kaum glauben und danke wem auch immer, dass ich an diesen Jungen geraten bin. Ich behaupte mit Stolz, dass ich wohl einen der besten, empathischsten, verständnisvollsten usw. besten Freund habe, den man sich nur so vorstellen kann. Ich liebe ihn wahrlich, mittlerweile aber nur noch rein freundschaftlich


    PS: ich war mir nicht sicher, wo genau dieses Thema hingehört und mich einfach hierfür entschieden. Falls ihr irgendwelche Fragen habt, bin ich mehr als bereit, sie zu beantworten :)