Beiträge von Schreiberling2000

    Hallöchen,


    Ich hatte in letzter Zeit definitiv zu viel Zeit, um über mich nachzudenken und ich bin mir unsicher geworden.


    Mit meinen 18 Jahren bin ich noch extrem unerfahren, was Beziehungen und all so etwas angeht. Ich hatte nämlich überhaupt noch keine und komme mir damit ziemlich zurückgeblieben vor.

    Irgendwie will es mir aber nicht so recht gelingen mit zu verlieben, was mich noch mehr verunsichert hat. Ich hatte zwar schon ein paar mal einen „Crush“ auf einen Jungen in meinem Umfeld, aber ich diese Schmetterlinge von denen alle reden hatte ich noch nie.


    Vor ein paar Wochen habe ich angefangen mich mit einem Jungen aus meinen Freundeskreis öfters mal alleine zu treffen, da ich von außen mitbekommen habe, dass er wohl auf mich steht. Ich hatte gehofft es könnte etwas werden. Ich war bei ihm eingeladen und wir haben einen Film geguckt und etwas gekuschelt. Eigentlich habe ich dass auch genossen, allerdings habe ich mich da wohl falsch eingeschätzt, denn als er mich letztendlich geküsst hat, wollte ich eigentlich nur flüchten. Ich fand es furchtbar und kein bisschen schön. Obwohl ich ihn eigentlich mag.

    Das hat mich ziemlich zum Nachdenken gebracht, denn theoretisch lagen wir menschlich total auf einer Wellenlänge, aber ich habe mich einfach nicht wirklich zu ihm hingezogen gefühlt.


    Das klingt jetzt zwar sehr an den Haaren herbei gezogen, aber dieses Geschehnis hat mich nur noch mehr darüber nachdenken lassen, ob ich vielleicht überhaupt nicht auf Jungs stehe.

    Ich bin sehr offen erzogen worden und hatte mit Homosexualität um mich herum nie irgendein Problem. Genauer gesagt hab ich auch nie verstanden was Menschen dagegen haben könnten.

    Schon immer fand ich Frauenkörper schöner/ ästhetischer als die von Männern. Zwar gibt es durchaus Männer, die mir gut gefallen (gewisse Schauspieler, etc.) aber in meiner nahen Umgebung fallen mir gutaussehende Mädchen viel schneller und häufiger auf, als Jungs. Generell gefallen mir Mädchen einfach besser.

    Dazu nerven mich 90% alles Jungs/ Männer in meiner Umgebung. Ich habe zwar einige männliche Freunde, die meisten außerhalb davon aber sind mir einfach zu machohaft und überheblich.


    Nachdem sich eines der Mädchen aus meiner Stufe als Bi geroutet hat, habe ich auch über mich nachgedacht und habe mich in Folge dessen auch immer mehr gefragt, wie es wohl wäre ein Mädchen zu küssen oder mit einem zusammen zu sein. Vorstellen könnte ich es mir auf jeden Fall. Mehr, als mit einem Jungen.


    Insbesondere habe ich dabei an ein Mädchen aus meiner Reitgruppe gedacht, die ich jetzt seit gut einem Jahr kenne. Auch wenn wir uns nur einmal die Woche sehen und nur selten Schreiben, verstehen wir uns sehr gut. Ich habe mich zwar nicht in sie verknallt, aber auch das hat mich zum nachdenken gebracht.


    Einige meiner Freundinnen erzählen mir außerdem, ich würde so ziemlich jedes „Lesbenklischee“ was das Aussehen angeht erfüllen. Ich habe gefärbte kurze Haare, trage fast ausschließlich Karohemden, habe kurze Fingernägel und bin ungeschminkt. Allerdings bezweifle ich, dass das etwas über mich aussagt.


    Mit achtzehn Jahren dachte ich eigentlich, dass ich aus der Phase des „Experimentierens“ rausgekommen zu sein, auch wenn ich mir zuvor nie Gedanken über meine Sexualität gemacht habe. Ich hatte mich in meinem Umfeld zwar nicht verknallt, aber da ich einige Männer aus z.B Filmen oder Serien attraktiv fand, war ich einfach nur der Meinung, ich sei hetero. Nun zweifle ich allerdings.


    Ich würde mich sehr gerne mit anderen Leuten in meinem Alter darüber unterhalten, aber mal abgesehen von dem Mädchen in meiner Stufe kenne ich niemanden und mit ihr komme ich nicht sonderlich gut aus.


    Deshalb meine Frage: Hat jemand von euch mal ähnliches durchgemacht oder einen Tipp für mich?


    Grüße,

    Schreiberling